DE347994C

DE347994C - Verfahren zur Herstellung von Faeden aus dem aus Loesungen von Nitrozellulose, Zellulose oder Derivaten der Zellulose bestehenden Vorprodukt der Kunstseide

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Publication number: DE347994C
Application number: DENDAT347994D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1922-01-30

Description

Verfahren zur Herstellung von Fäden aus dem aus Lösungen von Nitrozellulose, Zellulose oder Derivaten der Zellulose bestehenden Vorprodukt der Kunstseide. Zur Herstellung von Kunstseidefäden verwendet man bekanntlich Lösungen aus Nitrozellulose, Zellulose oder Derivaten der Zellulose, die man unter Druck durch enge Röhrchen herausdrückt, wobei die so entstehenden Fäden durch Wasser oder verdünnte Säuren geleitet und in diesen Bädern auf die Stärke der natürlichen Seide ausgestreckt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Fäden aus dein vorerwähnten Vorprodukt der Kunstseide, und zwar besteht das. Kennzeichen des Verfahrens darin, daß vor dem Hindurchdrücken des breiigen Vorproduktes durch Düsen passenden Durchmessers pflanzliche oder tierische Faserstoffe ihm einverleibt werden.
Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung künstlicher Fäden aus Zelluloselösungen diesen Lösungen mechanisch zerkleinerte Zellulose zuzusetzen, um dann das Gemisch in üblicher Weise mittels Kapillaren zu verspinnen. Bei diesem bekannten Verfahren verliert aber die zugesetzte Zellulose im Gemisch ihren selbständigen Charakter. Sie ist in diesem nicht mehr zu erkennen, da das Gemisch eine Masse von völlig homogener Struktur bildet.
Beim Verfahren gemäß vorliegender Erfindung dagegen handelt es sich darum, der Zelluloselösung Produkte von anderer Beschaffenheit, nämlich pflanzliche oder tierische Fasern zuzusetzen, die in dem Fertigprodukt ihren selbständigen Charakter noch besitzen. Di e zugesetztenFasern vereinig en sich a1 so nicht mit dem Vorprodukt der Kunstseide zur Bildung eines einheitlichen Gemisches von homogener Struktur, sondern zur Bildung eines neuen Erzeugnisses, in welchem die zugesetzten Fasern noch deutlich erkennbar sind. Durch die der Zelluloselösung beigemengten Gespinstfasern wird der Charakter des gewonnenen Fadens o. dgl. gegenüber den bekannten Kunstseidefäden geändert. Man erhält ein Produkt, das sich durch große Festigkeit auszeichnet und die mannigfaltigsten Verwendungsmöglichkeiten eröffnet. Natürlich muß der Durchmesser der Düsen so gewählt werden, daß sich auch die Gespinstfasern durch die Düsen hindurchdrücken lassen. Die Einverleibung von Gespinstfasern in den Faden steht der Streckung des Fadens jin Fällbad nicht entgegen. -Die Erfindung ist anwendbar auf alle bekannten Arten von '\"orprodukten der, Kunstseide, so z. B. auf diejenigen der Azetatseide, der Viskoseseide, der Seide aus Chlorzinkzelluloselösungen, der Seide aus Kupferoxydammoniaklösungen, aus Lösungen von Zellulose in Schwefelsäure und Phosphorsäure und aus Lösungen von hydratisierter Zellulose in Natronlauge.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Fäden aus dem aus Lösungen von Nitrozellulose, Zellulose oder Derivaten der Zellulose bestehenden Vorprodukt der Kunstseide, darin bestehend, daß dem in breiigem Zustand befindlichen Vorprodukt Gespinstfasern beliebigen Ursprungs einverleibt werden und das in dieser Weise bereicherte Vorprodukt durch Düsen passenden Durchmessers unter Wasser oder in geeignete Fällbäder hindurchgedrückt wird und die entstehenden Fäden nötigenfalls gestreckt werden.