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Netzknüpfmaschine. Die Erfindung betrifft eine Netzknüpfmaschine,
die nach dem sogenannten französischen System (Jouannin) arbeitet.
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Bei diesen Maschinen laufen zwei Reihen von Fäden zur Bildung von
Knoten zusammen. Die eine lotrecht laufende Reihe, die Kettenfäden, kommt von feststehenden
Spulen, die andere, die Schußfäden, enden in den Spulen der Schiffchen, die auf
einem "Wagen angebracht sind, welcher sich vor und zurück bewegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die nach diesem System arbeitende Maschine
zu vereinfachen und zu verbessern.
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Bei den bisher bekannten, nach dem französischen System (Jouannin)
arbeitenden Maschinen sind stets zwei durchgehende Wellen, und zwar eine obere und
eine untere Haupttriebwelle, vorhanden. Von der oberen Welle wurden bisher folgende
Einrichtungen angetrieben: z. Die Fadengebevorrichtung (Wiege), 2. die Bewegurg
der Greiferkammer in der dritten Dimension (auf und nieder), 3. das Aufheben der
Fadenbremsung für die Kettenfäden und q. das Kuppeln und die Rückzugsbewegung der
Rückzugswalze.
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Demgegenüber sollen bei einer Netzknüpfmaschine nach System jouannin
sämtliche Bewegungen aller der die Fädenknotung bewirkenden Getriebe von einer einzigen
durchgehenden, mit veränderlicher Geschwindigkeit umlaufenden Welle abgeleitet werden.
Verwirklicht wird dieser Gedanke dadurch, daß dic Hauptwelle ihre veränderliche
Geschwindigkeit durch ei i Getriebe erhält, welches aus einer von auf der Hauptwelle
sitzender Kurvcntrommel gesteuerten Reibungskupplung in Verbindung mit einer Überholungskupplung
unter Zwischenschaltung von Zahnrädern besteht.
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Die Vor- und Zurückbewegung des S chiffchenwagens erfolgt durch Antriebszylinder,
welche innerhalb der beiden Seitenständer liegen. Der Antrieb der Abzugswalze geschicht
unter Fortfall der Wechselräder mit Hilfe einer Kulisse und eines für diese Masghine
neuartigen Schaltgetriebes. Die Fadenbremsung derKettenfäden geschieht mit Hilfe
einer Bandbremse in bekannter Ausführung. Die Bewegung der Zahnstange zur Drehung
der Greifer erfolgt mit Hilfe eines Zahnradgetriebes. Diese neue Ausführung der
Maschine ergibt eine gedrängtere und einfachere Bauart. Außerdem ergeben sich daraus
noch weitere Vorteile, die aus der Beschreibung der einzelnen Erfindungsmerkmale
hervorgehen werden.
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Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in einer beispielsweisen Ausführungsform
dargestellt. Die Bezeichnungen »rechts« und »links« sind bezogen auf einen Beschauer,
der, der Maschine zugewendet, vor der Seite des Schiffchenwagens steht. Der Übersichtlichkeit
halber sind die Getriebe für die Fadenverknotung einfach dargestellt. Ihrer Vermehrung
steht naturgemäß bei praktischen Ausführungen nichts im Wege.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Maschine, von links gesehen. Abb.
2 ist eine Seitenansicht der Maschine, von rechts gesehen. Abb. 3 stellt eine Draufsicht
auf die Haupttriebwelle dar. Abb. 4 veranschaulicht dasjenige Getriebe, durch das
die Haupttriebwelle vom Hauptantrieb aus mit veränderlichen Winkelgeschwindigkeiten
angetrieben wird. Abb. 5 ist eine Ansicht der bei dem Antrieb nach Abb. 4 verwendeten
Reibungskupplung. Abb. 6 ist eine Ansicht der bei dem Getriebe nach Abb. 4 verwendeten
1` berholungskupplung. Abb. 7 ist eine von rechts gesehene Teilansicht, welche das
Getriebe für den Antrieb der Greiferkammer darstellt. Abb. ö ist eine Draufsicht
auf das Getriebe nach Abb. 7. Abb. g ist eine von links gesehene Seitenansicht des
Antriebsgetriebes für die Greiferkammer und veranschaulicht die Bewegungsrichtung
für die Greifer. Abb. =o ist eine Draufsicht auf Abb, g. Abb. =i stellt eine Teilansicht
dar, welche die Zahnstangentriebe zur Drehung der Greifer innerhalb der Greiferkammer
veranschaulicht. Abb. i2 zeigt in Teilansicht, von links gesehen, den Antrieb des
Schiffchenwagens.
