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Selbsttätige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf und verriegeltem Verschluß
Die Erfindung betrifft die weitere Ausbildung der in Patent 472:269 beschriebenen
selbsttätigen Feuerwaffe mit gleitendem Lauf und verriegeltem Verschluß, bei der
das Verschlußstück nach seiner Entriegelung mittels einer im ersten Teil des Rohrrücklaufes
gespannten Feder gegenüber dem Lauf zurückgeworfen wird, um das Auswerfen der abgeschossenen
Patronenhülse zu bewirken und den zum Zuführen einer neuen Patrone zwischen Lauf
und Verschlußstück erforderlichen freien Raum zu schaffen. Hierbei wird die Auslösung
eines Wurffedergesperres zum Freimachen der aufgespeicherten Wurffederenergie und
deren Übertragung auf das Verschlußstück von ein und demselben Glied bewirkt. Ein
im beweglichen Wurffederwiderlager befindlicher Schieber löst, von einem keilzahnartigen
Vorsprung des zurücklaufenden Verschlußstüakes gesteuert, zunächst das Wurffedergesperre
aus, legt sich sodann bei der nunmehr einsetzenden Verschiebung des Federwiderlagers
durch Federbelastung in eine Rast des Verschlußstückes ein und überträgt auf dieses
die Kraftwirkung der Wurffeder.
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Damit kann jedoch ein einwandfreies Arbeiten der Wurfeinrichtung in
Frage gestellt sein, indem etwa durch ein Klemmen des Schiebers in seiner Lagerführung
oder durch Verschleiß des starker Abnutzung unterworfenen Steuergliedes am Verschlußstück
der Schieber ohne einzurasten über das Verschlußstück hinweggleitet und mithin der
Verschluß überhaupt nicht oder nicht genügend weit geöffnet wird.
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Diese Möglichkeiten und Übelstände auszuschalten, ist Zweck und Ziel
der Erfindung. Danach ist die Auslösung des Wurffedergesperres und die Übertragung
der Wurffederenergie auf das Verschlußstück je einem besonderen, in dem beweglichen
Wurffederwiderlager befindlichen Organ zugewiesen. Zweckmäßig sind die Verhältnisse
so getroffen, daß das Kraftübertragungsglied der Wurffeder, das zum Durchlaß des
Verschlußstückes ausgehoben sein mußte, beim Rohrrücklauf schon vor der Auslösung
des Wurffedergesperres in seine Kupplungslage mit dem Verschlußstück eingerückt
ist. Das gewährleistet ein sicheres Kuppeln und ermöglicht, die Freigabe der Wurffederenergie
zeitlich so nahe mit dem Anlaufen des Kraftübertragungsgliedes der Wurffeder an
das Kupplungsgegenglied des Verschlußstückes zusammenzulegen, daß nennenswerte Stoßwirkungen
in
den Kupplungsteilen nicht auftreten.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Abbildungen geben die Verhältnisse der Waffe in der nach Schußabgabe einsetzenden
zeitlichen Reihenfolge.
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Es zeigt Abb. i die Wurfeinrichtung und den Verschluß im Längsschnitt
während des Rohrrücklaufs bei vollständig gespannter Wurffeder und Einsetzen der
Auslösung der Federsperre, Abb.2 einen Querschnitt nach A-B der-Abb. i, Abb. 3 die
Wurfeinrichtung; und den Verschluß beim weiteren Rohrrücklauf nach erfolgter Auslösung
der Federsperre und Abb. .4 bei wieder vorgelaufenem; Rohr und verriegeltem Verschluß.
