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Elektrische Abstellvorrichtung für Schermaschinen, insbesondere Konusschermaschinen
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der elektrischen Abstellvorrichtung
für Schermaschinen, insbesondere Konusschermaschinen, nach Patent q.84 163,
bei der durch einen in den Steuerstromkreis eingeschalteten Magneten die, Schertrommel
unmittelbar abgebremst und gleichzeitig der Antrieb der Maschine ausgerückt wird.
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Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent hat den Nachteil, daß ihre durch
die Wächternadeln mittels des Steuerstromkreises selbsttätig gesteuerte, mechanische
Sperrvorrichtung für die gelüftete SChertrbmmelbremse verhältnismäßig verwickelt
ist und daher eine entsprechend große Gefahrenquelle für die sichere Wirkung der
Bremsvorrichtung darstellt, und daß sie außerdem stets sehr genau eingestellt sein
muß. Durch die Vielgliedrigkeit der Sperrvorrichtung und des daher bei ihrer Bewegung
zu überwindenden erheblichen toten Weges wird ferner eine sich besonders bei hohen
Fadenabzugsgeschwindigkeiten unangenehm bemerkbar machende Verzögerung der Abbremsung
der Schertrommel verursacht. Die Zeit, die zur üherwindung des im Hebelwerk liegenden
toten Weges benötigt wird, genügt aber schon bisweilen, um bei Fadenbruch eine Verwirrung
der Fäden herbeizuführen. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, die Schertrommelbremse
von Schermaschinen durch ,einen bei Fadenbruch selbsttätig in Gang gesetzten Hilfselektromotor
oder durch einen als Solenoid ausgebildeten Elektromagneten in Wirkung zu setzen,
jedoch hat auch diese Anordnung den Nachteil, daß bei ihr mehrere Übertragungsglieder
benötigt werden.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß im Antrieb der Schertrommel
eine doppelt wirkende, elektromagnetische Scheibenkupplung angeordnet ist, die wahlweise
auf die Trommelantriebsscheibe oder auf einen ortsfesten Teil am Maschinenrahmen
unter gleichzeitiger Lösung des Antriebes von üer Schertrommel einwirkt. Diese Anordnung
arbeitet mithin ohne jegliches Bremsgestänge, @o daß die Abbremsung mit großer Sicherheit
erzielt und jede schädliche Verzögerung der Bremswirkung vermieden wird.
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Auf der Zeichnung ist.- eine Ausführungsform der Erfindung in Abb.
z im Aufriß, teilweise im Längsschnitt nach Linie A-B der Abb.2 und in Abb.2 in
Seitenansicht dargestellt.
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Wie beim Gegenstand des Hauptpatents sind die von den Spulen 2 des
Spulengestells ; abgezogenen und sich auf die Schertrommel3
aufwickelnden
Fäden F. -durch die Osen von Wächternadeln 6 geführt, die um an dem Spulengestell
angeordnete Kontaktschiene-n5, drehbar gelagert sind, und von denen beim-Reißen
eines der FädenF jeweils die vöm. diesem gehaltene Wächternadel auf eine . zweite
Kontaktschiene q. herabfällt und einen Steuerstromkreis schließt, der von den Kontaktschienen
q., 5 und den Leitungen 7, 5a, 4a, 9 gebildet wird. An diesen Stromkreis ist wiederum
die Wicklung eines Solenoidelektromagneten i i angeschlossen, dessen beweglicher
Eisenkern 31 beim Schließen des Steuerstromkreises in das Solenoid hineingezogen
wird und dadurch gleichzeitig das Aus-#rücken des Maschinenantriebes sowie das Inwirkungsetzen
der Schertrommelbremse herbeiführt. Der Magnetkern ist ebenfalls an dem einen der
das Trittbrett 2¢ tragenden, am Maschinengestell um eine Achse 22 drehbaren Arm
21, 23 befestigt, von denen der andere mittels einer Schraubenfeder 25 am Maschinengestell
aufgehängt ist. Er ist ferner mit dem Schaltarm 33 eines in den Steuerstromkreis
eingebauten Schalters io verbunden, so daß der Magnetkern 31 am Ende seiner Hineinbewegung
in das Solenoid i i den Schaltarm 33 bewegt und den Steuerstromkreis wieder unterbricht.
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Der Antrieb der Schermaschine erfolgt durch einen Elektromotor 5o,
der durch eine Leitung 55 an ein von einer Starkstromquelle 53 gespeistes Stromnetz
54 angeschlossen ist. Die Schertrommelbremse ist als elektromagnetische Scheibenbremse
ausgebildet. Sie besteht aus der auf dem am Maschinengestell außen vorstehenden
einen Ende der Schertrommehvelle 1q. durch Führung mittels eines Keils 58 gegen
Verdrehung gesicherten, in der Längsrichtung der Schertrommelwelle verschiebbaren
Bremsscheibe 59, die als Magnetanker dient und beiderseits je einen Bremsbelag 59a
trägt, sowie aus dem zwischen der Bremsscheibe 59 und dem Maschinen gestell an letzterem
fest angeordneten Ang-oder scheibenförmigen Elektromagneten 60 und aus einem an
der anderen Seite der verschiebbaren Bremsscheibe 59 angeordneten zweiten ring-
oder scheibenförmigen Elektromagneten 61, -der auf der Schertrommelwelle 14 drehbar
gelagert und durch zwei Stellringe 62 gegen seitliche Verschiebung gesichert ist.
