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Zahnartikulator
Die Erfindung betrifft einen Zahnartikulator mit einem unteren Rahmen, der ein Paar aufwärts gerichtete Gelenkarme trägt, die einstellbar an einem hinteren Teil dieses Rahmens befestigt sind und am oberen Ende je eine Gelenkkugel aufweisen, einem oberen Rahmen, dessen hinterer Teil zwei nach unten offene Gelenkspfannenglieder aufweist, von denen jedes auf einer der Gelenkskugeln aufruht, und mit Mitteln zum Abstützen des vorderen oberen Rahmenteiles auf dem vorderen unteren Rahmenteil, wobei mit den Rahmen in dieser Stellung eine begrenzte Relativbewegung ausführbar ist, und ein formbares Mittel in den Pfannengliedern anbringbar ist, um durch die Kugeln zu einer bestimmten Pfannenform verformt zu werden.
Es gibt zahlreiche Arten von Zahnartikulatoren und verschiedene Verfahren, die für ihre Verwendung empfohlen wurden. Eine wichtige Funktion jedes Zahnartikulators ist das Nachahmen der relativen Bewegung zwischen dem Ober- und Unterkiefer zur Unterstützung des Dentisten bei der Herstellung von Gebissen, Brücken usw., damit die richtigen Verhältnisse der Abstände, des Spielraumes und des Ineinandergreifens für eine angenehme und wirksame Verwendung durch den Menschen erhalten werden. Die Verbindung zwischen dem Unterkiefer und dem Schädel ist keine einfache Gelenkverbindung und besteht auch nicht aus einem Paar einfacher und gleichmässig geformter Kugel- und Pfannengelenke, sie ist eher einer Kugel- und Pfannenverbindung ähnlich, wobei die Pfanne eine unregelmässige Form hat und die Kugel in der Pfanne eine Längsbewegung und Drehung ausführen kann.
Darüber hinaus ist es bekannt, dass die Form der Pfanne und ihre relative Lage zu den Kiefern bei jedem Menschen etwas verschieden ist und der Aufbau und die Lage durch Beobachtung, Röntgenaufnahme oder Versuche an der speziellen Person nicht leicht bestimmbar sind.
Diese üblichen Artikulatoren weisen viele verschiedene Arten von Gelenkmechanismen auf, um die Drehbewegung des Unterkiefers bezüglich des Schädels wiedergeben zu können. Bei einigen Artikulatoren werden einfache Gelenke zwischen zwei rahmenartigen Gliedern verwendet, wodurch eine einfache Drehbewegung erzeugt wird, die jener des menschlichen Kiefers nicht ähnlich ist, welches frei vorwärts und rückwärts und seitlich beweglich wie auch drehbar ist. Bei andern Zahnartikulatoren werden Gelenke verwendet, die aus einem Paar im Abstand voneinander angeordneten Zapfen oder Kugeln bestehen, welche in Schlitzen von begrenzten Längen bewegbar sind, und diese Schlitze sind einstellbar, um ihre Länge der Lage der Zähne anzupassen und die Lage der Gelenkpfanne des Menschen im Verhältnis zu seinen Zähnen genauer nachahmen zu können.
Obwohl diese Zapfen- und Schlitzverbindung die Vorwärts- undRück- wärtsbewegung und eine mögliche Seitenbewegung wie auch eine Drehbewegung ermöglicht, können diese Bewegungen nur annäherungsweise den tatsächlichen Bewegungen des Kiefers des Menschen entsprechen, da die Gelenkverbindung beim Menschen nicht die Form eines geraden Schlitzes und Zapfens hat. Bei einigen andern Artikulatoren wird ein Gelenk verwendet, das jenem des Menschen ähnlich ist und zusammenwirkende Teile aufweist, die wie die unregelmässige Kugel und Pfanne beim Menschen geformt sind, jedoch sind diese unregelmässigen Pfannen und Kugeln dieser Artikulatoren nach der Durchschnittsform dieser Teile bei den verschiedenen Personen gestaltet und entsprechen nicht dem tatsächlichen Aufbau und der Lage der Kugel und Pfanne irgendeiner besonderen Person.
