DE865140C - Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen

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DE865140C
DE865140C DEN416A DEN0000416A DE865140C DE 865140 C DE865140 C DE 865140C DE N416 A DEN416 A DE N416A DE N0000416 A DEN0000416 A DE N0000416A DE 865140 C DE865140 C DE 865140C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G31/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by methods not otherwise provided for
    • C10G31/06Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by methods not otherwise provided for by heating, cooling, or pressure treatment

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen. Sie befaßt sich im einzelnen mit der Abtrennung geradkettiger organischer Verbindungen aus ihren Mischungen mit verzweigtkettigen und bzw. oder cyclischen organischen Verbindungen.
  • Die Fraktionierung von Gemischen organischer Verbindungen wird gewöhnlich durchgeführt durch Anwendung wohibekannter Verfahren, wie fraktionierter Destillation, Wasserdampfdestillation, extrahierender Destillation, Lösungsmittelextraktion, fraktionierter Kristallisation usw. In vielen Fällen liefern diese Verfahren befriedigende Ergebnisse; aber die Zerlegung von Gemischen aus sehr ähnlichen Verbindungen in Fraktionen der Komponenten ist oft schwierig oder unmöglich. Es ist festgestellt worden, daß die Zerlegung von Gemischen aus Petroleumwasserstoffen besonders schwierig ist, wenn die Bestandteile des Gemisches praktisch gleiche oder ähnliche Siedepunkte aufweisen. Die Fraktionierung von Erdöldestillaten ist besonders erwünscht zur Herstellung wertvoller Fraktionen mit hoher Oktanzahl, niedrigem Gefrierpunkt oder einer sonstigen besonders günstigen Eigenschaft.
  • Ein verhältnismäßig neues Verfahren, welches nachstehend noch im einzelnen erläutert wird, beruht auf der Beobachtung, daß Harnstoff mit geraökettigen organischen Verbindungen kristalline komplexe Molekülverbindungen bilden kann. Gleichzeitig ist festgestellt worden, daß verzweigtkettige Stoffe und cyclische organische Verbindungen in dieser Hinsicht praktisch inert sind. 'Man kann daher aus einem Gemisch aus geradkettigen organischen Verbindungen und nichtgeradkettigen 'mit Harnstoff die geradkettigen Verbindungen als molekulare Harnstoffkomplexe abtrennen: .
  • Wenn das Gemisch organischer Verbindungen mit einer wäßrigen Harnstofflösung behandelt wird, entstehen ernste Schwierigkeiten infolge der Neigung zur Emulsionsbildung zwischen der wäßrigen Harnstoffphase und der nicht mischbaren organischen Phase, welche das Gemisch enthält.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung des Harnstofffraktionierverfahrens, wobei die Neigung zur Emulsionsbildung im. Reaktionsgemisch zurückgedrängt wird. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist'eine Verbesserung des Harnstofffraktionierverfahrens zur Erzeugung von Fraktionen mit verbessertem Reinheitsgrad. Ein besonderes Ziel ist auch die Unterdrückung der Emulsionsbildung in den Trennungsstufen, welche auf die Komplexbildung folgen. Andere Zwecke und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
  • Erfindungsgemäß ist festgestellt worden, daß die Neigung zur Emulsionsbildung, welche sich beim Harnstofffraktionierverfahren zeigt, zwischen einer oleophilen Phase und einer wäßrigen Harnstoffphase praktisch ausgeschaltet werden kann durch Anwesenheit einer wirksamen Menge mindestens eines wasserlöslichen Salzes, vorzugsweise eines Nitrits, eines Chromats oder eines Jodats.
  • Das Harnstofffraktionierverfahren besteht im wesentlichen darin, daß Harnstoff mit einem Gemisch organischer Verbindungen in Berührung gebracht wird, so daß sich kristalline komplexe Molekülverbindungen zwischen Harnstoff und geradkettigen Komponenten des organischen Gemisches bilden können, worauf man die nicht umgesetzten Bestandteile des Reaktionsgemisches von den kristallinen komplexen Molekülverbindungen trennt und die geradkettigen organischen Verbindungen aus dem Kristallisat gewinnt.