Abb.13 ist eine Draufsicht auf die Darstellung
der Abb. 12. Abb. 1q. und 15 zeigen in Teilansicht die Vorrichtung zum Drehen des
Kammes in zwei verschiedenen Stellungen. Abb. 16 veranschaulicht in Teilansicht,
von links gesehen, den Antrieb des Kammarmes. Abb. 17 ist eine Draufsicht auf den
Antrieb nach Abb.16. Abb. 18 stellt die Einrichtung zur Fadenbremsung getrennt,
von den übrigen Maschinenteilen dar. Abb. 1g ist eine Draufsicht auf die Einrichtung
nach Abb. 18. Abb. 2o zeigt in Seitenansicht, von links gesehen, das Schaltgetriebe
für die Abzugsvorrichtung. Abb. 21 ist eine teilweise Rückansicht des Schaltgetriebes
nach Abb. 2o. Abb. aa ist eine Draufsicht auf die Einrichtung nach Abb.2o. Abb.23
und 24 stellen Teile des Getriebes nach Abb. 2o in zwei verschiedenen Stellungen
dar.
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Der gesamte Antrieb der die Fadenverknotung bewirkenden Getriebe,
d. h. der Greiferkammer, der Greifer, des Kammes, des Schiffchenwagens, der Fadenbremsvorrichtung,
der Fadengebevorrichtung und der Rückzugswalze, erfolgt von einer einzigen Haupttriebwelle
1 aus, die in dem Grundgeste112 der Maschine an deren Rückseite gelagert ist. Diese
Haupttriebwelle-l wird von den Riemenscheiben 3 des Hauptantriebes mit veränderlichen
Winkelgeschwindigkeiten angetrieben (Abb. 4.).
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Diese Transmissionsscheiben 3 sitzen auf einer im Maschinengestell
fest gelagerten Welle q., die ein Stirnrad 5 trägt. Dieses Stirnrad 5 steht im Eingriff
mit einem auf der Zwischenwelle 6 lose gelagerten Stirnrad 7, dessen Nabe 8 ein
weiteres Stirnrad g trägt. Letzteres greift in ein Zahnrad =o ein, das auf einer
in Verlängerung der Welle q. liegenden, aber getrennt von dieser gelagerten Welle
11 befestigt ist. Die Welle 11 wiederum treibt unter Vermittlung des Zahnrades 12
ein zweites, lose auf der Zwischenwelle 6 gelagertes Zahnrad 13 an. Die Zahnradübersetzungen
sind so gewählt, daß von den beiden lose um die Zwischenwelle 6 drehbaren Zahnrädern
7 und 13 ersteres, 7, schneller, letzteres, 13, langsamer läuft. Die Welle E treibt
durch ein Zahnrad 14 das auf der Haupttriebwelle 1 sitzende Zahnrad 15 an, sobald
sic mit dem Zahnrade 7 oder mit dem Zahnrade r gekuppelt wird.
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Die Kupplung des Zahnrades 7 mit de-Zwischenwelle 6 geschieht durch
eine als Spreizringkupplung ausgebildete Reibungskupplun#-(Abb. 5), deren mit der
Welle 6 fest verbundenes Organ aus einer Scheibe 16 besteht, und deren bewegliches
Organ von der auf der Welle 6 verschiebbar gelagerten Kupplungsmuffe 17 mit Hilfe
des Armes 18 angetrieben wird. Die Bewegung der Kupplungsmuffe 17 wild von einer
auf der Haupttriebwelle 1 sitzenden Kurventrommel 1g unter Vermittlung des
doppelarmigen Rückerhebels 2o abgeleitet. Die das Zahnrad 13 mit der Zwischenwelle
6 kuppelnde Überholungskupplung ist aus Abb.6 ersichtlich. Diese Überholungskupplung
besitzt Rollen 21, die, wenn sie bei der in Abb. 6 durch den Pfeil angedeuteten
Drehrichtung des Rades 13 an den Schrägflächen 22 der auf der Zwischenwelle 6 verkeilten
Kupplungsscheibe23 nach außen gleiten, eine Klemmwirkung zwischen dieser und dem
Innenumfang des Rades 13 ausüben, so daß letzteres die Scheibe 23 und damit die
Welle 6 mitnimmt. Dieser Fall tritt ein, wenn die Reibungskupplung 16, 18 ausgeschaltet
ist. Wird diese dagegen eingeschaltet, so wird die Zwischenwelle 6 von dem Rade
7 mitgenommen, und die Scheibe 23 überholt in der Umlaufszahl das Rad 13, so daß
eine Klemmwirkung der Rollen 21 zwischen der Scheibe 23 und dem Rade 13 riicht stattfinden
kann. Die Welle 1 wird also ihre Winkelgeschwindigkeit so oft- während einer Umdrehung
ändern, wie die Reibungskupplung 16, 18 durch die Kurventrommel 1g ein- oder ausgeschaltet
wird.