Da die Form und Lage dieses Gelenkes bei dieserArt von Artikulatoren bloss dem Durchschnitt entspricht, können wesentliche Unterschiede bei verschiedenen Personen auftreten, so dass der beabsichtigte Zweck nicht erreicht wird.
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Es ist auch ein Artikulator mit mindestens drei Näpfen mit erstarrungsfähiger plastischer Masse im Abstand vom Kiefermodell, einem das Unterkiefermodell und die Näpfe im Abstand von der sagittalen Mittelebene der Kiefermodelle haltenden Träger und einem in den Näpfen stehenden Gestell, an welchem das Oberkiefermodell befestigt ist, bekannt, bei dem das Gestell, soweit es sich vor oder neben der Bisslinie befindet, tiefer als diese liegt.
Diese bekannte Einrichtung weist nur offene Schalen zur Aufnahme des formbaren Materials auf, so dass bei ihrer Verwendung keine zentrische Lage eingestellt werden kann, was aber für eine genaue Wiedergabe der tatsächlichen Bauart derGelenkverbindung zwischen dem Unter- und Oberkiefer des Menschen erforderlich ist.
Es ist ferner eine Vorrichtung mit vielen, gegeneinander verschiebbaren Lamellen zur Schaffung einer allgemeinen einstellbaren Form bekannt. Die bekannte Vorrichtung erfordert aber die Verwendung von zwei getrennten Gelenkkugeln auf jeder Seite des Artikulators, wobei eine Gelenkkugel zur Steuerung in der Vertikalebene und die andere zur Steuerung der seitlichen Richtung dient. Eine solche Trennung der Steuerung ist bei der bekannten Vorrichtung notwendig, doch ergibt die Trennung der Steuerung ein falsches Ergebnis.
Während verschiedene übliche Methoden und Verfahren von den Dentisten zur Messung einiger charakteristischer Merkmale der Kiefergelenkverbindung und der Bewegung des Unterkiefers einer Person angewendet werden, sind einige dieser Methoden und Verfahren zur Einstellung bestimmter Arten von Zahnartikulatoren infolge der begrenzten Einstellmöglichkeiten unbrauchbar. Darüber hinaus wird, wenn Einstellungen gemacht werden können, nur eine Annäherung an die tatsächlichen charakteristischen Merkmale der Verbindung und Bewegung infolge der Begrenzungen im Bereich und Ausmass der Einstellungen zustande gebracht. Weiters ist die Genauigkeit der Annäherung von der besonderen Geschicklichkeit, Erfahrung, Geduld und andern Fähigkeiten des Dentisten abhängig, ebenso wie sie durch die physikalischen Grenzen des Zahnartikulators beschränkt ist.
So kann die Wiedergabe der Kieferbewegungen eines besonderen Individuums durch einen Zahnartikulator sowohl von der Fähigkeit des Dentisten wie auch von den physikalischen Grenzen des Artikulators abhängig sein. Ein Dentist kann zwar eine Anzahl von Versuchen, Massnahmen, Röntgenaufnahmen usw. ausführen und dann ziemlich genau eine individuelle Gelenkverbindung, z. B. durch Schnitzen der Verbindungsteile aus einem geeigneten Material, wiedergeben, aber eine solche Methode ist teuer und zeitraubend. Die Qualität des Ergebnisses wird wieder von der Fähigkeit des Dentisten abhängig sein.
