DE862605C - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Organohalogensilanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aromatischen OrganohalogensilanenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F7/00—Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic System
- C07F7/02—Silicon compounds
- C07F7/08—Compounds having one or more C—Si linkages
- C07F7/12—Organo silicon halides
- C07F7/121—Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20
- C07F7/122—Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20 by reactions involving the formation of Si-C linkages
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Organohalogensilanen,
bei welchen das Si-Atom an ι C-Atom des aromatischen Ringes gebunden ist.
Erfindungsgemäß wird ein aromatischer Halogenkohlenwasserstoff, der mindestens ι Halogenatom
an ι C-Atom des aromatischen Ringes gebunden enthält, mit einem Trihalogensilan bei 250 bis 4600
in Reaktion gebracht. Die Reaktion erfolgt bei solchem Druck, daß zumindest ein Teil des Reaktionsproduktes
in flüssiger Phase vorliegt. Die Umsetzungsprodukte bestehen hauptsächlich aus einem
Organohalogensilan, bei dem das Si-Atom unmittelbar mit einem C-Atom des aromatischen Ringes
verbunden ist, und aus Siliciumtetrachlorid.
Aromatische Halogenkohlenwasserstoffe, die sich für das erfindungsgemäße Verfahren eignen, sind
z. B. Benzolderivate, die zumindest ein an 1 Ring-C-Atom
gebundenes Halogen enthalten. Der Benzolring kann auch andere Substituenten als Halogenatome
enthalten. Geeignete Stoffe sind z. B. Monochlorbenzol, ο - Dichlorbenzol, ρ - Dichlorbenzol,
Tetrachlorbenzol, Äthylchlorbenzol, Isopropylchlorbenzol, 2-Chlordiphenyl und Chlornaphthalin.
Erfindungsgemäß wird ein solcher Kohlenwasserstoff und ein Trihalogensilan bei einer Temperatur
zwischen 250 und 4600 unter solchem Druck in Reaktion gebracht, daß zumindest ein Teil der Stoffe
in flüssiger Phase vorliegt. Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. durch Zufuhr der
Ausgangsstoffe in die Reaktionszone unter Druck, oder durch Arbeiten bei sich automatisch einstellendem
Druck in einem geschlossenen System. Häufig befinden sich einer oder mehrere der Ausgangs-
stoffe bei der genannten Temperatur normalerweise in flüssigem Zustand und dienen als Lösungsmittel
für die anderen Ausgangsstoffe. Unter derartigen Bedingungen geht die Reaktion bei verhältnismäßig
niederem Druck vor sich, z. B. bei einem Druck von 5 at oder weniger.
Vermutlich verläuft die Reaktion zwischen den Halogenkohlenwasserstoffen und dem Trihalogensilan
in der Hauptsache als Additionsreaktion unter Bildung einer Komplexverbindung, die unter den
Reaktionsbedingungen unbeständig ist und sich unter Abscheidung von Halogenwasserstoff wieder
umwandelt. Dieser Halogenwasserstoff tritt wiederum mit dem als Ausgangsstoff vorhandenen Trihalogensilan
unter Bildung eines höher halogenierten Silans und Abscheidung von Wasserstoff in
Reaktion. Der Reaktionsverlauf kann durch folgende Gleichung illustriert werden:
C6 H5 Cl + 2 H Si Cl3
+ SiCl4 + H2.
C6 H5 Si Cl3
(1)
Es war nicht zu erwarten, daß die Reaktion in der angegebenen Weise verläuft, vielmehr hätte die
folgende Reaktion erwartet werden müssen:
C6 H5 Cl + H Si Cl3 ->
C6 H6 + Si Cl4. (2)
Die Reaktion gemäß Gleichung (2) tritt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch tatsächlich als
Nebenreaktion auf, aber nur in geringem Ausmaß, während die Reaktion gemäß Gleichung (1) vorherrscht,
so daß eine gute Ausbeute an Organochlorsilan erhalten wird.
Aus Gleichung (1) geht auch hervor, daß es vorteilhaft
ist, zwei Äquivalente Trihalogensilan für jedes zu ersetzende Halogenatom in den Arylhalogenausgangsstoffen
zu verwenden. Es kann jedoch auch das Verhältnis der umzusetzenden Stoffe sehr viel größer oder kleiner gewählt werden.
Bei den folgenden Beispielen werden die Ausgangsstoffe
in einen Autoklav gegeben; der Autoklav wird geschlossen und auf die angegebene Temperatur
erhitzt. Bei jedem Versuch ist eine geringe Menge flüssige Phase während der gegebenen Erhitzungszeit
vorhanden.
Beispiel ι
In einen 500 ecm fassenden Autoklav werden 112,5 g Chlorbenzol und 67,7 g Trichlorsilan gegeben.
Der Autoklav wird dann ungefähr 18 Stunden auf eine Temperatur zwischen 354 und 3700
erhitzt. Der maximale, während der Erhitzungsperiode gemessene Autoklavdruck beträgt 74,2 at.
Der Autoklav wird gekühlt und das Reaktionsprodukt durch fraktionelle Destillation getrennt. Es
werden 34,7 g Phenyltrichlorsilan (Kp. 201'01 bei
739,4 mm) und 60,8 g Siliciumtetrachlorid erhalten. Nicht umgesetztes Chlorbenzol wird zurückgewonnen.