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Bei dem hier in Frage stehenden System von Netzknüpfmaschinen findet
die Verknotung zweier Fäden statt, und zwar der von dem Spurenrahmen 24 oberhalb
der Maschine ablaufenden Kettenfäden 25 und der von den Spulen 26 am Schiffchenwagen
27 ablaufenden Schußfäden 28 (Abb. 1 und 2). Die Verknotungsstelle 29 liegt vor
dem vorderen Hauptträger 3o des Maschinengestelles. Die Verknotung geschieht in
bekannter Weise mittels Greiferkammer. Die Greifer sind in einem Gehäuse der Greiferkammer
31 (Abb. 3, 7 und 8) untergebracht. Für die Knotenbildung sind verschiedene Bewegungen
dieser Greiferkammer erforderlich, nämlich Hin- und Herbewegung in der Längsachse
der Kammer, Drehung um die eigene Achse, Vor- und Zurückbewegen der Greiferkammer
sowie endlich Heben und Senken der Greiferkammer. Alle diese Bewegungen werden gemäß
der Erfindung gleichfalls von der Haupttriebwelle 1 abgeleitet.
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Die Greiferkammer 31 ist in zwei Schwinghebeln 32 gelagert, die in
bekannter Weise um die Welle 1 schwingbar und mit Bezug auf diese verschiebbar gelagert
sind, indem sie mit ihren Gabelenden 33 darin geführte und um die Welle 1 drehbare
Gleitsteine 34 erfassen. Auch an ihren äußeren Enden sind die Schwinghebel 32 bei
35 gabelförmig gestaltet. Diese beiden Gabelenden 35 sind als Lager für die Zapfen
36 eines Lagers 37 ausgebildet, welches wiederum auf den zylindrischen Endzapfen
der Greiferkammer 31 drehbar angeordnet ist.
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Neu ist nun, daß der Antrieb des Greiferkammerhebels 32 mit Hilfe
eines doppelarmigen, bei 38 fest am Maschinengestell 2 gelagerten Hebels
39 erfolgt, welcher an jedem Ende je eine Rolle trägt. Auf die Rolle q0 wirkt
eine
von der Haupttriebwelle i in Drehung versetzte Kurve 41 derart,
daß dem Hebel 39 eine schwingende Bewegung um seinen Drehpunkt 38 erteilt wird.
Diese schwingende Bewegung wird durch die Rolle 44 am anderen Ende des Hebels 39
auf die Unterseite des Greiferkammerhebels 32 nahe der Lagerstelle der Greiferkammer
31 übertragen. Bei der Aufwärtsbewegung drückt die Rolle 44 gegen die Unterseite
45a des Greiferkammerhebels 32 und bei der Abwärtsbewegung gegen die bügelförmige
Führungsbahn 45, die durch Schrauben 46 am Hebel 32 befestigt ist.
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Durch die schwingende Bewegung des Hebels 39 wird also das Heben und
Senken der Greiferkammer 31 bewirkt. Gleichzeitig kann letztere aber auch durch
eine zweite, auf der Haupttriebwelle i festgelagerte Kurve 47 und die am Greiferkammerhebe132
festsitzende Rolle 48 vor und zurück bewegt werden. Es gleitet dabei der Hebel 32
mit seiner Führungsbahn 45" auf der Rolle 44 des Hebels 39.
