DE87252C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.
zurückschwingendem Winkelhebel.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Juli 1894 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Maschinengeschütz, bei welchem die
Pulvergase, nachdem sie dem Geschofs die gröfste Anfangsgeschwindigkeit gegeben haben,
dazu benutzt werden, den Lade- und Abfeuerungsmechanismus zu bethä'tigen, so dafs
nach Abfeuern des ersten Schusses die folgenden Schüsse selbsttätig abgegeben werden.
Auf den heiligenden Zeichnungen ist ein derartiges Geschütz in Fig. 1 in Seitenansicht
dargestellt. Fig. 2 ist ein verticaler Längsschnitt bei geschlossenem Verschlufs. Fig. 3
ist ein ähnlicher Schnitt mit Darstellung des geöffneten Verschlusses. Von Fig. 4 bis 10,
welche in einem gröfseren Mafsstabe dargestellt sind, zeigt Fig. 4 in Seitenansicht, theilweise
im Schnitt die Kammer mit ihren anliegenden Theilen. Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch den
hinteren Theil der Kammer und zeigt besonders die Sperrvorrichtung für den Schlagbolzen.
Fig. 6 ist ein Querschnitt durch die Kammer. Fig." 7 zeigt im Horizontalschnitt die
Ausrückvorrichtung für das Zubringerrad. Fig. 8 ist ein Horizontalschnitt nach der Mittellinie
des Laufes. Fig. 9 ist ebenfalls ein Horizontalschnitt, aber nach einer tieferen Linie 9-9
von Fig. 4. Fig. 9 a zeigt ein Detail des Zubringers. Fig. 10 ist ein Querschnitt
durch die hintere Kante des Zubringerrades. Fig. 11 ist eine hintere Ansicht des Patronenkastens
und eines Theiles des Gestelles. Fig. 12 zeigt die Befestigungsvorrichtung für den Patronenkasten.
Fig. 13 ist eine untere Ansicht des Geschützes, mit Fortlassung einzelner Theile.
Fig. 14 ist ebenfalls eine untere Ansicht mit Darstellung verschiedener Theile im Schnitt.
Fig. 15 zeigt den Schlitten in unterer Ansicht. Fig. 16 ist eine Seitenansicht desselben von
rechts gesehen. Fig. 17 und 18 zeigen im Längs- und Querschnitt eine Abänderung des
Halters für den durch die Pulvergase bethätigten Hebel.
An den vorderen Theil der Kammer A schliefst sich der Lauf B an. Seitenplatten B1
schliefsen die Kammer an den Seiten ab und erstrecken sich genügend weit nach vorn, um
den Mechanismus des Geschützes zu verdecken. Die Bodenplatte B2 verbindet die unteren
Kanten der Seitenplatten auf einem Theil ihrer Länge. Der Block C . ist in der Kammer in
der Längsrichtung verschiebbar. Gleichzeitig kann der Block eine derartige schwingende
Bewegung machen, dafs er sich in seiner vorderen Stellung mit seinem hinteren Ende
gegen Vorsprünge stützt, welche ihn im richtigen Augenblick wieder freigeben. Bei
der vorliegenden Construction erfolgt das Feststellen des Blockes dadurch, dafs das hintere
Ende desselben sich senkt und sich gegen Vorspränge legt, von denen er beim Heben
des hinteren Endes wieder freigegeben wird. Bei anderen Constructionen kann das Feststellen
des Blockes aber auch dadurch erfolgen, dafs das hintere Ende desselben nach der Seite
oder nach oben verschoben wird und sich dadurch gegen entsprechend angeordnete Vorsprünge
legt. Bei der auf der Zeichnung dargestellten Construction ist die Kammer mit einer Aussparung D versehen, in welcher der
Block in der Längsrichtung verschiebbar ist. Nach oben ist diese Aussparung abgedeckt,
dagegen nach unten geöffnet und auf beiden Seiten mit Nuthen versehen. Am vorderen Ende
des Blockes ist ein Vorsprung E angebracht (Fig. 4 und 8), der in einer auf der linken
Seite der Kammer angebrachten Nuth läuft. Wenn sich der Block in seiner vorderen
Stellung befindet, schwingt er um diesen Vorsprung als Drehpunkt und senkt sich mit
seinem hinteren Ende, so dafs er sich gegen zwei Anschläge H (Fig. 4 und 8) legt, von
denen er während des Abfeuerns festgestellt wird. Wenn das hintere Ende des Blockes
jedoch gehoben und von den Anschlägen H freigegeben ist, kann sich der Block in der
Kammer zurückbewegen bis in die in Fig. 3 dargestellte Lage, in welcher der Verschlufs
geöffnet ist. ' Wenn der Block dann wieder vorgeschoben wird, senkt er sich auch wieder
mit seinem hinteren Ende und wird in der beschriebenen Weise gesichert.
Am vorderen Ende des Laufes ist dicht vor der Mündung eine Oeffnung / (Fig. 2 und 3)
angebracht, welche von der Bohrung des Laufes nach aufsen führt, so dafs die Explosionsgase
durch diese Oeffnung entweichen können, wenn das Geschofs über diese Oeffnung hinausgelangt
ist, aber den Lauf noch nicht verlassen hat. Ein Hebel J ist an dem Bolzen K1 eines Armes K
drehbar aufgehängt, welcher zwischen den Seitenplatten B1 befestigt ist in der Weise, dafs er
eine freie Verschiebung des Laufes gestattet, wenn derselbe beim Feuern sich ausdehnt.
