DE893198C - Verfahren zur Herstellung von Organohalogensilanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von OrganohalogensilanenInfo
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- DE893198C DE893198C DEI1786A DEI0001786A DE893198C DE 893198 C DE893198 C DE 893198C DE I1786 A DEI1786 A DE I1786A DE I0001786 A DEI0001786 A DE I0001786A DE 893198 C DE893198 C DE 893198C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F7/00—Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic System
- C07F7/02—Silicon compounds
- C07F7/08—Compounds having one or more C—Si linkages
- C07F7/12—Organo silicon halides
- C07F7/121—Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20
- C07F7/122—Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20 by reactions involving the formation of Si-C linkages
Description
Die Erfindung 'betrifft eine Verbesserung' des in
der Patentschrift 886 308 beschriebenen Verfahrens. Dort ist ein Verfahren zur Herstellung vonOrgariohalogensilanen
aus Kohlenwasserstoffen, Thiophen oder Pyridin und Halogensilanen, die mindestens
ein an Silicium gebundenes Wasserstoffatom enthalten, -beschrieben, wobei die Reaktion in Gegenwart
eines Katalysators der Gruppe der Halogenide von Aluminium, Bor und Zink bzw. in Gegenwart
eines Gemisches dieser Halogenide, hei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 315p' und 45'°°;
durchgeführt wird.
Wird1 die vorgenannte Reaktion mit aromatischen
Kohlenwasserstoffen unld einem der bezeichneten
Halogensilane zur Herstellung von ArylhaJogensilanen
'durchgeführt, so stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den reagierenden Stoffen und 'den
Reaktionsprodukten ein. Im Falle der Herstellung von ' Phenyltrichlorsilan (C6H5SiCl3) aus äquimolekularen
Mischungen von Benzol und Silikochloroform
(SiHCl3) in Gegenwart von Bortrichlorid1
als Katalysator enthält die Gleichgewichtsmischung etwa 219, bis 310% Phenyltrichlorsilan,
d. h. daß unabhängig von der Menge oder dem Ver-
hältnia (der Reaktionsteiinetimer keine größere Umwan'dluog
ate die durch dais ReäktionsgleiGh'gewicht
gegebene erzielt wenden bann-.
Es wunde nun gefunden, daß es möglich ist,
größere Ausbeuten 'an ArylKalogens Manen auf folgende Weise zu erhalten: Die Anfangsreaktionen
zwischen dem aromatischen Kohlenwasserstoff und den Halogensilanen in 'Gegewart eines Friedel-Crafts-Katälysätors
wind zunächst zur Bildung der ίο gewünschten aromatischen Halogensilane eingeleitet.
Danach1 wird dasgebilidetearörnatisdheH'alogensilan
mit möglichst allem, entwickelten Wasserstoff aus -dem Reaktionsgemisch entfernt und zum Rückstand
eine neue Menge des aromatischen Kohlen-Wasserstoffs·
und des. Halogensilans in dem Maße
zugesetzt, im dem der entwickelte Wasserstoff und das aromatische Halogens Man aus idem Reaktionsgemisch entfernt wurden. Unter Halogensilanen
werden in der Beschreibung immer solche verstanden·, die wenigstens ein am Silicium gebundenes
Wasserstofiatom enthalten. Werdern die neu. hinzugesetzten
Reaktionsteilneliirner in Gegenwart des Rückstandes umgesetzt, so wind eine wesentlich
vergrößerte Umwandlung der neu hinzugesetzten Reaktionstei'lnehmer in aromatische Halogensilane
bewirkt. Werden die gebildeten Halogensilane wiederum aus dem Reaktionsgemisoh entfernt und
der Zusatz neuer Reaktionsteilnehmer, wie oben 'beschrieben, wiederholt, so wird eine weitere Ausbeutesteigerung
an aromatischen Halogeosilanen erzielt.
