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Vorrichtung zur Ausmessung von Kiefer-Gebißmodellen Zusatz zum Patent
901 579 Das Patent 901 579 betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Ausmessung
von Kiefer-Gebißmodellen sowie zur Feststellung des Behandlungserfolges bei mißgebildetem
Kiefer und falsch stehenden Zähnen mittels untersockelter Kieferangüsse.
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Nach diesem Verfahren werden Kieferabgüsse nacheinander hergestellt
und in demselben Gerät zuerst ausgerichtet, mit gleichen Sockeln untergossen und
dann v ergleichbar miteinander ausgemessen.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des im Hauptpatent
geschützten Gerätes.
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Das mit dem Gerät untersockelte Gebißmodell kann ohne zusätzliche
Apparatur sofort und immer wieder in der gleichen Lage, die durch die Sockelflächen
gegeben ist ausgemessen bzw. mit später angefertigten Gebißmodellen verglichen werden.
Da das untere Gebiß modell zudem die gleichen Sockelflächen wie das dazugehörige
obere Gebißmodell erhält, kann man genaue Meßergebnisse erhalten, die, gegeneinander
ab,gestimmt, wesentlichen Aussagt wert bekommen. In gleicher Weise kann auch der
Behandlungserfolg so verglichen werden.
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Das neue Gerät besteht aus einer mit einem Sockelformerrahmen bestehenden
Rückwand, auf
deren zweckmäßigerweise als Stativsäulen ausgebildeten
Führungsschienen ein LIodellträger mit Verschieberahmen sowie eine Richtmeßplatte
verschiebbar gelagert sind.
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Der Sockelformerrahmen besteht aus zwei parallel zueinander verlaufenden
Schenkeln, von denen der eine lösbar an der Rückwand befestigt ist und die an ihren
freien Enden durch ein lösbares Vorderstück verbunden sind. Am Modell träger, der
ein mit Fadenkreuz versehenes Fenster besitzt, ist einVerschieberahmen gelagert,
der mit Tellern zum Festlegen des jeweiligen Modells versehen ist. An der unteren
Seite des Modellträgers sind Anschläge angeordnet, die den gleichen Abstand wie
die Innenflächen der parallel zueinander verlaufendlen Schenkel des Sockelformerrahmens
haben. Der Verschieberahmen besitzt senkrecht zueinander verlaufende Visierlinien
die in Übereinstimmung mit dem Fadenkreuz des SIodellträgers gebracht werden können.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. I den Sockelformer in Vorderansicht, Abb. 2 denselben
in Draufsicht, Abb. 3 denselben in Seitenansicht, Abb. 4 Ansicht der Richtmeßplatte,
Abb. 5 Draufsicht auf Modellträger mit Verschieberahmen, Abb. 6 Draufsicht auf Modeliträger
mit entferntem Verschieberahmen, Abb. 7 Ansicht des Verschieberahmens von unten.
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Abb. 8 Draufsicht auf den Verschieberahmen in vergrößertem Maßstab
in zwei Arbeitsstellungen, Abb. 9 Querschnitt durch den Verschieberahmen.
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Abb. 10 Querschnitt durch die seitliche Führung für die Richtmeßplatte,
Abb. 11 Draufsicht auf die Sperrhülse, Abb. 12 Seitenansicht der Sperrhülse, Abb.
I3 Refestigung des lösbaren Sockelrahmenschenkels in teilweisem Schnitt.
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Das Gerät besteht aus der Sockelformerrückwand 1 mit den beiden Stativsäulen
2 und 3. Zu beiden Seiten der Rückwand sind rechtwinklig zu dieser verlaufende Schenkel
4 und 5 angeordnet, die an ihren vorderen Enden schräg verlaufende Schlitze 6 und
7 aufweisen, in welche ein winkelförmig gebogenes Vorderstück 8 mit seinen freien
Enden eingreift.
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Die Leisten q 5 und 8 bilden den Sockeirahmen.
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Der Schenkel 4 ist an der Rückwand starr befestigt, während der Schenkel
5 lösbar an der Rückwand angeoranet ist. Schenkel 5 besitzt eine Bohrung 9, welche
an ihrer Außenseite eine kegelförmige Erweiterung 10 aufweist. Gegen diese wirkt
die Gegenkegelfläche 1 1 einer Befestigungsschraube 12, die in ein Gewinde 13 der
Sockelformerrückwand I eingreift. Die Schraube besitzt einen mit Riffelung od. dgl.
versehenen Kopf 14. Rückwand I und Sockeirahmen 4, 5. 8 bilden das Grundgerüst.