Bei der in den Hauptfiguren dargestellten Construction umfafst der Arm K den Lauf,
während bei der in Fig. 17 und 18 dargestellten Anordnung der Arm mit einem Gleitstück
auf der unteren Seite des Laufes geführt wird. Der Hebel J, welcher um den horizontalen
Bolzen K1 drehbar ist und mit seinem
vorderen Ende unter der Oeffnung / des Laufes liegt, wird von den aus dieser Oeffnung austretenden
Pulvergasen zurückgeschleudert, so dafs er aus der in Fig. 2 dargestellten Lage in
die Lage von Fig. 3 herumschwingt. Bei der dargestellten Construction wirken die Pulvergase
nicht direct auf den Hebel, die Oeffnung I ist vielmehr von einer Büchse L umgeben mit
einer erweiterten Mündung M. An dem Hebel J ist ein um den Zapfen O drehbarer
Bolzen N angebracht, der, wie in Fig. 2 dargestellt, in der einen Lage des Hebels J in
die Büchse L eintritt, so dafs er die Oeffnung / verschliefst und den Stofs der aus der Oeffnung
austretenden Pulvergase aufnimmt. Der Bolzen N hat einen gewissen Spielraum in
seiner Bewegung und ist von etwas kleinerem Durchmesser als die Oeffnung der Büchse, so
dafs er stets in die Büchse hineintritt, ungeachtet der durch die Erwärmung des Laufes
bewirkten Verschiebung, und ein Festklemmen des Bolzens nicht eintreten kann. Die die
Oeffnung / umfassende Büchse verhütet ein seitliches Entweichen der Pulvergase, was eintreten
könnte, wenn das vordere Ende des Hebels / direct unter der Oeffnung / selbst
läge. Durch diese Schwingung des Hebels J wird der Block aus der in Fig. 2 dargestellten
Lage in die in Fig. 3 dargestellte verschoben. Diese Verschiebung des Blockes wird durch
einen Schlitten P bewirkt, welcher unter dem Block in Längsführungen angeordnet und mit
dem Hebel J durch eine Stange Q. verbunden ist. Wie aus Fig. 16 zu ersehen, hat der
Bolzen Q.1, welcher die Stange Q. mit dem
Schlitten P verbindet, abgeflachte Enden, welche in entsprechende Nuthen der Seitenwände B1
eingreifen und so die Führung des Schlittens bewirken.
Da der Block in seiner vorderen Stellung durch die Anschläge H festgestellt ist, ist es
nothwendig, ihn zu heben, bevor er nach rückwärts geschoben werden kann. Um diese
Hebung des hinteren Endes des Blockes zu bewirken, ist derselbe auf seiner unteren Seite
mit einer Rippe R versehen, welche eine geringere Breite hat als der untere Theil der
Aussparung der Kammer. In dieser Rippe ist eine Curvennuth S angebracht, welche in
ihrem oberen Theil eine kurze Strecke horizontal läuft, um dann schräg nach abwärts zu
führen. Dieser horizontale Theil der Curvennuth ist für den Zweck angebracht, dafs der
Schlitten erst eine kleine Rückwärtsbewegung machen mufs, bevor er den Block auslöst, so
dafs der Block während dieser Zeit gegen einen etwa nachbrennenden Schufs noch festgestellt
ist. Andererseits hat der Block beim Vorschieben seine Endstellung bereits erreicht
und ist festgestellt, bevor der Schlitten den Schlagbolzen auslöst. Der Block wird daher
vor dem Abfeuern des Schusses schon eine Zeit festgestellt sein. Die Rippe R des Blockes
greift in einen am hinteren Theil des Schlittens P angebrachten Schlitz T. Ein quer über diesem
Schlitz liegender Bolzen U greift in die Curvennuth S der Rippe R ein. Die Stellung der
Curvennuth S zu dem Stift U ist derartig, dafs, wenn der Block sich in seiner geschlossenen
Stellung befindet (Fig. 2), der Stift in dem oberen horizontalen Theil der Curvennuth
liegt, so dafs bei der Rückwärtsbewegung des
Schiebers P der Stift U den Block zuerst unbethätigt
lä'fst, dann denselben hebt und ihn von den Anschlägen H frei macht und ihn
dann in der Längsrichtung verschiebt, bis er seine äufserste Stellung (Fig. 3) einnimmt. Wenn
dann der Schlitten P wieder vorgeschoben wird, nimmt er den Block mit vor, bis derselbe
gegen das hintere Ende des Laufes stöfst. Bei der weiteren Verschiebung des Schlittens
wirkt dann der Stift U auf die Curvennuth S ein und preist das hintere Ende des Blockes
nach unten, so dafs er von den Anschlägen H festgestellt wird. Anstatt den Stift auf dem
Schlitten P anzuordnen und die Curvennuth an dem Block, kann man die Anordnung
natürlich auch umgekehrt treffen.