Nach einer größerem Anzahl von Kreisläufen ist es" möglich, nahezu quantitative Umwandlung
der neu hinzugefügten Reafciions>teiilnehmer in aromatische Halogensilanie zu erreichten. Es scheint im
allgemeinen so zu sein·, daß zusätzliche Mengen an,
Katalysator während der zweitenReaktion zwischen den neu hinzugefügten Reiaktionsteilnehmern nicht
erforderlich sitnfd, dia der Rückstanldgienüigen'de Mengen
an Katalysator enthält, um die neue Reaktion zu beschleunigen·. Diese Feststellung soll jedoch nicht
heißen, daß nicht doch weiterer Katalysator, wenn wünschenswert, hinzugesietizt werden kann.
Die ursprünglich oder später verwendete Menge an Katalysator kann innerhalb weiter Grenzen gemaß
den Angaben im Hauptpatent schwanken. Die Menge des anfänglichf zugesetzten Katalysators
kann· in viel größeren Grenzen schwanken, wenn zusä'tzlidhe
Reaktionsfereisläufe zwischen neu himzugefügten
Reaktionsteilnehmern, d. h. aromatischem Kohlenwasserstoff und Halogensilan, nach dem erfindungsgemäßen·
Verfahren 'durchgeführt werden, als wenn lediglich ein einzelner Reaktioniskreislauf
stattfindet. Bis zu 10 Gewichtsprozent des Katalysators, berechnet auf das Halogensilangewicht,
können angewendet werden. Berechnet auf molare Basis ist der Katalysatoranteil verhältnismäßig
höher als oben beschrieben.
Von den in der Patentschrift 886 3108 beschriebenen Katalysatoren werden Borverbindungen, insbesondere
Borhalogenide, bevorzugt wegen ihrer erhöhten katalytischen Wirkung und weil sie aus
•der Reaktionsmischung nicht vor der Destillation
entfernt werden müssen.
Als· Beispiele von. aromatischen Kohlenwasserstoffen
seien angeführt Benzol, Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Naphthalin, Methylnaphthalin, Anthrazen.
Gute Ergebnisse wurden erhalten·, wenn der aromatische Kohlenwasserstoff Benzol enthält,
Beispiele für Halogensilane sind 'bereits im Hauptpatent gegeben. Es· sei jedoch darauf hingewiesen,
daß das (an das Silicium des Silane gebundene Kohlenwasserstoffradikal vorzugsweise
nicht olefinisch ungesättigt ist.
Gemäß der Erfindung wind zweckmäßig unter
Druck gearbeitet, um einen besonders innigen Kontakt zwischen den Reaktionsteilnehmern und dem
Katalysator zuigewährleisten und um denReaktionsablauf
zu !beschleunigen.
Das Verhältnis der Halogensilane zum aromatischen Kohlenwasserstoff im Zeitpunkt des Beginns
der Reaktion kann in weiten Grenzen variiert werden. Bei der Herstellung aromatischer Trihalogensilane
sind idie Reaktionsteilnehmer zweckmäßig in wenigstens, äquimolarem Verhältnis vorhanden. Bei
der Herstellung anderer aromatischer Halogensilane ist naturgemäß das molekulare; Verhältnis der
Reaktionsteilnehmer auf Grund der Reaktionsgleichung, gemäß der sich die aromatischen
Halogensilane 'bilden, zu errechnen.
Beispielsweise unterscheiden sich die molaren Verhältnisse der Reaktionsteirnehmer bei der Herstellung
von Monophenyltrichlorsilan und Diphenyldiichlorsilian
'gemäß den 'beiden nachfolgenden Gleichungen:
95 Si H Cl3 + C8 H1. + Cc H5 Si Cl3 + H2
(Verhältnis 1:1)
Si H2 Cl2 + 2 C0 Hfi -y (C0 H5)2 Si Cl2 + 2H2
(Verhältnis 1:2)
Das Verhältnis- der nach dem ersten Reaktiönsablauf
hinzugesetzten Reaktionsteilnehmer muß strenger eingehalten werden als das Verhläiltnis der
Reaktionsteilnehmer beim ersten Reaktionsäblauf; die einzige Abweichung von diesem Verhältnis ist
die zum Ersatz unwesentlicher Verluste eines der Reak-tionsteilnehmer erforderliche Menge. Es
können jedoch auch überschüssige molare Mengen, entweder an Halogensilan oder aromatischem
Kohlenwasserstoff, angewendet werden.
