DE889750C - Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukten der Anthrachinonreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukten der AnthrachinonreiheInfo
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/22—Dyes with unsubstituted amino groups
Description
i-Amino-ö-chloranthrachinon ist eine bekannte
Verbindung, die man durch Ersatz der Sulfonsäuregruppe der i-Nitroanthrachinon-ö-sulfonsäure durch
ein Halogenatom mittels Natriumchlorat und Reduktion der Nitrogruppe des entstandenen i-Nitro-6-chloranthrachinon
herstellen kann. Dagegen ist es nicht möglich, auf diesem Wege i-Amino-6-bromanthrachinon
herzustellen, da die /3-ständige Sulfonsäuregruppe praktisch nicht mit Alkalibromaten reagiert.
Das i-Amino-6-nuoranthrachinon in entsprechender Weise aus i-Nitroanthrachinon-o-sulfonsäure über
i-Nitro-6-imoranthrachinon herzustellen, fällt praktisch
schon deshalb außer Betracht, weil bekanntlich mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln der
Austausch einer Sulfonsäuregruppe gegen ein Fluoratom nicht möglich ist.
Ein anderer Weg zur Herstellung des i-Amino-6-chloranthrachinons
besteht darin, daß man 6-chloranthrachinon-i-sulfonsaures
Natrium in Gegenwart von nitrobenzol-3-sulfonsaurem Natrium unter Druck
bei Temperaturen unterhalb i6o° mit wäßrigem Ammoniak behandelt (s. USA.-Patentschrift
2 100 527). Nach dieser Methode kann auch aus dem 6-bromanthrachinon-1-sulfonsäuren Natrium das
i-Amino-6-bromanthrachinon erhalten werden. Nimmt man jedoch die Behandlung mit dem Ammoniak bei
Temperaturen vor, die über 170° liegen, so erhält man sowohl aus dem 6-chlor- als auch aus dem 6-brom-
anthrachinon-i-sulfonsauren Natrium direkt das
ι, 6-Diaminoanthrachinon, und diese Verbindung entsteht auch dann, wenn man auf i-Amino-6-chlor- oder
6-bromanthrachinon bei Temperaturen von über 170°
in der angegebenen Weise Ammoniak einwirken läßt Versuche, nach der vorstehend beschriebenen
Methode aus der 2-Fluoranthrachinon-5-sulfonsäure das i-Amino-6-fluoranthrachinon herzustellen, mißlingen,
da unerwarteterweise schon bei Temperaturen die wesentlich unter 170° liegen, beispielsweise solchen,
bei welchen die Umsetzung der 6-Chlor- oder 6-Bromanthrachinon-i-sulf
onsäure zum 6-Brom- bzw. 6-Chlori-aminoanthrachinon,
wie in der erwähnten U SA.-Patentschrift angegeben, leicht vonstatten geht, die 2-Fluoranthrachinon-5-sülfonsäure in 1, 6-Diaminoanthrachinon
umgewandelt wird. Das Fluoratom scheint also in diesem Falle überraschenderweise
beweglicher zu sein als das Chlor- und das Bromatom. Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren,
nach welchem das, wie soeben dargelegt wurde, nach den naheliegenden Methoden nicht erhältliche i-Amino-6-fLuoranthracmnon
in einfacher Art und Weise hergestellt werden kann. Dieses Verfahren zur Herstellung
von Zwischenprodukten der Anthrachinonreihe ist dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Fluoranthrachinon
in Gegenwart von Quecksilbersalzen sulfoniert, das entstandene Gemisch der 6- und7-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäuren
oder die aus diesem Gemisch abgetrennte 6-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäure
mit einem Alkalichlorat behandelt, das Chlorfluoranthrachinon
mit einem aromatischen Sulfonsäureamid kondensiert und das erhaltene Arylsulfoylaminofluoranthrachinon
verseift.
