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Vorrichtung zum Antrieb der kurbelgetriebenen Weblade von Webstühlen
Das Patent 863 029 betrifft eine Vorrichtung zum Antrieb der kurbelgetriebenen
Weblade von W ebstühlen., welche den aus der Handweberei bekannten und bewährten
Rammladenanschlag auch bei mechanischem Kurbelantrieb der Lade ermöglicht. Dies
wird dadurch. erreicht, daß die mit dem Kurbelzapfen uristarr verbundene Weblade
von: dem an der Pleuelstange angelenkten Verbindungsbolzen: derart mit tSpiel erfaßt
wird, daß die Lade nach Erreichung ihrer Höchstvorlaufgeschwindigkeit der Kurbelzapfenbewegung
vorauseilen und beim Rücklauf gegenüber dieser zurückbleiben. kann.
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Die Erfindung v erbessert diese Einrichtung weiter dadurch, daß die
Geschwindigkeitsänderungen der Lade gegenüber dem reinen Kurbeltriebe auch bei hoher
Tourenzahl völlig stoßfrei zwangsläufig geregelt werden und während der Schützenlaufzeit
ein völliger Stillstand der Weblade herbeigeführt werden kann..
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.Die Erfindung beisteht im wesentlichen darin, daß an der mit dem
Kurbelzapfen unistarr verbundenen Weblade Rollen angeordnet sind, welche mit auf
der Kurbelzapfenwelle sitzenden Kurvenscheiben derart zusammenarbeiten, d:aß. die
Bewegung der unter dem Einfluß von Federn stehenden Lade nach erfolgtem Warenanschlag
durch Auflaufen der Rollen auf die Kurvenscheiben stoßfrei bis, zum völligen Ladenstillstand
verzögert und nach dem Schützenlauf gleichmäßig wieder auf die Geschwindigkeit des
Kurbeltriebes. gebracht wird. Die Kurvenscheiben verlaufen dabei im Bereiche derKurbelzapfentotlage
zwecksmäßig kreislinienförmig, so,daß! die Weblade
während des Schützenlaufes
in Ruhestellung verharrt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. i ist eine Ansicht Schnitt der Antriebssteile der Weblade.
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Fig. 2 zeigt in etwa natürlicher Größe die Kwrbelwellenschenkel und
die Rollenlaufbahn; Fig. 3 gibt das D:iagrammn des. Ladengeschwind:igkeits#verlaufes
wieder.
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Der Kurbelzapfen i läuft um,die Kurbelwelle 12 in: Richtung des eingezeichneten
Pfeiles (Fig. i) entgegengesetzt der Uhrzei,gerbewegung um. Die Verbindung des Kurbelzapfens
i mit der Weblade 3 bzw. der Ladenstelze 5 erfolgt idurch Pleuel 13 und Ladenstoßstangen
14 über sich gegen das Stuhlgestell abstützende Brillenlenker 15, 16. Das Zwischenstück
15 stützt sich vermittels einer mitschwingenden Stange 16 gegen einen festen Teil
des Stuhlgestelles ab. Der Pleue113 sitzt auf dem kurbelzapfen i, während die Ladenstoßistange
14 an der Lasche 6 des @die Lade 3 durchsetzenden Bolzens 4. angreift.
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Die äußeren Kurbelschenkel sind als Kurvenscheiben 17 ausgebildet.
Sie arbeiten mit drehbaren Rollen. 18 zusammen, welch letztere an Auslegerarmen
ig,der Lade 3 sitzen. Die Lade 3 ist auf dem Bolzen 4 mit Spiel lose hin und her
beweglich angeordnet. Sie wird auf zwei kolben- bzw. stopfbüchsenartigen Teilen
6', 8 geführt. Die Teile 6', 8 sind auf die beiden Endren des Bolzens' 4 aufgeschraubt.
An 'der Lade 3 ist ein Widerlager 2o vorgesehen, gegen welches sich zwei Federn
zi, 22 abstützen. Die kürzere stärkere Feder 2i liegt andererseits gegen die Innenseite
des, Kolbens, 6' an, während sich das andere Ende,der längeren schwächeren Feder
22 gegen -den Deckel 7 der Büchse 8 stützt. Die Teile 6' und 8 sind auf dem Bblzen
4 verstellbar, so da0-,die Spannung der Federn 21, 22 geregelt werden kann,.