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines Zahnartikulators zum Nachahmen der tatsächlichen Bauart der Gelenkverbindung zwischen dem Unter- und Oberkiefer des Menschen, um die Relativbewegung zwischen diesen genau wiedergeben zu können. Erreicht wird dieses Ziel durch einen Zahnartikulator der eingangs genannten Art, bei dem erfindungsgemäss jedes Gelenkpfannenglied die Form eines dreiseitigen Behälters hat, dessen drei Wände senkrecht zueinander stehen, so dass sie miteinander eine dreiseitige Ecke bilden, diese beiden Behälter gegeneinander seitlich längs einer geraden Linie und mit zwei Wänden parallel und zueinandergekehrt verschiebbar und einstellbar mit dem oberen Rahmen verbunden sind, die Gelenkkugeln und diese Behälter eingangs in eine zentrische Lage gegeneinander einstellbar sind,
die der am meisten zurückgezogenen Stellung des Unterkiefers des Patienten entspricht und in welcher Lage die Gelenkkugel jeweils mit allen drei Wänden der dreiseitigen Ecke seines Behälters in Berührung steht, in an sich bekannter Weise das formbare Mittel eine plastisch formbare Masse ist, und bei dem an den Rahmen bewegungsbegrenzende Mittel derart vorgesehen sind, dass durch Relativbewegung der Rahmen von der zentrischen Lage aus gemäss einem durch Modelle bestimmten und der maximalen Relativbewegung der Kiefer eines Patienten genau entsprechenden Muster diese formbare Masse eingedrückte Wegbahnen erhält, die die Wiederholung der gleichen Bewegung zwischen den Rahmen auch nach Entfernung der Modelle lediglich dadurch gestattet, dass die Gelenkkugeln den eingedrückten Wegbahnen folgen.
Die Verwendung eines dreiseitigen Behälters zur Aufnahme des formbaren Materials, in welchem zunächst die Gelenkkugel unter Berührung aller drei Wände des Behälters angeordnet wird, ermöglicht die Einstellung der zentrischen Lage durch Anordnung der Gelenkkugeln in der begrenzten, durch drei Seitenwände gebildeten Ecke, was wesentlich für die eigentliche Handhabung des Artikulators ist.
Durch den erfindungsgemässen Zahnartikulator können die Bewegungen des besonderen individuellen Kiefers wiedergegeben werden, indem der tatsächliche Aufbau dieser individuellen Gelenkverbindung zwischen dem Unterkiefer und dem Schädel nachgeahmt wird. Unter Verwendung eines formbaren Materials wird mit dem erfindungsgemässen Zahnartikulator der besondere Aufbau der Pfannen eines individuellen menschlichen Kugel- und Pfannengelenkes zwischen dem Ober- und Unterkiefer nachgeformt.
Es ist möglich, die Relativbewegung eines besonderen menschlichen Kiefers durch Aufzeichnen dieser
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Rahmen 22 ist mit drei einstellbaren Füssen 23 versehen, um den unteren Rahmen auf dem Tisch abzustützen und nivellieren zu können und die gewünschte Ausrichtung mit der Gesichtsmesseinrichtung 10 zu erreichen. In ähnlicher Weise weist der obere Rahmen 21 drei Füsse 24 auf, die es ermöglichen,
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allein abstützen, wenn er gewünschtenfalls entfernt und umgekehrt wird.
Ein Paar Gelenkkopfsäulen 25 sind am unteren Rahmen 22 im Abstand voneinander beweglich angeordnet. Die Säulen 25 sind durch irgendwelche geeignete Mittel einstellbar und beweglich befestigt, z. B. durch einen Gewindebolzen 26 an einem Ende jeder Säule, der sich durch einen Schlitz eines am unteren Rahmen 22 vorgesehenen Schlitzpaares 27 erstreckt. Die beiden Schlitze 27 sind in Querrichtung im Abstand voneinander angeordnet und liegen in einer Linie. Auf den Gewindebolzen 26 sitzen Flügelmuttern 28, um die Säulen 25 am Rahmen 22 zu sichern und ihre rasche Einstellung zu und weg voneinander in den Schlitzen 27 zu ermöglichen. Das dem Gewindebolzen 26 gegenüberliegende Ende jeder Säule 25 ist mit einem im wesentlichen kugeligen Kopf 29 versehen. Es können Köpfe verschiedener Formen ähnlich jenen an den menschlichen Kinnbacken vorgesehen sein.
