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Sessel-Einbau für Betten Die allgemeine Raumnot zwingt nicht nur in
Privatwohnungen, sondern auch z. B. in Gasthöfen, Heimen, Krankenhäusern zu äußerster
Ausnutzung der vorhandenen Räume; auch bei Neubauten wird eine immer größere Beschränkung
derAbmessungen .der Räume zur zwingenden Notwendigkeit.
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Eine direkte Folge dieses Umstandes ist nun nicht allein eine Zusammenlegung
von Wohn- und Schlafräumen, sondern auch eine Verkleinerung der Abmessungen der
Möbelstücke und schließlich die Schaffung von Mehrzweck-Möbeln.
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Für derartige kombinierte Möbel ist nun bekanntlich eine große Anzahl
von Bauformen entstanden. Im Vordergrund stehen hierbei solche Bauarten, die tagsüber
als Sofas, Polstersessel u. dgl. dienen und, für die Nacht durch mehr oder weniger
umständlichen Umbau als Betten hergerichtet werden können.
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So vorteilhaft derartige Lösungen auf den ersten Blick erscheinen
mögen, so haften ihnen doch, besonders bei Dauergebrauch, eine Anzahl einschneidender
Nachteile an. Zunächst benötigen solche Umbaumöbel bei ihrer Verwendung als Bett
gewöhnlich eine größere Bodenfläche, wie als Sofa oder Couch. Das wirkt sich z.
B. bei engen und schmalen Räumen, in Gasthöfen, Heimen u. dgl., aber besonders auch
in Krankheitsfällen ungünstig aus. Ferner muß hierbei meistens auf den bewährten,
gut federnden und warmen Aufbau aus Federrost und Federmatratze verzichtet werden,
wenn das Ganze nicht zu teuer und ein einfacher Aufbau und Umbau ermöglicht werden
soll. Außerdem erfordert der Umbau häufig einen größeren Kräfteaufwand. Eine besondere
Schwierigkeit bringt die Unterbringung des Bettzeugs bei Tage in einem geschlossenen
Raum innerhalb des Möbels. Dadurch wird ,das Bettzeug ungenügend durchlüftet. Von
Bedeutung ist ferner, daß derartige Einrichtungen für eine allgemeine Einführung
zu teuer werden. Wo es bei möglichst einfacher Handhabung auf große Lebensdauer
bei starker Beanspruchung, auch auf rasche Bereitschaft sowie weitgehende Bequemlichkeit
und
niederen Preis ankommt, wie in Hotels, Heimen usw., sind daher solche kombinierten
Möbel in größerer Anzahl nicht einsgeführt worden. Im Beherbergungsgewerbe z. B.
werden von den Gästen kombinierte Betten dieser Art meistens abgelehnt und Betten
herkömmlicher Art verlangt.
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Durch die Erfindung werden nun :alle die genannten Nachteile behoben
und ein Möbel geschaffen, das die oben gestellten Anforderungen in einfacher und
billiger Weise erfüllt. Außerdem entsteht dadurch der Vorteil, daß vorhandene Betten
üblicher Bauart ohne .großen Aufwand zu dem neuen Möbel umgetaut werden können.
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Ausführungbeispiele der Anordnung nach der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Bild x schematisch die grundsätzliche Ausbildung des
Erfindungsgegenstandes, Bild 2 einen abnehmbaren Überzug für den als Sitzfläche
dienenden Matratzenteil, die Bilder 3 bis 6 weitere vorteilhafte Ausführungsformen.
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Bei :der Ausführung nach Bild z ist ein normales Bett b verwendet,
:dessen unteres, am Fußende befindliches Matratzendrittel m ganz oder teilweise
als Sitzfläche dient. Hierzu wird das Fußende f des Bettgestells nur bis zur Höhe
der Seitenwangen w des Bettgestells geführt, so -daß es zur Kniekante k der Sitzfläche
wird. Senkrecht zur Längsachse :des Bettes, quer über die Sitzfläche, .ist nun gemäß
-,der Erfindung eine in an sich bekannter Weise gestaltete Rückenlehne r wegnehmbar
angeordnet. Hierdurch entsteht ein vollwertiger weicher Sessel, der auch in üblicher
Weise durch seitlich angeordnete zusätzliche Polster oder Armlehnen vervollständigt
werden kann. Lage und Neigung der Rückenlehne kann willkürlich den Anforderungen
des Einzelfalles ,angepaßt werden. Von besonderer Bedeutung ist nun, daß in weiterer
Ausgestaltung,der Erfindung durch nachstehend beschriebene Einrichtungen verschiedener
Art die Rückenlehne beim Umbau des Sessels zum Bett und-- umgekehrt derart von der
Sesselstellung zur Bettstellung bewegt werden kann, daß ,dadurch :das niedrige Fußende
des Bettgestelles wieder zu einer normalhohen Fußwand des Bettes ergänzt wird. Dadurch
werden nicht nur Bettzeug, Decken usw. vor dem Abrutschen geschützt; sondern auch
das Eindringen von Zugluft .an die Füße ,des Schlafen-'den verhindert. In dieser
Lage kann die Rückenlehne durch bekannte Mittel, z; B. Schrauben oder Riegel, außerdem
festgestellt werden.
