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Walzenstuhl zur Vermahlung von Getreide und anderen körnigen Stoffen
Es sind Walzenstühle zur Vermahlung von Getreide und anderen körnigen. Stoffen bekannt,
die mit einer unter Federwirkung stehenden, im Mahlgutzulauf angeordneten; Fühleinr-ichtung
versehen sind. Diese Fühleinrichtung wirkt über eine besondere Stellei'n;richtung
auf einen Servomotorantrieb, der :selbsttätig die Ein- und Ausschaltung des. Walzenstuhlantriebes,
die Ein- und Au.srückung der Mahlwalzen; und die Einstellung der Speiseklappeheinrichtung
steuert. Solche Walzenstühle urfit Servomotorantrieb- sollen demnach völlig s:elbsttät!ig
arbeiten. Je mehr Mahlgut dem Walzenstuhl zuläuft, um so mehr' öffnet sich die Speiseklappeneinrichtung.
Wenn: das. Mahlgut vollkommen aushleibt, wird der Walzenstuhl selbsttätig ausgerückt,
damit die Walzen nicht trocken laufen. Bei solchen Walzenstühlen kann im Betrieb,
der Zustand eintreten, daß dass Mahlgut ungleichmäßig dem Walzenstuhl zugeführt
wird. Hierdurch wird dann z. B. die! höchste Menge, die der Walzenstuhl je Zeiteinheit
verarbeiten kann, überschritten. Für solche Fälle hat mann bisher unmittelbar am
Servo,-motoreine Stellschraube vorgesehen, die den Vorsteuerstift,des Druckkolbens
in seünem COffnungshub so begrenzt, daß er den Walzenstuhl nicht auf Höchstleistung
einschaltet, sondern e=ine Leistungsmenge, gestattet, die nur wenig über der im
Dauerzustand vorhandenen liegt, damit kein Hochstauchen des Mahlguten im Zulauf
über dem Walzenstuhl eintreten kann. Eine: solche einfache Stellschraube, die keine
Skala beisitzt und sich an einer dem Auge wenig zugänglichen Stelle seitlich am
Walzenstuhl
befindet, gibt natürlich dem den Stuhl bedienenden Müller
keine schnelle Übersicht über den Stand seiner Vermahlung, besonders, wenn (wie
in Großmühlen) sehr viele Walzenstühle in. einer, oder mehreren. Reihen aufgestellu
sind. Auch ist das Verstellen dieser Schraube, umständlich und gibt keinen sichere
Anhalt über das, erreichte Maß der Verstellung. Der Müller muß erst durch Ziehen:
an dem Gestänge; zur Verstellung des Vor!s,teuerstiftes probieren, wie weit; der'
Regler nach Drehen der Anschlagschraube- nun noch öffnen kann. Durch diese gewaltsame
Betätigung des Vorsteuergtiftes und Reglergestän:ges, wird aber leer Vermahlungsvorgang
.erheblich gestört, weil damit auch der Speiseschieber gewaltsam geöffnet wird und
erst allmählich wieder schließt.
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Die Erfindung geht von der zuvor als bekannt angegebenen Einrichtung
bei Walzenstühlen zur Begrenzung der jeweils gewünschten Höchstleistung (Durchsiatz),
unabhängig von,der Arbeitsweise der Steheinrichtung des Servamofiors während des
Betriebs, :aus unid stellt sich die Aufgabe, diese Stelleinrichtung am Walzefts:tuhl.
in enier solchen Weise anzuordnen, daß die Betriebssicherheit der Arbeitsweise des
Walzenstuhles, erhöht und der Müller in der Lage ist, selbst aus weiterer Entfernung
sich über den jeweiligen Betriebszustand des: Walzenstuhles zu unterrichten.. Sie
stellt sich weiter zur Aufgabe, die Verstellung ohne Störung der Vermahlung durchzuführen
und die Wirkung dieser Verstellung an einer auffallenden Stelle des Walzenstuhles,
sofort sichtbar zu machen, ahne daß ein Probieren, durch welches. die Vermahlung
auch gestört werden. könnte, erforderlich ist.
