DE638005C - Verfahren zur Gewinnung quaternaerer Stickstoffverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung quaternaerer StickstoffverbindungenInfo
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- DE638005C DE638005C DEI46989D DEI0046989D DE638005C DE 638005 C DE638005 C DE 638005C DE I46989 D DEI46989 D DE I46989D DE I0046989 D DEI0046989 D DE I0046989D DE 638005 C DE638005 C DE 638005C
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Description
Durch das Patent 627 880 wird ein Verfahren zur Gewinnung quaternärer Stickstoffverbindungen
geschützt. Das Verfahren besteht darin, daß man nach an sich üblichen Arbeitsweisen solche aromatische Verbindungen
darstellt, die einerseits eine quaternäre Aminogruppe mittels eines aliphatischen
Restes durch Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff an den aromatischen Kern gebunden
enthalten, andererseits durch einen mittels Sauerstoff, Schwefel ader Stickstoff gebundenen,
gesättigten oder ungesättigten Alkyl- oder Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest substituiert
sind. Die auf diese Weise erhältliehen Produkte zeigen gute Netzfähigkeit
und eine bemerkenswerte antiseptische Wirkung.
Bei der weiteren Bearbeitung wurde nun gefunden, daß die wertvollen Eigenschaften
der neuen quaternären Verbindungen nicht nur bei solchen Stickstoff verbindungen angetroffen
werden, die die oben gekennzeichnete aromatische Gruppierung enthalten. Man kann vielmehr diese aromatische Gruppierung
der Ammoniumverbindungen durch andere zen. Zu: Verbindungen mit gleichartigen
Eigenschaften gelangt man, wenn man nach an sich üblichen Arbeitsweisen solche quaternären
Ammoniumbasen darstellt, die mindestens einen durch ein oder mehrere Schwefei-
oder Stickstoffatome unterbrochenen, gegebenenfalls substituierten höher molekularen
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest und im übrigen gesättigte organische Reste am
Stickstoff gebunden enthalten.
Die Darstellung der neuen Verbindungen erfolgt z. B. in der Weise, daß man auf gesättigte
primäre, sekundäre oder tertiäre Amine den Ester eines höher molekularen,
durch Schwefel ader Stickstoff unterbrodienen aliphatischen Alkohols zur Einwirkung
bringt und die so erhältlichen Reaktionsprodukte nötigenfalls durch Einwirken von
Estern gesättigter Alkohole in den quaternären Zustand überführt. Besonders geeignete
Ester der genannten Art sind die Ester der Halogenwasserstoff- und Benzolsulfonsäure.
Die Umsetzung erfolgt im allgemeinen unter Erwärmen, erforderlichenfalls unter Zusatz
eines Löse- oder Verdünnungsmittels. Der durch Schwefel- ader Stickstoffatome unterbrochene höher molekulare aliphatische
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Ludwig Taub, Dr. Friedrich Leuchs und Dr. Hans Hohl in Wuppertal-Elberfeld.
Rest kann auch- durch stufenweisen Aufbau in die Amine·eingeführt werden, indem man
z.B. gesättigte Amine, die,einen mit einem,
austauschfähigea Stibstituenten verseheii<Sti:
aliphatischen Rest tragen, mit Thioalkoholeii;
oder primären oder sekundären Aminen iitf
setzt. Solche austauschfähigen Substituents sind in erster Linie Halogenatome. Andererseits
kann man in gesättigten Aminen, die.
to einen mit einer primären oder sekundären Aminogruppe oder Sulfhydrylgruppe versehenen
Rest enthalten, diese Gruppen durch Einwirken von Estern gesättigter Alkohole
durch Alkylreste substituieren. In jedem Falle werden die anfallenden Reaktionsprodukte
nötigenfalls durch Einwirken von Estern gesättigter Alkohole in die quaternären Ammoniumverbindungen übergeführt. Man
kann dementsprechend auch von vornherein von solchen Aminen ausgehen, die einen höher
molekularen, durch Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochenen und gegebenenfalls
substituierten aliphatischen Rest bereits' enthalten und diese Produkte durch Einführung
von gesättigten organischen Resten quaternär machen.
250 Gewichtsteile Dodecylthiomethylchlorid (erhalten aus Dodecylmercaptari und Formaldehyd
durch Einleiten von Chlorwasserstoff " als farblose Flüssigkeit, Kp7 1-57 bis i6o°)
erwärmt man mit 60 Gewichtsteilen Trimethylamin und 300 Gewichtsteilen Benzol
etwa 2 Stunden auf 70 bis 80°. Nach dem Erkalten saugt man das abgeschiedene
■ Trimethyldodecylthiomethylammoniumchlorid der Formel
(H3 C)3 = N — CH2 — S - C12H25
Cl
ab, wäscht es mit kaltem Benzol nach und löst es aus Essigester um. Farblose glänzende
Blättchen vom F. 1930, löslich in
Wasser.
