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Ablegevorrichtung für Sackdruckmaschinen. Die Sackdruckmaschine nach
den Patenten ::928i5 und 292843 arbeitet mit einer Ablegevorrichtung, bei
welcher auf der Welle, an .der die zum Auswerfen der Säcke dienenden Leisten befestigt
sind, ein Zahnrad angebracht ist, in das eine Zahnstange eingreift, die durch eine
Feder gegen ein Exzenter angedrüCl~t wird, das auf der Welle der Druckwalze befestigt
ist.
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Diese Ablegevorrichtung hatte verschiedene Nachteile. Zunächst mußte,
um den nötigen Hub zu erhalten, die Exzentrizität ziemlich groß sein, so daß infolgedessen
durch die Arbeit des Exzenters, die nicht nur in der Druckrichtung erfolgen kann,
ein großer Kraftverlust an Reibung und Lagerreibung der Druck- und Zahnstange entsteht.
Ferner mußte mit der Betätigung des Exzenters eine erhebliche Federkraft, die später
die Arme des Ablegers zurückbringen soll, überwunden werden. Weiterhin war bei einem
größeren Nachlassen der Federkraft keine Gewähr mehr vorhanden, daß die Arme des
Ablegers schnell genug wieder zurückschlugen, und dadurch entstand die Gefahr, daß
- der neue Sack unter die Ablegerarme gefördert wurde anstatt darüber. Diese Gefahr
erhöht sich, wenn die Lagerung der Druckstange im Laufe der Zeit ungenau
wird oder durch ungenügende Schmierung gelitten hat.
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Der größte und erheblichste Nachteil war aber bislang der, daß für
einen jeden Druck für eine ganz kurze Zeit, und zwar für gleich ungefähr % der Umdrehung
der Druckwalze, ein Höchstmaß von Arbeit erforderlich war, das in keinem Verhältnis
zu. denn übrigen Kraftverbrauch der Maschine stand. Dadurch erhielt der kleine Motor
erhebliche Stromstöße, die zu Beschädigungen durch Überlastung führen mußten.
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Diese Nachteile werden. durch die Erfindung vermieden. Bei der Ablegevorrichtung
gemäß der Erfindung ist, um, wie bei Papierdruckmaschinen bekannt geworden ist,
die Drehung der Ausleger zwangläufig durch eine Zugstange zu bewirken, die Einrichtung
so getroffen, daß die Umstellstange, welche exzentrisch der Druckwalzenachse angelenkt
ist, beim Zuggang einen Doppelhebel dreht, dessen Bewegung sich durch Ketten auf
die Achse der Ablegerleisten überträgt, wobei beim Druckgang eine an dem Doppelhebel
angebrachte Klinke sich gegen die Umstellstange legt und somit die Rückbewegung
des Doppelhebels und damit der Ablegeleisten bewirkt wird.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Abb.
r ist eine Seitenansicht der Ablegevorrichtung, teilweise im Schnitt, in der Stellung
der Teile beim Beginn des Ablegens; Abb.2 ist die gleiche Darstellung, wobei sich
- jedoch der Ableger auf dem Rückweg befindet; Abb. 3 stellt die Stellung,der Teile
beim Leerlauf der Ablegevorrichtung dar.
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Wie bei der früheren Maschine sind die Ablegeleisten s mittels der
Körper r an die Welle p1 angeschlossen, welche auch die Rollen
trägt,
über welche die endlosen Bänder o laufen, deren Antriebsrollen auf der Welle p sitzen,
die von der Welle q aus angetrieben wird, deren Antrieb wiederum von der Achse
a' der Druckwalze a aus erfolgt. Auf dieser sitzt die Druckform b.
Auf der Welle p1 sitzt das Zahnrad t. ' Gemäß der Erfindung ist folgende Einrichtung
getroffen. über das Zahnrad t läuft eine Kette i, deren Enden bei 2 und 3 an den
Enden von Bogenstücken 4 und 5 befestigt sind, die an einem gemeinsamen Körper 6
ausgebildet sind, der um einen am Mas:hinengestell festen Zapfen 7 schwingbar ist.
Dieser Körper 6 trägt auf einem Zapfen 8 schw ingbar den Körper 9, der einerseits
eine Gleitfläche io und, einen Anschlag i i aufweist, anderseits an dem Zapfen 12
eine Sperrklinke 13. Auf der Welle p1 ist ein Hebel 14 befestigt.