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Um ein auf Bruchteile von SIillimetern genau rechtwinkliges Anliegen
des Schenkels 5 an der Sockel rückwand zu gewährleisten, verlaufen die Alittellinien
von Schraubbolzen 12 und Gewindebohrung 13 einerseits und Bohrung 9 andererseits
nicht in einer Linie, vielmehr ist die Mittellinie der Bohrung g des Schenkels 5,
der mit seiner oberen Kante 5a an der Nut I6 der Sockelrückwand anliegt, um Bruchteile
von Millimetern tliefer gelagert. Hierdurch erfolgt beim Anziehen der Schraube 12
durch den Kegel 11 nicht nur ein Anpressen des Schenkels 5 in axialer, sondern auch
in radialer Richtung gegen die Nut I6.
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Auf den Stativsäulen 2 und 3 ist der Modell träger 17 aufgeschoben,
der mit den vorderen Enden 18a seiner buchsen 18 auf der Oberfläche 1a der Rückwand
1 aufliegt. Die Buchsen 18 besitzen Bohrungen I9, in denen die Stativsäulen geführt
sind und eine stramme Aufundabbewegung des Modellträgers gestatten.
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Der Modellträger besteht aus der Trägerplatte 20, an deren Unterseite
vier als Anlschläge' wirkende Zapfen 21 befestigt sind. Diese besitzen nach innen
gerichtete Flachen 22, die genau in den durch die Innenflächen 4a, 5a der Seitenleisten
4 und 5 gelegten Ebenen liegen. An den Zapfen 21 sitzen seitlich herausragende Bolzen
23, Knöpfe od. dgl., die zur Befestigung von Bindemitteln für die zu befestigenden
Modelle dienen.
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In der Mitte der Trägerplatte 20 ist eine trapezförmige Aussparung
2, vorgesehen, zu deren beiden Seiten rechteckige Ausschnitte 2 und 26 angeordnet
sind. In der Aussparung 24 sitzt ein Fenster 27, das mit einem Fadenkreuz 28 versehen
ist, dessen Achsen 29 und 30 auf der Trägerplatte 20 weiter verlängert sind.
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Auf die Modellträgerplatte 20 wird ein Verschieberahmen 31' geschoben,
der aus einer Platte 32 besteht, die mit ihren zwei seitlich hervorspringenden,
als Handhaben dienenden Nasen 33 versehen ist. Die Platte 32 besitzt einen trapezförmigen
Ausschnitt 34, der etwas größer als die Aussparung 24 des Modellträgers ist. Auf
der Platte des Verschieberahmens sind zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Visierlinien
35 und 36 angeordnet. Diese laufen in einem in dem Ausschnitt 34 gedachten Fadenkreuz
zusammen, das beim späteren Arbeiten mit dem Fadenkreuz 28 des Modellträgers in
Übereinstimmung gebracht wird.
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An der unteren Seite der Platte 32 des Verschieberahmens 3I sind
Haftteller 37, 38 angeordnet, deren Oberfläche zweckmäßigerweise mit einer Riffelung
versehen ist. Die Haftteller sind mit der Platte 32 durch Führungsbolzen 39 starr
miteinander verbunden, die in der Mitte einen starken Bund 40 aufweisen, durch welchen
der Abstand zwischen Trägerplatte und Haftplatten begrenzt wird.
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Oberhalb des Modellträgers 17 und des Verschieberahmens 31 befinder
sich die Richtmeßplatte 43. Diese besteht aus einer Plattenwand 44. durch deren
Bohrungen 45 die beiden Stativsäulen 2 und 3 geführt sind und ein strammes Verschieben
der Richtmeßplatte gewährleisten. Zu beiden Seiten der Rückwand 44 sind Führungsschienen
6, 47 befestigt. Diese besitzen Längsbohrungen 48, die in einen seitlichen Längsschlitz
49 münden. In diesen Führungen sind teleskopartig verschiebbare Füh-
rungsleisten
50 gelagert, in deren Längsschlitzen 51 eine aus durchsichtigem Werkstoff bestehende
Platte 52 befestigt ist. Diese Platte besitzt eine mit Maßeinteilung versehene Mittellinie
53 sowie einen ebenfalls mit Maßeinteilung versehenen transversalen Linienzug 54.
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Zwischen dem Älodellträger 17 und der Rückwand I des Sockelrahmens
4, 5, 8 kann eine Sperrhülse 55 eingeschoben werden. Diese besteht aus zwei durch
einen Steg 56 miteinander verbundene Hülsen 517, 58, durch deren Bohrung 59 die
Stativsäulen 2 und 3 hindurchgehen und ein strammes Verschieben der Hülse gewährleisten.
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Das Arbeiten init dem Sockelformersymmetroskop geschieht wie folgt:
Die Grundlage der Klärung von Stellungsanomalien der Zähne und der Kifr ist die
Ausrichtung des Modells nach der Medianebene (ME). Diese Ausrichtung erfolgt beim
Oberkiefermodell, das erfindungsgemäß so untersockelt wird, daß gleichförmige. zur
ME parallel verlaufende seitliche Sockelflächen entstehen, die automatisch die Ausrichtung
im Symmetroskop bewirken und eine sorgfältige Modellanalyse ermöglichen. Das Unterkiefermodell
wird in Okklusionsstellung zum oberen gesockelten Slodell mit denselben Sockelflächen
versehen.