Jeder der Gelenkköpfe 29 ist mit einem Zapfen 30 versehen, der sich nach aussen in entgegengesetzter Richtung zu den andern Köpfen erstreckt und ungefähr zum Mittelpunkt des kugelförmigen Kopfes, an dem er sitzt, gerichtet ist.
Die Säulen 25 werden dann durch Einstellen des Rahmens 22 auf dem Tisch 19 und Ausrichten des Zeigers 14 der Gesichtsmesseinrichtung 10 mit dem Zapfen 30 in die geeignete Lage in derQuerrichtung eingestellt. Die Zapfen 30 sind so lang, dass sich der Mittelpunkt der kugeligen Köpfe 29 von den Zeigern 14 in einem geeigneten Abstand befindet, der ungefähr dem Abstand zwischen der Haut des Menschen und dem Mittelpunkt seiner Kugel- und Pfannengelenkverbindung auf jeder Seite entspricht. Wenn die Säulen 25 richtig eingestellt sind, können die Flügelmuttern 28 festgezogen werden.
Der Rahmen 22 kann mit einem Massstab 31 entlang der Schlitze 27 und die Säule 25 mit einer Marke 32 versehen sein, so dass die beiden Säulen 25 im Verhältnis zum Rahmen 22 zentriert und auch ihre Stellungen festgehalten und nachfolgend für eine zusätzliche Verwendung des Artikulators wieder hergestellt werden können.
Der Rahmen 21 ist an der den Füssen 24 gegenüberliegendenseite mit einerwinkelführung 33 versehen, die im Winkel zur Ebene des Rahmens 21 angeordnet ist, wobei dieser Winkel dem kleinsten Winkel zwischen der waagrechten Ebene und der Ebene der Pfannen und Kugelgelenkverbindung des Men- schen annähernd gleich ist. Ein Paar an drei Seiten offene Winkelstücke 34 sind in der Führung 33 einstellbar montiert, wobei zwei ihrer Seiten parallel zu den beiden Schenkeln der Führung 33 liegen und die dritte Seite zu den beiden andern Seiten des Stückes 34 senkrecht steht. Es wird bemerkt, dass es für die Erfindung nicht wesentlich ist, dass die Winkelstücke 34 drei zueinander senkrecht stehende Seiten aufweisen, es können vielmehr verschiedene Formen zufriedenstellend angewendet werden.
Jedes dieser Stücke 34 ist in der Führung 33 durch irgendwelche übliche Mittel einstellbar befestigt, z. B. durch einen Gewindezapfen 35, der einen Schlitz 36 im rückwärtigen Schenkel der Führung 33 durchsetzt (Fig. 4) und mit einer Flügelmutter 37 zur Sicherung des Teiles 34 in der geeigneten Stellung versehen ist. Nachdem die Säulen 25 inQuerrichtung, wie oben beschrieben, eingestellt worden sind, wird der obere Rahmen 21 auf den unteren Rahmen 22 aufgesetzt, wobei jedes der Winkelstücke 34 auf einer Kugel 29 der Säulen aufruht.
Jedes der Winkelstücke 34 wird bei losen Flügelmuttern 37 nach aussen bewegt, bis jede der kugeligen Köpfe 29 der Säulen mit allen drei Seiten des offenen Winkelstückes 34 in Berührung steht, d. h. wenn der kugelige Kopf in der Ecke des drei Seiten aufweisenden offenen Winkelstückes 34 steht, worauf die Flügelmuttern 37 festgezogen werden. Ein Massstab kann neben dem Schlitz 36 ähnlich dem Massstab 31 vorgesehen sein, um eine
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der Winkelstückeder Winkelstücke 34 gebildet wird.