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Die Lade 3 schwingt unter dem Einfluß der Kurbelzapfenbewegung in
an sich bekannter Weise um die Drehachse .der Ladenstelze 5 hin und her. Dabei bewegen
sich die mit .der bade 3 fest verbundenen Rollen 18 von Stellung I nach Stellung
II und zurück. Sie würden unter dem Einfluß des reinen Kurbeltriebes eine in Fig.
2 strichpunktiert gezeichnete Rollbahn 24 beschreiben, wobei die Ladengeschwindigkeit
der in Fig. 3 strichpunktiert gezeichneten Linie 25 entspricht.
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Erfindungsgemnä.ßi sind aber die die äußeren Kurbelschenkel bildenden
Kurvenischeiben 17 derart gestaltet und angeordnet, @daß beispielsweisse bei 9o
und 27o° Kurbelwellendrehung (iFig. 2) nach Ladenwarenansohlag die Rollen 18 mit
den Kurvenscheiben 17 tangieren, also zeitweise auf die Scheiben 17 auflaufen. Dadurch
werden die unter dem Einfuß des- Bieharrungsvermögens in der Nähe der Totpunktstellung
des Kurbelzapfens i eintretenden Geschwindigkeitsveränderungen zwischen Kurbel-Zapfenvorlauf
und Ladenbewegetng völlig stoßifrei zwangshäufig geregelt. Durch entsprechende Formgebung
der Kurvenscheiben 17 vermittels eines nockenförmngen Bogenstückes 26 wird die Ladenbewegung
gegenüber -dem reinen: Kurbeltrieb so gleichmäßig stoßfrei verzögert, daß,,die Lade
während ihres. Rücklaufes bereits bei beispielsweise i35° zur absoluten Ruhe kommt,
Fidarauf durch das als Kreisstück um die Kurbelwelle 12 verlaufende Blogenstück
26 bis 225° in. Ruhe bleibt, und dann beim Vorlauf bis zum 270. Grad so stark
zwangsläufig gleichmäßig beschleunigt wird, daß sie zu diesem Zeitpunkt wieder auf
die Geschwindigkeit des reinen Kurbeltriebes gebracht wird. Die Lade verharrt also
während des Schützenlaufes. in Ruhe. Die sich hieraus ergebende Ladenbewegung wird
durch die ausgezogenen Linien 27 im Diagramm Fig. 3 veranschaulicht.
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Der Ausgleich der zwischen beiden Rollbahnen bestehenden Differenzstrecke
und die sichere Anlage der Rollen 18 an, die Kurvenscheiben 17 erfolgt durch. die
Federn-21 und 22.
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Die Feder 21 verhindert beim Ladenrücklauf ein plötzliches -stoßendes
Vorschnellen der Lade 3, während andererseits dabei die Feder 22 die Lade 3 sanft,
aber sicher mit den Rollen 18 an die Kurvenscheiben 17 andrückt. Nach Überfahren
des. Nockens 26; während welcher Zeit die Weblade 3 in Ruhe verharrt, wird beim
Ladenvorlauf dann durch die Feder 21 die erforderliche Beschleunigung der Ladenbewegung
unterstützt, während jetzt die Feder z2 dämpfend wirkt.
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Bemerkt sei noch, daß beim reinen Kurbeltrieb eine bereits: einem
annähernden hinteren Ladenstillstand entsprechende Ladenbewegung nach der D'iiagrammlinie
25 praktisch nicht erzielt werden kann, weil es im; diesem Falle unmöglich ist,
-die Länge ,des Pleuelis 13 auf die gezeichnete zu verkürzen. Infolge des. kleinen
Angriffhebelarmes würden; nämlich um die Kurbeltotpunktlage so hohe Kräfte einwirken,
daß Verklemmungen efntreten. Dies wird lediglich dadurch möglich, daß erfindungsgemä3
bereits etwa vom 9o. Grad der Auffang der Ladenrückflugen@ergie vom Kurbelzapfen
i auf die Kurvenscheiben 17 verlagert und die Beschleunigungskräfte zdm Ladenvorlauf
bis etwa zum 270. Grad von den Kurvenscheiben. übertragen -werden, weil einerseits
in -diesen Zeitpunkten. der Kurbelzapfen i noch bzw. bereits an einem größeren Hebelarm
angreift und in diesen Zeitpunkten erst bzw. noch nur geringere Kräfte aufzufangen
bzw. aufzuwenden siind.