  • Das Verfahren wird vorzugsweise durchgeführt bei einer Temperatur zwischen etwa o und 75°, obwohl auch höhere Temperaturen verwendet werden können, je nach der besonderen Art des zu behandelnden Gemisches und den gewünschten Ergebnissen. Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform des Verfahrens werden die Temperatur- und Druckbedingungen so geregelt, daß das Gemisch aus organischen Verbindungen flüssig ist, während es mit Harnstoff in Berührung steht. Das Verfahren wird erleichtert durch die Anwendung von Verdünnungsmitteln für das Gemisch der organischen Verbindungen und durch Verwendung eines wäßrigen Lösungsmittels für Harnstoff. Vorzugsweise ist das Gemisch der organischen Verbindungen in einem oleophilen Lösungsmittel enthalten, sofern es nicht schon ohne diese Maßnahme ausreichend flüssig und mit Wasser nicht mischbar ist.
  • Das flüssige Gemisch der organischen Verbindungen und die wäßrige Harnstofflösung werden vorzugsweise in ein Reaktionsgefäß, z. B. einen Mischturm, mit solcher Geschwindigkeit eingeführt, daß sich kristalline Komplexverbindungen, die entstehen können, gebildet haben, bevor das Reaktionsgemisch aus dem Reaktionsgefäß austritt. An diesem Punkt enthält das Gemisch kristalline komplexe Molekülverbindungen geradkettiger - organischer Verbindungen mit Harnstoff, verdünnte wäßrige Harnstofflösung und die restlichen Anteile des ursprünglichen Gemisches der organischen Verbindungen, welche unter den Behandlungsbedingungen von Harnstoff nicht beeinflußt worden sind. An diesem Punkt ist nun festzustellen, daß sich aus den Eigenschaften des Reaktionsgemisches Schwierigkeiten für die weitere Behandlung ergeben, wenn das Gemisch nicht gemäß vorliegender Erfindung geändert worden ist. Diese Schwierigkeiten ergeben sich aus der Emulsionsbildung und möglicherweise auch aus der Herausbildung thixotroper Eigenschaften in den verschiedenen, darauffolgenden Stufen, in welchen die wäßrige Harnstoffphase mit der oleophilen Phase in Berührung steht; gleichgültig, ob es sich bei der letztgenannten Phase um das Raffinat oder den Extrakt oder das Lösungsmittel handelt.
  • Das Reaktionsgemisch wird dann in eine Trennvorrichtung geführt, welche gewöhnlich aus einer Absetzzone, einer Zentrifuge oder einem Filter besteht. Der Zweck dieser Arbeitsstufe ist die Isolierung oder die Herbeiführung einer relativen Abtrennung bzw. Anreicherung der kristallinen komplexen Molekülverbindungen aus d en nicht umgesetzten Teilen des ursprünglichen Gemisches organischer Verbindungen. Wenn das Reaktionsgemisch an diesem Punkt in Form einer Emulsion vorliegt, ist die Abtrennung der Kristalle schwierig und oft praktisch unmöglich, insbesondere, wenn diese Abtrennung duich Dekantieren bewirkt wird. Die Emulsion muß gebrochen oder es müssen andere Mittel zur Zerlegung des Gemisches in seine Bestandteile angewendet werden. Wenn man die wäßrige Phase des Reaktionsgemisches in der nachstehend beschriebenen Weise ändert, wird die Emulsionsbildung unterdrückt. Es ist dann möglich, eine praktische Trennung der flüssigen Phasen von den Kristallen durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren herbeizuführen. Gewöhnlich ist es nicht erforderlich, die Kristalle von der . wäßrigen Phase zu trennen, da die Regenerierung in Anwesenheit derselben durchgeführt werden kann; man kann also die Trennung bewußt beschränken auf die Abtrennung lediglich der nichtwäßrigen Phase.
  • Wenn die kristallinen Komplexverbindungen von den restlichen, nicht umgesetzten organischen Verbindungen, welche nachstehend als Raffinat bezeichnet werden, getrennt worden sind, besteht die letzte Arbeitsstufe in der Gewinnung der in Reaktion getretenen, d. h. also der geradkettigen organischen Verbindungen aus den Kristallen.
