DE336395C

DE336395C - Selbsttaetige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf

Info

Publication number: DE336395C
Application number: DE1917336395D
Authority: DE
Original assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Current assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Priority date: 1917-09-01
Filing date: 1917-09-01
Publication date: 1921-04-30

Description

Selbsttätige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf. Es sind selbsttätige Feuerwaffen mit gleitendem Lauf bekannt, bei denen an den zurücklaufenden Teilen ein Riegel gelagert ist, der sich nach beendetem Vorlauf hinter das Verschlußstück legt und dieses dadurch verriegelt. Bei den bekannten Anordnungen dieser Art steht der Riegel mit der Verschlußhülse und dem Lauf ausschließlich unter der Einwirkung der Schließfeder, die demnach das ganze zurücklaufende System wieder nach vorn zu bringen hat, wobei das vordere Ende des Riegels auf eine schräge Fläche des Gehäuses aufläuft und sich hinter den Verschluß legt. Bei dieser Anordnung wird bei größeren Erhöhungen der Schußzahl der Waffe das Schließen des Verschlusses nicht mit Sicherheit erreicht, weil die Schließfeder zu schwach ist, um das Gewicht der zurücklaufenden Teile bei steiler Lage zu heben. Eine Verstärkung der Schließfeder ist aber nicht angängig, weil man dann besonders bei größeren Kalibern nicht mehr in der Lage ist, den Verschluß der Spannung der Schließfeder entgegen von Hand zu öffnen. Auch würde sich unter normalen Verhältnissen durch eine solche übermäßig starke Schließfeder eine unzuläsig hohe Vorlaufgeschwindigkeit des Verschlusses ergeben. Ebenso würde eine Waffe mit übermäßig starker Schließfeder infolge der dadurch bedingten Bremsung nicht mit kleineren Ladungen schießen können.
Diese Mängel werden gemäß, der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt, daß der Schließfeder die Funktion des Vorholens der zurücklaufenden Teile durch eine besondere V orholfeder abgenommen wird, durch die beim Vorlauf der Teile der an diesen gelagerte Riegel zunächst gegen eine senkrechte Fläche des Gehäuses gedrückt wird, wodurch der Lauf am Vorgleiten in die Schußstellung so lange gehindert wird, bis der Verschluß in seine Schließstellung gelangt und dadurch der bis dahin niedergehaltene Riegel derart freigegeben wird, daß er durch eine besondere Riegelfeder hinter den Verschluß gelegt wird. Hierdurch ist die Rückführung des Laufes in die Schußstellung von dem Druck der Schließfeder völlig unabhängig, während anderseits der Verschluß von Hand geöffnet werden kann, ohne daß die Spannung der Vorholfeder dabei überwunden zu werden braucht.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. r einen Längsschnitt der Waffe bei verriegeltem Verschluß in der Schußstellung, Fig. 2 einen gleichen Schnitt bei geöffnetem Verschluß und den Lauf in der durch den Riegel gehaltenen Stellung.
An dem festen Gehäuse z ist der Lauf 2 verschiebbar gelagert. Mit dem Lauf 2 verschraubt ist die Laufgabel 3, in welcher der Riegel 4 mittels des Bolzens 5 drehbar gelagert ist. In den Ausschnitt des Riegels 4 greift die in der Laufgabel 3 gelagerte Riegelfeder 7 ein. Diese ist bestrebt, den Riegel zu drehen. In der Bohrung der Laufgabel 3 ist der Verschluß 8 verschiebbar gelagert. Mit dem Verschluß gekuppelt ist die Buchse zur Schließfeder g, in welcher die Schließfeder ro gelagert ist. Unter dem Gehäuse r befindet sich die Brems- und Vorholeinrichtung. Biese besteht aus der Federbüchse i i, der Klaue i2 und der Vorholfeder 13. Die Klaue 12 greift mit ihrem Kopf durch eine Ausnehmung des Gehäuses i' in die Ausnehmung 1q. der Laufgabel 3. Die Federbüchse stützt sich mit ihrem Zapfen gegen das Gehäuse. Die Abzugseinrichtung kann beliebig ausgebildet sein und ist deshalb hier nicht beschrieben.
Beim Schuß wird der Lauf 2 mit dem verriegelten Verschluß zurückgedrückt, wobei die Vorholfeder 13 gespannt wird. Während des Rücklaufes findet die Entriegelung des Verschlusses statt, indem durch Anlaufen des Riegels an der schrägen Kastenwand dieser vom Verschluß weggedrückt und hierdurch die Riegelfeder 7 gespannt wird. Nach erfolgtem Rücklauf wird der Lauf mit der gekuppelten Laufgabel 3 und dem Riegel durch die Vorholfeder 13 so weit nach vorn geschoben, bis sich der Riegel gegen die senkrecht zur Zugrichtung der Vorholfeder angeordnete Fläche 15 des Gehäuses i stützt. Infolge Einwirkung der gespannten Schließfeder io gleitet der Verschluß 8 weiter nach vorn. Ist der Verschluß in die Schließstellung gekommen, so tritt die Riegelfeder 7 in Tätigkeit, indem sie den Riegel 4 von der Gehäusefläche 15 abhebt und dem Verschluß 8 vorlegt. Die nun plötzlich frei gewordene Vorholfeder 13 wirft den Lauf, die Laufgabel und den verriegelten Verschluß nach vorn. Kurz bevor diese Teile ihre Ruhestellung erreichen, also im Augenblick der höchsten Vorlaufgeschwindigkeit, erfolgt die Auslösung des Schusses.

Claims

PATENTANSPRUCH: Selbsttätige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf und einem damit zurücklaufenden Riegel, der sich beim Vorlauf hinter das in die Schließlage gelangte Verschlußstück legt, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Schließfeder (io) eine besondere Vorholfeder (i3) angeordnet ist, durch die beim Vorlauf der Teile der an diesen gelagerte Riegel (¢) zunächst gegen eine .senkrechte Fläche (i5) des Gehäuses gedrückt wird, wodurch der Lauf am Vorgleiten in die Schußstellung so lange gehindert wird, bis der Verschluß (8) in seine Schließstellung gelangt und dadurch der bis dahin niedergehaltene Riegel (4) derart freigegeben wird, daß er durch eine besondere Riegelfeder (7) hinter den Verschluß gelegt wird.