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Verfahren zur Ubertragung mehrerer Modulationen über einen gemeinsamen
Ubertragungskanal Die Erfindung bezieht sich auf Signalübertragungssysteme, insbesondere
für Fernsehzwecke, und betrifft insbesondere ein Verfahren und Anordnung zur Übertragung
von Bild und Ton auf einer gemeinsamen Trägerwelle. Zur Übertragung von verschiedenen
Signalen werden im allgemeinen zwei verschiedene Trägerwellen verwendet. Es wurde
vorgeschlagen, zur gleichzeitigen übertragung von Bild und Ton bei Fernsehübertragunggen
eine gemeinsame Trägerwelle zu verwenden und die beiden Modulationsfrequenzen derart
dieser Trägerwelle aufzumodulieren, daß der gesamte zur Verfügung stehende Modulationsbereich
in einen z. B. unterhalb eines bestimmten Modulationsgrades liegenden Bildmodulationsbereich
und einen oberhalb dieses Modulationsgrades liegenden Tonmodulationsbereich aufgeteilt
wird.
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Diese Verkleinerung des für jede Modulationsfrequenz zurVerfügung
stehenden Bereiches bringt erhebliche Nachteile mit sich, die insbesondere bei Fernsehsendungen
mit gleichzeitiger Übertragung von Ton und Bild ins Gewicht fallen. Hierbei wird
gemäß den üblichen Fernsehnormen der Modulationsbereich von o bis etwa 300/0 Modulation
zur Übertragung der Gleichlaufzeichen benötigt, und daher steht zur Übertragung
des gesamten Hellig keitsumfanges von Schwarz bis Weiß nur ein Modulationsbereich
von etwa 70010 zur Verfügung.
Eine solche Dreiteilung des
Modulationsbereiches, bringt jedoch große technische Schwierigkeiten mit sich.
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Es wurde vorgeschlagen, bei Fernsehübertragungen einzelne Abschnitte
der niederfrequenten Tonwelle herauszugreifen, diese Abschnitte zeitlich zu komprimieren
und entsprechend zeitlich zu verzögern, diese verzögerten, komprimierten Tonsignale
während der nicht zum Bildaufbau dienenden Rücklaufzeiten zu übertragen, am Empfangsort
zeitlich wieder-zurück zu verschieben, züi expandieren und dann der Wiedergabeeinrichtung
zuzuführen. Es wurde ferner vorgeschlagen, senderseitig eine verzögerte Tonwelle
zu erzeugen und aus der ursprünglichen Tonwelle und der verzögerten Tonwelle Streifen
herauszuschneiden, diese Streifen zu mischen und das Gemisch zu übertragen, am Empfangsort
die einzelnen Impulsreihen wieder um einen entsprechenden Betrag zeitlich gegeneinander
zurück zu verschieben und schließlich die komprimierten, nicht verschobenen und
verschobenen Impulsreihen der Wiedergabeeinrichtung zuzuführen. In allen diesen
Fällen ergeben sich außerordentliche Schwierigkeiten bei. der Erzielung einer phasengetreuen
Komprimierung, Expandierung, Verzögerung usw. sowie-ein sehr bedeutender Aufwand.
Es bildet einen Gegenstand der Erfindung, diese Schwierigkeiten zu vermeiden und
in überaus einfacher Weise eine befriedigende empfangsseitige Tonwiedergabe zu-.
erzielen.
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Erfindungsgemäß wird bei der Übertragung von. Fernsehsendungen, bei
denen die Bildsendung in periodisch wiederkehrenden Zeiträumen unterbrochen wird
und während dieser Zeiten auf demselben Übertragungskanal Tonsignale übertragen
werden, die Frequenz dieser Unterbrechungen höher gewählt als die höchste zu übertragende
Tonfrequenz und während dieser Unterbrechungen der Ton nur durch Impulse übertragen,
die entsprechend dem jeweiligen MomentanWert der Tonamplitude während dieser Tonübertragungszeit
moduliert sind. Es ist zweckmäßig, eine gemeinsame Trägerwelle für Bild und Ton
in periodisch wiederkehrenden Zeiträumen abwechselnd mit den Bild- und den Tonsignalen
zu modulieren. Bei Einrichtungen zum Empfang derartiger Sendungen werden auf den
vom gemeinsamen Bild- und Tonkanal abgezweigten Zeiträumen Tonsignale übertragen.
