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Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Synchronisation eines Lichtblitzes
mit einem Kameraverschlul3 Die h_rtindung betriftt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur i`berprüfung der zeitlichen Übereinstimmung eines zur Aufhellung des fotografischen
Gegenstandes erzeugten Lichtblitzes mit dem Öffnen des Verschlusses einer fotografischen
Kamera. Um -eine richtige Belichtung der fotografischen Aufnahme sicherzustellen,
d. h. um die aus dem Lichtblitz zur Verfügung stehende Lichtmenge voll auszunutzen,
ist es notwendig, daß «'eil die Anwendung der neuzeitlichen dieser Lichtblitz in
einem Zeitraum stattfindet, in dem der Verschluß der Kamera vollständig geöffnet
ist. Der früher bei Blitzlichtaufnahmen übliche Weg, den Kameraverschluß erst zu
öffnen, dann den Lichtblitz auszulösen und dann den Verschluß wieder zu schließen,
ist oft nicht gangbar, nicht auf die Herstellung von Aufnahmen in dunklen oder sehwach
beleuchteten Räumen beschränkt ist. Dabei würde hei der genannten Arbeitsweise der
Auslösung eine Neben-Belichtung unvermeidlich sein. Vielmehr besteht der Wunsch
und die Möglichkeit; diese kurzen Lichtblitze allgemein zur Herstellung von Momentaufnahmen
mit Belichtungszeiten von t/too sec oder weniger auch bei Tageslicht zu benutzen.
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Für Blitzlichtaufnahmen mit so kurzen Belictrtungszeiten sind besondere
Auslöseeinrichtungen geschaffen worden. Diese wirken derart, da13 durch den Hebel
oder Auslöseknopf, welcher den Verschluß betätigt, oder durch die Verschlußlamellen
ein Stromkreis geschlossen und dadurch entweder die Lampe unmittelbar gezündet oder
ihre Zündung
über ein Relais herbeigeführt wird. Es ist nun, nicht
ohne weiteres möglich, eine beliebige Kamera mit einem beliebigen Blitzlichtgerät
zusammen zu verwenden. Dies ist durch die technische Entwicklung bedingt und hat
seine Ursache in den unterschiedlichen Verzögerungszeiten, mit denen die Auslüsevorgänge
behaftet sind. Es sind deshalb verschiedene Mittel, sog. Synchronisiereinrichtungen,
sei es an der Kamera, sei es an dem BlitzlichtgerätA vorgeschlagen worden, mit deren
Hilfe der Synchronismus zwischen öffnung des Verschlusses und Lichtblitz herbeigeführt
werden kann. Zu diesem Zweck inuß die zeitliche i1>ereinstimmung zwischen beiden
einwandfrei beobachtbar sein. Ferner hat sich gezeigt, daß die erwähnten Verzögerungszeiten
über längere Betriebszeiten nicht immer konstant sind und daß es zweckmäßig ist,
den Synchronismus von Zeit zu Zeit zu prüfen.
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Der einfache Weg, die Lebereinstimmung des Zeitpunktes der Verschlußiiffnung
mit dein Zeitpunkt des Lichtblitzes durch Anvisieren der Lichtquelle durch den Verschluß
hindurch zti überprüfen, ist wegen der Kurzzeitigkeit des Lichtblitzes und seiner
Helligkeit nicht fehlerfrei. Blitz,-lichtgeräte mit Gasentladungslainpe z. B. haben
eine l,.ntladtitigsdauer von nur 1/50(,o sec, und das Auge vermag nur schwierig
zu unterscheiden, ob in diesem Zeitpunkt der Verschluß gerade seine volle Öffnung
erreicht hat oder sich noch im Stadium des iiftncns oder bereits wieder des Schließens
befand. Auf.@erdem macht sich die Blendwirkung des sehr grellen Lichtblitzes auf
das Auge sehr störend bemerkbar. Es ist ohne weiteres einzusehen, da13 ein Teil
der Lichtausbeute ungenutzt bleibt, wenn der Verschluß_ im Zeitpunkt des Lichtblitzes
nicht voll geöffnet ist. Erfindungsgemäß wird die Kontrolle des Synchronismus zwischen
Lichtblitz und oltnen des Verschlusses auf eine sehr einfache. Weise dadurch möglich
gemacht, daß die Lichtei.nwirkung auf einer lichtempfindlichen Schicht gespeichert
wird. Dabei wird aber vermieden, nach einem üblichen fotografischen Verfahren vorzugehen,
bei denn ein latentes Bild auf einer Halogen.-Silber-Emulsion erst durch Entwi.keln
hervorgerufen werden muß, sondern es wird ein kurzzeitig bleibender Eindruck hervorgerufen,
der wieder verschwindet, dem Prüfenden alaer ausreichend Zeit gibt, die Verschlußstellung
im Augenblick des Lichtblitzes nachzuprüfen.