Die Sulfonierung des 2-Fluoranthrachinons in Gegenwart von Quecksilbersalzen erfolgt vorteilhaft
mit rauchender Schwefelsäure (Oleum) bei erhöhter Temperatur, z. B. bei Temperaturen zwischen 50
und 1500. Hierbei tritt die Sulfonsäuregruppe in die
5-Stellung des Anthrachinonkerns und daneben noch in dessen 8-Stellung ein, so daß das Sulfonierungsgemisch
6 - Fluoranthrachinon -1 - sulfonsäure und
7-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäure enthält. Je nachdem,
ob eine isomerenfreieö-Fluoranthrachinon-i-sulf onsäure
gewünscht wird oder ob eine kleinere oder größere Menge 7-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäure als
Begleitstoff für zulässig oder erwünscht (z. B. zwecks möglichst vollständiger Verwertung des eingesetzten
2-Fluoranthrachinons in Fällen, wo das Gemisch den vorgesehenen Verwendungszweck gleich gut erfüllt)
So erachtet wird, kann die Abscheidung des Sulfonierungsproduktes
aus dem zuvor zweckmäßig mit Wasser verdünnten Reaktionsgemisch durch Umwandjung
in die in verdünnter Säure schwer löslichen Alkalisalze, z. B. Natriumsalze, mehr oder weniger
vollständig erfolgen.
. Der Ersatz der Sulfonsäuregruppe durch das Chloratom
mittels eines Alkalichlorates erfolgt in an sich bekannter Weise, zweckmäßig in wäßrigem chlorwasserstoffsäurehaltigem
Mittel bei erhöhter Temßo peratur, vorteilhaft bei 80 bis ioo°.
Die Umsetzung der so erhältlichen Chlorfluoranthrachinone mit den aromatischen Sulfonsäureamiden,
wobei man mit Vorteil einfache Sulfonsäureamide, wie z. B. das p-Toluolsulfonsäureamid, verwendet,
kann ebenfalls nach an sich bekannter Methode durchgeführt werden, z. B. durch Erwärmen der
beiden miteinander umzusetzenden Stoffe in Gegenwart von Natriumacetat und Kupferacetat. Die Verseifung
der so erhältlichen Arylsulfoylaminoverbindungen zu den Aminen erfolgt zweckmäßig durch
gelindes Erwärmen in konzentrierter Schwefelsäure.
Das nach dem Verfahren erhältliche i-Amino-6-fluoranthrachinon,
das gegebenenfalls noch etwas i-Amino-7-fluoranthrachinon
enthalten kann, sowie die Dihalogenanthrachinone, aus welchen das i-Amino-6-fluoranthrachinon
gemäß vorliegendem Verfahren erhalten wird, d. h. das i-Chlor-ö-fluoranthrachinon
oder die entsprechende, noch etwas des 1, 7-Isomeren
enthaltende Verbindung sind neue und wertvolle Zwischenprodukte, die sich insbesondere für die Herstellung
von Anthrachinonküpenfarbstoffen eignen.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
Die Temperaturen sind, wie in den obigen Ausführungen, in Celsiusgraden angegeben.
In eine Mischung aus 192 Teilen Oleum, enthaltend 24% freies SO3, 34 Teilen Oleum, enthaltend 65%
freies SO3, und 2 Teilen Quecksilbersulfat werden bei
60 bis 65 ° unter Rühren 93 Teile reines 2-Fluoranthrachinon
eingetragen. Die Temperatur wird nun innerhalb von 1 Stunde auf 125° erhöht und bis zur
Beendigung der Sulfonierung bei 125 bis 130° belassen.
Nun gießt man in 3000 Teile warmes Wasser, welches 2 Teile Natriumchlorat enthält, erhitzt zum Sieden
und saugt ab. Das Filtrat wird heiß mit etwa 50 Teilen Natriumcarbonat versetzt und 24 Stunden bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Die in farblosen Kristallen ausgefallene Fluoranthrachinonsulfonsäure wird abgesaugt
und mit gesättigter Natriumsulfatlösung gewaschen und getrocknet.