Es ist günstig, wenn die Frequenz der Unterbrechungen der Bildsendungen höher liegt
als der normale Hörbereich des menschlichen Ohres. Zweckmäßigerweise erfolgt die
übertragung der Tonsignale durch Modulation der Synchronisierzeichen, insbesondere
der Zeilenwechselimpulse.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die abwechselnde öffnung
bzw. Sperrung der beiden Signalwege durch dieselben elektrischen Impulse. Diese
Impulse werden empfangsseitig in einer besonderen Anordnung erzeugt. Diese Einrichtung
wird zweckmäßigerweise vom Sender aus durch besondere Signale gesteuert, welche
in einem anderen Modulationsbereich der Tr#gerwelle vom Sender zum Empfänger übertragen
werden.
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Zur Übertragung der Impulse wirdvorteilhafterweise eine Signalfolge
gemäß Fig. i der Zeichnung verwendet. Die Kurventeilstückea bezeichnen den Verlauf
der elektrischen Bildsignale, welche den einzelnen Helligkeitswerten zwischen Weiß
und Schwarz entsprechen. Bei dem dargestellten Beispiel entspricht der Wert Weiß
einer Trägerwellenamplitude von ioo% und der Wert Schwarz einer Trägerwellenarnplituäe
von 30'/0.
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# jEs ist jedoch ohne weiteres möglich, die Erfindung auch bei anderen
Übertragungsnormen zu ,verwenden, bei denen z. B. eine Trägerwellenamplitude von
i00% dem Bildschwarzwert und eine Amplitude von 3o"/o dem Bildweißwert entspricht
oder bei dem z. B., wie in Fig. 2 schematisch angedeutet, die Übertragung der Bildsignale
nur in einem Bereich von o bis 700/0 und die Übertragung der -Gleichlaufimpulse
in einem Bereich von 7o bis ioo-1/o erfolgen kann. Die einzelnen Kurvenstücke a
sind bei Fig. i und 2 durch Gleichlaufimpulse b getrennt, welche periodisch
voizugsweise am Ende jeder Bildzeile ausgesandt werden. Diese Gleichlaufimpulse
b bzw. von diesen empfängerseitig ausgelöste Austastimpulse bewirken eine
Austastung des Kathodenstrahles zwischen einzelnen Bildzeilen oder Bildabschnitten
(Teilbildern u. dgl.) und verhindern eine Störung des Empfangsbildes durch Rücklauflinien,
Erhöhung der Grundhelligkeit u. dgl. Die Austastung des Kathodenstrahles erfolgt
hierbei meist durch Aufdrücken einer negativen Sperrspannung auf den Wehneltzylinder
oder durch Höhersetzen des Kathodenpotentials. Während der Dauer dieser Strahlaustastperiode
wird ein kurzer Impuls c gegeben, dessen Höhe größer ist als der für die Übertragung
der Gleichlaufimpulse benutzte Modulationsbereich. Die Amplitude dieses Impulses
wird daher stets in den zur Übertragung der Bildsignale dienenden Bereich fallen.
Die Amplitude dieses Impulses c wird dabei vom Sender innerhalb des für
- die Bildmodulation zur Verfügung stehenden Bereiches im Rhythmus der zu
übertragenden TA-frequenz gesteuert. Die Impulse c werden durch Verstärkungseinrichtungen
entsprechend verstärkt und gegebenenfalls über ein elektrisches Ventil dem Lautsprecher
zugeführt.
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Die Fig. 3 stellt den Verlauf der zur Tonwiedergabeeinrichtung
zugeführten Impulse c dar. Diese Impulse c dienen somit zur Tonübertragung vom Sender
zum Empfänger; sie können jedoch das Empfan"gsbild nicht stören, da sie stets nur
dann übertragen werden, wenn durch Austastimpulse die Bildwiedergabeeinrichtung
periodisch gesteuert ist. Die Signale c gemäß Fi-. 3 werden zweckmäßigerweise
im Bildverstärker selbst verstärkt (der Tonverstärker kann somit wegfallen). Am
Ausgang des gemeinsamen Bild- und Tonverstärkers werden die Signale einerseits z.