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Das Rohr a ist in dem Gehäuse f der Waffe geführt und
in seinem hinteren Ende a, als Verschlußhülse für das mit ihm, beispielsweise durch
Drehwarzenverschluß, verriegelbare Verschlußstück b ausgebildet. Außen am Rohr sitzt,
parallel zur Seelenachse, ein Federgehäuse a.J zur Aufnahme und Lagerung der Wurffeder
d. Diese stützt sich nach der Laufmündung zu gegen einen festen: Boden im Gehäuse
a., ab. Das andere Federwiderlager ist durch einen Bund es der längsverschiebbaren
Wurfstange e gebildet. Das Festhalten der mit dem Rohr zurücklaufenden Wurfstange
e zum Spannen der Wurffeder d
erfolgt durch Anlaufen des Wurfstangenkopfes
e, gegen die Sperrnase h. des unter dem Einfluß der Druckfeder h3 in die Bahn des
Wurfstangenkopfes hineinragenden Doppelhebels h imGehäuse f. Zur Auslösung
der Wurffeder und Übertragung ihrer aufgespeicherten Energie auf das Verschlußstück
b sind im Wurfstangenkopf, senkrecht zur Rohrrücklaufrichtung verschieblich, der
Auslösebolzen g und der Mitnehmerbolzen i gelagert. Letzterer ist seitlich mit Zapfen
i6 versehen, die durch Schlitze e4 im Wurf stangenkopf herausragen und sich unter
dem Druck der Feder e2 an Schrägleisten f, der Gehäusetasche f führen. Damit wird
in Abhängigkeit von der relativen Lage des Wurfstangenkopfes e, gegenüber der feststehenden
Gehäusetasche feine zwangsläufige Bewegung des Mitnehmerbolzens i erreicht derart,
daß in seiner tiefsten Stellung der Mitnehmerdaumen i3 hinter einen Vorsprung b=
des Verschlußstückes zu liegen kommt, in seiner höchsten Stellung während des letzten
Teiles des Rohrvorlaufes jedoch so weit in. den Wurfstangenkopf zurückgezogen ist,
daß das Verschlußstück frei unter ihm hinweggleiten kann. Zum Ausrücken des Sperrgliedes
h. dient der Daumen g, der aus dem Wurfstangenkopf unter dem Druck der Feder g,
in die Bahn des Verschlußstückes b hineinragt. Bei Rücklauf des Verschlußstückes
wird er durch dessen Schrägfläche b, angehoben, drückt mit seinem Stößel g2 gegen
den Sperrhebel 7a und schwenkt diesen aus,der Bahn des Wurfstangenkopfes heraus.
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Am Rohrrücklauf nach dem Abfeuern eines Schusses nimmt zunächst die
Wurfstange e teil, bis ihr Kopf e, an die Sperrnase h2 des Sperrhebels h anschlägt.
Von da ab ist sie zunächst gegenüber dem weiter zurückgleitenden Lauf a und dem
mit ihm verbundenen Federgehäuse a3 gesperrt, und die Wurffeder d wird gespannt.
Inzwischen ist der Mitnebmerbolzen i durch Zwangsführung mit seiner Nase i8 hinter
den Vorsprung b2 des Verschlußstückes getreten (Abb. i). Nunmehr hebt die Schrägfläche
b, des Verschluß-. stüdkes b den Daumen g an, und dieser schwenkt das Sperrglied
h2 bis zur Freigabe des Wurfstangenkopfes nach außen ('Abb. 3). Die Wurffeder d
entspannt sich und erteilt vermittels des Mitnehmerdaumens i3 dem Verschlußstück
b bis zu ihrer vollständigen Entspannung , eine zusätzliche Beschleunigung gegenüber
dem ebenfalls noch zurücklaufenden Rohr a. Dieser Vorgang erfolgt mit solcher Kraft,
daß selbst im Patronenlager des Rohres a festhaftende Patronenhülsen mit Sicherheit
gelockert und ausgezogen werden und andererseits zwischen Rohr und Verschlußstück
der für den Hülsenauswurf und das Einführen einer neuen Patrone notwendige Zwischenraum
gewonnen wird.
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Nach Entspannung dei Wurffeder wird das Verschlußstück b zufolge seiner
Massenträgheit weiter zurückgleiten, bis nach Aufzehrung der Gesamtrückstoßenergie
der Pulvergase unter dem Einfluß einer nicht gezeichneten, beliebig gearteten Vorholvorrichtung
der Rohrvorlauf beginnt= Im letzten Teil des Rohr,#;orlaufs wird der Mitnehmerbolzen
i durch Auflaufen seiner Zapfen i, auf die Schrägleisten f, der feststehenden Gehäusetasche
f aus der Bahn -des Verschlußstückes b herausgezogen, und das unter dem Einfluß
einer (nicht gezeichneten) Schließfeder dem Lauf nacheilende Verschlußstück kann
unbehindert in seine vordere Endlage im Lauf vorgleiten.