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Sicherungsvorrichtung für elektromotorisch angetriebene Schleudern
für Wäsche u. dgl. Die Schleudern, welche zum Trocknen von Wäsche u. dgl. verwendet
werden, besitzen eine Schleudertrommel, die von einem Elektromotor o. dgl. inhoheUmdrehungsgeschwindigkeit
versetzt wird, um in möglichst kurzer Zeit eine hinreichende Trocknung der Wäsche
u. dgl. zu erzielen. Wenn jemand vorschriftswidrig in die sich mit großer Geschwindigkeit
drehende Trommel eingreift, so kann unter Umständen -die Gefahr bestehen, daß er
hierbei sich ernste Verletzungen zuzieht. Es mußdeshalb zweckmäßig eine Vorrichtung
vorgesehen sein, durch die das Hineingreifen in die sich-,drehende Schleudertrommel
sicher verhütet wird. Man hat hierfür vorgeschlagen, auf der Zentrifuge einen Deckel
anzubringen, der beim Öffnen selbsttätig den Speisestrom für den elektrischen. Antriebsmotor
ausschaltet. Ferner wird beim Öffnen des Deckels auch eine Bremse in Tätigkeit gesetzt,
welche die Schleudertrommel abbremst. In manchen Fällen sind auch Fußbremsen vorgesehen,
mittels welcher die lange Auslaufzeit vermindert werden kann. Andererseits sind
auch z. B. durch Zentrifugalregulatoren gesteuerte Vorrichtungen vorgesehen worden,
die den Deckel der Zentrifuge zuschlagen, solange die Trommel sich noch mit einer
gewissen hohen Drehzahl dreht, aber bei geringeren Drehzahlen das öffnen des Deckels
doch ermöglichen. Jedenfalls zeigen die praktischen Erfahrungen, daß die Wirksamkeit
aller dieser mechanisch wirkenden Vorrichtungen nicht immer sicher ist, wobei noch
hinzukommt, daß sich die Bremsfläche abnutzen und die Dgckelrückschlageinrichtungen
leicht fehlerhaft werden bzw. von der Bedienung, z. B. durch Entfernung der Gestängeverbindungen,
unwirksam Beinacht werden können.
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Zur Beseitigung aller dieser Nachteile wird nun eine im Zusammenhang
mit Schleudern bereits angewendete: Schaltvorrichtung benutzt. Während man bisher
derartige selbsttätige Zeitschalter bei Schleudern lediglich anwendete, um die Betriebsdauer
des Motors einzustellen, ist gemäß der Erfindung eine solche Schalteinrichtung mit
einer Vorrichtung versehen, die nach einer bestimmten weiteren Zeit von z. B. :2
bis 3 Minuten, in clerien die Trommel zum Stillstand gekommen ist, eine Deckelverriegelung,
z. B. einen elektromagnetisch gesteuerten Riegel, in die Ausschaltstellung bringt.
Die für den Auslauf der Wäschetrommel bis zum Stillstand erforderliche Zeit ist
durch einige Probeversuche leicht festzustellen. Man kann jedenfalls durch eine
in solcher Weise ausgebildete Sicherheitsvorrichtung erreichen, daß .die Üffnung
der Schleuder erst dann möglich ist, wenn die Schleudertrommel sicher zum Stillstand
gekommen ist. Hierdurch wird ein willkürl
-iches Eingreifen in die
Schleuder unmöglich gemacht, solange der Schleudervorgang durchgeführt wird.
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Als Zeitschalter kann vorteilhaft ein Biinetallschalter verwendet
werden, der besonders einfach und billig ist, so daß mit seiner Anwendung keine
wesentliche Verteuerung der Schleuder verbunden ist. In manchen Fällen kann es auch
zweckmäßig sein, eine durch Uhrwerk, Netzstrom o. dgl. angetriebene Schaltuhr zu
verwenden. In vielen Fällen wird man den Zeitschalter nicht an dem Gerät selbst,
sondern an der Wand anbringen, so daß er hierdurch mehr geschont wird. Ferner wird
zweckmäßig die Anordnung so getroffen, daß der Zeitschalter durch die Drehbewegung
des z. B. um eine zur Schleuderachse parallele Achse schwenkbaren Deckels in die
Einschaltstellung gebracht wird. Es ist zu diesem Zweck an der Schleuder eine besondere
Schaltvorrichtung vorgesehen, die beim Verschließen des Deckels in Tätigkeit gesetzt
wird. Durch diese Schaltvorrichtung wird beispielsweise mittels eines Elektromagneten
ein Riegelverschluß in die Verschlußstellung gebracht und dadurch der Deckel über
der Üffnung der Schleuder so lange festgehalten, bis der Antriebsmotor der Schleuder
von dem gleichzeitig in Betrieb gesetzten Zeitschalter stillgesetzt und die Schleudertrommel
zum Stillstand gekommen ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer mit einer solchen
Sicherungseinrichtung versehenen Schleuder für Wäsche u..dgl. dargestellt.
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i ist das Gehäuse einer Wäscheschleuder, das auf mehreren elastischen
Füßen 2 ruht. In dem Gehäuse ist ein aus Schleudertrommel 3, Trommelwelle q. und
Elektromotor 5 bestellendes System an dem Boden 6 durch eine Membran o. dgl. federnd
und schwenkbar gelagert. Die obere Öffnung der Schleuder ist durch einen Deckel
7 verschließbar, der an einer senkrechten Achse 8 befestigt ist, die in .dem am
Gehäuse i sitzenden Bügel 9 drehbar gelagert ist. Der Motor 5 ist durch die beiden
Leitungen io und i i an .das übliche Leitungsnetz angeschlossen. In derLeitung io
liegt ferner ein Schalter 12, der in Abhängig-]zeit von der Bewegung des Deckels
7 derart gesteuert wird, daß er nur dann geschlossen ist, wenn der Deckel sich über
der Öffnung der Zentrifuge befindet. Beim Öffnen der Zentrifuge durch seitliches
Verschieben des Deckels 7 wird jedoch der Schalter 12 durch die Steuerungsvorrichtung
13, z. B. eine Zahnstange, Nockenscheibe o. dgl., zwangsläufig in clieAusschaltstellung
gebracht. An dem Zentrifugengehäuse i ist ferner ein hei 14 drehbar gelagerter Riegelhebel
i 5 angebracht, der gleiclizcitig den beweglichen. Anker eines Elektromagneten 16
bildet, der durch die Leitungen 17 und i8 zu den Stromzuführungsleitungen io und
il parallel geschaltet ist. An dem unteren Ende der Achse 8 ist eine öseiiartige
üffnung ig vorgesehen, in welche der von dein Elektromagneten 16 gegen die Wirkung
der Feder 2o angezogene Riegelhebel eingreifen kann und dadurch die Achse 8 und
damit den Deckel 7 verriegelt, wenn der Deckel 7 sich über der Öffnung der Schleuder
befindet. Die Leitung i8 und die Leitung i i sind über die beiden Quecksilberschalter
21 und 22. geführt, die auf den beiden bei 23 und 24 schwenkbar gelagerten Hebeln
25 und 26 angeordnet sind. Die beiden Schwenkhebel 25 und 26 liegen auf den beiden
Nocken 2; und 28 auf, welche auf den Wellen eines in dem Gehäuse 29 angeordneten
Laufwerkes sitzen und von diesem in Drehbewegung versetzt werden. Dieses nicht besonders
dargestellte Laufwerk kann mit Federaufzug, elektrischem Aufzug o. dgl. versehen
bzw. als Synchronuhr ausgebildet sein. Außerdem ist zweckmäßig .das Laufwerk durch
:die Leitung 3o ati Erde gelegt und das Gehäuse i der Zentrifuge durch die nach
dem Laufwerk geführte Leitung 31 ebenfalls geerdet.
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Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn der Deckel ? über die
Öffnung des Zentrifugengehäuses i geschoben wird, so wird der -Schalter i. geschlossen
und dadurch der Motor und der Elektromagnet 16 über die Leitung io an den einen
Pol des Leitungsnetzes angeschlossen. Wenn jetzt das Laufwerk 29 eingeschaltet wird,
so beginnt der Motor 5 zu laufen, und gleichzeitig springt der Riegelhebel 15 in-
die Öffnung 1g der Schaltachse 8 hinein und verriegelt somit den Deckel ?. Wenn
der Schleudervorgang beendet ist und der Nocken 28 sich so weit gedreht hat, daß
der Hebel 26 heruntersinkt und den Quecksilberschalter 22 öffnet, so wird hierdurch
der Stromzufluß zu dem Motor unterbrochen, was in der Praxis bei kleinen Schleudern
etwa nach zwei Minuten der Fall ist. Der Quecksilberschalter 21 bleibt jedoch zunächst
noch 2 bis 3 Minuten entsprechend der Auslaufzeit der Schleudertrommel eingeschaltet
und ebensolange hält infolgedessen der Riegelhebel 15 den Deckel ? in der Verschlußstellung
verriegelt, so daß er nicht geöffnet werden kann. Erst nach Ablauf dieser Zeit,
in der die Schleudertrommel 3 zum Stillstand gekommen ist, wird der Stromzufluß
zu dem Elektromagneten 16 unterbrochen und dadurch die Verriegelung des Deckels
7 2tutomatisch gelöst. Der Deckel? kann also bei dieser Einrichtung erst dann geöffnet
werden, wenn der Schleudervorhang beendet und die Wäschetrommel 3 vollstiindig zum
Stillstand gekommen ist.
Die getrennten Funktionen der beiden Quecksilberschalter
lassen sich auch in einem einzigen Schalter mit zwei Anzapfungen, z. B. mit einer
\ockenscheibe mit zwei Ansätzen, durchführen.
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In ähnlicher Weise läßt sich eine solche Sicherheitsvorrichtung bei
einer Schleuder anbringen, bei der der Deckel nicht durch seitliches Verschieben,
sondern durch Aufklappen des Deckels geöffnet wird.