  • Die kristallinen Komplexverbindungen können nach verschiedenen Methoden zerlegt werden. Ein bevorzugtes Verfahren besteht im Erhitzen der Komplexverbindungen in der verdünnten wäßrigen Harnstofflösung, die vorher zur Behandlung des ursprünglichen Gemisches der organischen Verbindungen verwendet worden war. Die Produkte werden auf eine solche Temperatur erhitzt, die zur Zerlegung der Komplexverbindung erforderlich ist und normalerweise wesentlich über der Reaktionstemperatur; z. B. etwa 25' über dieser liegt. Wenn unter diesen Bedingungen Temperaturen von etwa 32 bis 65° zur Behandlung des Schlammes verwendet werden, zersetzen sich die Komplexverbindungen unter Bildung von Harnstoff und geradkettigen organischen Verbindungen. Es wird also eine konzentrierte Harnstofflösung neben den isolierten, sehr. reinen geradkettigen organischen Stoffen erhalten. Hierbei zeigt sich deutlich die Nützlichkeit der Emulsionsverhinderer. Andere Maßnahmen zur Isolierung der geradkettigen Stoffe aus ihren Komplexen bestehen in Wasserdampfdestillation, trockenem Erhitzen, Erhitzen mit einem trockenen Gas, wie Stickstoff, und Erhitzen in Anwesenheit eines verhältnismäßig hoch siedenden Lösungsmittels für die geradkettigen organischen Verbindungen.
  • Nachdem die geradkettigen Stoffe von den nichtgeradkettigen getrennt worden sind, kann eine weitere Behandlung der Fraktionen nach Wunsch erfolgen. Solche Behandlungen können in einer Säurebehandlung, Entfärben durch Absorption mit Ton, fraktionierter Destillation usw. bestehen.
  • Nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist es wesentlich, daß eine wäßrige Harnstofflösung verwendet wird, welche durch Anwesenheit der im folgenden noch näher bezeichneten Stoffe modifiziert ist. Während das Lösungsmittel im wesentlichen wäßrig ist, kann es auch modifizierende Zusätze enthalten, wie wasserlösliche Alkohole oder wasserlösliche Ketone, solange diese unter den bei der Fraktionierung verwendeten Bedingungen gegen Harnstoff praktisch inert sind. Man kann also Äthylalkohol oder Aceton in Mengen bis zu etwa 5o °,l, der wäßrigen Harnstofflösung verwenden.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die unter den bei der Fraktionierung angewandten Arbeitsbedingungen, z. B. der herrschenden Temperatur, höchstmögliche Konzentration an Harnstoff verwendet und aufrechterhalten. Beispielsweise enthält bei etwa 3o° eine gesättigte wäßrige Harnstofflösung etwa 5o Gewichtsprozent Harnstoff. Die Sättigung der wäßrigen Lösung kann aufrechterhalten werden durch kontinuierliches oder absatzweises Zusetzen von Harnstoff während der Fraktionierung oder durch allmähliches Senken der Temperatur des Reaktionsgemisches. Vorzugsweise wird ein großer L'berschuß an Harnstofflösung im Vergleich zu der während der Komplexbildung verbrauchten Menge verwendet, so daß an keiner Stelle des Reaktionssystems die Harnstofflösung bezüglich der Konzentration in ungünstiger Weise herabgesetzt werden kann. Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß Thiohamstoff an Stelle von Harnstoff verwendet wird. In ciesem Fall ergibt sich eine andere Art von Fraktionierung. Es wurde gefunden, daß Thioharnstoff kristalline komplexe Molekülverbindungen mit verzweigtkettigen und cycloaliphatischen organischen Verbindungen bildet, aber gegenüber geradkettigen oder aromatischen Verbindungen inert ist.
  • Wie oben erwähnt, besteht das Wesen des vorliegenden Verfahrens im Zusetzen eines wasserlöslichen Salzes zur wäßrigen Harnstofflösung, um eine Emulsionsbildung zwischen der oleophilen Phase,
    welche das Gemisch der organischen Verbindui-.g,-_:
    enthält, und der den Harnstoff gelöst enthaltenee-i
    wäßrigen Phase zu verhindern. Die nachstehend
    noch.näher bezeichneten Salze müssen in Mengen
    von etwa o,i Gewichtsprozent der wäßrigen Phase
    verwendet werden, um eine beachtliche Unter-
    drückung der Emulsionsbildung in den vorstehend
    beschriebenen Reaktionsgemischen zu erzielen. Es
    hat sich aber nicht als notwendig gezeigt, mehr als
    etwa 5 Gewichtsprozent der in Betracht kommenden
    Salze zur Unterdrückung der Emulsionsbildung an-
    zuwenden, und gewöhnlich hat sich ein Gebiet
    zwischen o,5 und 2,50/', als bevorzugtes Konzen-
    trationsgebiet erwiesen.
