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Selbsttätige Öffnungs- und Schließvorrichtung des Verschlusses von
Rohrrücklaufgeschützen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Öffnen und Schließen des Verschlusses von Rohrrücklaufgeschützen mit Hilfe einer
beim Rücklauf gespannten Feder. Entgegen den bekannten Anordnungen bedingt das Spannen
der Schließfeder nicht zwangsläufig ein Öffnen des Verschlusses, und die Spannbe-,vegung
erfolgt nicht mit der Rücklaufgeschwindigkeit des Rohres. Daher vollziehen sich
die Spann-und Verriegelungsvorgänge weniger heftig, also mit größerer Schonung der
einzelnen Teile und größerer Zuverlässigkeit ihrer Wirkung. Ebenso bleibt eine Veränderung
der Rohrrücklauflänge ohne Einfluß, und . die hierfür bisher vorgesehenen ausgleichenden
Einrichtungen fallen fort.
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Nach der Erfindung besteht die selbsttätige üffnungs- und Schließvorrichtung
aus einem das Verschlußstück bewegenden Schubkurbelgetriebe, das von einem am Bodenstück
befestigten Kraftsammler betätigt wird. In diesem wird auf einem stets gleichen
Teil des Rücklaufweges eine Feder gespannt und während des weiteren Rück- und größten
Teil des Vorlaufes gesperrt gehalten. Zu Ende des Vorlaufes wird dieser Kraftspeicher
.durch Auftreffen auf einen federbelasteten Stößel in seiner die Schließfeder verriegelnden
Lage gegenüber dem vorlaufenden Rohr mit der Wirkung eines öffnens .des Verschlusses
angehalten und hierbei kurz nach dem Einfall des als Sperre ausgebildeten Auswerfers
in den in öffnungslage gelangenden Verschluß entriegelt. Die jetzt innerhalb des
Kraftspeichers freie, gegen .die Verriegelung des Auswerfers anstehende gespannte
Schließfeder wird durch den beim Einschieben der Ladung aus dem Verschlußstück ausgelösten
Auswerfer für den Schließvorgang frei.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i bis 5 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den Verschlußöffner bei vorgelaufenem
Rohr und geschlossenem Verschluß.
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Abb. 2 zeigt einen Längsschnitt durch das Schließfedergehäuse von
oben, Abb. 3 einen Querschnitt dazu.
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Abb..4 zeigt die Schließeinrichtung im Längsschnitt bei vorgelaufenem
Rohr und geöffnetem, durch den Auswerfer verriegeltem Verschluß und Abb. 5 während
des Rohrrücklaufs mit gespannter und verriegelter Schließfeder.
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Das zwischen den Lafettenwänden a" rücklaufende Geschützrohr a ist
beispielsweise
mit einem senkrechten Keilverschluß a, versehen,
der durch Verschwenken eines in eine Nut a. des Verschlußblockes a1 eingreifenden
Schubkurbelgetriebes a., a4 geöffnet und geschlossen wird. Der im Bodenstück schwenkbare
Auswerfer a, wird in bekannter Weise am Ende der Öffnungsbewegung des Verschlusses
ausgeschwungen und hält den Verschlußblock in der geöffneten Lage fest, bis er durch
das Einwerfen einer neuen Patrone in das Rohr -zurückgedreht wird und den Verschluß
wieder freigibt.
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In der am Rohrbodenstück befestigten Schließfederkarnmer b ist das
die Schließfeder cl aufnehmende Schließfedergehä use c längsverschiebbar gelagert.
Die Schließferler cl stützt sich nach hinten gegen den Boden des Gehäuses c und
nach vorn gegen einen Bund c_ der sie durchdringenden Stange c, ab, die am Schubkurbelgetriebe
a, a4 angreift. Das Schließfedergehäuse c ist an seinem vorderen Ende mit einem
um :den Bolzen c4 verschwenkbaren Lenker cü v erbuhden, der mit den anderen Ende
durch den Bolzen c" an einem am Rohr a um den Zapfen d, schwenkbaren Spannhebel
d verbunden ist. Der Spannhebel d trägt unten eine Nase d- welche beim Rohrrücklauf
gegen einen festen Anschlag e der Lafette a" anläuft und dabei durch das Anhalten
der Büchse c die Spannung der Schließfeder cl bewirkt. Die vordere Stirnfläche c.r
des Schließfedergehäuses c arbeitet mit der hinteren Stirnfläche f" eines öffnerstößels
f zusammen, welcher in einem mit der Lafette a" fest Verbundenen Gehäuse f, entgegen
einer Feder f. verschiebbar gelagert ist und das Ulifnen des Verschlusses beim Rohrvorlauf
bewirkt.
