DE905802C

DE905802C - Motorisch betriebenes Bodenbearbeitungsgeraet mit umlaufenden Werkzeugen

Info

Publication number: DE905802C
Application number: DEP20575D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Siegfried Kofink
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-01
Filing date: 1949-11-04
Publication date: 1954-03-08
Also published as: FR1023923A; DE891633C

Description

(WiGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 8. MÄRZ 1954

ρ 20575 III/45aD

Werkzeugen

Zusatz zum Patent 891

Das Patent 891633 hat ein motorisch betriebenes Bodenbearbeitungsgerät zum Gegenstand, bei welchem Bearbeitungsmesserseche um eine zu ihrer Längsachse parallele Achse umlaufen., wobei die umlaufenden Messerseche mit pflugscharartigen Ansätzen ausgerüstet sind¹, die nur so tief in den zu bearbeitenden Boden herab reichen, daß sie nur die mikrobenbelebte Bodenschicht wenden, während ihr pflugscharloser, der Bodenlockerung' dienender Teil tiefer in den Boden herabreicht.

Bei der im Patent 891633 beschriebenen Ausführung werden die drehbar gelagerten Messerseehe mit Hilfe von Führungen (Kulissen) und Führungszapfen gesteuert.

Die Erfindung betrifft nun eine Verbesserung des Patent 891633 beschriebenen Bodenbearbei

tungsgerätes, und es besteht das Neuartige darin, daß die Messerseche zu ihren Drehachsen so angeordnet sind, daß die Messer des Gerätes durch den anströmenden Boden selbst gesteuert werden. Anstatt also, wie beim Houptpatenit, besondere Steuermittel vorzusehen, wird nach der jetzigen Anordnung die Steuerung der Messer durch den anströmenden Boden selbst vorgenommen, wodurch die Bauart des Bodenbearbeitungsgerätes wesentlich vereinfacht und der Gesamtaufbau verbilligt wird.

Erfindungsgemäß ist weiterhin die eigenartige Gestaltung der Messerseche, die derart ist, daß der Druckmittelpunkt (Flächenschwerpunkt) versetzt zum Drehpunkt der Drehachse liegt, so daß zwischen dem Druckmittelpunkt des anströmenden

Bodens und dem Drehpunkt der Messer eine gewisse Exzentrizität entsteht.

Eine besonders vorteilhafte Ausführung ist diejenige, gemäß welcher jedes Messersech an der Hinterseite mit einer Anstellfläche oder -schaufel - ausgestattet ist, welche 'das Messer um einen gewissen Winkel gegen die Anströmung des¹ Bodens anstellt.

Sodann ist -die Anstellfläche oder -schaufel so bemessen und gestaltet, daß im Drehpunkt der Messer eine freie Kraft entsteht und das Bodenbearbeitungsgerät derart zur Horizontalebene nach vorn geneigt ist, daß die Anstellflächen bzw. -schaufeln im hinteren Halbkreis des Rotors mehr oder weniger aus ig dem Boden heraustreten, was den· Vorteil hat, daß im hinteren Halbkreis des Rotors kein Rücktrieb entsteht.

Der Erfindungsgegenstand ist im dem Zeichnungen in mehreren Ausführungsbeispielen zur Darstellung gebracht.

Fig. ι zeigt ein¹ der Erfindung entsprechendes Anbaugerät an einem Schlepper in Seitenansicht; Fig. 2¹ ist ein Grundriß dazu; Fig. 3 ist ein Messersech in Seitenansicht, während Fig. 4 ganz schematisch eine Draufsicht im Schnitt darstellt und die Anordnung des Messersechs erkennen läßt;

Fig. 5 zeigt in' Seitenansicht eine andere Ausführungsart des Messersechs;

Fig. 6 stellt eine Draufsicht im Schnitt dar, während

Fig. 7 erläutert, wie als Reaktion der Kraft X und Y die Kraft F wirkt;

Fig. 8 stellt schematisch einen Rotor mit zugehörigen Mesisersechsen mit Anistellschaufeln dar. Gemäß 'dem Äusführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist das eigentliche Bodenbearbeitungsgerät. mit einem Schlepper 13 gekuppelt, so daß dar Vorschub ganz oder zum Teil durch diesen Schlepper erfolgt. Das Bodenbearbeitungsgerät ruht auf einem Laufrad 1; ein Antriebsmotor 2 wirkt über nicht dargestellte Übertragungsmittel auf Zahnkränze 10 zweier Rotoren 7 ein, welche Messerseche 4 tragen·, und zwar jeder Rotor 7 vier Messerseche 4, wie Fig. 2 ganz schematisch erkennen läßt.

Die Messerseche 4 sind nun zu ihrer Drehachse 15 so angeordnet, daß die Messer 4 des Gerätes durch dem anströmenden Boden selbst gesteuert werden. Es wird dies durch eine eigenartige Gestaltung der Messerseche 4 erreicht, und zwar dadurch, daß diese exzentrisch zu ihrem Druckmittelpunkt A (Fig. 3) in dem Drehpunkt B aufgehängt werden, d. h. der Drehpunkt B der Messer 4 liegt um ein Maß e exzentrisch zum Druckmittelpunkt A des anströmenden Bodens. Dies hat zur Folge, daß das Messersech 4 mit einer Schneide immer gegen die Anströmrichtung des Bodens gestellt wird. Will sich das Messer 4 etwas außerhalb" der Anströmrichtung des Bodens· stellen, so bewirkt die im Druekmittelpunkt A angreifende Kraft X (Fig. 4) die sofortige Beidrehung im Anströmrichtung.