B eispiel 2
250 Gewichtsteile Dodecylthiomethylchlorid erwärmt man mit 213 Gewichtsteilen Dimethyldodecylamin
1 Stunde lang auf 80 bis 90 °. Aus Essigester umgelöst erhält man das Dimethyldodecyldodecylthiomethylammoniumchlorid
der Formel
/C12H25
(H3C)2=N^
I CH2 — S — C12 H25
Cl
in farblosen glänzenden Blättchen vom F. 163 bis 1640, die sich in Wasser lösen.
.. 250 Gewichtsteile Dodecylthiomethylchlorid ^ersetzt man unter anhaltendem Rühren mit
Mg Gewichtsteilen Dimethylaminoäthanol.
_;^/enn die Reaktionstemperatur abgeklungen
fist, verreibt man den entstandenen Kristallbrei
mit kaltem Benzol, saugt ab und löst aus Methylalkohol um. Das so erhaltene
Dimethyloxyäthyldodecylthiomethylammoniumchlorid der Formel
(H3C)2 =
Cl
CH0-CH1OH
bildet ein kristallinisch farbloses Pulver von unscharfem Schmelzpunkt und löst sich in
Wasser.
245 Gewichtsteile Diäthyloctylthioäthylamin löst man in 1000 Gewichtsteilen Benzol, fügt
142 Gewichtsteile Methyljodid hinzu und erwärmt 5 Stunden im geschlossenen Gefäß.
Nach dem Abdestillieren des Benzols erhält man das Methyldiäthyloctylthioäthylammoniumjodid
der Formel go
H3C
(H5C2)
(H5C2)
N-CH4-S-C8H,
als einen gelblichen zähen Sirup, der nach längerem Stehen kristallinisch wird und sich
in Wasser löst.
Das für die Umsetzung erforderliche Diäthyloctylthioäthylamin wird gewonnen aus
Octylthioäthylchlorid (Kp2 145°) und Diäthylamin
als farblose Flüssigkeit vom Kp3 155 bis i6o°.
278 Gewichtsteile Methyldecylaminoäthylbromid erwärmt man mit einer Lösung von
60 Gewichtsteilen Trimethylamin in 300 Gewichtsteilen Benzol im verschlossenen Gefäß
12 Stunden auf 1200. Nach dem Erkalten löst man den entstandenen zähen Sirup in der
9fachen Menge Wasser und erhält so eine klare Lösung des Trimethyldecylmethylaminoäthylammoniumbromids
der Formel
(H3 C)3 = N - C2H4 — N (CH3) - C10H21
Br
Beispiel 6 ιω
270 Geiwichtsteile Dodecylmethyldimethyläthylendiamin
erwärmt man mit einer Lösung
von 142 Gewichtsteilen Methyljodid in 300 Gewichtsteilen Benzol 3 Stunden auf 80 ° im
verschlossenen Gefäß. Nach dem Erkalten bildet das Dodecylmethylaminoäthyltrimethylammoniumjodid
der Formel
(H3C)3 = N - C2H4 - N (CH3) - C12H25
to eine krümlige klebrige Masse, die sich in Wasser klar löst.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung quaternärer Stickstoffverbindungen gemäß Patent 627 88o, dadurch gekennzeichnet, daß man solche quaternären Ammoniumverbindungen, die mindestens einen durch ein oder mehrere Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochenen, gegebenenfalls substituierten höher molekularen aliphatischen Kohlen-.wasserstoffrest und im übrigen gesättigte organische Reste am Stickstoff gebunden enthalten, von Aminen, die am Stickstoff durch mindestens einen der zuvor gekennzeichneten Reste substituiert sind, ausgehend, nach an sich üblichen Methoden darstellt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gesättigte primäre, sekundäre ader tertiäre Amine durch Einwirken von Estern höher molekularer, durch ein oder mehrere Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochener, gegebenenfalls substituierter aliphatischer Alkohole am Stickstott durch einen höher molekularen aliphatischen, durch andere Atome unterbrochenen Kohlenwasserstoffrest substituiert und die so erhältlichen Produkte nötigenfalls durch Einwirken von Estern gesättigter Alkohole quaternär macht.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den höher molekularen durch Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochenen aliphatischen Rest durch stufenweisen Aufbau erzeugt. 50-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46989D DE638005C (de) | 1933-04-14 | 1933-04-14 | Verfahren zur Gewinnung quaternaerer Stickstoffverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46989D DE638005C (de) | 1933-04-14 | 1933-04-14 | Verfahren zur Gewinnung quaternaerer Stickstoffverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE638005C true DE638005C (de) | 1936-11-07 |
Family
ID=7191897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI46989D Expired DE638005C (de) | 1933-04-14 | 1933-04-14 | Verfahren zur Gewinnung quaternaerer Stickstoffverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE638005C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE756185C (de) * | 1939-08-27 | 1952-05-19 | Onderzoekings Inst Res | Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumchloride |
-
1933
- 1933-04-14 DE DEI46989D patent/DE638005C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE756185C (de) * | 1939-08-27 | 1952-05-19 | Onderzoekings Inst Res | Verfahren zur Herstellung quartaerer aliphatischer Ammoniumchloride |
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