Zu einer Lösung aus 37 Teilen des so erhältlichen 2-fluoranthrachinon-5-sulfonsauren Natriums in
3000 Teilen Wasser und 240 Teilen konzentrierter Salzsäure wird innerhalb von 2 Stunden unter Rühren bei
90 bis 95° eine Lösung-von 130 Teilen Natriumchlorat
in 330 Teilen Wasser getropft. Das Verrühren bei 90 bis 950 wird fortgesetzt, bis kein Chlorderivat mehr
ausfällt. Dann wird heiß abgesaugt, mit kochendem Wasser gewaschen und getrocknet. Das rohe i-Chlor-6-nuoranthrachinon'
läßt sich leicht aus Eisessig, Chlorbenzol oder o-Dichlorbenzol Umkristallisieren.
Es kristallisiert in blaßgelben Nädelchen und löst ich in konzentrierter Schwefelsäure mit intensivgelber
Farbe.
Analyse: C14H6O2ClF
Analyse: C14H6O2ClF
Clber: 13.62% Fber: 7,29%
CW 13.65% Fgef: 7.4 %·
Praktisch reines i-Chlor-ö-fluoranthrachinon schmilzt
bei 191 bis 192°.
Eine Mischung aus 200 Teilen i-Chlor-6-fluoranthrachinon,
160 Teilen p-Toluolsulfonsäureamid, 80 Teilen Natriumacetat (wasserfrei), 4 Teilen Kupferacetat
und 1400 Teilen Nitrobenzol wird langsam auf 1700
irhitzt. Nun wird 2 Stunden bei 170 bis 175°, dann
noch 2 Stunden bei 190 bis 1950 verrührt. Nach dem
Erkaltenlassen wird abgesaugt, gut mit kochendem Alkohol und Wasser gewaschen und getrocknet. Das
erhaltene Sulfamidderivat kristallisiert aus Anisol in gelben Kristallen (Smp. 2590).
14 Teile der Sulfamidverbindung werden mit 180 Teilen konzentrierter Schwefelsäure 40 Minuten
bei 60 bis 650 verrührt. Nachdem man die Lösung in Eiswasser gegossen hat, saugt man ab, wäscht mit
Wasser neutral und trocknet. Das entstandene rote Pulver kann aus Chlorbenzol oder Anisol umkristallisiert
werden und bildet so leuchtend rote Nädelchen, welche sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber
Farbe lösen. Das so erhaltene praktisch reine i-Amino-6-fluoranthrachinon
entspricht der Formel
O NH2
und schmilzt bei 208 bis 2090.
Beispiel 2
Beispiel 2
Wird das in Beispiel 1 erhaltene, verdünnte Reaktionsgemisch
der Sulfonierung von 2-Fluoranthrachinon mit mehr als 50 Teilen, z. B. etwa 100 oder
150 Teilen Natriumcarbonat versetzt, so erhält man Fluoranthrachinonsulfonsäuregemische, welche offenbar
schon beträchtliche Mengen des 7-Isomeren enthalten. Bei der Einwirkung von Chlorat auf die
salzsaure Lösung dieser Sulfonsäuregemische werden Chlorfluoranthrachinongemische erhalten, deren
Schmelzpunkte merklich unterhalb demjenigen des reinen i-Chlor-6-fluoranthrachinons liegen. Diese
Chlorfluoranthrachinongemische können nach Beispiel ι in Aminofluoranthrachinongemische übergeführt
werden. Auch diese Mischungen erweisen sich als wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von
Farbstoffen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukten der Anthrachinonreihe, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Fluoranthrachinon in Gegenwart von Quecksilbersalzen sulfoniert, das entstandene Gemisch der 6- und 7-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäure oder die aus diesem Gemisch abgetrennte 6-Fluoranthrachinon-i-sulfonsäure mit einem Alkalichlorat behandelt, das Chlorfluoranthrachinon mit einem aromatischen Sulfonsäureamid kondensiert und das erhaltene Arylsulfoylaminofluoranthrachinon verseift.I 5389 9.
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