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Elektromotorisch angetriebene Wäscheschleuder mit Deckelverriegelung
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 30. Dezember 1950 an Die
I,rfindung betrifft eine elektrisch angetriebene Wäscheschleuder, die insbesondere
im Haushalt zum Ausschleudern der Waschflüssigkeit benutzt wird. Derartige Wäscheschleudern
werden häufig mit einer Sicherheitsvorrichtung versehen, die verhindern soll, daß
die Bedienungsperson in die laufende Schleudertrommel hineingreifen kann. Zu diesem
Zweck ist gewöhnlich eine Deckelverriegelung vorgesehen, durch die leim öffnen des
Deckels der Antriebsmotor abgeschaltet und die Schleudertrommel stillgesetzt wird.
Im folgenden wird nun eine Ausbildung einer solchen Deckelverriegelung gezeigt,
die in besonders sicherer und vorteilhafter Weise die Sicherungsbedingungen erfüllt.
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Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck die Wäscheschleuder in der
Weise eingerichtet, daß die Schleudertrontrnel bzw. der Antriebsmotor mit einer
elektrischen, insbesondere elektromagnetischen Bremse versehen und der Deckel bei
laufender Tromme] durch einen oder mehrere von der laufenden Trommel bzw. dem Antriebsmotor
elektrisch gesteuerte Sperriegel gegen Öffnen gesichert ist, die den Deckel erst
dann freigeben, wenn die Trommel bzw. deren .lntriebsmotor stillsteht. Durch eine
solche Ausbildung der Wäscheschleuder wird mit verhältnismäßig einfachen und billigen
Mitteln die Sicherheit geschaffen, daß die Bedienungsperson in die laufende Trommel
nicht eingreifen kann.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildungsform einer solchen Einrichtung
besteht gemäß der Erfindung darin, daß der den oder die Sperriegel speisende Stromkreis
in zwei parallele, von einem durch Verschließen bzw. Öffnen des Deckels betätigten
Umschalter abwechselnd einschaltbare Zweige
unterteilt ist, in deren
einem der Motor und in deren anderem die zum Stillsetzen der Trommel bzw. des Motors
dienende elektrische Bremse und ein durch eine Rutschkupplung od. dgl. von der laufenden
Trommel bzw. dem laufenden Antriebsmotor gegen Federkraft od. dgl. mitgenommener
Schalter (Schleppschalter) angeordnet sind.
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In den Fig. i und 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer in solcher Weise
ausgebildeten Wäscheschleuder dargestellt, und zwar zeigt die Fig. i den Erfindungsgegenstand
im Aufriß und die Fig. 2 die hierbei verwendete elektrische Schaltung. i ist das
Gefäß einer Wäscheschleuder, in der die Schleudertrommel 2 in einer an sich bekannten,
in der Zeichnung angedeuteten Weise gelagert sein kann. 3 ist der Antriebsmotor
der Wäscheschleuder, der die Trommelwelle 4 über einen Riementrieb 5 od. dgl. antreibt.
Das Gefäß i ist durch eine obere Wand 6 abgedeckt, die in der Mitte die Einführungsöffnung
7 für die in die Trommel einzufüllende Wäsche hat. Diese Einfüllöffnung 7 ist durch
einen Deckel 8 verschließbar, der auf der oberen Wand 6 bei 9 schwenkbar gelagert
ist. Zur Deckelverriegelung dienen nun ein oder mehrere elektrisch gesteuerte Sperrriegel
io, die in Vorsprünge oder Löcher des Deckelrands 8 eingreifen, wenn sie an Spannung
gelegt werden. Auf dem Motor 3 ist eine elektrische Bremse i i vorgesehen und unterhalb
desselben ein Schleppschalter 12, der von dem Motor 3 angetrieben wird. Unter der
oberen Wand 6 ist ferner ein Umschalter 13 angebracht, auf dessen durch die Wand
nach oben ragendem Ende der Schalterwelle 14 ein Querhebel 15 sitzt, der nur bei
geschlossenem Deckel 8 über diesen Deckel herübergeschwenkt werden kann und dabei
den Schalter 13 in die Einschaltstellung bringt. Der Deckel 8 kann nur dann geöffnet
werden, wenn der Hebel 15 von dem Verschlußdeckel 8 seitlich weggeschwenkt ist.
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In der Fig.2 ist das Schaltschema einer solchen Wäscheschleuder dargestellt.
Wie man daraus ersieht, ist der die Sperriegelspule bzw. -spulen speisende Stromkreis
16 hinter der Riegelspule in zwei parallele Stromkreise unterteilt, in deren einem,
17, der Motor 3 und in deren anderem, 18, die Bremsspule und eindurcheineRutschkupplungod.dgl.mitgenommener
Schleppschalter 12 angeordnet sind. 13 ist der Umschalter, durch den der eine oder
andere der.beiden Stromkreise 17 bzw. 18 an den anderen Pol des Netzes gelegt werden
kann.
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Eine solche Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Wenn die Wäsche
in die Trockenschleudertrommel eingelegt ist, so wird der Deckel 8 verschlossen
und dann der Hebel 15 über den Deckel 8 herübergeschwenkt. Dadurch wird der Umschalter
13 in die Stellung gebracht, in welcher der Stromkreis 17 eingeschaltet wird und
der Motor 3 infolgedessen zu laufen beginnt. Gleichzeitig erhält aber auch die Riegelspule
io durch den fast gleichzeitig in die Einschaltstellung gehenden Schleppschalter
12 Spannung und verschließt also, wenn der Motor 3 zu laufen beginnt, den Deckel
8, so daß niemand in die laufende Trommel hineingreifen kann. Soll nun die Maschine
nach dem Schleudervorgang wieder stillgesetzt werden, so muß zunächst der Hebel
15 nach der Seite verschwenkt werden, damit der Deckel 8 wieder geöffnet werden
kann. Durch das Verschwenken des Hebels 15 wird nun, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, der Stromkreis 17 abgeschaltet und der Motor 3 ausgeschaltet. Nun erhält jedoch
der Stromkreis 18 Spannung, wodurch die Bremsspule i i die Bremse anzieht und den
Motor 15 stillsetzt. Bei dem Bremsvorgang bleibt jedoch durch den Schleppschalter
12 die Riegelspule io so lange unter Strom, bis der 'Motor 3 vollständig stillsteht.
Dann erst kommt der Schleppschalter 12 in die Offnungstage und gibt den Riegel io
frei, so daß nunmehr 'der Deckel 8 geöffnet werden kann. In dem Stromkreis 16 ist
vorteilhaft noch eine Signalvorrichtung, z. B. eine Glühbirne ig, angeordnet, die
den Verriegelungszustand anzeigt. Eine weitere Ausbildungsform des Erfindungsgegenstands
kann ferner darin bestehen, daß von dem Antriebsmotor ein zweipoliger Schleppschalter
angetrieben ist, dessen einer Kontakt bei laufendem Motor bzw. laufender Trommel
einen parallel zum Motorstromkreis liegenden, über die Riegelspulen geführten Stromkreis,
und dessen anderer Kontakt den die Bremsspule enthaltenden, von (lern zweiten Anschlußkontakt
über die Bremsspule und die Riegelspulen geführten Stromkreis so lange geschlossen
hält, bis die abgebremste Schleudertrommel stillsteht. Auch bei einer solchen Ausführung
der Deckelverriegelung wird mit Sicherheit erreicht, daß die Bedienungsperson nicht
in die noch laufende Wäscheschleudertrommel hineingreifen kann.
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Die Fig.3 zeigt den Schaltplan einer in solcher Weise ausgebildeten
Wäscheschleuder. 21 ist hier der Antriebsmotor der Wäscheschleuder, der einen zweipoligen
Schleppschalter mit den beiden Schleppkontakten 22 und 23 antreibt. 24 ist wieder
die Bremsspule für die elektrische Bremse des Motors, 25 ist die Riegelspule, welche
die Verriegelung des Deckels bewirkt. Die Umschaltung von dem Motorstromkreis auf
den Bremsstromkreis wird durch den Umschalter 26 vorgenommen, der, wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel, durch einen Tiber den Verschlußdeckel der Schleuder zu vierschwenkenden
Hebel bedient wird. Auch bei dieser Schaltung bleibt, wie ohne weiteres ersichtlich
ist, solange der Motor 21 läuft, die Riegelspule 25 unter Strom, bis der Motor nach
dem Abschalten endgültig stillsteht.
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Der für eine solche Einrichtung verwendete Schleppschalter kann in
verschiedener Weise ausgebildet sein. Eine besonders vorteilhafte Ausführung eines
solchen Schleppschalters, die für den vorliegenden Fall geeignet ist, besteht gemäß
der Erfindung darin, daß der Schleppschalter eine durch eine Federung gegen eine
auf der Motor- oder Trommelwelle sitzende Gegenscheibe angepreßte Scheibe hat, an
der ein oder mehrere mit einem oder mehreren Kontakten versehene Arme sitzen, die
bei laufender Trommel bzw. laufendem Motor gegen die Wirkung einer Federung an feststehende
Kontakte gedrückt werden.
