Verfahren zur Darstellung von Pantothensäure Es wurde gefunden, daß
man die Pantothensäure
auf einfachem Wege durch Einwirkung von Lösungen, welche äquimolekulare Mengen von
ß Alanin und Alkali enthalten, auf a-Oxy-ß, ß-dimethyl-y-butyrolacton gewinnen kann.
Man erhält so in guter Ausbeute Lösungen der Salze der Pantothensäure, aus welchen
man die Säure in üblicher Weise in Freiheit setzt. Die erhaltenen Salzlösungen können
auch unmittelbar für Injektionen verwendet oder auf feste Salze der Säure verarbeitet
werden. Es war bisher nicht bekannt, freie Aminosäuren, insbesondere ß Alanin, mit
Lactonen zu kondensieren. Der übliche Weg war, die Ester oder Amide der Aminosäuren
herzustellen, dann die Kondenbation vorzunehmen und die Kondensationsprodukte wieder
zu verseifen.. Da ß-Alaninester ziemlich unbeständig ist und zur Selbstzersetzung
neigt (Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie 85, S. 116 bis 118),
bedeutet das vorliegende Verfahren einen erheblichen Fortschritt. Beispiel s 7,12
Gewichtsteile ß-Alanin werden in 5o Raumteilen Wasser mit 35,6 Raumteilen 2,25 n-Natriummethylatlösung
versetzt. Nachdem das ß-Alanin aufgelöst ist, gibt man 10,41 Gewichtsteile a-Oxyß,
ß-dimethyl-y-butyrolacton hinzu und läßt 1 bis
2 Tage bei Zimmertemperatur
stehen. Dann dampft man die Lösung bei einer Bajtemperatur von 35 bis 4o° im Vakuum
ein und nimmt den öligen Rückstand in. ioo Raumteilen. absolutem Alkohol auf. Man
läßt einige Zeit stehen, um unverändertes ß-Alanin -zu entfernen. Die geringe Menge
auskristallisiertes ß-Alanin wird abfiltriert und das alkoholische Filtrat mit der
berechneten Menge alkoholischer Salzsäure versetzt. Dann wird das ausgefallene Kochsalz
abgesaugt und das Filtrat, das die freie Pantothensäure enthält, im Vakuum bei einer
Badtemperatur von 300 eingedampft. Die zurückbleibende Pantothensäure wird in 3o
Raumteilen Wasser gelöst und mit 4 Gewichtsteilen Calciumcarbonat behandelt. Das
überschüssige, ungelöst bleibende Calciumcarbonat wird abfiltriert und die wäßrige
Lösung vorsichtig im Vakuum eingedampft. Der ölige Rückstand wird in ioo Raumteilen
absolutem Alkohol gelöst und diese Lösung wieder eingedampft. Dann wird. der Rückstand
nochmals in ioo Raumteilen absolutem Alkohol gelöst, die Lösung zur Entfernung geringer
Verunreinigungen filtriert und mit Äther versetzt, worauf das pantothensaure Calcium
sich in festem Zustand in. guter Ausbeute abscheidet. Das Calciumsalz wird abgesaugt,
mit Äther ausgewaschen und getrocknet. Es löst sich sehr leicht in Wasser und ist
löslich in Alkohol, besonders beim Erwärmen. Beispiel e 1,78 Gewichtsteile ß-Alanin
werden in 2o Raumteilen normaler 11,Tatronlauge gelöst und 2"6 Gewichtsteile a-Oxy-ß,
ß-dimethyl-y-butyrolacton zugesetzt, worauf man i bis 2 Tage stehen läßt. Man erhält
eine Lösung des Natriumsalzes der Pantothensäure, die unmittelbar für Injektionen
verwendet werden kann. Beispiel 3 1,78 Gewichtsteile ß-Alanin werden in io
Raumteilen. Methylalkohol unter Zusatz von einigen Tropfen Wasser gelöst und 8,9Raumteile
2,25 n-Natriummethylatlösung zugegeben. Dann fügt man 2,6 Gewichtsteile a-Oxy-ß,
ß-dimetyl-y-butyrolacton hinzu und läßt i bis 2 Tage bei Zimmertemperatur stehen.
Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel i beschrieben. Beispiel 4 1,78 Gewichtsteile
ß-Alanin werden in 2o Raumteilen normaler Kalilauge gelöst. Zu dieser Lösung gibt
man 2,6 Gewichtsteile a-Oxy-ß, ß-dimethyly-butyrolacton und läßt einige Zeit stehen.
Das entstandene pantothensa,ureKalium wird, wie in Beispiel i beschrieben, ins Ca.Iciumsalz
übergeführt. Beispiel 5 13,4 Gewichtsteile ß-Alanin wenden. in 65,2 Raumteilen 2,3
n-Natriummethylatlösung unter Erwärmen auf 30° gelöst und dann 19,5 Teile linksdrehendes
a-Oxy-ß, ß-dimethyl-y-butyrolacton hinzugefügt. Nach ein- bis zweitägigem Stehen
bei Zimmertemperatur dampft man den Methylalkohol vorsichtig im Vakuum bei einer
Badtemperatur von 30 bis 35° ab und löst den Rückstand in Zoo Raumteilen
absolutem Alhohol. Durch Zusatz von 65 Raumteilen 2,32 n-alkoholischer Salzsäure
setzt man die Pantothensäure in Freiheit. Um das ausgeschiedene Kochsalz gut filtrierbar
zu machen, gibt man. 5o Raumteile Äther hinzu. Nach Entfernung des Kochsalzes versetzt
man die Pantothensäurelösung mit 20o Teilen Wasser und io Teilen Calciumcarbonat.
Wenn die Pantothensävre vollständig in ihr Calciumsalz umgewandelt ist, filtriert
man das überschüssige Calciumcarbonat ab und dampft die Lösung vorsichtig im Vakuum
ein. Der Rückstand wird in ioo Teilen absolutem Alkohol gelöst, und wieder eingedampft.
Dann nimmt man das Calciumsalz in 2-5o Raumteilen absolutem Alkohol auf und fällt
das Calciumsalz durch Zusatz von 7o0 Raumteilen Äther aus. Nach dem Absaugen wird
es im Vakuum bei 6o,° getrocknet. Man erhält 35 Teile. Das Calciumsalz hat eine
spezifische Drehung von -f- 24 bis 25°. Beispiel 6 8,9 Teile ß-Alanin werden unter
gelindem Erwärmen in 45 Raumteilen 2,25 n-Natriumme-thylatlösung gelöst und 13 Teile
a-Oxy-ß, ß-dimethyly-butyrolacton zugegeben. Nach zweitägigem Stehen wird der Methylalkohol
im Vakuum abgedampft. Das zurückbleibende Natriumsalz der Pantothensäurewird inWassergelöst.
DieseLösung kann ohne weiteres für Injektionen verwendet werden.