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An dem Hebel 32 ist weiter in Führungen 49 eine Zugstange 5o verschiebbar
angeordnet. Diese macht infolge ihrer durch die Führungsschlitze 51 und die Führungsbolzen
52 hergestellte Verbindung mit dem Hebel 32 ohne weiteres dessen schwingende Bewegung
mit. An ihrem der Haupttriebwelle i benachbarten Ende trägt die Zugstange 5o eine
Rolle 53 und an ihrem anderen Ende durch zwei Muttern 54 verstellbar die Zahnstange
55. Letztere greift in die Verzahnung 56 der Greiferkammer 31 ein und führt sich
bei 57 in dem Greiferkammerlager 37. Die Rolle 53 am anderen Ende der Zugstange
5o wird durch eine auf der Haupttriebwelle i sitzende Kurve 58 derart angetrieben,
daß die Zugstange =i in den Führungen 49 des Hebels 32 hin und her geschoben wijd.
Damit erhält gleichzeitig die Greiferkammer 31 unter Vermittlung der Zahnstange
55 und der Verzahnung 56 eine Drehbewegung um ihre eigene Achse. -Während der bisher
beschriebenen Bewegungen kann auch die Greiferkammer 31 in Richtung ihrer Achse
verschoben werden. Dies geschieht in bekannter Weise mit Hilfe von am Ständer 2
fest angebrachten Führungsstücken 59, gegen die sich ein am Hebel 32 befestigter
Bolzen 6o legt, der zweckmäßig an seinem Ende eine drehbar darin gelagerte Kugel
61 trägt. Diese läuft bei dem vorher beschriebenen Hin- und Hergehen der Greiferkammer
oder dem Heben und Senken derselben auf schräge Bahnen 62 der an den Führungsstücken
59 angesetzten Stahlplatten 63 auf und verschiebt dadurch den Hebel 32 und
somit auch die Greiferkammer 31 in Richtung ihrer Längsachse.
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Es müssen nun weiter die Greifer 64 (Abb. =i) innerhalb der Greiferkammer
31 in bekannter Weise eine Drehbewegung um ihre eigene Achse erfahren. Diese Drehbewegung
wird erzielt durch eine an der linken Seite der Maschine mit einer Zugstange 5o
verbundene Zahnstange 55a, die wie die Zahnstange 55 auf der rechten Seite mittels
Muttern 54 an der Zugstange 5o befestigt ist (Abb. 3 und =o). Die hin und her gehende
Zahnstange 55a wirkt zu diesem Zweck auf ein Zahnrad 65 (Abb. 9, =o und ii), dessen
Drehachse ein zweites Zahnrad 66 trägt, das seinerseits mit einer rechtwinklig zur
Zahnstange 55a verschiebbar gelagerten Zahnstange ¢7 im Eingriff steht. Letztere
wiederum greift in kleine Zahnräder 68 auf den Führungszapfen der Greifer 64 ein
und versetzt diese in schwingende Drehbewegung, entsprechend der in Abb. =i eingezeichneten
Pfeile.
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Auch der. Antrieb des Schiffchenwagens 27 mit den Spulen 26 hat eine
Vereinfachung und Verbesserung gegenüber den bisher bekannten Netzknüpfmaschinen
erfahren insofern, als im Gegensatz zu letzteren die die hin und her gehende Bewegung
des Schiffchenwagens bewirkenden Kurbeltriebe nicht an den beiden Außenseiten der
Maschine, sondern innerhalb der Gestellwangen angeordnet sind (Abb. i2 und 13).
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An beiden Maschinenseiten innerhalb der Gestellwangen ist auf der
Haupttriebwelle i je ein Zahnrad 69 verkeilt, welches ein Barunterliegendes Zahnrad
7o antreibt. Auf letzterem ist die Kurbe171 befestigt, an welche eine andererseits
am Schiffchenwagen 27 bei 72 angelenkte Pleuelstange 73 angreift, deren Länge durch
eine mit Rechts- und Linksgewinde versehene Mutter 74 vergrößert oder verkleinert
werden kann. Diese Bauweise ist viel gedrängter als die bisherige.