B. der Steuerelektrode einer Braunschen Röhie und andererseits einer Tonverstärkerröhre
zugeführt. Diese Tonverstärkerr
5hre dient im allgemeinen nur dazu,
um durch die am Verstärkerausgang vorhandenen Signalspannungen die für den Lautsprecher
benötigte Leistung von z. B. io Watt zu steuern. Es ist somit nur noch die Umsetzung
von Spannung in Leistung erforderlich. Der Arbeitspunkt dieser Lautsprecherröhre
wird hierbei zweckmäßigerweise so gewählt, daß die Röhre normalerweise gesperrt
ist und nur beim Eintreffen der Austastimpulse geöffnet wird. Diese üffnung bzw.
Sperrung der Lautsprecherröhre erfolgt zweckmäßigerweise durch Beeinflussung der
Spannungen einer ihrer Elektroden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von
Bild und Ton erlaubt es, in überaus einfacher und zweckmäßiger Weise durch die Gleichlauf-
(bzw. Austast-) impulse und die Tonimpulse außerdem noch besondere Regelwerte oder
Steuersignale zu übertragen.
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Werden Impulse gemäß in Fig. 4 dargestellter Form verwendet, so kann
die Höhe lt, der Vorderflanke v oder der Rückflanke r des Gleichlaufimpulses in
an sich bekannter Weise zur Einregelung des Bildschwarzwertes oder der mittleren
Bildhelligkeit verwendet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Amplitude
des Tonimpulses grundsätzlich jeden innerhalb des Modulationsbereiches liegenden
Wert annehmen; es ist jedoch für eine gleichmäßige Synchronisierung der angeschlossenen
Kippgeräte u. dgl. zweckmäßig, wenn der z. B. durch ein Amplitudensieb abgeschnittene
untere Teil des Signals, der dem Kippgerät zugeführt wird, stets gleichbleibende
Gestalt besitzt. Man wird daher zweckmäßigerweise bei bestimmten Synchronisierverfahren
den Tonimpuls derart moduligren, daß seine Höhe nie kleiner wird, als dem Wert h.
entspricht, auf den das Amplitudensieb eingestellt ist. Die mittlere Höhe
h. des unmodulierten (Modulationsgrad Null) Tonimpulses ist bei gegebener
Verstärkung ein Maß für die Feldstärke am Empfangsort. Die mittlere Höhe lt. kann
daher zur Steuerung einer Fa,dingregulierungseinrichtung benutzt werden, welche
die Verstärkung des Empfängers in Ab-
hängigkeit von der Empfangsfeldstärke
regelt.
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Da bei diesem übertragungsverfahren Bild und Ton auf derselben Trägerwelle
aufgetragen werden, unterliegen Tonsendung und Bildsendung in gleicher Weise etwaigen
Fadingerscheinungen. Läßt man daher, wie vorstehend ausgeführt, die jeweilige Höhe
des Tonimpulses um einen mittleren Wert h. schwanken, so stellt die mittlere Höheh.
einen Regelwert zur gemeinsamenFadingregulierung von Bild und Ton dar. Es ist infolgedessen
möglich, die Einrichtung zur Fadingregulierung von Bild und Ton in überaus einfacher
Weise, z. B. nach einer beim Rundfunk üblichen Bauweise, auszubilden und die Zeitkonstante
entsprechend zu wählen.
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Wird als Tonträger eine Impulsfolge mit einer noch im Hörbereich liegenden
Frequenz verwendet, so müssen geeignete Sperrglieder, z. B. ein Tiefpaßfilter mit
einer #Grenzfrequenz unterhalb der Tonträgerfrequenz, vorgesehen werden, um eine
Störung des Tonempfanges zu verhindern. Wird als Tonträger eine Impulsfolge mit
einer über dem Hörbereich liegenden Frequenz verwendet, so ist eine Anordnung derartiger
Frequenzsperren im Tonausgang nicht mehr nötig. Es ist daher besonders zweckmäßig,
das erfindungsgemäße Modulationsverfahren in Verbindung mit einer über dem Hörbereich
liegenden Tonträgerfrequenz zu verwenden.
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Die Erfindung wird ferner in vorteilhafterWeise in Verbindung mit
Transformatorkippgeräten verwendet, da bei diesen der Rücklauf durch die erste Vorderflanke
des Synchronisiersignals ausgelöst wird und unmittelbar nach dieser Auslösung, also
während des Rücklaufes, das Steuergitter der Kippröhre durch eine sehr hohe, z.