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Im Schiießfedergehäuse c ist ein federbelasteter, in vertikaler Ebene
um den Zapfen g, schwenkbarer Sperrhebel g gelagert, dessen t orderes Ende einen
mit der oberen Wand b, der Schließfedergehäusekammer b und mit einem in dieser Wand
verstellbaren Nocken h. zusammenarbeitenden Steuernocken g" aufweist und dessen
hinteres Ende eine mit der vorderen Stirnfläche des Bundes c, zusammenarbeitende
Nase g3 trägt. Wird das Schließfedergehäuse c nach vorn aus seiner Kammer b unter
Spannung der Schließfeder cl herausgezogen, so gleitet der Steuernocken 92 vom Nocken
k ab, so daß sich der Sperrhebel g unter dem Druck der Feder g4 mit seiner Nase
g3 vor die vordere Stirnfläche des Bundes c, legt, wodurch die Schließfeder in gespannter
Stellung gesichert wird. Der Nocken h ist in einem Längsschlitz b, der Schließfedergehäusekammer
b ver- und feststellbar. Die Verschwenkung des Sperrhebels g unter dem Druck rler
Feder g4 wird durch eine am Nockenende vorgesehene Naseg, begrenzt, welche sich
geä-,n eine Gegennase c8 des Schließfedergehäuses c anlegt (Abb. 5). Mittels des
einstellbaren Anschlags h. kann der "Zeitpunkt der Entriegelung der Schließfeder
cl so geregelt werden, daß dies finit Sicherheit erst eintritt, wenn der Auswerfer
a. seine Sperrstellung zu den geöffneten Verschlußblock schon eingenommen hat.
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Zur weiteren Sicherung des Schließfedergehäuses c in der Lage nach
Abb. 5; bei der zum Gespannthalten der Schließfeder c, schon die Sperreg in die
Sperrlage gefallen ist, ist in einer Ausnehmung b; (Abb. 3) der Kammer b, um den
Zapfen i, horizontal schwenkbar, ein zweiter federbelasteter Sperrhebel i. gelagert
(Abb. 2), dessen Vorderes Ende eine Sperrnase i., aufweist und dessen hinteres
Ende einen von der Lafetten-@vand a" gesteuerten Nocken i ; besitzt. Beim Rücklauf
wird der Hebel i., sobald sein Steuernocken i3 über den Steuerendpunkt a"' der Lafette
a" hinausgleitet, unter dem Druck der Feder i4 ausgeschwungen. Die einwärts schwingende
Nase i. legt sich dabei gegen die Vorderkante einer in der Seitenwand c,, vorgesehenen
Ausnehmung des SChließfedergehäuses c und verriegelt dieses mit der Kammer b, kurz
bevor die heim Spannen der Schließfeder c, etwas über die Sperrwirkung des Hebels
g hinausgezogene Büchse c unter der Rückstellwirkung der gespannten Schließfeder
c, die Sperrnase g.. an dem Bund c, des als Öffnerstange dienenden Schließfeder:
bolzens c. zur Anlage kommen läßt. Damit ist eine Verriegelung des Schließfedergehäuses
c mit den festen Rohrteilen geschaffen und eine zufällige Rückbewegung der Federbüchse
c mit einem vorzeitigen Üffnen des Verschlusses verhindert. Die im ersten Teil des
Rücklaufs gespannte Schließfeder läuft also in gespannter und durch Hebel i gesperrter
Stellung mit dem Rohr zurück, und erst beim Vorlauf wird nach Entriegelung der Schließfeder
durch Anlaufen .des Steuernockens i." gegen Anschlag a"' .der Sperrhebel g wirksam
und übernimmt die Sperrung der Schließfeder auf dem letzten Teil des Vorlaufes,
auf welchem der Verschluß geöffnet und durch den Auswerfer in geöffneter Stellung
gesperrt wird.