    Vorzügliche Emulsionsverhinderer sind wasser-
    lösliche Nitrite, insbesondere Alkalinitrite, z. B. Na-
    trium-, Kalium- oder Lithiumnitrit. Wasserlösliche
    organische Nitrite sind ebenfalls wirksam, besonders
    die Nitrite organischer Stickstoffbasen, z. B. von
    Dicyclohexylamin, Diisopropylamin, Piperazin, sowie
    die Nitrite primärer und tertiärer Amine, wie von
    Morpholin und Tritert.-butylamin. Die wirksamen
    organischen Nitrite sind solche, die praktisch wasser-
    löslich sind und unter den Temperatur- und Druck-
    bedingungen der Extraktion einen niederen Dampf-
    druck haben. Nitrite quarternärer Ammoniumbasen,
    wie Trimethylbenzylammoniumnitrit, sind ebenfalls
    brauchbar.
    Weitere wirksame Emulsionsv erhinderer sind wasser-
    lösliche Chromate, die den vorstehend erläuterten
    Nitriten entsprechen, vorzugsweise Alkalichromate ;
    organische Chromate, insbesondere die Chromate
    sekundärer Amine, sind ebenfalls wirksam. Ammo-
    niumchromat ist eine bevorzugte Verbindung, ebenso
    wie seine quarternären Ammoniumchromathomologen,
    wie Tetraäthylammoniumchromat. Dicyclohexylamin-
    chromat, Natriumbichromat und Natriunichromat
    sind ebenfalls wirksame Emulsionsverhinderer.
    Als dritte Gruppe sind wasserlösliche jodate,
    insbesondere Alkalijodate, wie Natrium- und Kalium-
    jodat sowie Ammoniumjodat, hinsichtlich der Bre-
    chung von Emulsionen beim Harnstofffraktionier-
    verfahren wirksam. Jodate von Aminen, wie die der
    vorstehend angeführten Art, sind ebenfalls wirksam,
    besonders Dicyclöhexylaminjodat.
    Für den vorliegenden Zweck können auch Phos-
    phate, z. B. Ammoniumphosphat, verwendet werden.
    Die Salze können in Wasser entweder vor Ober
    nach dem Zusatz von Harnstoff gelöst werden. Da
    einige der oben beschriebenen Salze, z. B. Nitrite,
    bei p,1-Werten unter 6 zur Zersetzung neigen, wird
    nach einer bevorzugten Ausführungsform der pii-Wert
    der Lösung über pii = 6 gehalten. Wenn zusammen
    mit den Salzen zur Unterstützung der einulsions-
    verhindernden Wirkung wasserlösliche Säuren, wie
    Schwefel-, Salz-, Essigsäure u. dgl., verwendet «erden,
    sollen diese Säuren, um die erwähnte Zersetzung der
    Salze zu verhindern, nicht in solchen Mengen verwendet
    werden, die den pu-Wert unter 6 herabsetzen. Die
    genannten Salze sind gleichzeitig wirksam als Mittel
    zur Verhinderung von Korrosion. Die Wirksamkeit
    dieser Salze in dieser Beziehung verstärkt sich mit
    steigendem pn-Wert, so daß bei höheren p.zi-'t@'erten
    verhältnismäßig geringe Mengen der Salze erforderlich sind. Die obere Grenze des pH-Wertes ist andererseits im allgemeinen festgelegt durch die Kristallgröße und die Reaktionsgeschwindigkeit, da diese bei einer Erhöhung des pu-Wertes sich verringern. Es wird daher im allgemeinen vorzugsweise ein pu-Wert des Reaktionsgemisches unter etwa 9, besser unter etwa 8,5 eingehalten.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren können zahlreiche Arten von Gemischen organischer Verbindungen fraktioniert werden. Das wesentliche Merkmal solcher Gemische besteht in der Anwesenheit einer beachtlichen Menge, d. h. mindestens etwa 10/" vorzugsweise mindestens 5 °/o, an gerädkettigen organischen Verbindungen in Mischung mit nichtreagierenden Stoffen, d. h. solchen, welche eine verzweigte oder eine cyclische Struktur aufweisen. Kohlenwasserstoffgemische und insbesondere Mischungen aus Erdölkohlenwasserstoffen sind besonders geeignet. Es ist möglich, geradkettige Kohlenwasserstoffe von verzweigtkettigen Kohlenwasserstoffen und Aromaten oder Naphthenen durch Behandlung mit Harnstoff in der oben beschriebenen Art zu trennen. Bei Abwesenheit von Emulsionsverhinderern ist die Behandlung des Reaktionsgemisches schwierig wegen der Bildung beständiger Emulsionen an einer Stelle oder mehreren Stellen des Arbeitsganges.
  • Andere Gemische, welche gemäß dem vorliegenden Verfahren behandelt werden können, umfassen Gemische von natürlich vorkommenden Fettsäuren, wie Ricinolsäure, Leinölfettsäure u. dgl., und ihrer Ester. In diesem Fall wurde gefunden, daß die Fraktionierung gemäß dem Sättigungsgrad der Säure erfolgt, da deren. Struktur sich mehr derjenigen einer geradkettigen Verbindung nähert, wenn sich der Sättigungsgrad erhöht. Daher kann nach diesem Verfahren Stearinsäure leicht von Linolensäure getrennt werden.
  • Andere sauerstoffhaltige Verbindungen, -wie Alkohole, Ester; Ketone und Aldehyde, können in der oben beschriebenen Weise behandelt werden zwecks Trennung nach dem Sättigungsgrad oder nach dem Molekulargewicht und dem Vorliegen einer geraden Kette. Es wurde festgestellt, daß niedrigmolekulare Harnstoffkomplexe sich leichter zersetzen als solche höherer Molekulargewichte. Man kann daher ein Gemisch aus Oktadecan und Oktan trennen, indem man kristalline komplexe Molekülverbindungen mit Harnstoff bildet und darauf über die Zersetzungstemperatur des Oktan-Harnstoff-Komplexes erhitzt, ohne jedoch dessen Zersetzungstemperatur zu erreichen. Nach einer anderen Ausführungsform kann man im gleichen Gemisch durch geeignete Wahl der Bedingungen Oktadecan selektiv mit Harnstoff reagieren lassen, während das Oktan sich praktisch nicht umsetzt.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren können auch Gemische aus halogenierten Verbindungen fraktioniert werden. Geradkettige organische Verbindungen mit endständigen Halogenatomen bilden Harnstoffkomplexverbindungen, während ähnliche Verbindungen, welche Halogensubstituenten an nichtendständige Kohlenstoffatome gebunden enthalten, Harnstoffkomplexverbindungen nur sehr widerwillig bilden. Man kann normalerweise feste oder verhältnismäßig viskose Gemische organischer Verbindungen, wie wachsartige Kohlenwasserstoffe, behandeln, indem man das Gemisch in einem geeigneten inerten Lösungsmittel auflöst. Vorzugsweise ist das Lösungsmittel praktisch nicht oder nur in geringem Maße mit Wasser mischbar. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Methyläthylketon und Methylisobutylketon, obwohl auch Äther, wie Diäthyläther, ebensogut verwendet werden können. Man kann auch inerte Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentan, verwenden. Oft ist die Verwendung eines Verdünnungsmittels zweckmäßig, obwohl das behandelte Gemisch bei der Behandlungstemperatur normalerweise flüssig ist. In diesem Fall erleichtert ein Lösungsmittel das Arbeiten, indem eine leichter flüssige Umgebung geschaffen und eine Erhöhung der Reinheit der kristallinen Komplexverbindungen infolge der zusätzlichen Auswaschwirkung erzielt wird.
  • Wenn Thioharnstoff als Kristallisationsmittel verwendet wird, können Gemische behandelt werden, welche verzweigtkettige oder cycloaliphatische Verbindungen enthalten. Thioharnstoff bildet kristalline molekulare Komplexsalze mit verzweigtkettigen Kohlenwasserstoffen, wie Isooktan, oder mit cycloaliphatischen Verbindungen, wie Cyclohexan.
  • Wenn man die günstigsten Arbeitsbedingungen für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens zusammenfaßt, so werden nach einer bevorzugten Ausführungsform Petroleumöle mit einem normalen Paraffingehalt von etwa iz bis 2o °/o zuerst verdünnt, indem man ioo Gewichtsteile des Öls mit 5o bis i5o Gewichtsteilen eines Ketons, wie Methylisobutyllcetons, vermischt und das verdünnte Öl mit ioo bis 3oo Gewichtsteilen einer wäßrigen Harnstofflösung behandelt, in welcher ein die Emulgierung verhinderndes Salz, wie Natriumnitrit, gelöst ist. Die Behandlungstemperatur liegt vorzugsweise zwischen q0 und 75°. Nach Bildung der kristallinen komplexen Molekülverbindung aus Harnstoff und geradkettigen Kohlenwasserstoffen wird die wäßrige Phase von den restlichen flüssigen Kohlenwasserstoffen getrennt, wobei der in der sich abtrennenden wäßrigen Phase vorliegende Emulsionsverhinderer die Emulgierung des Kohlenwasserstoffgemisches in der wäßrigen Phase ausschließt.
  • Das nachstehende Beispiel erläutert die bevorzugten Arbeitsbedingungen. Beispiel i8oo Gewichtsteile einer wäßrigen, bei 21° gesättigten Harnstofflösung wurden vermischt mit 3oo Gewichtsteilen eines direkt destillierten Heizöls und der gleichen Menge Methylisobutylketon. Die Bestandteile wurden durch Umlaufenlassen durch eine Pumpe während 25 Minuten bei einer Temperatur von 3q.° vermischt. Dann ließ man das Reaktionsgemisch stehen; Proben der unteren Schicht wurden in den angegebenen Zwischenräumen entnommen. Diese Proben wurden zentrifugiert, um die Menge der darin enthaltenen emulgierten, .nichtwäßrigen flüssigen Phase zu bestimmen. Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, wobei die Harnstofflösung durch Zusatz der verschiedenen, in der nachstehenden Tabelle angegebenen Stoffe geändert wurde. Der Kohlenwasserstoffgehalt der entnommenen Proben ist in der Tabelle ebenfalls angegeben.
    Konzentration Gehalt an nichtwäßriger Phase
    (Gewichtsprozent p# in unterer Schicht nach Absetzen
    Zur Harnstofflösung zugesetzter Stoff der Lösung) Zu- der End- (Volumprozent)
    gesetzter Anion Lösung
    Stoff 5 Min. io Min. 2o Min. 6o Min.
    Keiner .............................. - -- 8,5 25 25 24 21
    Ammoniümchromat .................. o,65 0,5 7,8 -- i2,5 - -
    1,3 1,0 7,8 0,20 0,12 , 0 ,05 0,00
    1,6 1,25 7,8 0,10 0,02 0,00 -
    Natriumnitrit ........................ 1,5 1,0 8,7 095 5 o,8o I 030 0 0,00
    Dicyclohexylaminnitrit . . . . . . . . . . . . . . . . 1,0 0,2 7,5 028 8 o,17 0,00 -
    Diammoniumphosphat ................ 1,4 I 1,0 8,5 1,26 i o,84 I 0,51 0,17

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen, wie Kohlenwasserstoffmischungen, durch Behandeln des Gemisches mit einer wäßrigen Harnstoff- oder Thioharnstofflösung und Abtrennung der gebildeten Harnstoff- oder Thioharnstoffkomplexverbindungen von den restlichen flüssigen organischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man in der wäßrigen Phase mindestens ein wasserlösliches Salz in einer solchen Menge löst, welche die Emulsionsbildung ganz oder nahezu unterdrückt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in der wäßrigen Phase ein Nitrit, wie Natriumnitrit, ein Chromat, wie Ammoniumchromat, ein jodat, wie Natriumjodat, oder ein Phosphat, wie Ammoniumphosphat, löst.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in der wäßrigen Phase 0,5 bis 5 °/o ihres Gewichts an wasserlöslichem Salz löst. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert durch Zusatz einer wasserlöslichen Fettsäure zwischen 6 und 9, vorzugsweise zwischen 6 und 8, hält. Angezogene Druckschriften: U 11 m a n n, Enzyklopädie der technischen Chemie, 2. Aufl.> 1929, Bd. .
  4. 4, S. 431 und 432; R. E. Kirk, Encyclopedia of Chemical Technology, 195o, Bd.
  5. 5, S. 7o1 und 7i6.
DEN416A 1949-01-29 1950-01-19 Verfahren zum Fraktionieren von Gemischen organischer Verbindungen Expired DE865140C (de)

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