Während die Oeffnung des Blockes durch directe Wirkung der Pulvergase erfolgt, wird
das Schliefsen des Blockes durch eine Feder oder dergl. bewirkt. Bei der auf der Zeichnung
dargestellten Anordnung sind zwei Schraubenfedern W (Fig. 13 und 14) in zwei Röhren X
parallel zur Bewegungsebene, des Hebels / angeordnet. Zwischen den beiden Federn liegt
die Stange Y, die an ihrem hinteren Ende mit einem Querstück Z versehen ist, welches sich
gegen die Enden der Federn W legt, entweder direct oder, wie in Fig. 14 dargestellt, mittelst
zweier Kolben Z1. Wenn daher die Stange Y
vorwärtsgezogen wird, werden die Federn W in den Röhren zusammengeprefst. Das vordere
Ende der Stange Y ist mittelst einiger Gelenkglieder oder auf sonst geeignete Weise mit
einem Arm des Hebels J verbunden, so dafs beim Hereinschwingen des Hebels von der in
Fig. 2 dargestellten Stellung in die in Fig. 3 dargestellte die Stange Y nach vorn gezogen
und die Federn W angespannt werden. Die Spannkraft dieser Federn ist genügend grofs,
um den Hebel / und die mit ihm verbundenen Verschlufstheile wieder iri die in Fig. 2 dargestellte
Stellung zu bringen. Anstatt zweier Federn kann man deren auch eine oder mehr
verwenden; auch können die Mechanismen zum Schliefsen des Verschlusses in anderer
Weise angeordnet werden, ohne an dem Wesen der Erfindung etwas zu ändern.
Um beim Oeffnen des Blockes die Gewalt des Stofses zu mindern und dadurch den
Mechanismus vor Beschädigungen zu schützen, ist hinter dem Hebel J eine Feder angeordnet.
Wie auf der Zeichnung dargestellt, wird für diesen Zweck die Bodenplatte B'2 benutzt,
indem zwischen dein vorderen Ende derselben und den Seitenplatten B1 ein Zwischenraum
gelassen wird, so dafs das vordere Ende der Bodenplatte federn kann. Wenn der Hebel J
durch den Stofs der Pulvergase herumgeschleudert wird, trifft er mit seinem vorderen Ende
gegen diesen federnden Theil der Bodenplatte, so dafs sein Stofs aufgefangen und ihm der
erste Anstofs zur Rückwärtsbewegung gegeben wird. Man könnte für diesen Zweck auch
eine besondere Feder anordnen. Gewünschtenfalls kann der Hebel / mit einem Gegengewicht
versehen sein, jedoch ist diese Anordnung nicht erforderlich und deshalb auf der Zeichnung
nicht dargestellt.
Am hinteren Ende des Verschlusses ist ein Hammer e angebracht, der in seiner Längsrichtung
verschiebbar und mit einer geeigneten Feder f versehen ist. Wenn der Verschlufsblock
zurückgetrieben wird, wird auch der Hammer zurückgeschoben und seine Feder gespannt, worauf der Hammer in seiner gespannten
Stellung durch einen Drücker festgestellt wird. Wenn das Geschütz in Thätigkeit ist, werden die Patronen nach einander
dem Lauf zugeführt und werden von dem Hammer abgefeuert, nachdem der Block geschlossen
und gesichert ist, worauf die Explosionsgase das Oeffnen des Verschlusses und das Spannen des Hammers bewirken, dann
wird der Hammer wieder ausgelöst, ein zweiter Schufs abgefeuert und so fort, so lange dem
Geschütz Patronen zugeführt werden.
Zur Zuführung der Patronen dient ein rotirendes Zubringerrad, welches auf einer Achse h1
drehbar ist (Fig. 9), die mittelst geeigneter Stützen auf der Bodenplatte B'2 angebracht ist.
Dieses Zubringerrad ist so construirt, dafs es die Patronen in eine Lage bringt, dafs sie von
den anderen Theilen des Verschlusses weiter befördert werden können. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, besitzt das Rad zwei Endplatten g h, die durch ein Rohr verbunden
sind, welches auf der erwähnten Achse h1 drehbar ist. Die Endscheiben sind mit Zähnen
oder Vorsprüngen versehen, zwischen welche sich die Patronen hineinlegen. Für denselben
Zweck kann man auch einfach eine mit entsprechenden Einschnitten versehene Trommel
benutzen. Zum Einführen der Patronen ist in der linken Seitenplatte eine Oeffnung k angebracht.
Durch diese Oeffnung werden die Patronen zweckmäfsigerweise mittelst eines Bandes oder eines Riemens j (Fig. 10) eingeführt,
der mit Taschen für je eine Patrone versehen ist. Dieses Band wird mit Patronen gefüllt, auf der linken Seite in das Geschütz
eingeführt, und verläfst dasselbe leer auf der rechten Seite. Zur Aufnahme der gefüllten
Patronenbänder dient der Kasten i.
Das Zubringerrad wird so in Umdrehung versetzt, dafs es die. Patronen auf einander
unter die Oeffnung des Laufes bringt. Die Bethätigung des Zubringerrades erfolgt mittelst
einer federnden Schaltklinke 0, welche an einem Hebel ρ angebracht ist. Dieser Hebel
wird durch einen hin- und hergehenden Arm q bethätigt, der mit einem Bolzen in das vordere
Ende des Hebels ρ eingreift (Fig. 2 und 3).
Die Bethätigung des Armes q erfolgt durch zwei Vorsprünge uv (Fig. 15 und 16), die auf
der rechten Seite des Schlittens P angeordnet sind und mit dem oberen Ende des Hebels q
in Eingriff kommen, wenn der Schlitten durch den schwingenden Hebel / in eine hin- und
hergehende Bewegung versetzt wird. Zu beiden Seiten des Hebels q sind Anschläge angebracht
(Fig. 3), welche den Hebel in seinen äufsersten Stellungen feststellen. In Fig. 3 ist der Hebel q
in seiner äufsersten hinteren Stellung dargestellt, das hintere Ende des Hebels p, an welchem
die Schaltklinke sitzt, ist gehoben. Wenn der Schlitten P anfängt, sich vorwärts zu bewegen,
bleibt der Hebel q zunächst unbethätigt in seiner hinteren Stellung, bis der hintere
Vorsprung ν des Schlittens gegen ihn trifft. Während dieser Zeit. wird die auf dem Löffel
liegende Patrone gehoben und in den Lauf eingeschoben, und der Löffel kehrt in seine
Anfangslage zurück, um die nächste Patrone empfangen zu können. Darauf wird der Hebel q mit dem Schlitten vorwärts geschoben
und das mit der Schaltklinke versehene Ende des Hebels ρ nach unten geschoben, so dafs
das Zubringerrad von der Schaltklinke 0 um einen Zahn weitergedreht und eine neue
Patrone zum Einführen in den Lauf bereit ist. Wenn der Hebel q wieder zurückgeschoben
und die Schaltklinke ο wieder gehoben wird, trifft das abgeschrägte Ende derselben (Fig. ga)
gegen ebenfalls abgeschrägte Flächen der Endscheibe g, wird entgegen der Wirkung einer
Feder nach innen gedrückt und gleitet über die abgeschrägte Fläche der Endscheibe hinweg,
ohne das Zubringerrad zu bethätigen, da dasselbe durch die Sperrklinke r, welche sich
gegen einen anderen Zahn legt, festgestellt wird.
Um das Zubringerrad nach Belieben von seinen Sperrklinken frei machen zu können,
ist auf der rechten Seitenplatte B1 ein von Hand zu bethätigender Schieber b (Fig. 4, 7
und 9) angebracht, der für gewöhnlich von einer Feder b1 aufser Eingriff mit den Sperrklinken
gehalten wird. Wenn er dagegen vorwärts geschoben wird, trifft er gegen das Ende r1 der Sperrklinke r und direct gegen
die Vorderseite der Schaltklinke 0, so dafs
beide Klinken aufser Eingriff mit dem Zubringerrad gebracht werden und das Zubringerrad
entweder von Hand nach beiden . Rieh-. tungen gedreht werden kann oder unbethätigt
bleibt, so dafs auch die Zufuhr der Patronen aufhört und das Geschütz in Stillstand versetzt
wird.
Hinter dem Zubringerrad ist der Löffel / angebracht, der an seinem hinteren Ende auf
zwei Bolzen m drehbar gelagert ist, welche seitwärts in die Kammer eingeschraubt sind
und mit ihren zapfenartigen Enden in entsprechende Oeffnungen des Löffels eingreifen.
Um den Löffel in seinen verschiedenen Stellungen zu erhalten, wird derselbe zweckmäfsigerweise
mit einer Bremsvorrichtung versehen. Zu diese.m Zwecke sind in den Seitenwandungen
der Kammer zwei nach aufsen durch die Schrauben d1 abgeschlossene Oeffnungen
angebracht (Fig. 9) mit Kolben d, welche von der Seite gegen den Löffel pressen.
Für gewöhnlich nimmt der Löffel die in Fig. 2 und 3 mit vollen Linien dargestellte Stellung
ein, in welcher er unter der in dem Zubringerrad befindlichen Patrone liegt, indem er auf
einem am hinteren Fufs des Zubringerrades vorgesehenen Ansatz aufliegt. In dieser Stellung
können, wie in Fig. 9 dargestellt, die Patronen aus dem Zubringerrad auf den Löffel geschoben
werden.
Dieses Ueberführen der Patronen aus dem Zubringerrad auf den Löffel erfolgt mittelst
des Schlittens P. Der Schlitten könnte zu diesem Zwecke mit einem Auszieher versehen
sein, welcher die Patrone aus dem Patronenbande herauszöge. Bei der vorliegenden Ausführungsform
ist dagegen auf der unteren Seite des Schlittens ein vorspringender Stift η angebracht
(Fig.. 15 und 16), welcher in einer Linie
,mit der in dem Zubringerrad befindlichen Patrone liegt. Wenn nun der Schlitten sich
seiner hinteren Stellung nähert, trifft der Stift η gegen das vordere Ende der Patrone und
schiebt dieselbe so weit auf den Löffel zurück, dafs das vordere Ende der Patrone gerade
unter der hinteren Oeffhung des Laufes liegt, wie aus Fig. 3 zu ersehen. Dann wird der
Löffel mit der Patrone gehoben, bis er die in Fig. 3 mit punktirten Linien dargestellte Stellung
eingenommen hat, in welcher das vordere Ende der Patrone vor der Lauföffnung liegt,
während das hintere Ende sich vor dem Block befindet. Bei der Vorwärtsbewegung des
Blockes wird die Patrone dann von dem Löffel in den Lauf geschoben. Um zu verhindern,
dafs die Patrone zu weit nach hinten auf den Löffel geschoben werde, sind in den Seiten
der Kammer zwei Anschläge a2 (Fig. 9) angebracht,
gegen welche sich der Boden der Patrone legt. Zur Führung des vorderen
Theiles der Patrone beim Vorwärtsschieben derselben dienen abgeschrägte Flächen al (Fig. 3)
der Kammer, über welche die Patrone nach oben geschoben wird. Diese Führungen gestatten
dem Löffel, sich nach dem Hochheben der Patrone sogleich wieder zu senken, so dafs er sowie andere Theile des Mechanismus
sich nur verhältnifsmäfsig langsam zu bewegen brauchen, was für Maschinengeschütze ein
wesentlicher Vortheil ist. Die Anschläge für die Rückwärtsbewegung der Patrone können
daher auf dem Löffel angebracht sein.
