DE903208C - Verfahren zum Kraeuseln von Cellulosehydratzellwolle oder -kunstseide - Google Patents

Description

• Verfahren zum Kräuseln von Cellulosehydratzellwolle oder -kunstseide Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kräuselung von Zellwolle oder Kunstseide, die nach dem Viscose- oder Kupferoxydammoni.akverfahren hergestellt sind'. Garne aus Zellwolle oder Kunstseide, ferner Garne, die einen höheren Anteil an diesen Spinnstoffen, aufweisen, haben ein verhältnismäßig geringes Wärmehaltungsvermögen, das durch hie Glätte des Materials bzw. das Fehlen der Kräuselung bedingt ist. Im Gegensatz hierzu zeichnen sich Wallgarne durch ein erhöhtes Wärmehaltungsvermögen aus, weil die natürliche Kräuselung der Fasern das Volumen erhöht untd damit die eingeschlossene isolierende Luftschicht vergrößert.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei Kunstseide und Zellwolle ein bleibendes erhöhtes Wärmehaltungsvermögen zu erzielen: und damit den Nachteil .dieser Fasern gegenüber der Walle zu beheben oder wenigstens zu vermindern. An sich ist es bekannt, Zellwolle, die sich in Flockenform befindet, eine Kräuselung durch mechanische oder chemische Einwirkung zu geben. Beim Spinnen der Zellwo lllocke tritt jedoch durch die Beanspruchung auf den Maschinen: eine Streckung der Fasern, ein, wodurch die ursprünglich in der Flocke enthaltene- Kräuselung fast vollständig verlorengeht.
• Erfindungsgemäß wird jedoch das Fertiggarn behandelt, wodurch der erzielte Effekt erhalten bleibt und sich entsprechend günstig in der Fertigware auswirkt. Die Behandlung erfolgt auf chemischem Wege, dadurch, @daß das Garn .mit Natronlauge von etwa 5° Be oder Kalilauge von etwa 7"' Be oder mit einer endsprechenden Mischung beider Laugen bei etwa 2o° behandelt wird. Die Dauer der Behandlung schwankt zwischen d.o und 120 Sekunden. Hierbei tritt eine Kräuselung auf, die das Volumen des Garnes und entsprechend auch der aus diesem Garn hergestellten: Fertigware erheblich vergrößert. Das Verfahren selbst hat den besonderen Vorteil, daß durch die Behandlung keine mechanische oder chemische Schädigung der Fasern, verursacht wird.
• Nach dieser Behandlung mit alkalischen Quellmitteln wird das Garn gespült, zur Neutralisation abgesäuert, wieder gespült und schließlich bei einer Temperatur von 5.o bis 80!° getrocknet. Als Nachweis für die KräuseIwirkung kann die Verkürzung der Stranglänge gegenüber dem unibehanidelten Garn dienen. Diese Verkürzung beträgt in der Regel 5 bis i00/0.
• Es ist bereits bekannt, Zellwolle aus ungefällter Cellulose durch Behandlung mit Natronlauge von etwa 5° Be bei einer Temperatur von 2o11 .mit ,darauffolgendem Spülen, Absäuern, wiederum Spülen und Trocknen zu behandeln, aber die Behandlungsdauer erstreckte sich bisher auf i So Sekunden. Eine derart lange Behundlun@gsdauer wirkt auf das Zellwoll- oder Kunstseidematerial schädigend, während eine solche Schädigung bei dem Verfahren der Erfindung durch die grundsätzlich kürzere Behandlungsdauer, nämlich von 1.o bis i2o Sekunden, nicht eintritt. Beispiel Das zu behandelnde, Garnmaterial wird 6o Sekunden in eine qo/oige Natronlauge (etwa 5° Be) bei 2o1° eingetaucht, un.mnittelbar anschließend. sehr stark gespült, dann mit Ameisensäure oder Essigsäure zur Neutralisation abgesäuert, zuletzt stark getrocknet. Erst bei der Trocknung mit etwa 6o° tritt die .dauerhafte starke Schrumpfung ein.

Claims (1)

1. PATBNTANSPRUCH: Verfahren zum Kräuseln. von Cellulo,sehydratzellwolle oder -kunstseide; dadurch gekennzeichnet, @daß man daraus hergestelltes Garn mit Natronlauge von etwa 5 ° Be oder mit Kalilauge von etwa T°' Be oder mit einem Gemisch aus diesen Laugen .bei einer Temperatur von etwa 2o° und einer Zeitdauer von q.o his i2o Sekunden behandelt und dann gegebenenfalls spült, absäuert, wiederum spült und bei einer Temperatur von 5o bis 8o1 längere 7eit trocknet. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 8oi o8i, 617 35,2; deutsche Patentschriften Nr. 748 15d., 1.o6 5o6; britische Patentschriften '.\rr. 281 352, 319 293. 253 853.