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Mahlvorrichtung, insbesondere für Getreide Die Erfindung bezieht sich
auf einte Mahlvorrichtung, insbesondere für Getreide, deren Mahlorgane aus einem
auf einer lotrechten Welle sitzenden, nach unten.sich erweiternden( Mahlkegel und
einem feststehenden!, mit hohlkegeliger Mahlfläche ausgestatteten: Mahlkranz bestehen.,
in dessen konische Höhlung der Mahlkegel von unten eingreift. Mahlvorrichtungen
dieser Art sind hauptsächlich als langsam laufende Handmühlen zum Vermahlen von
Kaffee u. d:gl. oder zum Verschroten von Körnerfrüchten u. dgl. bekannt, doch sind
auch motorisch angetriebene Kegelzerkleinerungsvorrichtungen bekannt, bei welchen
die Arbeitsflächen des Kegels und Kranzes ausgewechselt werden können. Bei diesen
bekannten Zerkleinerungsvorrichtungen. sind die Arbeitsflächen des Kegels nach oben,
die des Kranzes nach unten abnehmbar, so daß beim Auswechseln der Arbeitsflächen
mindestens eines der Zerkleinerungsorgane (Kegel oder Kranz) ausgebaut werden muß
und sich die Auswechslung daher umständlich, zeitraubend und kostspielig gestaltet.
Es haben daher rasch laufende Kegelzerkleinerungsvorrichtungen dieser Art auch nur
in Form von Kegelbrechern Einganig in, die Praxis gefunden, wo grobe Zerkleinerung
vorherrscht und. die Abnutzung der Arbeitsflächen bis
zu einem gewissen
Grad keine nennenswerte Rolle spielt, so daß nur selten eine Auswechslung der Arbeitsflächen
vorgenommen werden muß.
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Die Erfindung bezweckt, den Nachteil der umständlichen, zeitraubenden,
und kostspieligen Auswechslung der Mahlflächen sowie eine Reihe anderer, im folgenden
erläuterter Übelstände, welche der Einführung rasch laufender Kegelzerkleinerungsvorrichtungen
zum Mahlen von Getreide, Körnerfrüchten u. dgl. in die Praxis bislang entgegenstanden,
zu beseitigen. Erfindungsgemäß wird dies in, erster Linie dadurch erreicht, daß
von den Mahlflächen des Mahlkegels und des Mahlkranzes, zumindest die des Mahlkegels,
zweckmäßig aber beide nach unten abnehmbar sind. Auf diese Weise kann vor allem
die :Mahlfläche des Mahlkegels ohne Ausbau des letzteren nach unten abgenommen werden,
wobei gleichzeitig die Mahlfläche des Mahlkranzes zur Vornahme von Überprüfungen,
Reparaturen, Nacharbeitung der Riffelungen u. dgl. freigelegt wird. Gegebenenfalls
kann aber auch die Mahlfläche des 1lahllcranzes nach unten abgenommen werden. Das
Abnehmen der Mahlflächen nach unten gestaltet sich besonders einfach, wenn die in
bekannter Weise aus Ringen bestehenden. Mahlflächen zu Ringen von trapezförmigem
Querschnitt ausgebildet sind, die in nach unten offenen Ausnehmungen des bezüglichen
Mahlorgans eingesetzt und in diesen: drehfest befestigt sind. Die erfindungsgemäße
Ausbildung der Mahlflächen ermöglicht nicht nur den: ,einfachen und raschen Austausch
abgenutzter Mahlflächen, sondern bietet auch den Vorteil, die für den jeweilig vorherrschenden
Mahlzweck am besten passende Riffelung anwenden zu können, indem einfach jene Ringe
eingesetzt werden, welche die gewünschte Rifelanzahl aufweisen. Ferner ist es möglich,
am Beginn des l@-Iahlspaltes Ringe mit gröberer und am Ende desselben Ringe mit
feinerer Riffelung einzusetzen, wodurch die Vermahlung in giinstiger Weise beeinflußt
wird. Schließlich können die Körper des Mählkeggels und des Mahlkranzes, in denen
die der Abnutzung unterworfenen Mahlflächen -eingesetzt und befestigt sind, aus
billigen Baustolen hergestellt werden. da die Ringe von trapezförmigem Querschnitt
groß"- Festigkeit aufweisen.
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Bei Mahlvorrichtungen mit ':@Tahllcegel und `holilkegeligem -NIahlkranz
wird das i2%Iahlgut bekanntlich kreisend eingezogen. Dieses Einzi.el:-en stößt jedoch,
insbesondere bei gröberen Körnerfrüchten, z. B. Mais, Hafer u. dgl., oder bei spezifisch
leichtem. .%Iahlgut, wie Kleie od. dgl., auf Sc'liwi,erigkeit.en, indem sich während
der Vermahiung ein Zustand einstellt, bei welch-ein dieses 1vIahl.gut sich an den
Mahlflächen festsetzt, im Mahlspalt einfach rotiert und nicht mehr eingezogen, wird.
Dadurch entstellt neben anderen Nachteilen eine rasche Erwärmung der @lahlfläel.en
und .eine große Abmitzung derselben. Gemäß der Erfindung sind nun am Mahlkegel,
und zwar zumindest im Bereich seiner auswechselbaren llahlfläch.e. an deren Umfang
verteilte und in der Richtung der Kegelerzeugenden veflaufende Einzunshanäl@e vorgesehen.
Diese Einzugskanäle können, halbkreisförmiges Lichtprofil aufweisen und einige Zentimeter
breit sein. Hierbei ist es vorteilhaft, den .Mahlring bziv. die Mahlringe des Mahlkegels
aus dessen Mantelfläche um ein kurzes. Stück vorspringen zu lassen, zweckmäßig um
die Tiefe der Einzugskanäle. Das Mahlgut fällt dann leicht von oben in die Einzugskanäle
des Mahlkegels ein, und wird bei dessen Drehung in sicherer Weise schräg seitwärts
zur Umfangsrichtung ins die Mahlbahn gezogen.
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Auch hinsichtlich der Abstreifmittel zum Reinigen, der ?bIahlflächen
bietet die, Abnehmbarkeit der Mahlflächen nach unten Vorteile. Abstreifmittel zum
Reinigen der Mahlflächen sind in Form rotierender, von. der zu reinigenden Mahlfläche
durch ein Reibrad angetriebener Bürsten oder in Form feststehender, mit dem Rand
der Mahlfläche zusammenarbeitender Bürsten bekannt. Demgegenüber ist gemäß einer
weiteren Ausbildung der Erfindung der Mahlkranz mit in seiner Mahlfläche auswechselbar
eingesetzten Abstreifmitteln, z. B. in Schwalbenschwanznuteni eingeschobenen Bürsten,
ausgestattet. Bei dieser Anordnung und Ausbildung der Abstreifinittel werden diese
bei der Abnahme der Kegelma'hlfläche nach unten gleichfalls freigelegt und können
dann leicht ausgewechselt, gereinigt or1. dgl. werden.
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Schließlich ist gemäß einer weitereng Ausbildung der erfindungsgemäßen,
Mahlvorrichtung der Mahlkegel fliegend am unteren Ende der Antriebswelle angeordnet.
Diese Anordnung ergibt u. a. den Vorteil, daß die Mahlringe des Mahlkegels und Mahlkranzes
leicht von unten, ein- und ausgebaut werden können. Außerdem stellt sich der fliegend
gelagerte Mahlkegel selbsttätig wie ein Kreisel auf die Mitte des Mahlkranzes ein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
V orric'htung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Mahlvorrichtung im Längsschnitt; in Fig. 2 ist der
Mahlkegel in größerem Maßstab im Längsschnitt veranschaulicht; Fit-. 3 zeigt eine
Draufsicht auf den. Mahlkegel gemäß Fig. 2; in Fig. 4. ist der Mahlkranz ebenfalls
im größeren Xlal.lstali im Längsschnitt dargestellt; Fig. 3 zeigt .eine Ansicht
von, unten auf Fig. .:I. i ist -ein.,- stehende, in einem Halslager 2 drehbar gelagerte
Welle, in deren Längsnut 4 der Federkeil 5 einer Riemenscheibe,6 -eingreift. Die
Riemenscheibe 6 wird von einer nicht dargestellten Kraftduelle angetrieben. Die
Welle i weist an ihrem oberen Ende Gewinde 7 für Muttern 8 auf, die zur einen Seite
der Riemenscheibennabe liegen. Die ande:-e Seite der Riemenscheibeimahe stützt sich
mittels eines Spurkugellagers 9 auf eine Brille io ab; die mittels Stifte i i axial
verschiebbar in einem das Lager : tragenden Armkreuz 12 geführt ist. 13 sind
auf die Stifte ii auf cr.eschohene Federn, die sich fegen. io und 1z abstützen und
dadurch die Riemenscheibe 6 und über die Muttern 8 die
Welle
i mach oben: drücken, so daß letztere elastisch nach unten nachgeben kann.