Nachdem die Anfangsreaktion zwischen dem aromatischen
Kohlenwasserstoff und dem Halogensilan abgelaufen ist, wird das Reaktionsgemisch zur
Abtreibung des gebildeten aromatischen Halogensilans. destilliert. Danach wird! der Rückstand, d. h.
all das, was· über oder unter dem Siedepunkt des aromatischen 'Halogensilans siedet, mit einer Menge
an· aromatischem Kohlenwasserstoff und Halogensilan,
deren Menge dem während der Reaktion entwickeltem Wasserstoff und dem entfernten aromatischen
Halogensilan entspricht, vermischt und diese Mischung im Druckbehälter !bei den oben angegebenen
Temperaturen aufs neue umgesetzt. Die
893 19a
Entfernung des aromatischen Halogensilane und der Zusatz neuer Reaktionsteilnehmer kann 'beliebig oft
wiederholt werden mit ständig verbesserter Ausbeute an aromatischem Halogansüan.
Die Mengen des neu hinzugesetzten Halogensilane und des aromatischen Kohlenwasserstoffes
können innerhalb gewisser Grenzen verändert werden.
Im allgemeinen hängen die nacheinander zugesetzten Mengen an Halogensilan und aromatischen
Kohlenwasserstoffen von folgenden Faktoren ab: von dem stöchiometrischen Verhältnis der Reaktionsteilnehmer
gemäß den Reaktionsgleichungen (s. oben), der Gewidhtsmenge des entfernten aromatüschen
Halogensilane1, der Menge an entwickeltem Wasserstoff und den unvermeidlichen Reaktionsverlusten.
Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel angegeben. In einen Stahlautoklav werden folgende
Stoffe eingebracht:
Benzol
HSiCL
HSiCL
BCL
Gewichtsteile
312
542
8,2
542
8,2
Molares
Verhältnis
Verhältnis
Danach wird der Stalhlautoklav geschlossen und in allen nachstehend beschriebenen Versuchen auf
4000 erhitzt. Der Autoklav wind auf Raumtemperatur abgekühlt und das während der Reaktion erzeugte
Gas in Tieftemperaturvorlagen gekühlt. Diese Vorlagen sind mit flüssigem Stickstoff gefüllt,
der fortlaufend abgepumpt wird. Nach Entfernung des Gases bleiben die Vorlagen so lange
angeschlossen, bis sich eine nennenswerte Materialmenge angesammelt hat, die es gewiß erscheinen
läßt, daß alles unter oder nahezu bei Raumtemperatur kondensierbare Material aus dem Autoklav
entfernt ist. Das im Autoklav verbliebene flüssige Material wird in eine Fraktionierkolonne übergeführt
und in dieser alles· bis ioo° siedende Material schnell ohne Fraktionierung abdestilliert. Die
Destillation wird bis auf 195 bis £-04° (dem Siedepunkt
von Phenyl trichlorsilan) fortgesetzt. Diese letzte Fraktion wird entfernt, und alles niedriger
als das Phenyltrichlorsilan «siedende Material wird gemeinsam mit dem in den Kühlvorlagen kondensierten
und mit dem nach der Abtrennung des Phenyltrichlorsilans im Ofen verbliebenem Rückstand
vermischt. Benzol und Trichlorsilan wenden in äquimolekularen, unten angegebenen Mengen
zugesetzt zum Ausgleich der Differenz zwischen . dem Ausgangisgewicht der Reaktionsprodukte und'
dem Gesamtgewicht der unter und über dem Phenyltrichlorsilan siedenden; Stoffe. Diese Mischung wird
in den Autoklav zurückgeführt und ohne weiteren Zusatz von Katalysator erhitzt. Diese Verfahrensweise
wird viermal wiederholt. Die Tabelle zeigt den Reaktionsablauif an Hand der Gewichte der verschiedenen
Autoklavbeschickungen in Verbindung mit dem Gewicht des gewonnenen Materials.
