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Vorrichtung zum selbsttätigen Reinigen unterteilter Walzen einer Textilmaschine,
insbesondere der Streckwerk-Walzen einer Spinnmaschine In Spinnmaschinen wird das
Vorgarn beim Durchlaufen eines aus zwei Gruppen von übereinanderliegenden zylindrischen
Walzen bestehenden Streckwerkes gestreckt. Die Walzen der unteren Gruppe sitzen
mit ihren Drehzapfen in hierfür vorgesehenen Lagerstellen der Stanze. Auf diesen
ersten Walzen lagern Druckwalzen aus Stahl, die glatt oder mit Kautschuk, Kork bzw.
Leder bezogen sind. Deren Drehzapfen sitzen in Rinnen oder Führungen, die für diesen
Zweck in dem mit seinem einen Ende in der Stanze beweglichen Deckel vorgesehen sind.
Der Faserflug, der sich auf die Walzen setzt, ballt sich zusammen und wird schließlich
durch das Vorgani fortgerissen, wodurch unsauberes Garn entsteht oder auf Ringspinnmaschinen
ein Bruch des Fadens beim Durchgang durch den Läufer hervorgerufen wird.
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L m die Druckwalzen der Streckwerke zu reinigen, hat man über diese
Walzen hin wandernde Vorricrhtungen erfunden, die die oberen Partien der besagten
Walzen fortlaufend putzen. Seit einer Reihe von Jahren haben die Konstrukteure von
Spinnmaschinen Putzwalzen aus Holz vorgesehen, die mit
Plüsch oder
Tuch bezogen wurden und durch ihr Gewicht auf den mit Kautschuk, Kork oder Leder
bezogenen Streokwerk-Walzen auflagen. Am Plüsch der Putzwalzen blieben die Fasern
haften, die bisher auf den Streckwerk-Walzen lagen. Andere mit Plüsch oder Tuch
bezogene Walzen sind unterhalb des Streckwerkes angeordnet und werden dort mit Hilfe
von Federn gegen bestimmte Unterwalzen gedrückt. Ihre Aufgabe ist es, diese Streckwerk-Walzen
zu reinigen.
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Es ist einleuchtend, daß alle diese mit Plüsch oder Tuch bezogenen
Putzwalzen regelmäßig gereinigt werden müssen, da sich auf ihnen, wie auf allen
Streckwerk-Walzen, Fasern ansammeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Mängel
zu beseitigen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einem mit den Walzenreinigungsmitteln
versehenen Rahmen, in dem um ihre Drehachsen frei drehbare Kegel angeordnet sind,
die an ihrer großen Kreisfläche (Bodenfläche) je eine runde, exzentrisch gelagerte,
mit dem Kegel umlaufende und die Leitlinie des Kegels tangierende Scheibe aufweisen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen in schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes in seiner Anwendung auf Spinnmaschinen.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach der
Erfindung an einer Spinnmaschine; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der gleichen Vorrichtung;
Fig.3 zeigt eine Seitenansicht der Bodenfläche eines Kegels; Fig.4 zeigt den Grundriß
der Vorrichtung. Wenn man auf eine sich drehende Walze einen Kegel, der sich selbst
um seine Achse frei drehen kann, so aufsetzt, daß seine Drehachse schräg zur Drehachse
der Walze liegt, dreht sich dieser Kegel um seine Achse und bewegt sich langsam
auf der Walze entlang. Die Geschwindigkeit dieser Vorwärtsbewegung wächst mit dem
Winkel, unter dem seine Drehachse zur Achse der Welle eingestellt ist.
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Das Streckwerk besteht aus einer Gruppe von vorzugsweise drei geriffelten
Walzen 27, 28 und 29, deren Drehzapfen in den in der Stanze 31 vorgesehenen Lagerstellen
laufen. Auf diesen Walzen 27, 28 und 29 lagern die aus Stahl bestehenden Druckwalzen
1, 25 und 30, deren Drehzapfen in hierfür vorgesehenen Rillen des Halters 32 gelagert
sind.
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Um die Walzen 29 und 30 zu reinigen, hat man Holzrollen 2 und
33, die mit Plüsch oder Tuch bespannt sind, angeordnet. Sie stehen mit den beiden
Walzen 29 und 30 des Streckwerkes in Verbindung. Die Walzen 2 liegen infolge ihres
Gewichtes auf den Druckzylindern 30 auf und sind gewöhnlich mit Leder bezogen.
Ihre Achsdrehzapfen liegen in einer Gabel, die am Halter 32 befestigt ist, während
die Walzen 33 mittels einer Feder 34 gegen die geriffelten Walzen 29 gedrückt werden.
Die Federn sind so gekrümmt, daß sie Lagerschalen für die Walzenzapfen bilden.
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Am Plüsch der Walzen 2 und 33, die die Walzen 29 und 3o des Streckwerkes
belasten, bleiben die Fasern hängen. Die Walzen müssen regelmäßig abgebürstet werden.
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Die Arbeiterinnen finden .es nun einfacher und weniger zeitraubend,
wenn sie die Walzen in Richtung ihrer Längsachse abkratzen, wodurch der Plüsch jedoch
schnell ausfasert, bis er nicht mehr zu gebrauchen ist. Hinzu kommt, daß diese Arbeit
langweilig ist und meistens von den Arbeiterinnen überhaupt unterlassen wird.
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Die Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen
aus einem prismatischen, einen Rahmen bildenden Blechdach 3, auf dem zwei Bleche
4 und 5 angeordnet sind. Diese Bleche und 5 bilden die Seitenwände und besitzen
Einschnitte 6 und 7, in denen die Achse 8 einer Rolle 9 gelagert ist. Über die Rolle
9 läuft ein endloses Krempelband oder Kardierband i o, dessen Spitzen nach außen
gerichtet sind.
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Auf dem Rahmen sind mehrere Gruppen von Lagergliedern 1 i und 12 angeordnei,
deren Kopf abgeflacht ist und eine Bohrung zum Durchstecken der Drehachse eines
Kegels 14 aufweist. Diese Lagerglieder 11 und 12 können in einer Führung verstellt
werden, die sich in auf dem Blechdach 3 sitzenden Konsolen 15 befindet. Ein Einspannmittel
16 gestattet es, die Lagerglieder 11 und 12 festzuspannen.
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Die Stellung dieser Glieder wird so geregelt. daß die Drehachsen der
Kegel einander parallel sind.
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Wenn man die Vorrichtung so angeordnet hat, wie es in der Fig. 1 veranschaulicht
ist, so daß, die Walzen 1 von dem Blechdach 3 abgedeckt sind und die Kegel schräg
zu den mit Plüsch od. dgl. bezogenen Putzwalzen 2, 2', 2" USW. liegen, werden
die Kegel infolge der Drehung der Putzwalzen 2, 2', 2" usw. mitgedreht und verschieben
sich in der Längsrichtung der Putzwalzen 2, 2', 2" usw. Dabei nehmen sie den Rahmen
mit. Das Krempelband i o, das immer an den Putzwalzen anliegt, säubert diese von
dem anhaftenden Faserflug.
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Die Putzwalzen der Spinnmaschine haben nun nicht immer den gleichen
Durchmesser, einmal mit Rücksicht auf die verschiedene Bedeckung oder die Stärke
des jeweiligen Tuches bzw. die auf dem Tuch klebenden Textilstoffe; außerdem lagern
dies mit Tuch bezogenen Putzwalzen auf den mit Kork oder Kautschuk belegten Walzen
mehr oder weniger auf. Daraus folgt eine Niveaudifferenz der oberen Erzeugenden
einer Walze gegenüber der Erzeugender der folgenden Walze.