Der Elektromagnet 61 ist als Keilriemenscheibe ausgebildet und wird durch den Elektromotor
50 mittels einer auf dessen Welle festen kleineren Keilriemenscheibe 51 und
mehrerer Keilriemen bewegt. Der Elektromagnet 61 hat die Wicklung 61a, deren Enden
entsprechend mit zwei auf der Nabe des Elektromagneten isoliert befestigten Schleifringkontakten
61b verbunden sind, die mittels einer Leitung 56 an den Motorstromkreis 55 angeschlossen
sind. Die Wicklung des Elektromagneten 6o ist durch eine Leitung 57 mit der Starkstromleitung
54 verbünden.
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;#,i"-DieAusrückvorrichtung für den Maschinenh"ntrieb bildet zugleich
die Einrichtung zum Inwirkungsetzen .der Schertrommelbremse. Sie besteht aus einem
Schalter 63 mit vier Kontaktstellen, von denen aufeinanderfolgend zwei an einer
Unterbrechungsstelle der 'Stromleitung 55 des Antriebsmotors 50 und des Elektromagneten
61 und die beiden anderen an einer Unterbrechungsstelle des Stromkreises 57 des
Elektromagneten 6o liegen. Der Schaltarm 6¢ des Schalters 63 greift lose in einen
oben und unten geschlossenen Längsschlitz der aus Rotguß o. dgl. bestehenden oberen
Verlängerung ¢9 des Eisenkerns 31 des Solenoidmagneten i i ein und ruht für gewöhnlich
auf der unteren Begrenzungsfläche dieses Längsschlitzes auf, während er von, der
oberen Begrenzungsfläche desselben einen gewissen Abstand hat. Ebenso greift der
Schaltarm 33 des Schalters io in einen oben und unten geschlossenen Längsschlitz
der oberen Verlängerung 49 des Solenoidkerns 31 ein und ruht für gewöhnlich ebenfalls
auf der unteren Begrenzungsfläche dieses Längsschlitzes auf, von dessen oberer Begrenzungsfläche
er einen gewissen Abstand hat. Die Spannung der an dem Trittbrett 2q. angreifenden
Feder 25 ist so bemessen und gegebenenfalls regelbar, daß sie für gewöhnlich das
Trittbrett waagerecht und den Solenoidkern 31 in der für den Betrieb der Schermaschine
erforderlichen Stellung (s. Zeichnung) hält, in der die Arme der Schalter i o und
63 auf den unteren Begrenzungsflächen der sie führenden Längsschlitze der Verlängerung
49 des Solenoidkerns 31 aufliegen. Bei dieser Stellung ihrer Schaltarme halten die
beiden Schalter io und 63 den Motorstromkreis 55 und den Stromkreis 56 des Elektromagneten
61 geschlossen, so daß der Antriebsmotor 5o den Elektromagneten 61 dreht, der seinerseits
die Ankerscheibe 59 anzieht und auf diese Weise die Schertrommel3 dreht.
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Reißt einer der sich auf die Schertrommel aufwickelnden Fäden F, so
wird durch die zugehörige Fallnadel 6 der Steuerstromkreis des Solenoidmagneten
i i geschlossen. und dessen Eisenkern 31 in das Solenoid hineingezogen. Der Eisenkern
31 bewegt hierbei entsprechend die Arme der Schalter io und 63 und unterbricht dadurch
gleichzeitig den Steuerstromkreis für den Solenoidmagneten i i sowie den Motorstromkreis
55 und den Stromkreis 56 des Elektromagneten 61 und schließt unmittelbar folgend
den Stromkreis 57 des Elektromagneten 6o. Hierdurch wird
der ,Antriebsmotor
stillgesetzt, die Ankerscheibe 59 von dem Elektromagneten 61 freigegeben und von
dem Elektromagneten 5o angezogen und somit auch die Schertrommel 3 stillgesetzt.
Zum Wiederingangsetzen der. Schermaschine wird nach erfolgtem Anheben der gefallenen
Wächternadel das Trittbrett 24 entgegen der Wirkung seiner Feder 25 mit dem Fuß
nach unten bewegt, so daß die oberen Begrenzungsflächen der Schlitze der oberen
Verlängerung des Solenoidkerns 31 auf die Schaltarme der Schalter io und 63 treffen
und sie nach unten mitnehmen, wodurch der Stromkreis 57 des Bremselektromagneten
6o ausgeschaltet, die Schertrolnmel 3 mithin von der Ankerscheibe 59 freigegeben
sowie der Motorstromkreis 55 und der Stromkreis 56 des Elektromagneten 61 wieder
eingeschaltet werden, so daß die Ankerscheibe 59 wieder von dem letzteren angezogen
wird und die Schertrommel wieder in Drehung versetzt. Nach Freigabe des Trittbrettes
24 werden dieses und der Solenoidkern 3 i durch die Feder 25 wieder in ihre ursprünglichen
Stellungen zurückgebracht.