Ein etwas anderes· Äusführungsbeispiel des Messers 4 zeigen die Fig. 5 und 6. Hier ist das Messersech 4 an der Hinterseite mit einer Abstellfläche C oder Anstellschaufel ausgestattet. Diese Anstellfiäche C hat die Aufgabe, die Messer 4 immer in gewissem Maße gegen die Anströmrichtung des Bodens anzustellen und außerdem zu bewirken, daß im Drehpunkt B der Messer eine gewisse freie Kraft entsteht.

Das Messer 4 mit AnstellBchaufel C wird sich so einstellen, daß die Summe der Momente um Punkt B gleich Null ist. Als Reaktion der Kräfte X und Γ (Fig. 6 und 7) wirkt die Kraft F₁ die resultierende Komponente von X und! Y. Die Kraft F versucht den Drehpunkt B der Messer 4 in der Wirkungsrichtung von F zu bewegen und¹ steht in Reaktion mit der Umfangskraft B, die vom Antrieb des Rotors 7 herrührt. Dabei ist X:a=Y :b.

Die Resultierende aus F und P ergibt die freie Kraft S, deren Vorwärtskomponente V ziar EIrzeugung von Vorschub in dieser Richtung herangezogen wird, Die Komponente V wirkt nur in dem gegen die Strömung gerichteten: vorderen· Halbkreis des Rotorumfangesi nach vorwärts, während die Komponente V im hinteren: Halbkreis· des Rotorumfanges nach rückwärts gerichtet ist.

Um nun dabei im hinteren Halbkreis des Rotorumfanges keinem Rücktrieb zu erhalten, ist das Bodenbearbeitungsgerät um den Winkel ί so stark nach vorwärts geneigt, daß die Amstellschaufeln C der Messerseche 4 im hinteren Kreisbogen nicht im Boden arbeiten, wie dies in den Fig. 1 und 8 veranschaulicht ist. Fig. 8 zeigt im Schnitt und ganz schematisch einen der beiden Rotoren 7 nach den Fig. ι und 2; es sind im Fig. 8 jedoch der Deutlichkeit wegen nur zwei Messerseche 4 dargestellt.

In dem Gehäuse 3 ist der Rotor 7 gelagert, auf dessen Welle 16 dasi Zahnrad 10 sitzt; die beiden Rotoren 7 (Fig. 2) sind durch das Räderpaar 10, 10 miteinander gekuppelt, so daß sich die beiden Rotoren 7 in entgegengesetztem Sinn drehen, wie in Fig. 2 durch Pfeile angedeutet. Der Rotor 7 trägt die Welle 15 der Messerseche 4, und eis, zeigt Fig. 2 ganz schematisch, welche Stellungen die verschiedenen: Messerseche einnehmen, und es ist aus den Fig. i, 2 und! 8 zu erkennen, wie durch den anströmenden Boden die Messer 4 von selbst gesteuert werden.

Bei dem beschriebenen! Äusführungsbeispiel wird no der Vorschub des Bodenbearbeitungsgerätes durch den Schlepper 13 bewirkt; es kann das Bodenbearbeitungsgerät aber auch ohne Schlepper arbeiten, und zwar dann, wenn das Gerät selbst mit inem Antriebsmotor ausgestattet ist und zur Führung des Gerätes während der Arbeit eine Deichsel dient.

Claims

Patentansprüche:

i. Motorisch betriebenes Bodenbearbeitungsgerät mit umlaufenden Werkzeugen nach Patent 891633, bei welchem Messerseche um eine zu ihrer Längsachse parallele Achse umlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Messersieche (4) zu ihren Drehachsen (15) so angeordnet sind.

daß die Messer (4) des Gerätes durch den anströmenden Boden selbst gesteuert werden.
2. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Gestaltung der Messerseche'(4), daß der Druckmittelpunkt (A) (Flächensehwerpunkt) versetzt zum Drehpunkt (B) der Drehachse (15) liegt, so daß zwischen dem Druckmittelpunkt des anströmenden Bodens und dem Drehpunkt der Messer (4) eine gewisse Exzentrizität entsteht.
3. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Messersech (4) an der Hinterseite mit einer Anstellfläche (C) oder Anstellschaufel ausgestattet ist, welche das Messer um einen gewissen Winkel gegen die Anströmung des Bodens anstellt.
4. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, da.ß die Anstellfläche oder -schaufel (C) so bemessen und gestaltet ist, daß im Drehpunkt (B) der Messer (A) eine freie Kraft entsteht.
5. Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2 bis 4, dadurch 'gekennzeichnet, daß dieses zur Horizontalebene geneigt angeordnet ist, und zwar nach vorn derart, daß die Anstel'lflächen (C) bzw. -(Schaufeln im hinteren Halbkreis des Rotors mehr oder weniger aus dem Baden heraustreten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 5799 2.54