Eine in einem Einschnitt abgestützte Stiftführung 44 ist am vorderen Ende des oberen Rahmens 21, abgewendet von der Winkelführung 33, angeordnet. Die Stiftführung 44 ist in ihrer Länge einstell- bar und hat dieselben bekannten Funktionen wie die Stiftführungen anderer Artikulatoren. Eine dieser
Funktionen ist die Distanzierung der Rahmen 21 und 22 in jenem Abstand, der der Distanzierung zwisehen dem Ober- und Unterkiefer des Patienten entspricht. Die Länge der Stiftführung 44 wird einge- stellt, um den Eingriff mit einem am Rahmen 22 befestigten Führungssockel 45 herzustellen, wäh-
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Eine Kontrolle, welche durchgeführt werden kann, besteht darin, dass der Rahmen 21 entfernt und mit einem Zirkel, dessen eine Spitze an einem der Köpfe 29 gehalten wird, ein Bogen nahe der Wegebahnen 54 und beginnend bei der vorderen Ecke 55 einer jeden gezeichnet wird. Obwohl die Wegbahnen 54 verhältnismässig quadratisch und regelmässig dargestellt sind, werden sie unregelmässig sein und verschiedene Umrisse und Formen bei verschiedenen Menschen haben. Die zwei vorderen Seiten 60 der Wegbahnen 54 sind im allgemeinen bogenförmig, und wenn die Anordnung der Säulen 25 richtig ist, wird der mit dem Zirkel gezeichnete Bogen mit diesen Seiten 60 übereinstimmen. Wenn der Bogen 60 etwas länger ist, zeigt es eine grössere"Bennet-Bewegung"oder Seitenverschiebung der Kinnbacken an.
Wird der eine Kopf der Säule vorwärts bewegt, so kann der andere auswärts und aufwärts, auswärts und abwärts, auswärts und rückwärts oder auswärts und vorwärts bewegt werden.
Der Artikulator 20 wird dann in die aufrechte Lage gebracht, wobei der Rahmen 21 über dem Rahmen 22 liegt, und der Rahmen 21 wird von Hand aus relativ zum Rahmen 22 bewegt, wobei die Zapfen 52 den Rändern der Wegbahnen 54 folgen. Die Köpfe 29 werden natürlich relativ zu den mit ihnen zusammenwirkenden offenen Winkelstücken 34 bewegt und wenn die Spur derWege 54 durch die Zapfen 52 durch den einen oder andern der Köpfe 29 begrenzt wird, wobei sie mit einer oder mehreren Seiten der offenen Winkelstücke 34 in Eingriff kommen, müssen diese Seiten der Winkelstücke 34, z. B. durch Abschleifen, angepasst werden.
Es wird bemerkt, dass die Ecken der offenen Winkelstücke an den drei Stellen. an denen sie mit dem Kopf 29 in Berührung stehen, nicht angepasst werden müssen, da dies die Ausgangslage ist, die in Übereinstimmung mit der zentrischen Lage eingestellt wurde, wobei die Zapfen 52 mit den vorderen Ecken 55 der Wegbahnen 54 in Eingriff stehen. Durch die Ausbildung der Winkelstücke 34 mit geeigneten winkeligen oder angepassten Seiten mit Ausnahme dieser zentrischen Lage, bei der die Köpfe mit allen drei Seiten in Berührung stehen, ist es klar, dass das Abschleifen entfallen kann.
Der Rahmen 21 wird dann vom Rahmen 22 abgehoben und die Winkelstücke 34 werden teil- weise mit einem weichen formbarenMaterial 56, z. B. einemaufgeeigneteTemperatur erhitzten Wachs gefüllt. Der obere Rahmen 21 wird dann wieder auf den unteren Rahmen 22 aufgesetzt und in die zentrische Lage gebracht, so dass die Köpfe 29 etwas von dem Material 56 verschieben, um ihre Lage im Eingriff mit den drei Seiten jedes Winkelstückes 34 zu sichern. Der obere Rahmen 21 wird dann von Hand aus im Verhältnis zum Rahmen 22 bewegt, wobei die Zapfen 52 den in der unteren Platte 53 gebildeten Wegen 54 folgen.