■!Beispiel 2 60
Eine Mischung aus 379,8 g p-Chlortoluol und
813 g Trichlorsilan wird in einem Autoklav von 2,4! Fassungsvermögen 12 Stunden auf eine Temperatur
zwischen 370 und 3So"0' erhitzt. Der sich
entwickelnde maximale Autoklavdruck beträgt !33>7 at. Die fraktionelle Destillation der Reaktionsprodukte
ergibt eine Ausbeute von 425 g Tolyltrichlorsilan (Kp. 210 bis 215°' bei 760mm) und
457,2 g Siliciumtetrachlorid. Nicht umgesetztes Trichlorsilan und p-Chlortoluol werden zurückgewonnen.
Der Versuch gemäß Beispiel 2 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß als Arylhalogenid 421,8 g
Äthylchlorbenzol verwendet werden. 409 g Äthylphenyltrichlorsilan (C2H5C6H4SiCl3, Kap. 122,5°
bei 20 mm) und 405 g Siliciumtetrachlorid werden als Ausbeute erhalten. Die nicht umgesetzten Ausgangsstoffe
werden zurückgewonnen.
Eine Mischung von etwa 467 g Isopropylchlorbenzol und 813 g Trichlorsilan wird in einem 2,4 t
fassenden Autoklav 12 Stunden auf eine Temperatur zwischen 370 und 38o°'erhitzt. Der maximale,
sich während der Erhitzungsperiode entwickelnde Autoklavdruck beträgt 123 at. Als Ausbeute werden
Cumyltrichlorsilan (Kp. 135 bis 144° bei 30 bis 31 mm) und Siliciumtetrachlorid erhalten.
- Beispiels
Eine Mischung aus 441 g o-Dichlorbenzol und
813 g Trichlorsilan wird in einem 2,4 1 fassenden Autoklav 12 Stunden auf 370 bis 382iO; bei einem
Maximaldruck von 112 at erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird fraktioniert destilliert. Es werden
375 S Siliciumtetrachlorid, 299 g Chlorphenyltrichlorsilan (ClC6H4SiCl3, Kp. 102 bis 1080'bei
15 mm), 105. g Phenyltrichlorsilan und einige
Gramm eines Stoffes erhalten, der zwischen 140,5 und 1490 bei 10 mm Vakuum destilliert. Dieser
Stoff besteht aus einer Mischung von kristallinen und flüssigen Isomeren von Di-(trichlorsilyl)-benzol.
Das p-Di-(trichlorsilyl)-benzol ist bei normalen Temperatüren kristallin und siedet bei i68°
bei 30 mm.
Ein Gemisch aus 441 g p-Dichlorbenzol und 813 g
Trichlorsilan wird in einem 2,4-Liter-Autoklav
16 Stunden auf eine Temperatur von 365 bis 375°
erhitzt. Der maximale Druck ist 133 at. Die fraktionierte Destillation des Reaktionsproduktes ergibt 475 g Siliciumtetrachlorid, 227 g Chlorphenyl-
trichlorsilan, 100 g Phenyltrichlorsilan und 181 g
Di-(trichlorsilyl)-benzol.
B e i sp i el 7
Eine Mischung von 526 g 2-Chlordiphenyl und
807 g Trichlorsilan wird in einem 2,41 fassenden Autoklav 16 Stunden auf eine Temperatur von 368°
xhitzt, wobei ein Maximaldruck von 96 at auftritt. Das Reaktionsprodukt wird gekühlt und fraktioniert
destilliert. Man erhält 118 g eines flüssigen Diphenyltrichlorsilans
als Fraktion, die bei 30 mm bei
203°' destilliert. Das spezifische Gewicht beträgt
1,307. Die Fraktion, die zwischen 203 und 209° bei 30 mm siedet und etwa 57 g ausmacht, kristallisiert
zu einem Isomeren des Diphenyltrichlorsilans. Siliciumtetrachlorid wird auch gebildet.
Eine Mischung von 108 g 1, 2, 3, 5-Tetrachlorbenzol
und 135,5 S Trichlorsilan wird in einem Autoklav 16 Stunden auf 334 bis 359°' und einem
Maximaldruck von 75 at erhitzt. Das Reaktionsprodukt ist eine Mischung von festen Kristallen
und einer dunklen Flüssigkeit.
B e i s ρ i e 1 9
Eine Mischung von 488 g a-Chlornaphthalin und 815 g Trichlorsilan wird in einem 2,4-Liter-Autoklav
12 Stunden auf eine Temperatur von 368 bis 380° erhitzt. Während dieser Reaktion bildet sich
in dem Autoklav ein Maximaldruck von 98 at. Die fraktionierte Destillation des Reaktionsproduktes
ergibt 354,3 g Naphthyltrichlorsilan (Kp. 160,5° bei 18 mm),-453,4g Siliciumtetrachlorid, 434g Naphthalin
und 42,4 g eines bei 30 mm zwischen 232 und 233° destillierenden Körpers, der Di-(trichlorsilyl)
-naphthalin enthält. Nicht in Reaktion getretenes Chlornaphthalin und Trichlorsilan werden zurückgewonnen.
Die so erhaltenen aromatischen Silane können zur Herstellung von Siloxanharzen dienen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von aromatischen Organohalogensilanen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen aromatischen Kohlenwasserstoff, der zumindest 1 Halogenatom an einem Ring-C-Atom trägt, mit einem Trihalogensilan bei 250 bis 460" und unter solchem Druck umsetzt, daß ein Teil der Ausgangsstoffe in flüssiger Form vorliegt.1 5615 12.52
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