Das Hochheben des Löffels erfolgt bei Be-
ginn der Vorwärtsbewegung des Blockes. Zu diesem Zwecke ist am hinteren Ende des
Löffels ein mit einer Feder versehener Daumen ^ angebracht. An dem Schlitten P ist ein nach
unten sich erstreckender Vorsprung 4 vorgesehen , welcher bei der Rückwärtsbewegung
des Schlittens den Daumen \ zurückschiebt, welcher sich zurücklegt, ohne dem Löffel irgend
eine Bewegung zu ertheilen. Wenn der Schlitten seine hinterste Stellung erreicht hat, ist der
Vorsprung 4 über den Daumen \ fast hinweggeglitten und hält denselben nach rückwärts
geneigt in der in Fig. 3 dargestellten Stellung. Bei der ersten Vorwärtsbewegung des Schlittens P
wird der Vorsprung 4 den Daumen \ und dadurch das hintere Ende des Löffels herunterdrücken
, so dafs das vordere Ende desselben sich hebt und die Patrone in die in Fig. 3 mit punktirten Linien dargestellte Lage gebracht
wird. Diese Stellung wird der Löffel beibehalten, bis der Vorsprung 4 über den Daumen ^
hinweggelitten ist, in welcher Zeit das vordere Ende des Blockes die Patrone erfafst und auf
die Führung a1 geschoben hat. Bei der weiteren
Bewegung trifft die untere abgeschrä'gte Fläche 5 des Schlittens P (Fig. 3) gegen die obere Seite
des Löffels und schiebt denselben nach unten in seine untere Stellung. Diese Abwärtsbewegung
des vorderen Endes des Löffels findet statt, bevor das Zubringerrad eine neue Patrone
in die Stellung gebracht hat, um auf den Löffel geschoben zu werden.
Um ein selbsttätiges ununterbrochenes Feuern zu gestatten und doch ein vorzeitiges
Entzünden der Patrone zu verhindern, ist die Einrichtung getroffen1, dafs der Hammer nur
ausgelöst werden kann, wenn der Block ge-, schlossen und festgestellt ist. Wie aus Fig. 4
zu ersehen, ist die Abzugsstange 6 (Fig. 4) nicht fest mit dem Drücker 8 verbunden, beide
haben vielmehr einen gemeinsamen Drehzapfen 7. Eine in zwei Theile getheilte Feder 9 legt sich
mit ihrem einen Theil gegen die Abzugsstange 6 und mit dem anderen gegen den Drücker 8
in der Weise, dafs der eine Theil der Feder oder eine besondere Feder bestrebt ist, die
Abzugsstange so hochzuheben, dafs sie mit ihrem Haken in den entsprechenden Einschnitt
des Hammers e einschnappt, während die andere Feder bestrebt ist, das vordere Ende
des Drückers so zu heben, dafs sein Haken sich gegen die Nase des Hammers e legt. Ein
Auslösungshebel 10 (Fig. 4) ist bei 11 in einem
Einschnitt auf der Aufsenseite der Kammer A zwischen der Kammer und der linken Seitenplatte
B1 gelagert und ist an seinem hinteren Ende mit einem Bolzen oder Stift 12 versehen,
welcher durch einen Schlitz so in die Kammer hineintritt, dafs er über dem vorderen Ende
der Abzugsstange 6 liegt. An seinem vorderen Ende trägt der Auslösungshebel einen Bolzen 13,
welcher durch einen Schlitz in die Kammer hineintritt, so dafs er mit einer abgeschrägten
Fläche 14 auf der Seite des Schlittens P in Eingriff kommt, wenn der Schlitten sich in
seiner äufsersten vorderen Stellung befindet. Bei allen anderen Stellungen des Schlittens
liegt der Stift dagegen in einer Vertiefung vor der abgeschrägten Fläche 14. Die Abzugsstange
wird von ihrer Feder für gewöhnlich so gehalten, dafs sie den Hammer e feststellt, auch
wird das hintere Ende des Auslösungshebels von dieser Feder hochgehalten. Wenn jedoch
der Schlitten seine äufserste vordere Stellung erreicht hat, drückt die abgeschrägte Fläche 14
gegen den Stift 13 und hebt dadurch das vordere Ende des Auslösungshebels. Das
hintere Ende des Hebels wird dagegen niedergedrückt, und der Stift 12 bringt die Abzugsstange 6 aufser Eingriff mit dem Hammer e.
Wenn der Drücker 8 bei dieser Stellung des Auslösungshebels 10 und der Abzugsstange 6
angezogen ist, wird der Hammer e freigegeben, so dafs er die im Lauf befindliche Patrone zur
Explosion bringen kann. So lange also der Drücker 8 angezogen bleibt, erfolgt das Abfeuern
der Patronen selbsttätig. Sobald die Patrone in den Lauf gebracht und der Block
geschlossen und festgestellt ist, wird die Patrone entzündet, die Pulvergase' bethätigen den
schwingenden Hebel , durch welchen eine andere Patrone in den Lauf gebracht wird, die
dann wieder entzündet wird, und so arbeitet das Geschütz selbstthätig weiter, so lange demselben
Patronen zugeführt werden. Wenn der Drücker jedoch losgelassen wird, hält er den
Hammer. fest und die Bewegung des Auslösungshebels kann den Hammer nicht freigeben
, so dafs das Geschütz aufhört zu feuern.