Reaktionsnummer .... | I | 2 | 3 | 4 |
Erhitzungsdauer in Stunden |
16 | 2 | I | 6 |
542,o 312,0 |
572,0 184,0 106,0 |
602,7 159,8 97,5 |
632,7 128,1 76,2 |
|
Zugesetzt (Teile) von früheren Reaktionen Trichlorsilan Benzol |
448,0 225,5 124,0 64,7 |
462,0 226,5 140,7 30,8 |
507,3 180,0 158,0 18,3 |
462,0 239,4 138,0 20,6 |
Erhalten (Teile) niedrigsiedende An teile |
||||
CpH-SiCL | ||||
Rückstand | ||||
Arbeitsverlust |
Reaktions kreisläufe |
berechnete Ausbeute | gefundene Ausbeute |
I | 26,8 | 26,8 |
2 | 42,2 | 40,0 |
3 | 52,3 | 45,6 |
■ 4 | 59.4 | 55,i |
5 | 64,6 | — |
10 | 78,5 | — |
20 | 88,0 | — |
00 | 100,0 | — |
Die geringe Ausbeute an TricHorsilan bei Reaktion Nr. 3 ,beruht offensichtlich auf der kurzen
Erhitzungsdauer, die nicht ausreicht, um das System ins· Gleichgewicht zu bringen.
Die Tabelle 2 zeigt die berechneten Mengen an Phenyltridhlorsdlan nach η Realctionsabliäbfeni, wobei
η eine ganze Zahl von -i bis 00 sein kann.
Prozent Mole C0H5SiCl3 gewonnen
Mole SiHCl3 angewendet.
Es ist möglich, auch andere aromatische Kohlenwasserstoffe,
Halogensilane und Katalysatoren unter 'den verschiedensten Reaktionslbedingungen zu
verwenden. An Stelle des im Beispiel· beschriebenen diskontinuierlichen Verfahrens kann das Verfahren
gemäß der Erfindung auch kontinuierlich 'durchgeführt werden. Durch das Verfahren gemäß der
Erfindung ist es möglich, aromatischeHalögensiliane nach dem Verfahren des. Hauptpatentes besonders
wirtschaftlich herzustellen.
Außer der im Beispiel angegebenen Arbeitstemperatur von 4000 können auch höhere oder
tiefere Temperaturen im Rahmen der Erfindung angewendet werden. Die obere Temperaturgrenze
ist im allgemeinen durch die Stabilität der Reaktionsteilnehmer bei denReaktionsbedingumgenund! durch
die Stabilität der Reaktionsprodukte bedingt. Gewöhnlich liegt diese obere Grenze unter dem Punkt,
bei dem Zersetzung entweder der Reaktions-
teilnehmer oder der Reaktionsprodukte
würde.
würde.
stattfinden
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung Von Organohalogensdlanen gemäß Patent 886 308, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Umsetzung aromatischer Kohlenwasserstoffe anfallende aromatische Halogensilan aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt und die Reaktion mit dem ' Rückstand' tnehrfach wiederholt wind, und zwäf nach Zugabe der Ausgangsstoffe zu dem jeweiligen Rückstand i» ©iner Gesamtmenge, die wenigstens dem durch den entwickelten Wasserstoff und das entfernte Reaktionsprodukt entstandenen Gewichtsverlust entspricht, wobei die beiden Ausgangsstoffe selbst jeweils in den für die Bildung der aromatischen Halogensilane erforderlichen stochiometrisdhen Mengenverhältnissen zugesetzt werden.© 5467 10.53
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