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Das als Sitzfläche verwendete Matratzenteil m wird gemäß der Erfindung
mit einem abnehmbaren Überzug nach Bild-2 aus einem Sesselbezugstoff oder einem
anderen Material versehen. Hierdurch wird nicht allein ein ansprechendes Aussehen
erreicht, sondern durch wechselweises Benutzen der drei oberen Matratzenteile des
Bettes als Sitzfläche diese Matratzenteile auch geschont.
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Für den praktischen Gebrauch ist es nun notwendig @ die Umstellung,der
Rückenlehne von einer Stellung in die andere möglichst einfach zu gestalten. Geringer
Kraftaufwand, gute Lagesicherung, große mechanische Widerstandsfähigkeit und die
Möglichkeit, die Einrichtung nachträglich an vorhandenen Betten anzubringen, sind
zu fordern.
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Diesen Anforderungen werden ,die vorteilhaften Ausführungen der Erfindung
nach -den Bildern 3 bis 6 gerecht.
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Nach Bild 3 .ist die Rückenlehne r seitlich mit den beiden. Holmen
la versehen, denen auf jeder Bettseite ein Laschenpaar h entspricht. Die Rückenlehne
r wird (durch Einstecken der Holme in die Laschen befestigt. In derselben Weise
geschieht die Festlegung der Rückenlehne am Fußende des Betfies mittels .der Laschen
L.. Die Befestigung geschieht auf diese Weise zwar sehr sicher und fest, bedarf
aber beim Umsetzen der Rückenlehne noch eines gewissen Kraftaufwandes, -der durch
die Anordnungen nach ,den Bildern4,bis 6 auf einKleinstmaß verringert wird. In Bild
q. weist die Rückenlehne y eine aus zwei miteinander verbundenen seitlichen Holmen.
p und q bestehende Abstützung auf, die mit ihrem hinteren Ende e in
einer auf der Bettwange befestigten Gleitschiene geführt und in ihren Endlagen gehalten
wird. Die Rückenlehne wird durch einfaches Vorziehen in ihre Endlage am Fußteil
des Bettes gebracht und stützt sich dort; wie gezeichnet, mittels der Holme p
und q ab.
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Gemäß Bild 5 sind die seitlichen Holme der Rückenlehne so weit nach
unten verlängert, daß sie beiderseits an Drehpunkten D der Bettwangen befestigt
werden können. Der Umbau erfolgt bei dieser Lösung durch einfaches Vorschwenken
der Rückenlehne vom Anschlag a, zum Anschlag az, bei welch letzterem -die Rückenlehne
als untere Bettwand allerdings nicht senkrecht, sondern geneigt steht. Dies ist
indessen in vielen Fällen ausreichend: Bei der Ausführung nach Bild 6 sind die seitlichen
Hoslme h ebenfalls an einem Drehpunkt D befestigt, aber mit der Rückenlehne nicht,
wie nach Bild 5, fest, sondern durch ein Gelenk C verbunden. Die Rückenlehne ragt
dabei seitlich über die Holme so weit hervor; :daß sich in Sesselstellung die Rückenlehne
fest und sicher gegen die Holme und damit auch gegen dieAnschläge ai legt. In der
Bettstell.ung stützt sich die Rückenlehne gegen das Fußteil des Bettes bzw. gegen
die Anschläge a2. In dieser Stellung bildet dieRückenlehne ein festes Fußteil des
Bettes. Bei dieser Ausführung kann zweckmäßig auch eine Feststellung der Läge der
Rückenlehne -durch Schrauben oder ähnliche bekannte Einrichtungen bei C und ,damit
auch eine willkürliche Einstellung .des Winkels der Rückenlehne zum Sitz erfolgen.
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Die Polsterung der Rückenlehne erfolgt in beliebiger an sich bekannter
Weise. Zur Verbilligung kann auch der stets vorhandene Bettkeil hierzu bei Tage
verwendet werden.
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Der beschriebene Sessel-Einbau für Betten hat folgende Vorteile: z.
Ohne zusätzlichen Raumbedarf wird aus einem normalen Bett ein breiter, bequemer
klubsesse:lartiger Sitz durch einfachen Umtau hergestellt, der ansprechend aussieht;
2. der
Umbau kann auch bei zwei nebeneinanderstellen- |
den Betten erfolgen; 3. der normale Bettenaufbau |
ist luftig und hygienisch; das Bettzeug bleibt im |
Zimmer und kann nicht verwechselt werden; d.. die |
Betätigung erfolgt mit geringstem Kräfteaufwand; |
5. Sessel-Einbau und. Mechanik sind billig, leicht |
anzubringen und zu -entfernen sowie zti reinigen. |