Der Schlagbolzen 15 ist in der üblichen
Weise in dem Block angebracht und reicht durch die ganze Länge desselben hindurch,
wie aus Fig. 8 zu ersehen. Um zu vermeiden, dafs der Hammer mit dem Schlagbolzen in
Berührung kommt, wenn der. Block noch nicht völlig geschlossen und festgestellt ist, ist der
Hammer an seinem unteren Ende mit einem Vorsprung 16 (Fig. 4 und 5) versehen, welcher
über dem anderen Theil des Hammers ein beträchtliches Stück hervorragt. Wenn nun
der Hammer ausgelöst wird, bevor der Block mit seinem hinteren Ende bis auf seine Anschläge
hinangelassen ist, wenn z. B. die Theile die in Fig. 4 dargestellte Lage einnehmen, so
wird der Vorsprung 16 des Hammers gegen das hintere Ende des Blockes treffen, während
der Schlagbolzen vor dem zurückstehenden Theil des Hammers liegt, so dafs er von demselben
nicht bethätigt wird, so dafs die Patrone nicht entzündet wird. Wenn jedoch der Block
seine vordere Stellung eingenommen hat und
festgestellt ist, liegt das Ende des Schlagbolzens ι 5 in einer Linie mit dem Vorsprung ι 6
des Hammers, wie aus Fig. 2 zu ersehen; dieser wird daher nach Auslösung des Hammers
auf den Schlagbolzen treffen und die Patrone zur Explosion bringen. Um dasselbe Resultat
zu erzielen, kann man natürlich auch den Hammer flach gestalten und auf dem hinteren
Ende des Blockes einen entsprechenden Vor-' sprung anordnen.
Eine Sicherheitsvorrichtung ist ferner vorhanden, um den Hammer in seiner hinteren
Stellung festzuhalten. Dieselbe besteht aus einem Daumen 27 (Fig. 5 und 6), welcher in
der Kammer um einen Bolzen 31 drehbar angeordnet ist und so gedreht werden kann,
dafs er vor dem vorderen Ende des Hammers liegt, wenn dieser gespannt ist. Die Bethätigung
dieses Daumens erfolgt mittelst eines an demselben befestigten Stiftes 30, der. durch einen
Schlitz der rechten Seitenplatte nach aufsen tritt und hier mit einem Schieber 29 versehen
ist. Gegen die innere Seite des Schiebers legt sich eine den Stift umfassende Spiralfeder 28,
welche bremsend wirkt und den Daumen 27 in seiner Lage festhält. Wenn der Schieber 29
nach unten geschoben ist, liegt der Daumen 27 nicht in dem Wege des Hammers, während
er diesen feststellt, wenn der Schieber nach oben geschoben ist. Wenn der Schieber
irrthümlicherweise hochgeschoben sein sollte, bevor der Hammer von dem Block zurückgeschoben
wurde, so dafs der Daumen hinter dem Hammer steht, anstatt vor demselben, so wird er bei der Rückwärtsbewegung des
Hammers von diesem nach unten gedrückt, so dafs das Feuern des Geschützes nicht eingestellt
wird.
An der rechten Seite des Blockes ist ein Auszieher H'2 (Fig. 8) von bekannter Construction
angebracht, welcher beim Verschieben des Blockes zurückfedert und über den Rand der Patrone greift, während er bei der Rückwärtsbewegung
des Blockes die Hülse aus dem Lauf herauszieht. Der Auswerfer H3 ist so
angeordnet, dafs die Patrone beim Ausziehen auf einem Theil ihres Weges mit ihm in Berührung
kommt, indem er eine Anzahl von Zähnen hat, von denen jeder über den vorhergehenden
etwas vorsteht. Wenn nun die Patronenhülse an diesen Zähnen entlang gezogen wird, wird sie durch die schnell auf
einander folgenden Stöfse in eine zitternde Bewegung versetzt und so aus der seitlichen
Oeffhung 17 ausgeworfen, dafs sie in einem kurzen Bogen dicht neben dem Geschütz niederfällt,
während sie sehr heftig nach aufsen geschleudert würde, wenn der Auswerfer nur einen einzigen Zahn hätte. Bei Maschinengeschützen
erfolgen die verschiedenen Bewegungen so schnell auf einander, dafs, wenn der Auswerfer nur einen Zahn besäfse, das
heftige Herausschleudern der Patronenhülsen für neben dem Geschütz stehende Mannschaften
gefährlich werden könnte, während bei der vorliegenden Anordnung jede Gefahr vermieden
wird, indem die Hülsen dicht neben dem Geschütz niederfallen. Dieses Resultat könnte
annähernd auch . errreicht werden, wenn die verschiedenen Zähne des Auswerfers von derselben
Höhe sind und schräge Flächen haben, so dafs ein Zahn allein nicht im Stande ist,
die Hülse herauszuwerfen. Der Block kann für manche Fälle, bei denen ein selbstthätiges
Feuern des Geschützes nicht erforderlich ist, auch mit anderen Ausziehern und Auswerfern
versehen sein, welche die Hülsen aus dem Lauf ziehen und ausschleudern.
