DE851913C

DE851913C - Automatische Feuerwaffe mit einteiligem Verschluss

Info

Publication number: DE851913C
Application number: DEP25796D
Authority: DE
Inventors: Erwin Hepperle; Hanns Dipl-Ing Lippert
Original assignee: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon Buhrle AG
Current assignee: Rheinmetall Air Defence AG
Priority date: 1945-04-21
Filing date: 1948-12-21
Publication date: 1952-10-09
Also published as: US2600007A; BE464718A; NL72471C; CH270454A; US2523704A; GB614534A; DE844558C; GB626502A; FR54965E; DE851914C; FR55172E; GB612182A; FR925818A; CH264637A; CH270455A

Description

Gegenstand des Patentes 844558 bildet eine automatische Feuerwaffe mit einteiligem Verschluß, bei welcher das Riegelorgan durch einen vorgespannten Kraftspeicher, sobald der Verschluß seine Endstellung erreicht hat, in die Riegelstellung gebracht wird.

Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Weiterausbildung des Riegelorgans und des Kraftspeichers, durch welche eine besonders vorteilhafte Bauweise einer automatischen Feuerwaffe ermöglicht wird. Erfindungsgemäß ist das Riegelorgan

mit unter der Wirkung der Gasdruckkräfte selbst öffnenden Flächen an der Verschlußhülse abgestützt und der das Riegelorgan betätigende Kraftspeicher als Unterstützung für das Riegelorgan ausgebildet. Dabei kann nun zweckmäßig im Vorlauf des Verschlusses der Kraftspeicher vom Riegel vorgespannt werden, und es kann auch der Kraftspeicher selbst in der vordersten Stellung an einem festen Anschlag auftreffen, so daß durch die Prellwirkung ein rascheres Einschwenken des Riegelorgans ermöglicht wird. Der Kraftspeicher ist

zweckmäßig mit einem Steuerhebel ausgerüstet, der den Kraftspeicher in die das Riegelorgan freigebende Stellung bringt.

Grundsätzlich sind nach dem Erfindungsgedanken zwei Konstruktionen möglich. Es kann nämlich der Kraftspeicher und dessen Steuerhebel rohrfest oder auch Wiegenfest ausgebildet werden. Im ersteren Falle wird die Steuerung von der den Riegel unterstützenden in die ihn freigebende Stellung durch einen Wiegenfesten Anschlag erfolgen, während im zweiten Falle die Steuerung des Kraftspeichers durch das zurücklaufende Rohr erfolgen kann.

In der Zeichnung sind in den Fig. ι bis 11 zwei beispielsweise Ausführungsformen des Gegenstands der Erfindung dargestellt; es zeigt

Fig. ι einen Schnitt durch eine automatische Feuerwaffe in schematischer Darstellung,

Fig. 2 die Stellung der Verriegelungsorgane im so Vorlauf des Verschlusses,

Fig. 3 die Stellung der Verriegelungsorgane bei verriegeltem Verschluß,

Fig. 4 die Stellung der Verriegelungsorgane vor der Freigabe des Riegels durch die Unterstützung, Fig. 5 die Stellung der Verriegelungsorgane beim Rücklauf des Verschlusses,

Fig. 6 eine Ansicht in Pfeilrichtung A in Fig. 4, Fig. 7 einen Schnitt durch eine automatische Feuerwaffe in schematischer Darstellung in einer zweiten Ausführungsform,

Fig. 8 die Stellung der Verriegelungsorgane im Vorlauf des Verschlusses,

Fig. 9 die Stellung der Verriegelungsorgane bei verriegeltem Verschluß,

Fig. 10 die Stellung der Verriegelungsorgane vor der Freigabe des Riegels durch die Unterstützung, Fig. 11 die Stellung der Verriegelungsorgane beim Rücklauf des Verschlusses.

Die automatische Feuerwaffe besteht in bekannter Weise aus einer Verschlußhülse 1, in die das Rohr 2 mittels Bajonettverbindung eingesetzt ist. Die Verschlußhülse 1 gleitet auf der Wiege 3 entgegen der Wirkung der Feder 4. Der in der Verschlußhülse gleitende Verschluß 5 steht unter der Wirkung der Vorholfeder 6. An der Verschlußhülse ι ist der Hebel 7 mittels eines Bolzens 8 drehbar gelagert. Der Hebel 7 ist mit dem Kraftspeicher 9 über den Bolzen 10 verbunden. Der Kraftspeicher 9 enthält die Feder ii, die sich an einen Anschlag 12 der Verschlußhülse anlegt. Der Riegel 13 ist im Verschluß mittels Bolzens 14 gelagert und liegt mit der Fläche 15 auf einer entsprechenden Fläche 16 an der Verschlußhülse an. Die beiden Flächen 15 und 16 sind so gewählt, daß unter der Wirkung der Gasdruckkräfte der Riegel mit seiner Fläche 15 von der Fläche 16 abgleitet, d. h. die Verriegelung gelöst wird. Der Riegel 13 weist einen Ansatz 17 auf, mit welchem er in der verriegelten, in Fig. 3 dargestellten Lage auf dem Kraftspeicher 9 zur Anlage kommt.

Die Wirkungsweise der Verriegelungsorgane ist kurz folgende: In Fig. 2 ist gezeigt, wie der Verschluß in seinem Vorlauf mit dem Ansatz 17 an dem Kraftspeicher 9 zur Anlage kommt und diesen dadurch spannt. In der in Fig. 2 gezeigten Lage prellt der Kraftspeicher 9 auf den verschlußhülsen- · festen Anschlag 12 auf. Es ist dies diejenige Stellung des Verschlusses, in der der Riegel in die verriegelte Stellung nach Pfeilrichtung eingeschwenkt werden kann. Durch die Prellwirkung beim Aufschlag des Kraftspeichers 9 auf den Anschlag 12 wird die Wirkung der Feder 11 unterstützt und der Riegel in die verriegelte Stellung geschwenkt. Gleichzeitig wird aber der Riegel durch den Kraftspeicher 9, der unter der Wirkung der Feder 11 eine weitere Bewegung ausführt, unterstützt, indem dieser unter den Ansatz 17 des Riegels 13 zu liegen kommt.