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Am unteren freien Enrde der Welle i ist ein Mahlkegel 15 fliegend
befestigt; derselbe besteht, wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen., aus einem
Kegelkörper 6o, der an seiner größeren Basisfläche mit einer ringförmigen: Ausnehmun(g
6i zur Aufnahme eines die :Mahlfläche 62 aufweisenden, Mahlringes 63 ausgestattet
ist. Der Mahlring 63 ist mittels Schrauben 64 auf einer Scheibe 65 befestigt, die
auf dem Gewindezapfen 66 der Welle i aufgesteckt und durch eine Schraubenmutter
67. am Körper 6o festgezogen ist. In der Mahlfläche 62 sind die entsprechende Riffelung
und am Umfang verteilt Einzugskanäle 68 eingearbeitet; letztere verlaufen in der
Richtung der Kegelerzeugenden und haben z. B. halbkreisförmiges Lichtprofil. Die
Breite der Einzugskanäle betrügteini:ge Zentimeter. Der Mahlring 63 springt, wie
insbesondere Fig. 2 zeigt, etwas aus der kegeligen Mantelfläche des Körpers 6o hervor,
und zwar bei dem bezeichneten Ausführungsbeispiel um die Tiefe der Einzugskanäle
68, so daß , sich die Sohle der letzteren bündig am die kegelige M@ant-.lfläch-e
des. Körpers 6o anschließt.
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Der Mahlkegel 15 wirkt mit einem Mahlkranz 16 zusammen; derselbe besteht
aus. einem ringfärmigen Kranzkörper 7o und dem eigentlichen Mahlring 73, dessen
Mahlfläche 7,2 gegenüber der Mahlfläche 62 des Mahlkegels liegt, wenn, letzterer
von unten 'h-er in den. Mahlkranz 16 eingreift (Fig. i). Die Mahlflächen 62, 72
bilden den Mahlspalt 78. Der Mahlring 73 ist in, einer rinigf6rmigen Ausnehmung
71 des Mahlkörpers 7o eingesetzt und daselbst durch Sehrauben 74 befestigt. Der
Mahlkranz weist an seiner hohlkegeligen Innenfläche eine schwalbenschwanzförmige
Nut 75 auf, in «-elche ein Abstreifer 76 in Form einer Bürste eingesetzt ist.
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Das zwischen. den Armen des Armkreuzes 12 in den Zuführungstrichter
25 eingeschüttete Mahlgut, z. B. Getreide, gelangt zunächst in den Ringspalt 7 zwischen
den Kegelkörper 6o- und den Kranzkörper 70 und von dort in den eigentlichen
Mahlspalt 78 zwischen den Mahlflächen 62 und 72. Hierbei gewährleisten die Einzugskanäle
68, die sich schräg radial nach außen erstrecken, die Einziehung des Mahlgutes in
den Mahlspalt, indem die Fliehkraft das Mahlgut in der Richtung der Ein,-zugsli:anäle
zu bewegen versucht, wä'hre-nd durch die Drehung des Mahlkegels Kräfte in der Umfangsrichtung
auf das Mahlgut zur Einwirkung kommen. Die Fliehkraft. und die Umfangskräfte ergeben
eine schräg verlaufende Resultierende, welche das Einziehen des in die Einzugskanäle
einsfallenden Mahlgutes seitlich in den. Mahlspalt sicherstellen, und zwar bei jeder
eingestellten Mahlspaltgröße, so auch bei Feineinstellung. Das gemahlene Gut fällt
unten beim Mahlspalt heraus.
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Während des Betriebes der Mahlvorrichtung wird die Mahlfläche des
Mahlkegels durch die Bürste 76 rein erhalten. Es können sich daher an den Mahlflächen
keinerlei Mählgutschichten absetzen, die den ununterbrochenen Betrieb durch Verstopfung
des Mahlspaltes gefährden: würden.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind im Mahlkegel und im
Mahlkranz je ein Mahlring v orgese'hen. Seelbstredeend können in den Mahlorganen
auch zwei oder mehr Mahlringe übereinanderli@eg-end angeordnet sein. Die Unterteilung
der auswechselbaren Mahlflächen in mehrere schmalere Ringe hat seinerseits den Vorteil,
daß bei ungleicher Abnutzung nur die tatsächlich abgenutzten Ringe ausgewechselt
werden müssen und ferner denn Vorteil, daß in ein und demselben Mahlgang Ringe mit
verschiedener Riffelung zur Anwendung kommen können., derart, daß, die zuerst mit
dem Mahlgut zusammenwirkenden Ringe eine gröbere Riffelung aufweisen und die anschließenden
Ringe mit einer feineren, Riffelung ausgestattet werden.
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Die Mahlringe können aus jedem beliebigen Baustoff 'hergestellt sein;
zweckmäßig bestehen sie aus Stahl, der nach erfolgter Einarbeitung der Riffelung
einem Härteverfahren unterzogen wird, um eine längere Benutzungsdauer zu erreichen.
Die Körper 6o und 7o der Mahlorgane 1,:önnen dagegen aus einem billigen, körperfesten
Baustoff hergestellt sein.