Auf dem vorderen Ende des Blockes ist eine Feder 18 angebracht (Fig. 4), welche in eine
entsprechende Nuth 19 der Kammer eingreift und eine seitliche Verschiebung des Blockes
verhindert. Der Hammer ist ebenfalls mit einer Feder versehen, welche in derselben
Nuth 19 gleitet. Wenn die Kammer mit einer cylindrischen Oeffnung versehen wäre, anstatt
mit einer viereckigen, könnte die Führungsnuth für den Hammer in Fortfall kommen.
Das Zubringen der Patronen zu dem Geschütz erfolgt am zweckmä'fsigsten mittelst eines Patronenbandes
j (Fig. 10), welches mit einzelnen Taschen zur Aufnahme der Patronen
versehen ist. Diese Patronenbänder ruhen in dem Patronenkasten i und werden aus demselben
durch den Mechanismus des Geschützes selbst herausgezogen. Dieser Patronenkasten
wird, wie aus den Fig. ι ο bis 12 zu ersehen,
von einem Arm ζ'1 gehalten, der auf, seinen verticalen STEi^
entsprechende Vertiefungen des Patronenkasteiis eingreifen, und einen Stützflantsch besitzt, aul
welchem der Patronenkasten aufliegt. Der Armz'1
ist ferner mit einer horizontalen schwalbenschwanzförmigen Platte versehen, welche in
einen entsprechenden Schlitz der an der Bodenplatte des Geschützes befestigten Platte z'1 eingeschoben
werden kann. An dem Arm α1 ist ein von einer Feder beeinflufster Bolzen z3
vertical verschiebbar angeordnet, der in seiner oberen Stellung in einen Einschnitt der Platte z"2
eintritt und dadurch die Platte und den Arm mit einander verbindet. Der Bolzen ist mit
einem Handknopf versehen, welcher durch einen Bajonnetschlitz nach aufsen tritt, so dafs man
den Bolzen nach unten schieben und in seiner unteren Stellung feststellen kann, wenn man
den Arm ζ'1 entfernen will. Wenn der Bolzen aus dem Bajonnetschlitz herausgedreht wird,
wird er von einer Feder nach oben geschoben. Der Patronen.kasten ist mit einem Schieber z'4
versehen. Diese Einrichtung hat den grofsen Vortheil, dafs der Patronenkasten an dem
Geschütz befestigt ist, so dafs sich seine Stellung zu dem Geschütz nicht ändern kann, welche
Höhen- und Seitenrichtung derselbe auch einnehmen möge. Das Patronenband wird dem
Geschütz daher stets unter rechtem Winkel zugeführt werden, so dafs ein Hängenbleiben1
des Patronenbandes nicht eintreten kann.
Das Geschütz wird zweckmäfsigerweise auf einem geeigneten Gestell gelagert. Bei der in
Fig. ι und 11 dargestellten Anordnung ist das
Gestell mit einem Drehbolzen 20 versehen, der in geeigneter Weise drehbar gelagert ist.
An der unteren Seite des Geschützes ist ein Schuh 21 angebracht mit einem sich nach
unten erstreckenden Arm 22, der in ein Zahnradsegment ausläuft und um einen horizontalen
Bolzen 25 drehbar ist. In das Zahnradsegment greift eine Schnecke ein, die auf der mittelst
eines Handrades 24 drehbaren Welle 23 befestigt ist. Durch Drehung dieses Handrades
kann man daher dem Geschütz jede beliebige Höhenrichtung geben.
Wenn das Geschütz als Maschinengeschütz benutzt werden soll, ist es zweckmäfsig, dasselbe
mit einem Kolben 26 zu versehen, welchen der das neue Geschütz Bedienende mit der Hand umfafst, wobei er mit dem Zeigefinger
den Drücker bethätigen kann. Die Stange des Hammers e reicht in den Kolben
hinein.
In Fig. 19 bis 22 ist ein nach der vorliegenden
Erfindung mit einer selbsttätigen Lade- nnd Abfeuerungsvorrichtung versehenes
Gewehr dargestellt. Anstatt eines endlosen Patronenbandes, welches durch ein Zubringerrad
dem Geschütz zugeführt wird, ist bei diesem Gewehr ein Rohrmagazin 34 angeordnet,
welches in bekannter Weise unter dem Lauf befestigt ist und durch einen Stift 35 in zwei
getrennte Abtheilungen zerlegt wird. In der hinteren Abtheilung werden die Patronen angeordnet,
welche in bekannter Weise durch die Magazinfeder 36 nach hinten geschoben werden, während in der vorderen Abtheilung
die Feder W angeordnet ist, welche den durch die Pulvergase beeinflufsten Hebel J in seine
Anfangsstellung zurückschiebt. Die Feder besteht in diesem Fall, aus einer Schraubenfeder,
welche sich mit ihrem vorderen Ende gegen ein Führungsstück p1 legt, welches am vorderen
Ende des Hebels P nach oben emporragt und in dem Magazinrohr 34 geführt wird, wie aus Fig. 21 und 22 deutlich zu ersehen.