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Bei Beschreibung der Wirkungsweise der Verschlußöffnungs- und Schließvorrichtung
sei von der Schußstell:ung (Abb. i) ausgegangen, in der die Waffe geladen und der
Verschluß geschlossen ist. Der Stößel fliegt unter dem Druck seiner Feder f2 gegen
die Stirnfläche c; des Schließfedergehäuses c an. Der Sperrhebel i befindet sich
in der in Ahb. 2, Sperrhebel g in der in Abb. i gezeichrieten
Stellung.
Beim Schuß läuft das Rohr mit der Schließvorrichtung zunächst in unveränderter Lage
der Teile nach Abb. i zurück, bis die Nase d. des Spannhebels d gegen den Anschlage
der L afette a" anläuft. Da der Schwenkpunkt dl des Spannhebels d mit dein Rohr
a und der Schließfederkammer b in Rückwärtsbewegung verbleibt, wird das Schließfedergehäuse
c festgehalten und gegenüber dein Rohr mit einer durch das Übersetzungsverhältnis
der wirksamen Hebellängen verminderten Geschwindigkeit relativ nach vorn gezogen.
Hierbei wird die Schließfeder cl gespannt, bis der Spannhebel d die in Abb. 5 gezeichnete
Lage erreicht hat und über den _\nschlag e hinwegzugleiten beginnt. Kurz. vorher
ist der Sperrhebel i. in die Rast des Schließfedergehäuses c eingefallen und hält
dieses numnehr mit der Kammer b verriegelt, womit auch die Schließfeder cl in der
Spannstellung gehalten wird. Der Sperrliebel g nimmt dabei die in Abb. 5 gezeichnete
Stellung ein, seine Nase g. liegt dicht vor dem Bund c._ der Stange cä. In dieser
Lage ihrer Teile läuft die Schließvorrichtung mit dem Rohr weiter zurück. Der Spannvorgang
der Schließfeder ist also von der .äuge des Rohrrücklaufes unabhängig.
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Beim Vorlauf des Rohres läuft zunächst der Hebel i mit seinem Steuernocken
1,
gegen den Anschlag a"' der Hinterkante der Lafettenwand a" an und entriegelt
das lchließfedergehäuse c von der Kammer b, worauf der Hebel g die weitere Sperrung
des Gehäuses c gegenüber der Stange c" c3 übernimmt und die Schließfeder gespannt
hält. Beim weiteren Vorlauf des Rohres stößt ,las Schließfedergehäuse c mit seiner
Stirnfläche c7 gegen den öffnerstößel f an und wird durch diesen, der dabei entgegen
seiner Federbelastung f_ etwas nach vorn nachgibt, stoßfrei gegenüber dem Rohr und
der damit fest verbundenen Kammer V zurückgehalten. Dadurch wird der Verschluß geöffnet.
Bei der Vorwärtsbewegung der Kammer b gegenüber dein Federgehäuse c gleitet :der
Hebel g finit seinem Steuernocken g. an der Führungswand bi entlang und wird, kurz
nachdem der Auswerfer a. in seine Stellung zum Sperren des geöffneten Verschlusses
eingefallen ist, durch Aufladen auf den Steuernocken lt aus der Sperrlage
ausgeschwungen. Damit ist -die Schließfeder cl entriegelt und steht gegen den durch
den Auswerfer a, gesperrten Verschluß a1 an. Durch Einwerfen einer neuen Patrone
in das Roh: wird der Verschlußblock vom Auswerfer entriegelt und durch die Feder
cl wieder geschlossen.
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Der Anschlag e ist an der Wiege derart federnd angeordnet, daß der
Spannhebel d bei einem etwaigen Versagen der beiden Sperren g und i und bei dadurch
entspannt vorgeführter Schließfeder den Anschlag e wegdrücken und ohne Schaden über
ihn hinweggleiten kann.