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Spurkranz- und Schienenschmiereinrichtung für Laufräder mit zwei Spurkränzen
Die Erfindung betrifft eine Spurkranz- und Schienenschmiereinrichtung für die Laufräder
an Kranen und Brückenfahrwerken sowie an Laufkatzen. Die Laufräder solcher Geräte
sind beiderseits der Lauffläche mit Spurkränzen ausgestattet, die, ebenso wie die
Flanken der Schienen, sehr starken Abnutzungen unterworfen sind.
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Man hat deshalb Schmiereinrichtungen angewandt, die mittels eines
Ölträgers die Spurkränze während des Laufes mit 01 benetzen, wobei der Ölträger
als rotierende Scheibe aus saugfähigem Material, z. B. Filz, unter einem gewissen
Anpreßdruck an dem Spurkranz anliegt und von einer Pumpe mit Öl versorgt wird. Die
Schmiereinrichtung wird von einer Haltevorrichtung getragen, die an dem Fahrwerk
befestigt ist.
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Solche Schmiereinrichtungen können jedoch nur dann angewandt werden,
wenn das Laufrad keinen axialen Verschiebungen unterliegt. Die meisten Laufräder
müssen jedoch mit einem oft beträchtlichen axialen Spiel bis zu ioo mm im Fahrwerk
gelagert sein, um unvermeidliche Abweichungen großer Spurweiten auszugleichen.
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Man hat deshalb versucht, die Haltevorrichtung des Ölträgers am Fahrwerk
nachgiebig, z. B. pendelnd, zu befestigen, um die Anlage des Ölträgers am Spurkranz
durch Federzug zu erzielen. Solche Ausführungen konnten sich jedoch einerseits wegen
der an sich geringen Zuverlässigkeit von frei gespannten Federn im rauhen und stoßweisen
Fahrbetrieb nicht bewähren, andererseits verändert sich bei den Verschiebungen des
Laufrades die von vornherein notwendige kräftige Federspannung beträchtlich und
verändert damit den Anlegedruck des Ölträgers in unzulässig weiten Grenzen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die für die Schmierung der beiden Spurkränze erforderlichen zwei
Ölträger
gemeinsam in der Richtung der Laufradachse verschiebbar zu gestalten. Hierbei können
z: B. die Ölträger durch eine bewegliche Haltevorrichtung starr miteinander verbunden
werden. Verschiebt sich das Laufrad während der Fahrt auf seiner Achse, so wird
der eine Spurkranz des Laufrades den ihm zugeordneten Ölträger mitnehmen. Infolge
seiner starren Verbindung mit dem anderen Ölträger wird nun auch dieser die Verschiebung
mitmachen und mit dem anderen Spurkranz in Berührung bleiben. Hierbei wird der eingestellte
erforderliche Berührungsdruck zwischen Ölträger und Spurkränzen unverändert aufrechterhalten.
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Es ist zweckmäßig, die beiden Ölträger gleichachsig anzuordnen, so
daü sie an den beiden Spurkränzen des Laufrades an zwei gegenüberliegenden Berührungsstellen
anliegen. Hierdurch ergibt sich eine einfache, symmetrische und billige Ausführung
der Schmiereinrichtung.
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Damit ferner die Ölträger den Laufradverschiebungen folgen können,
müssen sie mit dem Fahrwerk beweglich vorbunden werden. Dies .kann durch eine am
Fahrwerk starr befestigte Führung geschehen, bei der sich die Haltevorrichtung parallel
zur Laufradachse verschiebt. Die Ölträger könnten sich aber auch auf einer gemeinsamen
Achse verschieben, die ihrerseits starr mit dem Fahrgestell verbunden ist. Eine
andere zweckmäßige Ausführungsform kann durch einen am Fahrwerk befestigten Bolzen
erfolgen, um den sich die Haltevorrichtung an einem Pendelarm dreht, wobei der Bolzen
in der Mittelebene zwischen den aXialen Endstellungen des Laufrades liegt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Schmiereinrichtungen
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine verschiebbare Haltevorrichtung
und Fig. 2 eine schwenkbare Haltevorrichtung für die Ölträger.
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Das Laufrad i, das auf dem Schienenkopf 2 abrollt, besitzt die Spurkränze
3 und q, die sich gegen die Seitenflächen des Schienenkopfes anlegen. Die Achse
5 des Laufrades ist in dem Fahrgestell 6 eines Laufkrans oder einer sonstigen fahrbaren
Transporteinrichtung gelagert. Um die Spurkränze und den Schienenkopf zu schmieren,
sind zwei umlaufende Ölträger 7 und 8 vorgesehen, die z. B. aus Filzscheiben od.
dgl. bestehen und die unter einem gewissen Druck an den Spurkränzen anliegen. Die
Zapfen g und io, auf denen die Ölträger umlaufen, sind in üblicher Weise mit einer
Bohrung versehen, die über die Schläuche i i und 12 mit Öl beschickt werden. Gemäß
der Erfindung sind die Ölträgerzapfen g und io an einer Haltevorrichtung 15 angeordnet,
die ihrerseits nach Fig. i auf einer Vierkantstange 16 od. dgl. parallel zur Laufradachse
5 verschiebbar ist. Diese Stange 16 wird beispielsweise durch zwei Träger 17 und
18 gehalten, die ihrerseits mit dem Fahrgestell 6 verbunden sind. Wenn bei einer
solchen Einrichtung das Laufrad i auf Grund der Gleisanlage eine axiale Verschiebung
ausführt, so wird die Schmiereinrichtung durch eine der beiden Ölträger 7 oder 8
mitgenommen. über die Haltevorrichtung 15 führt dann auch der andere Ölträger die
entsprechende Bewegung aus, so daü beide Ölträger mit unverändertem Berührungsdruck
an den Spurkränzen anliegen, und zwar unabhängig von der axialen Lage des Laufrades
im Fahrgestell.
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Fig.2 zeigt eine ähnliche Ausbildung der Schmiereinrichtung, lediglich
ist hier die Haltevorrichtung 15 der beiden Ölträger 7 und 8 an einer Stange ig
aufgehängt, die um einen Bolzen 2o pendeln kann. Der Bolzen 2o ist beispielsweise
in einem Rahmen 21 angeordnet, der mit dem Fahrgestell 6 verbunden ist. Auch bei
dieser Ausführung folgt die gesamte Schmiereinrichtung der Bewegung des Laufrades
i, wobei die Haltevorrichtung um den Bolzen 2o ausschwingt. Die Achse des Bolzens
2o liegt bei dieser Ausführung vorteilhaft in der Mittelebene zwischen den axialen
Endstellungen des Laufrades 1.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt; so könnten auch die beiden Ölträger 7 und 8 mit einem gemeinsamen Zapfen
unmittelbar auf einer mit dem Rahmen 6 fest verbundenen Haltevorrichtung axial verschiebbar
sein, so @daß eine besondere verschiebbare Haltevorrichtung nicht notwendig ist.