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Das obere Gipsmodell wird an den Tellern 37. 38 des Verschieberahmens
mittels sehr heiß gemachten Wachses so festgelegt, daß die Frontzähne über den Plattenrand
vorstehen und die Höcker der Seitenzällne die Platte berühren. Die Mittelfurche
des Oberkiefers, Raphe genannt. wird nach Augenmaß ausgerichtet, so daß sie annähernd
unter dem Ausschnitt 34 entsprechend der senkrechten Visierlinie 35 des Verschieberahmens
3I verläuft. Auf die Richtung des horizontal verlaufenden zweiteil Linienzuges 36
soll der Abschlußpunkt der Rappe eingestellt sein.
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Nunmehr $wird der mit Modell versehene Verschieberahmen 31 so in
die Aussparungen 25, 26 der Trägerplatte 20 geschoben, daß das Modell in Gaumenaufsicht
auch durch das Feinster 27 betrachtet werden kann. Die Trägerplat.te wird nun auf
die Stativsäulen2, 3 gesetzt, nach unten gedrückt und die durchsichtige Richtmeßplatte
43 mit Maßeinteilung so darüber gesetzt, daß sie in möglichst weitem Abstand verbleibt.
Nun visiert man mit einem Auge das Linienkreuz 54 der Richtmeßplatte und das Fadenkreuz
28 im Glasfenster so an. daß sich beide decken.
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Unter Beibehaltung dieser Kopfstellung bewegt man jetzt nur den Verschieberahmen
3I, bis der im Modell markierte Rapheverlauf genau unter die Mittellinie 53 zu liegen
kommt und der distale Abschlußpunkt des Gipsmodells unter dem Schnittpunkt dieser
Linie mit dem transversalen Linienzug 54 zu liegen kommt.
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Das Grundgerüst 1, 4, 5, 8 wird nunmehr auf eine ebene, glatte Fläche,
z. B. leicht eingefeitete Glasplatte, gestellt und der Rahmen mit einem dünnen Gipsbrei
gefüllt. Falls erforderlich. kann die Richtmeßplatte 43 entfernt und der Modellträger
ein wenig nach oben geschoben werden. Der Modellträger wird nun wieder nach abwärts
geschoben, bis die Buchsen 18 mit ihrem vorderen Ende I8a auf der Oberfläche 1a
der Rückwand 1 aufliegen.
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Noch während der Gips abbindet, werden die Ränder versäubert. Damit
ist das Oberkiefermodell untersockelt.
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Nach etwa I Stunde wird die seitliche Verschlußschraube 12, 15 gelöst
und der Schenkel 5 sowie das Vorderstück 8 entfernt. Das untersockelte Oberkiefermodell
wird mit der Sockelbasisfläche zwischen den Anschlägen 22 auf der Unterseite der
Trägerplatte 20a bis zum Anschlag an die Buchsen I8 geschoben. Hierauf wird der
Gipsabdruck des Unterkiefers mit den Zähnen in richtiger Schlußbißstellung (Okklusion)
auf dem Gipsabdruck des Oberkiefers aufgestellt und beide in dieser Stellung mittels
Bindedraht angebunden oder fixiert.
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Jetzt werden die Sperrhülsen 57, 58 über die Stativsäulen 2, 3 geschoben
und der Sockelrahmen 4, 5, 8 erneut mit dünnem Gipsbrei gefüllt.
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Der Modellträger I7 mit den beiden nach unten hängenden Gipsabgüssen
wird auf den Stativsäulen 2, 3 bis zum Anschlag an die Sperrhülsen 57, 58 nach unten
geschoben. Vor Abbinden des Gipses sind wieder die Ränder zu versäubern und der
durchschnittene Ilaltedraht herauszuziehen. Damit ist auch das Unterkiefermodell
gesockelt und dem oberen entsprechend zur Messung einheitlich ausgerichtet.
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Zur Auswertung und Ausmessung werden die untersockelten Kieferabgüsse
in den Sockelrahmen I, 4, 5 zurückgebracht und haben dort zwangsläufig die gleiche
Stellung wie bei der Untersockelung. Zweckmäßigerweise läßt man hierbei die Querleiste
8 fort, so daß das zu untersuchende Modell lediglich durch die beiden Seitenleisten
4 und 5 gehalten wird. Auf die Stativsäulen I, 2 wird nun die Richtmeßplatte 43
aufgeschoben, wodurch der Sockelformer zum Symmetroskop wird. Das Ausmessen der
Zahnabstände von der Mittellinie, der Vergleich der beiden Kieferhälften und was
dergleichen Messungen mehr sind, können auf diese Art einfach, sicher und genau
ausgeführt werden.