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Der Erfindungsgedanke kann z. B. nach zwei verschiedenen Verfahren
verwirklicht w-erdcti. Einmal wird eine Halogen-Sillter-Schicht verwendet, die ähnlich
den bekannten und früher gebräuchlichen Kontaktpapieren arbeitet, bei denen ein
Positivpapier zusammen mit dem Negativ der Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt
wurde, das auf dem -Positivpapier eine Schwärzung hervorrief. Für Reproduktionszwecke
müßte diese Schwärzung durch ein "Tonfixierbad haltbar gemacht werden; in der Anwendung
nach der Erfindung ist dies nicht erforderlich. Wird eine mit einer solchen Schicht
versehene Fläche aus Karton od. dgl. geeigneten Formats a) bei Schlitzverschlüssen
in der Bildebene der Kamera eingesetzt oder an der Bildbühne zur Anlage gebracht,
b) bei Zentralverschlüssen hei geöffneter Kamera außen unmittelbar vor das Objektiv
gehalten oder zur Anlage gebracht und danach 'bei geöffneter Blende durch Auslösen
des Verschlusses über die Synchronisiereinrichtung durch den Lichtblitz belichtet,
so wird sich auf der Prüffläche ein markantes Schattenbild des Bewegungszustandes
des Verschlusses im Augenblick des Lichtblitzes zeigen: hei Schlitzverse Müssen
miili das ganze Bildfeld einen Lichteindruck zeigen,- hei Zentralverschlüssen das
Schattenbild kreisrund sein, wenn der Synchronismus vorhanden ist.
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In noch einfacherer Weise läßt sich das Verfahren durch Ausnutzung
der Erscheinung der Phosphoreszenz verwirklichen. In diesem Fall wird die Lichtenergie
in einer Leuchtfolie, die einen, phosphoreszierenden, d. h. eincii nachleuchten=den
Stoff enthält, gespeichert und kann noch längere Zeit danach beurteilt werden. Diese
Leuchtfolie kann unbegrenzt wiederholt verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Leuchtfolie
mit eingedruckten, erhabenen oder eingestanzten Markierungen versehen, die gestatten,
die Folie genau nach dem Bildfenster der Kamera auszurichten, so daß die Begrenzung
des Bildfeldes eindeutig innerhalb der Markierungen liegt. Auf diese Weise ist es
mö&^ lieh, .auch die Synchronisation von Schlitzverschlüssen durch einfachen
Vergleich des Lichtfeldes zu bestimmen, ohne daß .ein Ausmessen des Bildes erforderlich
wäre.
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Schließlich kann die Rückseite der Prüffolie vorteilhaft zum Aufdruck
einer Gebrauchsanweisung oder Werbung od. dgl. benutzt werden. Auch kann es zweckmäßig
sein, die Folie auf beiden Seiten mit einer lichtempfindlichen Schicht zu versehen,
um sie wechselseitig und ohne Behinderung durch die Abklingzeit des Lichteindruckes
mehrmals rasch hintereinander verw=enden zu können.