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Damit während des Einfahrens des Schiffchenwagens 27 das von den Schiffchenspulen
26 kommende überschüssige Garn 28 nach hinten gezogen wird, wird in üblicher Weise
ein Kamm 76. mit den Kammhaken 77 verwendet (Abb. 14 und 15). Der Kamm 76 ist in
bekannter Weise an einem schwenkbaren Arm 78 drehbar gelagert, damit er sich beim
Nachhintengehen zusammen mit den Kammhaken 77 umlegt, während er sich beim Vorwärtsgang
mit den Kammhaken 77 wieder aufrichtet. Der Antrieb des Kammarmes 78 erfolgt in
bekannter Weise von der Haupttrieb-welle i aus, und zwar mittels eines von dieser
angetriebenen und bei 79 an einen Winkelarm 8o des Kammarmes 78 angreifenden Hebels
81. Der Kammarm 78 ist an dem Grundgestell 2 der Maschine nahe dem Boden um einen
Drehzapfen 82 schwenkbar gelagert. Nahe diesem Drehpunkt 82 ist bei 83 ein Hebel
84 angelenkt, der ein Gewicht 85 trägt und mit seinem freien Ende durch ein Zugorgan
86 mit einem an dem Kammwinkel 76 sitzenden Stück 87 verbunden ist. Hat nun
der
Kammhaken 77 den von den Schiffchenspulen 26 kommenden Spulenfaden 28 erfaßt und
gegen die Haupttriebwelle i zu gezogen, so befindet er sich in der Lage der Abb.
15. Der Widerstand des Fadens 28 ist groß genug, um das unter Vermittlung des Zugorganes
86 auf den Kamm 76 wirkende Gewicht 85 am Hebel 84 zu überwinden. Der Kamm 76 und
der Kammhaken 77 befinden sich also in umgelegter Stellung. Wird nun der. Kammarm
78 durch seinen Antriebshebel 81 in die Stellung der Abb. 14 bewegt, so werden unter
dem Einfluß des auf das Zugorgan 86 durch das .Gewicht 85 ausgeübten Zuges der Kamm
76 und der Kammhaken 77 wieder aufgerichtet, bis beide, zusammen mit dem Zugorgan
86, eine gerade Linie bilden.
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Um nun zu verhüten, daß der Kamm bei der plötzlichen Umkehr seiner
Bewegung durch die eigenen Massenkräfte das Moment des angelenkten Gewichts 85 überwindet,
drückt der an der Kammtriebstange 81 (Abb. 16 und 17) angebrachte Bock gr auf die
Druckfedern 96, 96 und mildert dadurch den Stoß in der vorderen Totlage.
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Auch die Organe für die Fadenbremsung werden von der Haupttriebwelle
i aus angetrieben, und zwar mit Hilfe einer oben im Maschinengestell drehbar gelagerten
Kurvenscheibe 97 (Abb. 18 und ig), deren Welle 98 ihren Antrieb von der Haupttriebwelle
r aus unter Vermittlung der Zahnräder 99, ioo und toi erhält (Abb. i). Gegen
diese Kurvenscheibe 97, die eine Abflachung rot besitzt, legt sich die Rolle 103
eines Hebels 104, dessen Schwingwelle io5 am Gestell 2 gelagert ist, und der an
einem Winkelarm io6 ein Gewicht io7 trägt, das die Berührung der Rolle io3 mit der
Kurvenscheibe 97 aufrechterhält (Abb. i8). Unterhalb des Drehpunktes io5 ist der
Hebel =04 bei io8 mit dem Bande rog der Scheibe iro einer Bandbremse verbunden.
Die Spannung des Bremsbandes iog kann durch Verstellung der Mutter iri geregelt
werden. Das andere Ende des Bremsbandes zog ist bei 112 am Maschinengestell 2 befestigt.
Die Bremsscheibe iio sitzt auf einer im Maschinengestell 2 gelagerten Welle 113,
die eine Walze 114 trägt, um welche die Kettenfäden 25 einmal herumgeschlungen sind.
Auf der dem Arm io6 mit dem Gewicht io7 gegenüberliegenden Seite trägt der Bremshebel
104 einen, zweiten Arm 115, auf dem ein, Gewicht 116 einstellbar gelagert ist. Dreht
sich die Welle 98 in der in Abb. 18 angegebenen Pfeilrichtung, so wird das Bremsband
iog gespannt und auf diese Weise die Bremsscheibe iio und damit die Walze 114 festgehalten,
so daß ein Abziehen der Kettenfäden 25 von dem Spulenrahmen 24 nicht möglich ist.