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Die Stange 15 ruht auf der Gleitfläche io und ist mit einem Vorsprung
16 versehen. Das andere Ende der Stange 15 ist bei 17 exzentrisch der Scheibe bzw.
dem Zahnrad 18 angeschlossen, welches auf der Achse a' befestigt ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei der Stellung nach Abb. i beginnt
das Ablegen der Säcke, welche von der Walze a auf die Bänder o abgeworfen sind,
durch Drehung der Leisten s in Richtung des Pfeiles i9, indem nämlich die Nase 16
den Vorsprung i i faßt und diesen zurückzieht, so daß sich' der Körper 6 um den
Zapfen 7 dreht und die Kette i das Zahnrad t und damit die Welle p1 dreht, auf welcher
die Leisten s sitzen.
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Die Abmessung der Teile, insbesondere des Körpers 6 und ödes Halbmessers
der Bogenstücke 4, 5, ist so getroffen, da.ß bei Drehung des Zapfens 17 bzw. Rades
18 um etwa 9o° die Stange 15, welche auf diesem Wege zieht, die Leisten s des Ablegers
um etwa i8o° gedreht hat. Auf dem weiteren Wege wird dann die Stange 15 zurückbewegt,
und da inzwischen der Hebel 14 die Klinke 13 freigelassen hat, so fällt diese zurück
und legt sich hinter die Nase 16 der Stange 15, so daß also über der weiteren Drehung
des Zapfens 17 bzw. der Achse a@ um weitere 9o° die Leisten s zurückgeschwungen
werden.
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Eine mittlere Stellung bei dieser Rückbewegung stellt Abb. 2 dar.
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Am Schluß trifft dann der Hebel 14 wieder auf die Klinke 13 und stellt
diese um, so daß sie die Nase 16 freigibt. Bei der weiteren Bewegung dies Zapfens
17 bzw. der Welle a1 um die nächsten 18o° läuft die Stange 15 leer, wie die Stellung
nach Abb. 3 darstellt. Während dieser Zeit wird der Sack bedrückt und rollt auf
die Bänder o über die Ablegerleisten s. Den Winkel, um welchen sich die Leisten
s drehen, kann man durch Veränderung des Radius der Bogenstücke 4, 5 regeln.
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Die Vorteile der neuen Vorrichtung sind also folgende: Dadurch, daß
die Feder der alten Vorrichtung nicht mehr benutzt ist, entfällt auch deren Nachteil,
daß deren Druck von der Maschine überwunden werden muß. Da ferner die Hauptarbeit
des Ablegens durch Zugkraft erzielt wird, so kommt es nicht zu dem oben beschriebenen
Kraftverlust infolge falscher Kraftleistung und durch' Lagerreibung. Wesentlich
ist ferner, daß das Zurückbringen der Arme durch Druckkraft an Stelle der Federkraft
ausgeführt wird, wobei ,die Lagerreibung wiederum fortfällt, weil die Stange 15
nicht mehr geführt wird. Ferner bietet die neue Vorrichtung unbedingte Gewähr dafür,
daß die Ablegerarme richtig und rechtzeitig zurückschlagen. Die Erfindung ist ferner
insofern vorteilhaft, als sie den bei dem früheren Exzenterableger .vorhandenen
Nachteil einer stoßweisen Überlastung des Antriebsmotors beseitigt, ' was einer
Kraftersparnis von über einer Hälfte der früher bereitzustellenden Kraft entspricht,
da die Arbeit am Ableger über fast die Hälfte der Umdrehungen der Druckwalze verteilt
ist, ferner insofern, als die Leerlaufarbeit am Ableger erst beginnt, wenn die übrigen
Maschinenteile Kraft von der Antriebsmaschine verlangen (Druckwalze durch Erfassen
des neuen Sackes und selbsttätiger Einrücker).
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Die neue Bauart gewährleistet also neben einer erhöhten Betriebssicherheit
eine Kraftersparnis von durchschnittlich 30 bis 40 Prozent und durch den
Fortfall der Stromstöße im Motor die Möglichkeit,. ihn kleiner zu wählen als bisher,
womit eine stark erhöhte Wirtschaftlichkeit verbunden ist.
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Man kann die Bogenstücke 4, 5 auch fehlen lassen und den Körper 6
als einfachen Doppelhebel .ausbilden, an dessen Enden bei 2 und 3 die Kette i angreift.
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Ferner kann man die Bewegungsübertragung anstatt durch die Kette auch
durch entsprechend angeordnete Zahnräder vornehmen.