B. mehrere hundert Volt betragende Sperrspannung verriegelt ist, so daß die einen
Impuls von wenigen Volt auslösende zweite Vorderflanke v2 des in Fig. 4 dargestellten
Si-nals auf den Entladevorgang in der Kippröhre keinen Einfluß hat.
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Bei Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden mit besonderem Vorteil Verbundröhren verwendet, welche außer einer Gleichrichterstrecke
noch wenigstens ein Verstärkersystem enthalten. DiesVerstärkersystern dient
je nach den vorliegenden besonderen Umständen zur Gleichrichtung und Verstärkung
der vom Ausgang des gemeinsamen Bild-Ton-Verstärkers abgenommenen Signale sowie
zur periodischen Freigabe bzw. Sperrung des Tonkanals im Rhythmus der steuernden
Impulse, während die Diodenstrecke zur nachfolgenden Demodulation des Tonträgers
oder zur Fadingregulierung in Abhängigkeit von der mittleren Tonträgeramplitude
verwendet wird.
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Es ist gegebenenfalls zweckmäßig, eine Verbundröhre mit zwei Diodenstrecken
in einem Verstärkersystern zu verwenden. Die eine Diodenstrecke kann hierbei zur
Demodulation und die andere zur Gewinnung der Regelspannung für die Fadingregulierung
benutzt werden.
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Wenn das Verstärkersystern als Pentode ausgebildet ist, wird zweckmäßigerweise
die periodische Offnung und Sperrung des Tonkanals durch Steuerung des getrennt
herausgeführten Verteilungsgitters bewirkt. Derartige Pentodensysteme, etwa nach
Art AF 7, sind z. B. gemeinsam mit Diodenstrecken in der Verbundröhre EBF
ii eingebaut.
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Die Offnung und Sperrung der Röhre kann statt durch Verteilungsgittersteuerung
auch durch Steuerung des Schirmgitterpotentials erfolgen. Hierbei ist es gegebenenfalls
erforderlich, die steuernden Impulse stets als Impulse gleicher Größe, also z. B.
über eine Amplitudensiebschaltung des Schirmgitters zuzuführen. In der Zuleitung
zum Schirmgitter wird hierbei zweckmäßigerweise eine Entladungsstrecke, z. B. eine
Diode oder eine gittergesteuerte Röhre, eingeschaltet sein, welche durch den Austastimpuls
periodisch geöffnet und geschlossen wird,
Fig. 5 zeigt eine
Anwendung der Erfindung auf ein von dem vorhergehenden Beispiel etwas abweichendes
Fernsehübertragungsverfahren. Hierbei wird der zur Tonübertragung dienende eingesetzte
Impuls c nicht in der Mitte, sondern am Ende des Synchronisierimpulses gegeben.
Entsprechend der bei den vorhergehenden Figuren verwendeten', Bezeichnungsweise
ist die Höhe, auf welche beispielsweise das Amplitudensieb eingestellt sein kann,
mit h" bezeichnet. Auch in diesem Falle wird das Synchronisierzeichen und der zur
Tonäbertragung dienende Impuls während der nicht zum Bildaufban bzw. Bildwiedergabe
verwendeten Zeit t. übertragen.
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In Fig. 6 ist ein gegenüber Fig. 5 etwas abgeändertes
Übertragungsverfahren dargestellt, bei welchem vor dem Synchronisierimpuls und nach
dem Tonimpuls der Träger auf einen dem Bildschwarzwert entsprechendenWert ausgetastetwird,
um etwaige Beeinflussung des Synchronisiervor-,aanges oder der Tonübertragung durch
die Helligkeit des jeweils zur Übertragung gelangenden Bildinhaltes zu vermeiden.
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Fig. 7 zeigt eine sinngemäße Anwendung eines Modulationsverfahrens
gemäß Fig. 5 auf ein Fernsehübertragungssystem nach Art des in Fig. 2 dargestellten
Verfahrens, bei welchem die Synchronisierzeichen eine höhere Trägeramplitude besitzen
als der Bildinhalt.
