-
Walzenstuhl mit Hilfsmotor Es ist bekannt, den Zulauf des Mahlgutes
bei Walzenstühlen über einen Speiseschieber bzw. über Speisewalzen zu regeln. Bei
Verwendung eines Hilfsmotors zur selbsttätigen Regelung des Mahlgutzulaufes ist
es bekannt, unter dem Einflug der zulaufenden Mahlgutmenge entweder bei konstanter
Drehzahl der Speisewalze die Öffnung des Speiseschiebers über der Speisewalze oder
bei bestimmter Öffnung des Speiseschiebers die Drehzahl der Speisewalze selbsttätig
zu regeln. Bei solchen Walzenstühlen ist es auch bekannt, über den Servomotor die
Ein- und Ausrückung der Speisewalzen und damit im Zusammenhang auch die Ein- und
Ausrückung der Mahlwalzen zu bewirken. Es ist auch bekannt, die Regelung der Drehzahl
der Speisewalze stufenlos durch einen Hilfsmotor herbeizuführen. Sofern eine Drehzahlregulierung
der Speisewalze vorgesehen ist, wird diese vielfach über den Hilfsmotor erreicht,
der durch die zulaufende Mahlgutmenge beeinflußt wird.
-
Bei Verstellung des Speiseschiebers erfolgt diese unmittelbar unter
dem Einfluß des veränderlichen Zulaufes der Mahlgutmenge. Die Veränderung der Verstellung
des Speiseschiebers wirkt dann auf einen Hilfsmotor ein, der seinerseits wiederum
die Drehzahl der Speisewalze reguliert.
-
Erfahrungsgemäß ist die unmittelbare Verstellung der Speiseklappe
unter dem Einfluß des veränderlichen Mahlgutzulaufes unzuverlässig. Dies rührt unter
anderem von den mechanischen Reibungsverlusten her, die durch die Kraftübertragungsmittel
von der Speiseklappe aus zum Speiseschieber und von dort aus zum Hilfsmotor in Kauf
genommen werden müssen. Nicht befriedigend ist
es auch, wenn lediglich
die Speiseklappe oder aber die Geschwindigkeit der Speisewalze verändert wird. Die
auf einem Walzenstuhl zu verarbeitenden Mahlgutsorten sind vielfach stark unterschiedlich.
Insbesondere wirkt sich auch der jeweilige Feuchtigkeitsgehalt des Mahlgutes auf
die Förderung dieses Gutes so entscheidend aus, daß lediglich die Verstellung des
Speiseschiebers oder lediglich die Veränderung der Geschwindigkeit der Speisewalze
nicht in ausreichender Weise die jeweils gewünschte gleichmäßige Beaufschlagung
der Mahlwalzen gewährleistet Diese Nachteile sollen nun gemäß der Erfindung vermieden
werden. Es wird angestrebt, die Regelung des Mahlgutzulaufes bei Walzenstühlen und
ähnlichen Maschinen noch wirksamer zu gestalten, als es bei den bisher bekannten
Einrichtungen möglich war. Die Erfindung besteht demzufolge in erster Linie darin,
daß bei Walzenstühlen mit Hilfsmotor folgende Merkmale gleichzeitig vorhanden sind:
a) ein Hilfsmotor, der drehzahlmäßig ausschließlich von der zugeführten Mahlgutmenge
gesteuert wird, b) ein Speiseschieber, der vom Hilfsmotor eingestellt wird und c)
eine Speise-: walze, deren Drehzahl in Abhängigkeit von der Drehzahl des Hilfsmotors
steht.
-
Insbesondere beim Vermahlen von nähfließenden, feuchten und grobschaligen
Stoffen hat es sich gezeigt, daß mit vergrößerter Öffnung des Speiseschiebers die
Menge des durchgelassenen Mahlgutes nicht zunimmt, sondern unter Umständen sogar
geringer wird, weil sich das Mahlgut in solchen Fällen vor dem Speiseschieber staut
und sogenannte Brücken bildet. In diesen Fällen gelangt dann das Mahlgut in ungleichmäßigen
Strähnen über die Speisewalze. In einem solchen Fall wird der Walzenstuhl zweckmäßig
so betrieben, daß beim Öffnen des Speiseschiebers die Drehzahl der Speisewalze steigt.
-
Bei einer Maschine mit der Einrichtung nach der Erfindung kann es
je nach der Art des zu verarbeitenden Mahlgutes unter Umständen auch wertvoll sein,
daß unter denn Einfluß des zulaufenden Mahlgutes wahlweise nur eine Veränderung
der Stellung des Speiseschiebers öder nur eine Veränderung der Drehzahl der zugehörigen
Speisewalze erfolgt.