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Damit die Vorrichtung infolge dieser Niveaudifferenz in ihrem Weiterlauf
nicht gestoppt wird, erhält jeder Kegel an seinem größten Umfang einen Vorsprung,
und zwar durch Anbringen einer runden, exzentrisch gelagerten und die Leitlinie
des Kegels tangierenden Scheibe 17. Wenn die Putzwalze, der sich der Kegel 14 nähert,
etwas höher liegt als die Walze, auf der sich der Kegel 14
gerade
befindet, wird die Vorrichtung an der Weiterbc-,vegung gehindert, wenn sich der
Punkt 18 der folgenden Walze nähert. Der Kegel 14 dreht sich aber weiter um seine
Achse, und es tritt schliefflich ein Augenblick ein, in dem der exzentrisch gelagerte
Teil 1 7 über die folgende Walze bewegt wird. Der kreisförmige Teil dreht sich mit
dem Kegel, bis er sich auf die nächstfolgende; Walze aufstützt. Dadurch hebt der
Teil den Kegel an, und die Vorrichtung kann ihren Weiterlauf fortsetzen, da die
anderen Kegel die Vorrichtung weiterbewegen.
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Damit die Kegel mit den Walzen in Berührung bleiben, können ihre Achsen
frei schwingen. Zwecks Erreichens dieser Aufgabe sind die Löcher in den abgeplatteten
Köpfen der Lagerglieder 11 und 12, wie in Fig.3 gezeigt, langgezogen.
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Es kommt bisweilen vor, daß eine oder mehrere Putzwalzen 2 von der
Spinnmaschine abfallen. In diesem Fall greift der ,erste Kegel ins Leere und bleibt
an der Vorrichtung hängen. Da die Vorrichtung nute weiterlaufen könnte und dann
von der Maschine herabfallen würde, ist Vorsorge getroffen, um dieses Herabfallen
zu verhindern. Zu diesem Zweck ist an der Verlängerung 2o der Achse des vorn gelagerten
Kegels ein gekrümmter Schaft 21 angeschraubt, dessen Spitze 22 die Gabel berührt,
die an dem Finger des die folgenden Walzen tragenden Blechdaches sitzt. Diese Berührung
tritt dann ein, wenn der erste Kegel infolge Fehlens der folgenden Putzwalze im
Langloch 19 aufliegt, also der erste Kegel nicht mehr auf einer Putzwalze 2 aufliegt.
Die beschriebene Vorrichtung bewegt sich langsam auf der Spinnmaschine entlang und
nimmt die Fasern mittels des Krempelbandes 1o von den Putzwalzen 2, 2' usw.
ab. Wenn dieses Band to mit Fasern angereichert ist, kann es leicht durch ein anderes,
gereinigtes Band ersetzt werden.
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Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, sind die Seiten,-wände :4 und 5 verlängert.
Sie weisen Einschnitte 23 und 23' auf, die es gestatten, die Vorrichtung an einem
Querbalken irgendeiner Spinnmaschine anzuhängen, wenn sie nicht benutzt wird.
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Wie in Fig. 2 angedeutet, kann die Vorrichtung durch eine Bürste 2.1
vervollständigt werden, die den sich auf darunterliegenden Zylindern ansammelnden
Faserflug abfegt.
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An der Rückseite des Rahmens sind außerdem mehrere Anschlageisen 26
vorgesehen, die um eitre feste Achsre des Rahmens schwingen können. Diese Anschlageisen
dienen dazu, die Vorrichtung an einer Spinnmaschine mit nach einer Richtung hin
stark geneigten Walzenachsen t und 2 festzuhalten. Die Anschlageisen 26 fallen infolge
ihrer eigenen Schwere nach jedem Cberschreiten der Finger bnv. Klauen des Deckels
32 herunter, der selbst in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist.
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Die Kegel können aus jedem Material bestehen, glatt, gestreift, geriffelt
sein oder selbst aus zusammengeklebten oder schräg zusammengekoppelten Rillen bestehen
oder auch mit einer sich schraubenförmig vergrößernden Rillung versehen sein.
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Die Vorrichtung selbst kann mit anderen, der Reinigung dienenden Organen
versehen sein, wie z. B. Bürsten, Kämmen oder Blasebalgen; sie soll nicht weniger
als zwei und nicht mehr als drei Kegel enthalten.