Die Waffe ist nunmehr verriegelt (Fig. 3), wobei durch die besondere Ausführung des Riegels 13 die Gasdruckkräfte durch die Abstützfläche 15, mit der sich der Riegel an der Fläche 16 der Verschlußhülse ι abstützt, und die Fläche 18, mit der sich der Riegel am Verschluß abstützt, aufgenommen werden; mit andern Worten, die Lagerung des Riegels 13 ist im wesentlichen entlastet.

Nach Abgabe des Schusses gleitet die Verschlußhülse ι mit Rohr 2 auf der Wiege 3 entgegen der Feder 4 nach hinten. Dadurch kommt aber der Nocken 19 des Hebels 7 in den Bereich eines go Wiegenfesten Anschlags 20 (Fig. 4). Der wiegenfeste Anschlag 20 bewirkt nun ein Zusammendrücken des Kraftspeichers und damit gleichzeitig eine Verschiebung unter dem Ansatz 17 des Riegels 13 hinweg. Der seiner Unterstützung beraubte Riegel kann nun unter der Wirkung der Gasdruckkräfte, da die Flächen 15 und 16 selbstentsperrend sind, in Pfeilrichtung nach unten gleiten, wodurch die Verriegelung gelöst ist. Der Verschluß wird dann nach hinten getrieben (Fig. 5), und beim Vorlaufen wiederholt sich der oben beschriebene Vorgang.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 bis 11 ist der Kraftspeicher 21, der die Feder 22 enthält; mittels des Bolzens 23 an einen Hebel 24 angelenkt. Der Hebel 24 ist aber seinerseits mit einem Bolzen 25 an der Wiege befestigt. Ebenfalls ist der feste Anschlag 26, auf den der Kraftspeicher 21 aufprallt, an der Wiege vorgesehen. Die Steuerung des Hebels 24 erfolgt beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 bis 11 durch einen Nocken 27, der durch eine Nase 28 an der Verschlußhülse 1 betätigt wird. Die Wirkungsweise ist kurz folgende: Beim Vorlauf des Verschlusses wird wiederum durch den Ansatz 17 des Riegels 13 der Kraftspeicher 21 zusammengedrückt. Im Augenblick, wo der Kraftspeicher 21 an dem Wiegenfesten Teil 26 zum Anschlag kommt (Fig. 8), liegt der Riegel 13 vor der Riegelfläche 29 der Verschlußhülse und kann einmal unter der Wirkung der Feder 22 und dann auch unter der Schockwirkung nach Pfeilrichtung in die verriegelte Stellung geschwenkt werden. Eine weitere Bewegung des Kraftspeichers bringt dann die Unterstützung des Ansatzes 17 des Hebels 13 (Fig. 9) wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 6. Nach Abfeuerung des Schusses

wird die Verschlußhülse mit Rohr zurückgetrieben, und die Nase 28 drückt auf den Nocken 27 des Wiegenfesten Hebels 24 und verschwenkt diesen unter Zusammendrückung der Feder 22 (Fig. 10). Dann wird wiederum der Riegel 13 seiner Unterstützung beraubt und öffnet sich infolge der mehrfach erwähnten Ausbildung der Auflageflächen unter der Wirkung der Gasdruckkräfte in Pfeilrichtung von selbst. Der Verschluß mit Riegelorgan 13 kann dadurch zurückgetrieben werden (Fig. 11). Die Ausführungsbeispiele zeigen, daß sich mit der den Gegenstand der Erfindung bildenden besonderen Ausgestaltung des Riegelorgans und des Kraftspeichers, wie sie im Patent Nr. 844558 gezeigt sind, eine besonders einfache und betriebssichere Verriegelung erreichen läßt.

Claims

Patentansprüche:

1. Automatische Feuerwaffe mit einteiligem Verschluß nach Patent 844 558, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelorgan (13) mit unter der Wirkung der Gasdruckkräfte selbst öffnenden Flächen (15) an der Verschlußhülse (1) abgestützt und der das Riegelorgan betätigende Kraftspeicher (9, 11) als Unterstützung für das Riegelorgan (13) ausgebildet ist.

2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (11) in der vordersten Stellung an einem festen Anschlag (12) auf trifft, so daß durch die Prellwirkung ein rascheres Einschwenken des Riegelorgans ermöglicht wird.

3. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (9, 11) mit einem Steuerhebel (7) ausgerüstet ist, der den Kraftspeicher (9, 11) in die das Riegelorgan (13) freigebende Stellung bringt.

4. Feuerwaffe nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (9, 11) mit dem Steuerhebel (13) fest mit der Verschlußhülse (1) verbunden ist und durch den Wiegenfesten Anschlag (12) in die das Riegelorgan (13) freigebende Stellung gebracht wird.

5. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelorgan (13) in der verriegelten Stellung sich einerseits an der Verschlußhülse (1) und anderseits mit einer Fläche (18) am Verschluß (5) abstützt, so daß die Lagerung des Riegelorgans entlastet ist.

6. Feuerwaffe nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (21, 22) mit dem Steuerhebel fest mit der Wiege (3) verbunden ist und durch eine beim Rohrrücklauf auf einen Nocken (27) des Steuerhebeis (24) wirkende Nase der Verschlußhülse (1) in die das Riegelorgan freigebende Stellung gebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen