DE186556C

DE186556C - Verfahren und vorrichtung zur regelung der stärke der sich auf dem siebzylinder einer rundsieb-papier- oder pappenmaschine absetzenden stoffmasse

Info

Publication number: DE186556C
Application number: DE1906186556D
Authority: DE
Inventors: Anton Schlossbauer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1906-03-23
Filing date: 1906-03-23
Publication date: 1907-06-21

Description

Gelöscht

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

—te 186556 KLASSE 55 d. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. März 1906 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch welches bei Rundsieb-Papier- oder Pappenmaschinen mit an einer oder an beiden Stirnseiten offenem und in einem Stoffkasten gedichteten Siebzylinder eine gleichmäßige Stärke oder Dicke der sich auf dem Zylindermantel absetzenden Stoffschicht und damit auch des Fertigprodukts in der Breitenrichtung erzielt wird. Das neue Verfahren besteht darin,

ίο daß der Stoff unter Druck und mit über die Länge des Siebzylinders regelbarer Menge in den Stoffkasten des Siebzylinders eingeführt wird, und zwar zweckmäßig derart, daß der Stoff etwa tangential entgegen der Drehrichtung des umlaufenden Siebzylinders durch einen diesem in der Länge entsprechenden Schlitz tritt, der durch lotrechte Querwände in mehrere Abteilungen geteilt, ist, deren freier Durchgang in geeigneter Weise vergrößert oder verkleinert werden kann. Durch ungleichmäßiges öffnen der einzelnen Abteile können durch diese mehr oder minder große Stoff mengen hindurchfließen, so daß unabhängig von der Ungleichmäßigkeit, mit weleher der Stoff aus der sich über die Länge des Siebzylinders erstreckenden Verteilungsrinne infolge des an einer Stelle mündenden Zuführungsrohres ausfließt, die durch jedes Abteil tatsächlich an den Siebzylinder tretende Stoffmenge so geregelt werden kann, daß über die ganze Länge des Siebzylinders eine

. gleichmäßige Stoffablagerung eintritt. Der entgegen der Drehrichtung des umlaufenden Siebzylinders in den Stoffkasten einfließende Stoffstrom verhindert ein Einstellen der Stofffasern in die Bewegungsrichtung des Siebzylinders, hat also zur Folge, daß die einzelnen Stoffasern eine kreuz und quer zueinander gerichtete Lage einnehmen und sich in dieser auf dem Zylindermantel absetzen, wodurch ein gutes Verfilzen der Stoffbahn eintritt und damit die Festigkeit derselben in Längs- und Querrichtung ausgeglichen wird.

Eine zur Durchführung des" neuen Verfahrens dienende Vorrichtung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in

Fig. ι in einem Längsschnitt durch den Stoffkasten mit darin gelagertem Siebzylinder und in

Fig. 2 in einem Längsschnitt durch den Stoffeinführungsschlitz dargestellt.

In dem Stoffkasten α ist der Siebzylinder b, der iri bekannter Weise mit einem durchlässigen Mantel und einem Sieb überzogen ist, drehbar gelagert und durch Dichtungsbänder gegen die Stirnwände des Stoffkastens abgedichtet. Die im Stoffkasten den Zylinder umgebende Flüssigkeit kann also nur durch das Überzugsieb in das Innere des Zylinders eintreten und durch die offenen Stirnwände über einen in der Höhe veränderlichen Überlauf abfließen. Der in der Flüssigkeit enthaltene Holzstoff, Zellulose usw. bleibt auf dem Siebüberzug des Zylindermantels zurück und wird in bekannter Weise durch den über die Leitwalze e geführten Abnahmefilz / als endlose Bahn

ständig abgenommen und zur weiteren Entwässerung und Verarbeitung den Naßpressen, Trockenapparaten usw. zugeführt.

Der Stoff wird durch eine geschlossene Rohrleitung g dem Stoffkasten α zugeführt und gelangt durch einen im Kasten α befindlichen Schlitz h von der Länge des Siebzylinders b tangential an den Zylindermantel, dessen Drehrichtung entgegen dem Stoffzufluß ist. Der Schlitz h ist durch eine beliebige Anzahl dünner, lotrechter Wände i, k, I, m in längere oder kürzere Abteilungen s, t, u, ν geteilt, welche durch je eine mittels einer Zugstange η von außen verstellbare Klappe 0, Schützen o. dgl. mehr oder weniger geöffnet werden können, so daß die dem Kasten α zugeführte Stoffmenge auch während des Betriebes nach Erfordernis an jeder Abteilung geregelt und so ein über die ganze Länge des Siebzylinders gleichmäßiger Stoffeinlauf in den Stoffkasten erzielt werden kann, wodurch ein gleichmäßiges Absetzen des Stoffes auf dem Siebzylinder und damit eine über ihre ganze Breite gleich starke Stoffbahn herbeigeführt wird.

Ist ein Verdünnen des Stoffes erforderlich, so wird durch das Spritzrohr q Wasser zugeführt und durch einen Rührer ρ, der im Stoffkasten über dem Stoffeinlauf eingebaut ist, ein inniges Mischen von Stoff und Verdünnungswasser bewirkt. Durch geeignete Verdünnung oder durch zweckentsprechende Drosselung der Schlitzöffnungen in den Abteilen s, t, u, ν kann bei gleichbleibender Geschwindigkeit des Siebzylinders auch die Stärke der sich auf dem Siebzylinder absetzenden Stoffschicht innerhalb gewisser Grenzen geregelt werden.

Außerhalb des Kastens α befindet sich ein Spritzrohr r, welches in bekannter Weise das zum Reinigen des Siebzylinders erforderliche Wasser zuführt.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

1. Verfahren zur Regelung der Stärke der sich auf dem Siebzylinder einer Rundsieb-Papier- oder Pappenmaschine absetzenden Stoffmasse, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff unter Druck und mit über die Länge des Siebzylinders regelbarer Menge seitlich in den Stoffkasten unterhalb des Siebzylinders eingeführt wird.

2. Verfahren nach Patent-Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoff etwa tangential entgegen der Drehrichtung des umlaufenden Zylinders eingeführt wird.

3. Zur Ausführung des Verfahrens nach den Patent-Ansprüchen 1 und 2 ein Stoffkasten mit in demselben rotierenden Siebzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffkasten (a) dicht über seinen Boden einen der Länge des Siebzylinders (b) entsprechenden Stoffeinführungsschlitz (h) besitzt, der durch lotrechte Querwände (i, k, I, m . . .) in mehrere Abteilungen (s, t, 11, ν . . .) geteilt ist, deren freier Durchgang mittels von außen stellbarer Klappen (0), Schützen o. dgl. einzeln geregelt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.