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In den Fig.4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines solchen Schleppschalters
im Auf- und Grundriß
dargestellt. Auf der Welle 31 des Antriebsmotors
32 der Wäscheschleuder ist am unteren Ende eine Riemenscheibe 33 befestigt, die
zum Antrieb der TrommelNvelle dient. Auf die Oberseite dieser Riemetischeibe 33
wird nun durch eine Feder 34 die Scheibe 35 aufgedrückt, so daß sie beim Anlauf
des Motors von der als Gegenscheibe wirkenden Riemenscheibe 33 sofort mitgenommen
wird. An der Scheibe 35 ist ein Arm 36 angebracht, der mit einem Kontakt 37 versehen
ist, welcher mit dem feststehenden Gegenkontakt 38 zusammenarbeitet. Außerdem ist
eine Feder 39 vorgesehen, die den Arm 36 mit dem Kontakt 37 von dem Kontakt 38 abzuziehen
sticht. Solange der Motor 32 läuft, wird bei einem solchen Schleppschalter die Scheibe
35 mitgenommen und infolgedessen der Kontakt 37 in der :Anlage an dem Kontakt 38
gehalten, so daß der über diesen Kontakt gehende Stromkreis geschlossen wird. Bleibt
nun der Motor 32 stehen, so wird dann erst durch die Wirkung der Feder 39 der Kontakt
und dadurch der Tiber diesen Kontakt gehende Sperrriegelstromkreis geöffnet. An
Stelle des einen Kontaktarms 36 können natürlich auch mehrere Kontaktarme vorgesehen
sein und so durch einen solchen Schleppschalter auch mehrere Stromkreise geschlossen
werden, wie dies bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen ist.
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1-rfin(lungsgemäß kann ferner die elektrische Bremse so ausgebildet
sein, daß sie aus einem vorzugsweise auf dem Motor angebrachten, insbesondere topfförmigen
Elektromagneten besteht, der zwecks Abbremsung der Schleuder eine auf der Motorwelle
längs verschiebbar, aber nicht drehbar gelagerte Scheibe, die mit einem Bremsbelag
versehen sein kann, gegen die Wirkung einer Feder od. dgl, anzieht. Die Reibfläche
der Scheibe bzw. ihrer Auflagefläche auf den Elektromagneten ist dabei vorteilhaft
kegelig ausgebildet, um so eine Sicherung und genügende Reibung zu erzielen.
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In der Fig.6 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen elektrischen
Bremse im Aufriß dargestellt. 4o ist wieder die Motorwelle des Antriebsmotors 41
der Wäscheschleuder, die nach dem Schleudervorgang durch die Breiasse stillzusetzen
ist. Auf dem Motor 41 ist nun der topfförmige Elektromagnet 42 vorgesehen, der die
auf der :Motorwelle 41 längs verschiebbar, aber nicht drehbar gelagerteScheibe43
gegen die Wirkung einer Federung 44 anzieht, wenn er zwecks Abbremsung der Wäscheschleuder
an eine Spannung gelegt wird. Die miteinander zusammenarbeitenden Reibflächen des
Elektromagneten und der Scheibe sind hierbei, wie aus der Zeichnung ersichtlich
ist, kegelig ausgebildet. Der zum Sperren des Deckels der Wäscheschleuder dienende
Riegel (oder gegebenenfalls auch mehrere davon) ist vorteilhaft so ausgebildet,
daß er aus einer Magnetspule besteht, die, wenn sie an Spannung gelegt wird, einen
den Riegel tragenden Eisenkern gegen die Wirkung einer Federung in die Verriegelungsstellung
hineinzieht. Die Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines solchen Sperriegels.
51 ist eine Magnetspule, die auf einem Joch 52 sitzt. In ihrem Innern ist der Eisenkern
53 längs verschiebbar gelagert, an dessen vorderem Ende ein aus Messing od. dgl.
bestehender Riegelstift 54 sitzt, der durch eine öffnung 55 des Jochs 52 ins Innere
der Wäscheschleuder hindurchragt. Ferner ist eine Federung 56 vorgesehen, die den
Sperriegel in die Anfangsstellung zurückzuziehen sucht, wenn die Spannung von der
Spule 51 abgeschaltet wird. In der Verriegelungsstellung wird der Eisenkern 53 so
weit in die Spule 51 hineingezogen, daß der Riegelstift 54 in eine Aussparung des
von dem Verschlußdeckel 57 der «'äscheschleuder in den Trommelraum herunterragenden
Stifts 58 eingreift und so den Deckel 57 gegen öffnen sichert.
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Der Umschalter und die Riegelspulen einer in solcher Weise ausgebildeten
Wäscheschleuder sind ferner gemäß der Erfindung vorteilhaft auf der Unterseite der
oberen Querwand der Wäscheschleuder vorgesehen, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich
ist. Dadurch wird insbesondere der Vorteil erreicht, daß der Deckel, die Oberwand
und der Umschalter bzw. die Riegelspulen mit den zugehörigen Verbindungsleitungen
fertig montiert werden können und daß dann das Ganze mit dem Gefäß der Wäscheschleuder
bequem und schnell zusammengebaut werden kann. Dadurch wird die Montage der Wäscheschleuder
erlieblich vereinfacht und erleichtert.