-
Verfahren zur Herstellung von basischen Ketonen Gegenstand des Patents
865 314 ist ein Verfahren zur Herstellung von basischen Ketonen, welches darin besteht,
daß man basisch substituierte Diarylacetonitrile der allgemeinen Formel
in der R1 und R2 Arylreste bedeuten, die auch unter sich verbunden sein können,
und R3 einen basisch substituierten Alkylrest bedeutet, mit Organomagnesiumverbindungen
umsetzt. Gegenstand des Patents 870 700 ist die Herstellung der gleichen
Ketone ausgehend von den den Nitrilen entsprechenden Säureamiden.
-
Wie nun festgestellt wurde, lassen sich auch die obiger Formel entsprechenden
Säuren, Säureester und Säurechloride, also Verbindungen der allgemeinen Formel
worin R1 und R2 Arylreste bedeuten, die auch unter sich verbunden sein können, und
R3 einen basisch
substituierten Alkylrest bedeutet, während X für
eine freie oder veresterte Carboxylgruppe oder für die Gruppe
steht, mit Organomagnesiumverbindungen zu Ketonen umsetzen. Dieses Ergebnis muß
insofern überraschen, als bekanntlich Ester mit Organomagnesiumverbindungen meistens
in tertiäre Alkohole übergehen, während die Ester obiger Formulierung selbst mit
einem großen Überschuß an Grignard-Reagens Ketone bilden. Ebensowenig konnte vorausgesehen
werden, wie sich basisch substituierte Säuren und Säurechloride gegenüber Organomagnesiumverbindungen
verhalten würden.
-
Das neue Verfahren schafft die Möglichkeit, auch Ketone mit verzweigten
Alkylgruppen herzustellen, was nach den Verfahren der beiden obengenannten Patente
nicht oder nur in unzureichendem -Maße gelingt.
-
Beispiele Die als Ausgangsstoffe verwendeten basischen Ester können
nach dem in der Patentschrift 7io 227 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
-
i. z, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-butanon-2. Zu einer Grignard-Lösung,
welche aus 4 g Magnesium, 25 g Jodäthyl und 75 ccm Äther bereitet ist, werden 45
g 1, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-essigsäure-äthylester gegeben. Anschließend wird
das Gemisch noch 2 Stunden gekocht und dann in eiskalte, verdünnte Salzsäure gegeben;
wobei eine Abscheidung einer festen Masse erfolgt, welche isoliert und mit verdünnter
Salzsäure und darauf mit Essigester gewaschen wird. Die Ausbeute beträgt
50 g. Die hauptsächlich aus dem Jodhydrat der neuen Verbindung bestehende
Masse wird mit verdünnter Natronlauge und Äther zerlegt. Durch Abdunsten des Äthers
erhält man die entsprechende Base, welche, aus Hexahydrobenzol umgelöst, bei 77°
schmilzt. Das Chlorhydrat schmilzt bei 18i°. Die Substanz ist identisch mit der
nach Beispiel 4 der Patentschrift 865 314 erhaltenen.
-
2. 1, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-3-methyl-butanon-2. Zu- einer Grignard-Lösung,
welche aus 4 g Magnesium, 2o g Isopropylbromid und 75 ccm Äther bereitet ist, werden
45 g i, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-essigsäure-äthylester gegeben. Nach einiger
Zeit gibt man 50 ccm Xylol zu, destilliert den Äther ab und kocht den Rückstand
einige Stunden auf dem Ölbad. Das Reaktionsprodukt wird mit Äther und verdünnter
Bromwasserstoffsäure unter Eiskühlung behandelt. Dadurch scheidet sich das keaktionsprodukt
in Form einer teigigen Masse ab, welche nach einigem Stehen isoliert, in heißem
Wasser gelöst und darauf mit Natronlauge und Äther behandelt wird. Nach Entfernung
einer kleinen Menge nicht in Äther löslichen festen Nebenproduktes wird die im Äther
gelöste neue Base destilliert; Kp 3 . 2o2 bis .2o4°_ Das Chlorhydrat schmilzt bei
181 bis 182°.
-
3. 1, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-4-methyl-pentanon-2. 45 g l, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-essigsäureäthylester
werden mit einer Grignard-Lösung, welche aus 22 g Isobutylbromid, 4 g Magnesium
und 75 ccm Äther bereitet ist, umgesetzt. Dann gibt man-5o ccm Xylol zu, destilliert
den Äther ab und kocht den Rückstand einige Stünden-auf dem Ölbad. Das Gemisch wird,
ohne zu kühlen, mit verdünnter Salzsäure kräftig bearbeitet. Das sich langsam abscheidende
dicke Öl wird isoliert und mit Ammoniak und Äther verarbeitet. Der Ätherrückstand
beträgt 25 g und ist fest. Der Schmelzpunkt der gereinigten Base ist 76°. Das Chlorhydrat,
aus Aceton umgelöst, schmilzt bei 173 bis i74°.
-
4. 1, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-propanon. Zu einer Grignard-Lösung,
bereitet aus 8,4 g Magnesium, 49,3 g jodmethyl und 150 ccm Äther, werden 37,3 g
i, z = Diphenyl - i - piperidinoäthyl - essigsäurechloridchlorhydrat (dargestellt
nach Beispiel 6 der Patentschrift 731 56o) gegeben. Darauf kocht man das Gemisch
kurz auf däm Dampfbad, gibt dann 45 ccm Xylol zu und destilliert den Äther ab. Der
Rückstand wird einige Stunden im-Ölbad gekocht. Das Reaktionsprodukt wird mit Eis
und Salzsäure verarbeitet, wobei sich eine schmierig-körnige Masse abscheidet, welche
isoliert und darauf mit Ammoniak und Äther behandelt wird. Die ätherische Lösung
enthält das Reaktionsprodukt in Form der Base, welche bei 4 mm und 203 bis
2o4° siedet; der Schmelzpunkt des Chlorhydrats liegt bei 173 bis z74°. Die Substanz
ist identisch mit der nach Beispiel 3 der Patentschrift 865 314 erhaltenen.
-
5. 1, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl-propanon. 345 g i, i-Diphenyl-i-piperidinoäthyl
essigsäure in Form des Natriumsalzes werden zu einer Grignard-Lösung, bereitet aus
8,4 g Magnesium, 49,3 g jodmethyl und 150 ccm Äther, gegeben. Nach istündigem
Kochen werden 50 ccm Xylol zugegeben, der Äther wird abdestilliert und der
Rückstand 4 Stunden auf dem Ölbad gekocht. Das Ganze wird mit Salzsäure und Eis
verarbeitet, wobei das Reaktionsprodukt sich in Form einer zähen Masse abscheidet,
welche in Gegenwart von Äther mit Ammoniak zerlegt wird. Die ätherische Lösung wird
zwecks Reinigung mit verdünnter Salzsäure durchgeschüttelt, die Salzsäurelösung
mit Natronlauge alkalisch. gemacht und die ausgefallene Base ausgeäthert. Der Ätherrückstand
bildet ein dickes Öl, welches ein Chlorhydrat vom Schmelzpunkt 173° gibt und identisch
ist mit der nach Beispiel 3 der Patentschrift 865 314 erhaltenen Substanz.