Die Schraubenfeder W kann auch so abgemessen sein, dafs sie die überschüssige Kraft beim
Zurückschwingen des Hebels J aufnimmt. Die Construction und Wirkungsweise des Hebels J
ist dieselbe wie bei dem beschriebenen selbstthätigen Geschütz. Durch die Stange Q ist der
Hebel mit dem Schlitten P verbunden, der unterhalb des Rohrmagazins 34 liegt und an
seinem hinteren Ende mit einem nach oben sich erstreckenden Knie versehen ist. Wie aus
Fig. 20 zu ersehen, ist das hintere Ende des Schlittens gegabelt und durch Stift U in der
bekannten Weise mit dem Verschlufsblock G verbunden. Der Löffel / ist von ähnlicher
Construction wie der des zuerst beschriebenen Maschinengeschützes, hat jedoch an seinem
vorderen Ende noch einen nach unten vorragenden Ansatz, welcher das hinten offene
Rohrmagazin 34 verschliefst, wenn der Löffel sich in seiner oberen Stellung befindet, so dafs
nur dann Patronen aus dem Rohrmagazin austreten können, wenn der Löffel sich in seiner
unteren Stellung befindet. Der Verschlufsblock C ist in der Weise etwas abgeändert,
dafs er an'seinem vorderen Ende mit einem sich nach unten erstreckenden Vorsprung versehen
ist, gegen welchen sich das hintere Ende der hintersten Patrone legt, wenn der Verschlufs
geschlossen ist. An dem offenen Ende des Rohrmagazins ist ein federnder Sperrhaken 37
angebracht, welcher über den Rand der hintersten Patrone greift und dadurch die Patronen
in dem Magazin festhält. Das Auslösen dieses Sperrhakens erfolgt erst, wenn der Verschlufs
völlig geschlossen ist, Und zwar wird dieses durch eine abgeschrägte Fläche 38 (Fig. 20)
des Schlittens bewirkt, welche in Thätigkeit tritt, wenn der Schlitten beim Vorwärtsschieben
den letzten Theil seines Weges zurücklegt. Wenn also der Verschlufs geschlossen ist, giebt
der Sperrhaken die hinterste Patrone frei, welche dann durch die Feder des Magazins
gegen den unteren Ansatz des Verschlufsblockes geprefst wird, so dafs die Patrone, wenn der
Verschlufsblock beim nächsten Oeffnen zurückgezogen wird, seiner Bewegung folgt und auf
den Löffel geschoben wird, während bei der ersten Rückwärtsbewegung des Schlittens P
der Sperrhaken 37 freigegeben wird, so dafs er das Magazin wieder verschliefst. Das Füllen
des Magazins erfolgt durch die Klappe 39, die unter dem Verschlufskasten drehbar angeordnet
ist. Das Einschieben der Patronen erfolgt, wenn der Löffel sich in seiner oberen Stellung
befindet, wobei der Sperrhaken beim Einführen einer jeden Patrone zurückspringt. Der Schlagbolzen
ι 5, der Hammer e ,und die Hammerfeder/
können in der oben angegebenen Weise construirt und angeordnet sein, bei der in Fig. 19 dargestellten Anordnung sind jedoch
der Stift und die Feder des Hammers in einem -besonderen cylindrischen Gehäuse 40 angeordnet,
welches sich von dem Verschlufs nach hinten erstreckt. Der Abzug 42 ist mit der den Hammer festhaltenden Abzugsstange 8
durch einen drehbar gelagerten Zwischenhebel verbunden. Bei dieser Einrichtung können
ebenso wie bei dem beschriebenen Maschinengeschütz Vorrichtungen getroffen werden,
welche den Hammer in seiner hinteren Stellung festhalten und denselben nur freigeben, wenn
der Verschlufsblock seine vordere Stellung .in der richtigen Weise eingenommen hat. Es ist
klar, dafs der durch die Pulvergase bethätigte Hebel J und die Stange Q auch fortgelassen
werden können, und dafs der Schlitten P auch von Hand befhätigt werden kann. Für diesen
Fall wäre es nur nothwendig, an dem Schlitten P einen geeigneten Handgriff anzubringen, der
von dem Schützen mittelst der linken Hand bethätigt werden kann.
Bei der in Fig. 19 dargestellten Anordnung wird das Rohrmagazin und der Schlitten theilweise
durch den Gewehrschaft 41 von bekannter Construction umfafst, wenn jedoch der
Schlitten in der beschriebenen Weise von Hand bethätigt wird, kann dieser Schaft fortgelassen
werden, indem das Gewehr von dem Schützen mit der linken Hand an dem Handgriff gehalten
wird. - ' ■
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Selbstthätiges Geschütz, gekennzeichnet durch einen unter Einwirkung der Laufgase gegen den Druck von Federn zurückschwingenden Winkelhebel (J), der mittelst des Schlittens (P) den Verschlufsblock (C) behufs Freimachung zuerst hebt und dann zurückschiebt, wobei der Hammer (e) gespannt und von einem Patronenband eine Patrone auf den unter der Lauföffnung liegenden Löffel (I) geführt wird, der, mittelst Daumens fc) vom Schlitten (P) gehoben, die Patrone vor den Verschlufsblock bringt.
Bei' dem zu 1. gekennzeichneten Geschütz ein an dem Winkelhebel (J) drehbar angebrachter Bolzen (N), der in einer die seitliche Austrittsöffnung der Laufgase umfassenden Büchse (L) so geführt wird, dafs die Laufgase längere Zeit auf den Winkel-, hebel einwirken können.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE87252C true DE87252C (de) |
Family
ID=359240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT87252D Active DE87252C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE87252C (de) |
-
0
- DE DENDAT87252D patent/DE87252C/de active Active
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