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In Fig. 8 ist in ähnlicher Weise eine sinngemäße -Übertragung
des Modulationsverfahrens nach Fig. 6 auf ein Fernsehübertragungsverfahren
nach Fig. 2 dargestellt.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen keinesfalls
eine vollständige Aufzählung aller Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Übertragungsverfahrens dar, sondern der Fachmann ist an Hand der gezeigten Beispiele
in der Lage, die Erfindung sinngemäß auch auf andere Übertragungsverfahren anzuwenden.
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Die Erfindung beschränkt sich ferner keineswegs ausdrücklich auf die
gemeinsame Übertragung von Bild und Ton, sondern es kann statt des Begleittones
auch ein anderer zum Schwarzweißwert gehöriger Begleitwert durch diese Impulse übertragen
werden, z. B. eine den Farbwert des zur Übertragung gelangenden Bildes kennzeichnende
Größe.
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Fig. 9 zeigt die schematische Darstellung der Schaltanordnung
eines Empfängers für Bild- und Tonempfang. Es wird hierbei angenommen, daß die Übertragung
der Bild- und der Tonsendung mit Hilfe einer gemeinsamen Trägerwelle erfolgt, die
gemäß Fig. i moduliert ist. Die Empfangssignale werden von der Antenne i aufgenommen
und der Verstärkeranordnung 2 zugeführt. Diese Verstärkeranordnung ist hierbei nur
rein schematisch angedeutet. Es kann sich hierbei um einen Überlagerer mit nachfolgender
Zwischenfrequenzverstärkung oder auch z. B. um einen rückgekoppelten Empfänger handeln.
Die Empfangssignale werden hierauf in -der Anordnung 3 demoduliert, gegebenenfalls
entsprechend geregelt und schließlich über die Leitung, 4 der Steuerelektrode
5 (Wehneltzylinder) der Braunschen Röhre 6 aufgedrückt. Ein abgezweigter
Teil der Empfangssignale wird über die Leitung 7 einem Amplitudensieb
AS zugeführt. über die Leitungen 8 und 9 werden die ausgesiebten,Gleichlaufimpulse
dem Zeilenkippgerät ZK und dem Bildkippgerät BK zugeführt und dadurch eine Synchronisierung
der Kippgeräte bewirkt. Diese Kippgeräte bewirken über die Leitungen io und i i
und die damit verbundenen Ablenkspulen 12 und 13 eine Ablenkung des Kathodenstrahles
in zwei bl zueinander senkrechten Richtungen. Während der nicht für die Bildwiedergabe
dienenden Rücklaufzeiten der beiden Kippgeräte wird die Kathodenstrahlröhre gesperrt.
Dies geschieht zweckmäßigerweise dadurch, daß -v#om Zeilenkippgerät und vorn Bildkippgerät
Austastimpulse über die Leitung 14 der Kathode 15 der Braunschen Röhre
6 aufgedrückt werden, welche das Kathodenpotential in bezug auf die Steuerelektrode
positiver machen und damit den Kathodenstrahl unterdrücken. Die während der Rücklaufzeiten
empfangenen und verstärkten Tonsignale beeinflussen daher die Bildwiedergabe in
keiner Weise.
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Von der Leitung 4 wird über die Leitung 16 ein abgezweigter Teil der
Empfangssignale einer Schalteinrichtung 17 zugeführt. Diese Schalteinrichtung ist
normalerweise elektrisch gesperrt. Die Sperrung wird während jedes Zeilenrücklaufes
durch besondere Impulse aufgehoben. Die zur Aufhebung der Sperrung dienenden Impulse
können entweder am Amplitudensieb AS oder am Zeilenkippgerät ZK, gelgebenenfall-s
auch unter Verwen-,dun,g einer geeigneten Amplitudensiebeinrichtung, von der Leitung
4 abgenommen ' werden. Sobald die Sperrvorrichtung 17 gelöffnet ist, werden
die Empfangssignale einer als Tonverstärker dienenden Niederfrequenzstufe 18 zugeführt,
welche den zur Tonwiedergabe dienenden Lautsprecher ig speist.
