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Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Es wurde gefunden, daß man
zu wertvollen Farbstoffen gelangt, wenn man x Mol Cyanurchlorid mit z bis 3 Mol
mehrkerniger angularer aromatischer Verbindungen, z. B. Kohlenwasserstoffen, kondensiert.
Die Kondensation von i Mol Cyanurchlorid mit mindestens z Mol einer mehrkernigen
aromatischen Verbindung nimmt man in Gegenwart von Aluminiumchlorid und gegebenenfalls
in einem geeigneten Lösungsmittel vor. Man kann das Verfahren selbstverständlich
auch so gestalten, daß man zu Farbstoffen gelangt, die Reste verschiedener mehrkerniger
aromatischer Verbindungen an den Cyanurring ankondensiert enthalten. Die in dem
Verfahren zur Verwendung kommenden mehrkernigen aromatischen Verbindungen können
Kohlenwasserstoffe oder deren Substitutionsprodukte sein.
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Die nach dem Verfahren erhältlichen Farbstoffe eignen sich zum Färben
von festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen, Ölen und Wachsen und besitzen die
besondere Eigenschaft, in- geringen Mengen in flüssigen Kohlenwasserstoffen,wieBenzin,
Benzol usw., gelöst, eine intensive Fluoreszenzfarbe zu erzeugen.
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Vor den bekannten zum Färben von Kohlenwasserstoffen verwendeten Farbstoffen
zeichnen sich die neuen Verbindungen durch eine größere Farbstärke aus. Ferner weisen
sie den Vorteil auf, daß ein und
derselbe Farbstoff -in verschiedenen
Kohlenwasserstoffen gelöst, deutlich voneinander verschiedene Fluoreszenzfarben
erzeugt.
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Beispiel i i:8,2 g Cyanurchlorid und 9-o,? g Pyren werden in a Zoo
ccm wasserfreiem Benzol gelöst, und unter Rühren werden i5 g wasserfreies Aluminiumchlorid
im Verlauf einer Stunde bei etwa 25° eingetragen. Es entweicht Chlorwasserstoff.
Nach etwa 12 Stunden ist die Kondensation beendet. Die Reaktion verläuft nach folgender
Gleichung:
Das ausgeschiedene Kondensationsprodukt wird abgenutscht und so lange mit kaltem
Wasser verrührt, bis kein Aluminium mehr nachweisbar ist. Man trocknet vorsichtig.
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Das gelb gefärbte Kondensationsprodukt verleiht Benzol eine intensiv
blaugrüne und Benzin eine rein blaue Fluoreszenz und eignet sich zum Kennzeichnen
derartiger Kohlenwasserstoffe. Es färbt Paraffin grünstichiggelb; die Färbung ist
lichtecht und zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Reinheit des Farbtones aus.
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Beispiel 2 9,2 g Cyanurchlörid und 8,9 g Phenanthren werden
in ioo ccm wasserfreiem Benzol gelöst, und bei Raumtemperatur werden io g wasserfreies
Aluminiumchlorid im Verlauf von 2 Stunden eingetragen. Das Reaktionsgemisch färbt
sich schnell tiefrotbraun unter Entweichen von Chlorwasserstoff. Nach etwa i2stündiger
Reaktionsdauer wird der ausgeschiedene Niederschlag abgenutscht und wie im Beispiel
i beschrieben, weiterbehandelt.
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Der Farbstoff verleiht Benzol eine blaue und Benzinkohlenwasserstoffen
eine violette Fluoreszenzfarbe. Beispiel 3 11,4 g Chrysen und 9,2 g Cyanurchlorid
werden in ioo ccm entwässertem Benzol und 6o ccm'Nitrobenzol gelöst, und bei Raumtemperatur
werden io g wasserfreies Aluminiumchlorid in etwa 1i/2 Stunden eingetragen. Man
erwärmt darauf langsam auf 85° und hält das Umsetzungsgemisch einige Stunden bei
dieser Temperatur. Man destilliert das Lösungsmittel im Vacuum ab, verrührt den
Rückstand so lange mit kaltem Wasser, bis kein Aluminium mehr nachweisbar ist, und
trocknet ihn.
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Das Kondensationsprodukt färbt Paraffin und Wachs gelb und verleiht
Benzol eine braungelbe und Benzin eine blauviolette Fluoreszenzfarbe.
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Beispiel 4 4,6 Gewichtsteile Cyanurchlorid und 6,2 Gewichtsteile Perylen
werden in 15o Gewichtsteilen Schwefelkohlenstoff eingetragen und unter Rühren bei
2o° io Gewichtsteile wasserfreies Aluminiumchlorid in kleinen Anteilen hinzugefügt.
Diese Mischung wird 12 Stunden bei 2o bis 25° gerührt. Das Kondensationsprodukt
wird abgetrennt und so lange mit Wasser digeriert, bis keine Spur von Aluminium
mehr nachweisbar ist, dann getrocknet.
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Der Farbstoff färbt Paraffin in braunen Tönen, die Benzollösung ist
orange gefärbt und zeigt in großer Verdünnung eine gelbgrüne Fluoreszenz.
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Beispiel 5 9,2 Gewichtsteile Cyanurchlorid und 25,2 Gewichtsteile
Perylon werden in ioo Gewichtsteile Nitrobenzol eingetragen und unter Rühren werden
bei Räumtemperatur 2o Gewichtsteile wasserfreies Aluminiumchlorid in kleinen Anteilen
zugegeben. Die Mischung wird langsam auf 15o° erhitzt und 3 Stunden auf dieser Temperatur
gehalten. Nach dem Erkalten wird die Mischung mit Xylol verdünnt, so daß das Kondensationsprodukt
ausfällt. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit Ligroin gewaschen und getrocknet.
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Das Kondensationsprodukt löst sich in Benzol mit rotbrauner Farbe,
und in großer Verdünnung zeigt die Lösung eine gelbgrüne Fluoreszenz.
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Beispiel 6 11,65 g des Kondensationsproduktes aus i Mol Cyanurchlorid
und i Mol Pyren (gemäß Beispiel i) und 5,95 g Phenanthren werden in 150 ccm trockenes
Xylol eingetragen. Unter Rühren gibt man im Verlauf i Stunde io,o g Aluminiumchlorid
hinzu, erwärmt auf 15o° und hält diese Temperatur 2 Stunden. Danach wird der Niederschlag
abgenutscht, mit verdünnter Salzsäure das Aluminium herausgelöst und zum Schluß
mit Wasser neutral gewaschen. Man trocknet bei etwa 8o° und erhält 16,1 g eines
graubraunen Pulvers, das Benzol eine weißlichblaue und Benzin eine blauviolette
Fluoreszenzfarbe verleiht.
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Beispiel 7 9,2 g Cyanurchlorid und 30,3 g Pyren werden in 25o
ccm Nitrobenzol eingetragen und unter Rühren
2o g Aluminiumchlorid
wasserfrei hinzugegeben. Man erwärmt das Reaktionsgemisch langsam auf 200° und hält
diese Temperatur 12 Stunden lang. Darauf destilliert man unter Zusatz von Salzsäure
das Nitrobenzol mit Wasserdampf ab, saugt das unlösliche Kondensationsprodukt ab,
wäscht mit Wasser neutral und trocknet bei 8o bis ioo°. Man erhält so ein schwarzes
amorphes Produkt, das von den in Kohlenwasserstoffen unlöslichen Anteilen durch
Auskochen mit Xylol befreit wird. Das so gewonnene gereinigte Kondensationsprodukt
ist in Benzinkohlenwasserstoffen mit gelbgrüner Fluoreszenz löslich.