Da vier Zapfen 52 und vier Wegbahnen 54 vorhanden sind, wird, wenn der Kontakt zwischen den Zapfen und den Wegbahnen aufrecht erhalten wird, die relative Lage und Bewegung zwischen dem oberen Rahmen 21 und dem unteren Rahmen 22 ununterbrochen aufrecht erhalten, gleichwohl die Köpfe 29 mit den Seiten der offenen Winkelstücke 34 nicht in Eingriff stehen und die Stiftführung 44 in den Führungssockel 45 nicht eingreift. Diese relative Bewegung bewirkt, dass die Köpfe 29 in dem Material 56 durch Verschiebung und Formung des Materials unregelmässige Wegbahnen 57 bilden.
Da die Platten 51 und 53 von Hand aus in gleicher Weise wie durch das Kiefer des Menschen, als sie im Mund befestigt waren, bewegt werden, sind die durch die Köpfe 29 gebildeten Wegbahnen eine Wiedergabe und wirken mit den Köpfen 29 in glei- cher Weise zusammen, wie die Kugel- und Pfannenverbindung zwischen dem Unterkiefer und dem Schädel des Individuums. Diese Wege 57 sind unregelmässig und variieren von Mensch zu Mensch. Darüber hinaus können bei irgendeinem Menschen die beiden Wegbahnen 57 an jederSeite wesentlich verschie- den und nicht bloss Spiegelbilder voneinander sein.
Die offenen Winkelstücke 34 werden dann zweckmässig vom Rahmen 21 entfernt, und von jeder der Wegbahnen 57 und ihrerAnordnung zu den behälterartigen Winkelstücken 34 werden Formstempel 58 hergestellt. Die Stempel 58 können in üblicher Weise, z. B. durch Verwendung von Zahnzement hergestellt werden und stimmen mit dem Weg 57, wie in Fig. 7 gezeigt, überein. Nach Entfer- nung des Stempels 58 wird das formbare Material 56 aus dem Behälter 34 entfernt, dann mit einem erhärtenden Material 59, z. B. verschiedenen Arten von in Kälte verfestigbaren Kunststoffen, gefüllt. Der Stempel 58 wird dann in das Material 59 in passender Lage bezüglich des Behälters 34 gedrückt und dadurch die Wegbahn 57 in dem Material wieder hergestellt der Beginn dieses Schrittes ist aus Fig. 8 ersichtlich.
Die üblichen Trennverbindungen können für das Material 56 und den Stempel 58 bei den oben beschriebenen Schritten verwendet werden.
Nachdem das Material ausgehärtet wurde, wird der Stempel 58 entfernt und die Behälter 34 werden in die Führung 33 in ihre passende Lage wieder eingesetzt. Die harte Kunststoffplatte 53 kann dann durch die ursprüngliche weiche Abdruckverbundplatte 53, in welcher die Wege 54 ge- formtwurden. ersetzt und die passende Lage des unteren Gussmodells 17 wieder mit Gips fixiert werden.
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Die Modelle mit den Zähnen sollten mit einem neuen Kontrollbissstück versehen sein.
Die Platten 51 und 53 werden dann entfernt ; der Artikulator 20 mit den richtig befestigten
Gussmodellen 16 und 17 ist im wesentlichen in Fig. 4 dargestellt. Die Stiftführung 44 wird dann in der gewünschten Länge eingestellt, wobei eine Pfanne 61 in dem Führungssockel 45 vorgesehen sein kann, um die gewünschte Mundöffnung und Bisscharakteristiken, wie an sich bekannt, zu ergeben. Wenn diese Einstellungen gemacht sind, können die gewünschten Gebisse, Brücken, Kronen usw. an den Guss- modellen 16 und 17 hergestellt werden und diese Arbeit wird durch die Tatsache erleichtert, dass der
Rahmen 21 leicht abgehoben und auf den Rahmen 22 wieder aufgesetzt werden kann, um Feinarbeit an jedem der Gussmodelle 16 und 17 durchführen zu können.