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Demzufolge besteht die Erfindung in erster Linie darin, daß die von
Hand bedienbare und einstellbare Einrichtung zur Begrenzung der Speisungsmenge an
-einer Längsiseite desi Walzenstuhles in dessen Längsmitte unterhalb des. Fühlers
angebracht isst. Diese zentrale Anordnung der Einstellvorrichtung in der Mitte des
Wa1zenstuhlgehäuses unterhalb des Zulaufs. hat eine besondere Bedeutung bei den
heutigen, neuzeitlichen Walzenstühlen, nachdem die Entwicklung dies. Walzenstuhles:
sich die ganz geschlossene Gehäuseform zu eigen gemacht hat, bei, der alle Antriebsteile,
Riemens, Riemenscheiben, Zahnräder, Speiseantrieb, Stellzeug und Servoregler seitlich
vollkommen abgedeckt sind. Durch diese Abdeckungen werden die bisher bekannten Anordnungen
für die Anzeige-und Stellvorrichtungen jeder Sieht entzogen, und auch deren Betätigung
von Hand ist nur möglich, nachdem man die Schutzvorrichtungen und Abdeckhauben aufgeklappt
oder ganz entfernt hat. Die Erfindung beseitigt diesen Mißstand vollkommen. Vorzugsweise
wird die Anordnung gemäß der Erfindung so getroffen, -daß auch die an sich bekannte
Ha.ndeinstelleinrichtung zum Ein, und Ausrücken des Walzenstuhles an der genannten
Stelle des Walzensbuhlgehäusles unterhalbe des Fühlers angebracht ist. Damie ist
dem Müller die Mögliichkeit :gegeben, sowohl - die Mengeneinstellung :des
Walzenstuhles als auch das. Ein- und Ausrücken des Walzenstuhles an der übersichtlichen
Stelle des Walzenstuhles, vorzunehmen.
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Sowohl diel Hands.telleinriichtung als auch die vom Servomotor beeinflußte
Steelleinrichtung kann mit einer Anzeigevorrichtung und einer Einstellskala, ausgerüstet
werden. Wird z. B. die Handeinsitelleinrichtung so. eingestellt, daß die Ausnutzbarkeit
des, Walzenstuhles, auf etwa 8o °/a festgelegt ist, so ist es. wertvoll, an Hand
der Anzeigevorrichtung für die selbsttätige Regelung des. Walzens.tuhles, feststellen
zu können, ob und in welchem Ausmaß dne@sie Anzeigevorrichtung unterhalb der eingestellten
Ausnutzungsmöglichkeit sich bewegt. Um diese Verglei.chsrnöglichkeit der beiden
verschiedenen Anzeigevorrichtungen zu verbessern, isst es weiterhin von Vorteil,
wenn sich die Anzeigevorrichtung für die den Servomotor beeinflussende Stelleinrichtung
in der Nähe der Anzeigevorrichtung für die Handverstaallung befindet. Eine vorteilhafte
Blauart ergibt sich, wenn ider Zeiger für die Einstellskala der den: Servomotor
beeinflussenden Sbelleinri'chtung an: einer auf der Handeinstellweellee gelagerten
und von; der Stelleinrichtung für dien Servomotor beeinflußten Hohlwolle vorgesehen
isst. Man kann dann für die beiden Anzeigevorrichtungen eine einzige Krebsskala
verwenden.
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Die Erfindung wird weiterhin an dem in. der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt .
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Fig. i den oberen Teil des Walzem!stuhlgehäuses mit der den Servomotor
beeinflussenden Stelleinrichtung und der dazugehörigen Handste l-ei!n.richtung mit
einer gemeinsamen Kreisskala in schematischer Wiedergabe, Fig. 2 und 3 eine Vorderansicht
.auf die Stellei@nrichtung nach Fig. i in zwei verschiedenen Einstellungen m-it
Iden daneben -angedeuteten Anzeigevorrichtungen.
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Am oberen Endei des, Walzenstuhlgehäusies. i befindet sich das. Zulaufrohr
2, in denn die Fühleinrichturig 3 angeordnet isst, die sich gegen eine Feder q.
abstützt. Die Spindel 5 dieser Fühleinrichbunig 3 ist über einen Winilaelhebel 6,
eine Stange 7 und einen weiteren Winkelhebel 8 mit dem Servomotoer 9 verbunden.