-
Mit einer solchen Regeleinrichtung kann man dann auch abwechselnd
nur die Veränderung des Speiseschiebers oder nur die Drehzahlveränderung der zugehörigen
Speisewalze vornehmen um die Beschickung der Mahlwalzen durchzuführen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigt Fg. i eine Antriebsanordnung der Speiseeinrichtung
eines Doppelwalzenstuhles in Seitenansicht in schematischer Darstellung, Fig. 2
einen Grundriß der Anordnung nach Fig. i im Schnitt.
-
Die Speisewalzen i und :2 sind mit ihren Wellen 3 und 4 in der Wand
i9 des Walzenstuhlgehäuses gelagert. Auf der Welle 3 sitzt die Antriebsriemen-Scheibe
5 zusammen mit der Reibscheibe 6. Die Welle 4. der Walze 2 trägt an ihrem Ende die
Reibscheibe 7. Zwischen den beiden Reibscheiben 6 und 7 läuft als Verbindungsglied
die Reibrolle 8 auf dem Zapfen g, der von dem Halter f o getragen wird. Dieser Halter
isst in Richtung der Verbindungslinie der Wellen 3 und 4 in dem Lager i i geführt
und wird außerdem noch durch den Hebel 12 mittels des Drehzapfens 13 in dieser Richtung
gehalten. Der Hebel 12 ist auf der im Gehäuse i9 gelagerten Welle 14 befestigt,
die durch den Hebel 15, an dem der nicht dargestellte Hilfsmotor im Sinne der gezeichneten
Pfeile angreift, gedreht werden kann. Weiter sitzt auf der Welle 14 der Hebel 17,
an dem der Speiseschieber 16 befestigt ist, welcher die Öffnung für den über die
Speisewalze 2 erfolgenden Zulauf des Mahlgutes einstellt. Die Speisewalze i dient
hier nur zur weiteren Verteilung des von der Walze 2 ankommenden Mahlgutes. Die
Feder 18 preßt die Reibscheibe 6 gegen die Reibrolle 8 und diese wieder gegen die
Reibscheibe 7.
-
Wenn der Hebel 15 im Sinne der gezeichneten Pfeile durch den Hilfsmotor
bewegt wird, dann verändert sich sowohl die von dem Speiseschieber 16 freigegebene
Öffnung über der Speisewalze 2 als auch die Stellung der Reibrolle 8 in Richtung
der Verbindungslinie der Wellen 3 und 4. Weil nun die Walze i und auch :die Reibscheibe
6 mit Hilfe der Riemenscheibe 5 mit einer unveränderlichen Drehzahl angetrieben
wird; ist die Drehzahl der Reibscheibe 7 und der Walze 2 von der Stellung der Reibrolle
8 abhängig. Öffnet der Hebel 15 unter der Wirkung des Hilfsmotors den Speiseschieber
16, dann verschiebt der Hebel 12 den Halter io und damit die Reibrolle 8 nach rechts.
Hierdurch vergrößert sich die Drehzahl der Reibscheibe 7 und die der Speisewalze
2. Wird dagegen der Speiseschieber 16 geschlossen, dann verschiebt sich die Reibrolle
8 nach links, was eine Verkleinerung der Drehzahl der Speisewalze 2 bedeutet. Hierdurch
wird eine äußerst wirkungsvolle Regelung der Mählgutmenge erreicht.
-
Man kann auch eine gegenläufige Anordnung treffen, :durch welche es
erreicht wird, daß sich der Speiseschieber 16 schließt, während die Drehzahl der
Speisewalze 2 gesteigert wird, oder daß sich der Speiseschieber 16 öffnet; während
die Drehzahl der Speisewalze :2 zurückgeht. Dies bewirkt eine sehr feine Regelung
des Mahlgutzulaufes, wie sie für manche Produkte erwünscht ist.
-
Mit Ziffer fa und 2a ist ein weiteres Speisewalzenpaar angedeutet,
wie man es bei Doppelwalzenstühlen kennt. Die von den Speisewalzen i und 2 versorgten
Mahlwalzen sind mit 20 und 21 bezeichnet. Die punktierte Mittellinie I-I bezeichnet
die Mitte des Doppelwalzenstuhles.
-
Damit nun über das Steuergestänge 15 wahlweise entweder nur der Speiseschieber
16 oder aber nur das Reibradgetriebe 6, 7, 8 beeinflußt werden kann, lassen sich
auf der Welle 14 Kupplungen anordnen, mit deren Hilfe entweder der Hebel 12 für
das Reibradgetriebe oder der Hebel 17 des Speiseschiebers
16 von
der Welle abgekuppelt werden kann. In den meisten Fällen wird man aber sowohl den
Speiseschieber als auch das Reibradgetriebe im Sinne der Erfindung mit der Welle
14 kuppeln.