Wenn es wünschenswert oder notwendig ist, den Artikulator 20 zur Herstellung von Gebissen usw. für eine andere Person zu verwenden, werden die Gussmodelle 16 und 17 durch blosse Entfernung der
Flügelmuttern 40 und 4g abgenommen. Die offenen behälterartigen Winkelstücke 34 werden durch
Abnahme der Flügelmuttern 37 entfernt, die Sockelführung 45 wird entfernt (die Mittel sind nicht gezeigt) und die Lage jeder dieser Teile und die Lagen der Kugelgelenksäulen 25 und der Stiftfüh- rung 44 wird festgehalten, so dass diese Teile nachfolgend für eine weitere Arbeit wieder zusammen- gesetzt werden können.
Aus obigem ergibt sich, dass ein Zahnartikulator und ein Verfahren geschaffen wurden, welche ver- hältnismässig leicht anzuwenden sind und bei denen doch die tatsächliche Bewegung des Kiefers irgend- einer Person in sehr genauer Weise wiedergegeben wird. Ferner ist der Artikulator verhältnismässig billig herzustellen und die Materialien und zusätzliche Einrichtungen, die notwendig sind, werden von den mei- sten Dentisten gegenwärtig gebraucht und sind ihnen zugänglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zahnartikulator mit einem unteren Rahmen, der ein Paar aufwärts gerichtete Gelenkarme trägt, die einstellbar an einem hinteren Teil dieses Rahmens befestigt sind und am oberen Ende je eine Gelenk- kugel aufweisen, einem oberen Rahmen, dessen hinterer Teil zwei nach unten offene Gelenkspfannen- glieder aufweist, von denen jedes auf einer der Gelenkskugeln aufruht, und mit Mitteln zum Abstützen des vorderen oberen Rahmenteiles auf dem vorderen unteren Rahmenteil, wobei mit den Rahmen in dieser
Stellung eine begrenzte Relativbewegung ausführbar ist, und ein formbares Mittel in den Pfannengliedern anbringbar ist, um durch die Kugeln zu einer bestimmten Pfannenform verformt zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Gelenkspfannenglied (34) die Form eines dreiseitigen Behälters hat,
dessen drei Wände senkrecht zueinander stehen, so dass sie miteinander eine dreiseitige Ecke bilden, dass diese beiden Behälter (34) gegeneinander seitlich längs einer geradenLinie und mit zwei Wänden parallel und zueinandergekehrt verschiebbar und einstellbar mit dem oberen Rahmen (21) verbunden sind, dass die Gelenkskugeln (29) und diese Behälter (34) eingangs in eine zentrische Lage gegeneinander einstellbar sind, die der am meisten zurückgezogenen Stellung des Unterkiefers des Patienten entspricht und in welcher Lage die Gelenkkugel jeweils mit allen drei Wänden der dreiseitigen Ecke seines Behälters in Berüh- rung steht, dass in an sichbekannter Weise das formbare Mittel (56) eine plastisch formbare Masse ist, und dass an den Rahmen bewegungsbegrenzende Mittel derart vorgesehen sind, dass durch Relativbewegung der Rahmen (21,22)
von der zentrischen Lage aus gemäss einem durch Modelle (16,17) bestimmten und der maximalen Relativbewegung der Kiefer eines Patienten genau entsprechenden Muster diese formbare Masse (56) eingedrückte Wegbahnen (57) erhält, die die Wiederholung der gleichen Bewegung zwischen den Rahmen auch nach Entfernung der Modelle lediglich dadurch gestattet, dass die Gelenkkugeln (29) den eingedrückten Wegbahnen (57) folgen.