Die Einstellung des Servomotors 9 eirfolgt -über ein Handrad i o. Das Ende i i der
Spindel 5 der Fühleinrichtung 3 kann sich gegen den Exzenter 12 anlegen, der auf
der Welle 13 der mit Knopf 14 zu bedienenden Handeinistelleinrichtung aufgekeilb
ist. Auf der Welle 13 sitzt der Zeiger 15, der sich im Bereich der Kreisskala 16
bewegen kann. Aüß,erdem ist auf der Welle 13 eine Hohlwelle 17 vorgesehen. Auf dieser
Hohlwelle sitzt ein Kettenrad 18, das, über die Kette i9 mit dem Kettenrad 2o@ verbunden
lest. Das Kettenr rad 2o wiederum ist fest mit dem Winkelhebel 6 bzw. mit dessen
Schwenkbolzen 21 verbunden. Die Hohlwelle 17 trägt an ihrem äußeren Ende einem Zeiger
2.2, der sich ebenfalls hn Bereich der Kreisskala 16 bewegen kann. Die Kreisiskala
weist zwei Skaleneinteilungen, eine für die Handeinstellung und eine für die den
Servomotor beeinflussende
selbsttätige Einstellung auf, doch genügt
auch eine einzige Skaleneinbei@lung 24 für die beiden Zeiger.
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Nach Fig. 2 isst der Exzenter 12 mit Hilfe der Handeinstellung so,
bewegt, daß die Spindel 5 der Fühleinrichtung 3 ihre höchste Stellung einnehmen
muß. Dies bedeutet, daß auch das; Ge@stängie 6, 7, ä für den, Servomotor g auf Ausschaltung
dies Walzenstuhles gestellt ist. Der- Zeiger 15 nimmt auf der Kreisskala 16, die
äußerste rechte Einstellung ein. Dies bedeutet, daß der Walzenstuhl ausgeschaltet
ist. Nach Fig. 3 ist der Exzenter- 12 auf seine niiedrigste Lage eingestellt. Die
Spindel 5 der Fühleinrichtung 3 kann also die tiefste. Lage einnehmen und dann den
Seirvomoto,r auf die höchstmögliche Mengenleistung des Walzenstuhles eintstellen.
Der Zeiger 15 der Handeinstellung befindet sich dann in der am weitesitien links
liegenden Stellung auf der Kreisskala, 16. Der Walzenstuhl isst also auf volle Leistung
auch bezüglich der Handeinstellung eingerichtet.
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Nach Fig. i ist der Zeiger 15 der Handeinstellung mittels, des Einstellknopfesi
14 auf der Kreisskala 16 in eine Mittellage gebracht. Dementsprechend nimmt auch
der auf der Welle 13 sitzende Exzenter 12 eine Mittellage ein, durch die die tiefstmögliche
Lage der Spindel 5 der Fühleinrichtung 3 auf eine mittlere Stellung begrenzt wird.
Der Zeiger 22 für die selbsttätige Steuerung des Walzenstuhles bewegt sich auf dar
gleichen Kreisskala bis zu einer etwa unterhalb- dein Einstellung des Zeigers 15
für die Handeinstellung liegenden Stellung.
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Wenn nun die Handeinstellung entsprechend der zugehörigen Anzeigeverrichtung
auf z. B. MM der erreichbaren Höchstleistung eingestellt ist und der Zeiger
22 für die seilb,sittätige, Steuerung des Walzenstuhles sich längere Zeit hindurch
in, dieser durch Handeinstellung begrenzten Leistungsstufe hält, dann isst dies
ein Zeichen dafür, daß mit der Handei=nstellung die Leistung des Walzenstuhles,
zu sehr gedrosselt wird. Der Müller erkennt daher schon, von weitem, daß er der
selbsttätigen Regelung einen größeren Spielraum geben muß, wenn er ein Schanzen.
mit Sicherheit vermeiden will. In allen Fällen gestattet ein Vergleich der miteinander
vereinigten Anzei@gevoirrichtungen, einem schnellen Überblick über die Arbeitsweise
desi Walvenstuhleis'. Der Walzenstuhl ist dann richtig eingestellt, wenn der Zeiger
für die selbsttätige Einstellung nicht ganz die Stellung des Zeigers für die! Handeinstellung
,erreicht.
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Weiter erlaubt dne Anordnung nach der, Erfindung, daß die vereinilgten
Anzeiiigevo,rr@iehtungein, die sich mit Welle und Hohlwellei konzentrisch über einer
gemeinsamen Skala bewegen, eine leichte und sichere Einstellung,der Stuhlarbeit
und die- sofortige Nachprüfung d'esi Erfolges dieser Einstellung auch aus größerer
Entfernung.