Bei weiterem Drehen der Kurvenscheibe 97 in der angegebenen Pfeilrichtung wird dem
Brems-Nebel 104 infolge der Abflachung rot durch das Gewicht io7 eine Schwingbewegung
nach rechts erteilt und somit das Bremsband iog von der Bremsscheibe iio freigegeben.
Das Gewicht 116 wird nun auf dem Arm 115 so eingestellt, daß das Moment dieses Gewichtes
nur wenig kleiner ist als das Moment des Gewichtes 107.
Die Folge ist, daß
ein vollständiges Freigeben des Bremsbandes rog nicht stattfindet und daß während
der weiteren Drehbewegung der Walze 114 noch eine geringe Fadenbremsung beibehalten
wird, die die Fäden 25 in der verlangten Spannung erhält.
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Von der Welle 98, die ja von der Haupttriebwelle i durch die Räder
99, roo, ior angetrieben wurde, wird auch gleichzeitig die Fortschaltung der üblichen,
lose gelagerten oberen Abzugswalze 117 abgeleitet (Abb.2o bis 24). Diese Walze drückt
durch ihr Eigengewicht auf die beiden unteren Walzen 118 und iig und gewährleistet
so ein in der ganzen Breite gleichmäßiges Abziehen des fertigen Netzes i2o, das
zunächst zwischen der Walze rrg der oberen Walze 117 hindurch, dann um letztere
herum und endlich wieder zwischen der Walze 117 und der Walze 118 hindurchgeführt
wird, um dann zur Aufwickelstelle weitergeleitet zu werden. Auf der Abzugswalze
117 sitzt fest der Körper 121. Dieser trägt auf zwei Zapfen drehbar angeordnet die
beiden Hebe] z22. - Die Hebel i22 ihrerseits tragen den Bolzen 123, um welchen der
von der Kurbel 124 auf der Welle 98 unter Vermittlung der Stange 125 in schwingende
Bewegung versetzte Nockenhebel 126 schwingt. Dreht sich die Haupttriebwelle x in
der in Abb.2o angegebenen Pfeilrichtung, so wird die Pleuelstange 125 in der Pfeilrichtung
der Abb. 24 bewegt. Der Hebel 126 schwingt also um seinen Drehpunkt 123,
und sein nasenförnniger Ansatz r27 drückt die Klemmbacke 128 fest gegen den Körper
121, wodurch die Abzugswalze 117 in der in Abb. 24 angegebenen, Pfeilrichtung mitgenommen
wird und dadurch das vor dem Hauptträger 3o bei 29 aus den Fäden 25 und 28 verknotete
Netz ig,o um eine Maschenlänge abgezogen wird. Bei weiterer Drehung des Rades toi
in, der Pfeilrichtung der Abb. 2o gelangt die Kurbel 124 auf den unteren Halbkreis
ihres Weges und bewegt dann die Zugstange i25 in Richtung des Pfeiles nach Abb.
23. Der Hebel r26 schwingt wieder um seinen Drehpunkt i23 zurück, bis sich die an
ihm befestigte Stellschraube r29 gegen den nasenförmigen Ansatz i3o des Hebels 122
legt und diesen ebenfalls in schwingende Bewegung um die Achse der Abzugswalze 117
versetzt. Die schräge Bahn 131
des Hebels 122 schiebt sich dabei unter den
in der Bremsbacke 128 sitzenden Stift 132 und hebt die Bremsbacke von dem im Querschnitt
V-förmig gestalteten Körper 121 ab. Bei weiterem
Vorgehen der Zugstange
125 in der Richtung des Pfeiles nach Abb. 23 wird dann die Bremsbacke 128 mitgenommen,
bis die Kurbel 124 den oberen Halbkreis des Rades ioi erreicht und die Bewegungsrichtung
der Zugstange 125 umkehrt, wodurch, wie vorher beschrieben, die Bremsbacke iz8 wieder
auf den Körper 121 gedrückt wird (Abb. 24). Die Größe der abzuziehenden Maschenschenkellänge
wird durch Ein- bzw. Auskuppeln des Vorgeleges 133,
134, 135, 136 (Abb.22)
und außerdem durch Verstellen des Angriffspunktes 137 der Zugstange 125 auf der
Kurbel 124 reguliert.