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In Fig. io ist ein Ausführungsbeispiel der in Fig. 9 schematisch
angedeuteten Sperrvorrichtung 17 eingehender dargestellt. Von der durch die Verstärkerröhre
30 angedeuteten Endstufe des für die Verstärkung der Bild- und Tonsignale
dienenden Zwischenfrequenzverstärkers wirdi das Signalgemisch einem Transformator
31 zugeführt, dessen Sekundärwindung symmetrisch mit einer Duodiode
32 verbunden ist. Zwischen Transformator -und Kathode der Duodiode ist ein
Widerstand 33
von :2ooo Q geschaltet. Als Diode kann beispielsweise
eine Röhre vom Typ CY:2 verwendet werden. Die an dem Widerstand
33 abgenommenen Signale werden dem zweiten Steuergitter 34 einer Mehrelektrodenröhre
35 zugeführt. Es ist zweckmäßig, hierfür eine Hexode mit gerader Modulationskennlinie
z. B. vom Typ AH ioo zu verwenden. Das Steuergitter 34 ist durch die in die
Kathodenzuleitung eingeschaltete Batterie 36 mit etwa 15 Volt negativ vorgespannt.
Statt der Batterie kann auch jede andere für diesen Zweck geeignete Spannungsquelle
verwendet -werden. Das erste Steuergitter 37 ist über einen Widerstand
38
von q MD mit der Kathode verbunden. Dadurch ist
die Röhre praktisch gesperrt, denn jeder beginnende Gitterstromeinsatz ruft ein
negatives Sperrpotential am Widerstand 38 hervor. Die periodische Öffnung
der Röhre während der zur Tonwiedergabe verwendeten Zeiten erfolgt durch besondere
positive Impulse, welche über die Klemme 39 und den Koppelkondensator 4o
von iooo ein dem Steuergitter 37 aufgedrückt werden. Es ist im allgemeinen
zweckmäßig, mit Rücksicht auf den Gitterstromeinsatz den Widerstand 38 verhältnismäßig
groß zu wählen, andererseits jedoch einen kleinen Koppelkondensator 40 vorzusehen,
damit eine geringe Umladeenergie bei Offnung und Sperrung der Röhre genügt. Die
verstärkten ausgesiebten Tonimpulse z. B. gemäß Fig. 3 werden von der Anode
41 der Röhre 35 an einem, Arbeitswiderstand 4:2 von io ooo ü über
eine Diode 43 ab-,genommen. Das der Anode abgewendete Ende des Arbeitswiderstandes
4:2 ist mit dem positiven Pol einer Anodenspannungsquelle von 300 Volt verbunden
und durch einen Kondensator44 von 30,LtF gegen Erde abgeblockt. Die Tonimpulse werden
von der Diode 43 über einen Koppelkondensator 45 einer Tonendstufe bzw. dem Lautsprecher
zugeführt. Die Anode der Diode 44 ist über einen Widerstand 46 von i MQ und einen
Parallelkondensator 47 von 5oo cm mit dem positiven Pol der .Anodenspannungsquelle
verbunden.
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In Fig. ii ist eine etwas abgeänderte Ausführung der in Fig. io beschriebenen
Schaltanordnung dargestellt. Einander entsprechende Teile sind in Fig. io und ii
gleich bezeichnet. Die Modulation wird hierbei dem ersten Steuergitter der Hexode
zugeführt, während die öffnungsimpulse dem zweiten Steuergitter aufgedrückt werden.
Das zweite Steuergitter der Hexode ist über einen Widerstand 5o von ioo ooo
0 an ein negatives Sperrpotential von 15 Volt geschaltet und damit
die Röhre im Norrnalzustand gesperrt. Die positiven Öffnungsimpulse werden über
die Klemme 51
einem Widerstand 5:2 und einem Kopplungskondensator
53 Von OJ uF dem zweiten Steuergitter aufgedrückt. Die Höhe der Impulse wird
über die aus der vorgespannten Diode 5,4 und den beiden Widerständen 5.2
und 55 bestehende Schaltanordnun- konstant gehalten.
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Die Erfindung wird mit besonderem Vorteil bei kleinen oder beweglichen
Stationen, z. B. Fernsehflugzeugsen-dern, Gegensehsprechanlagen u. dgl., verc z#
wendet. Durch den Fortfall des sonst üblichen Senders für den Begleitton wird die
ganze Anlage viel kleiner und leichter. überdies ist das Mithören der Meldungen
bzw. des Gespräches durch Dritte mittels der üblichen Empfangs- oder Abhörgeräte
unmöglich. Es wird somit eine weitgehende Geheirnhaltung der zu übertragenden Nachricht
erzielt.