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Verfahren zur Herstellung von Lichtbildern.
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auf einfachem und nicht kostspieligem Wege vorübergehend als Positivbilder zur Anschauung zu bringen. Diese Forderung hat sich in neuerer Zeit durch die Einführung der Kleinbildphotographie noch erhöht. Bekanntlich werden Kleinbildkameras mit Filmspulen beschickt, die eine Vielzahl von Aufnahmen, beispielsweise 36 auf ein und demselben Filmband, enthalten. Der Amateur hat sich daher angewöhnt, die einzelnen Objekte mehrfach zu photographieren und das beste Negativ zur Positivherstellung zu verwenden. Hiebei war der Amateur bisher gezwungen, zumindest eine Kontaktkopie des Negativfilms herzustellen, um auf Grund der kleinen Positive, eventuell bei Lupenbetrachtung, das geeignete Bild herauszusuchen. Die vorliegende Erfindung macht eine solche umständliche Arbeitsweise unnötig.
Die Negative werden, u. zw. zweckmässig unter gleichzeitiger Vergrösserung mit Licht passender Wellenlänge auf eine Schicht aufkopiert, die aus einer der oben genannten Substanzen mit oder ohne Bindemittel besteht. Als Bindemittel verwendet man die für andere photographische Materialien bekannten Stoffe, wie Gelatine, Eiweisskörper, Alginate, Zellulosederivate, Kunstharze usw.
Die apparative Anordnung besteht zweckmässigerweise wie aus der Zeichnung hervorgeht, aus einer Projektionseinrichtung. Diese setzt sich zusammen aus Lampe 1, Kondensor 2, dem das Negativ tragenden Halter 4 und dem Objektiv 5. Auf der Projektionsfläche ist ferner der lichtempfindliche Schichtträger 6 angeordnet. Je nach Ausführung der Projektionseinrichtung kann die Anordnung des lichtempfindlichen Schichtträgers so erfolgen, dass er in der Aufsicht oder Durchsicht betrachtet werden kann. Auf demlichtunempfindlichen Sehichtträger befindet sich der lichtempfindliche Körper 8, welcher durch ein Bindemittel 9 am Schichtträger 6 gehalten wird.
Die Projektionslampe ist entweder geeignet, Licht eines bestimmten Spektralbereiches auszustrahlen oder es sind Filter 7 in Gestalt von farbigen Gläsern od. dgl. zwischen Lichtquelle und lichtempfindlicher Schicht angeordnet.
Die Bedienung des Apparates erfolgt in derselben Weise, wie man es bei normalen Vergrösserung- apparaten gewöhnt ist. Besteht beispielsweise die Schicht aus Triphenylfulgid, so projiziert man das Negativ mit blauem Licht auf die Schicht. Nach dem vorher Gesagten wird das Fulgid dann an den von blauen Licht getroffenen Stellen dunkel, während es an den Stellen, wo kein oder wenig blaues Licht auftrifft, entweder gar nicht oder nur wenig verdunkelt wird, also seine hellere Färbung behält.
Da die Stellen geringer Lichteinstrahlung den geschwärzten Stellen im Negativ entsprechen, ist das Projektionsbild gegenüber dem Negativ in den Helligkeitswerten vertauscht, d. h. aus einem Negativ ist ein Positiv entstanden. Das Bild ist bei richtiger Bemessung des Projektionslichtes ebenso kontrastreich wie ein mit Silbersalzen hergestelltes Bild ; es ist also zur Kontrolle des Negativs geeignet. Gegen- über einer Halogensilberschicht besitzt die erfindungsgemässe lichtempfindliche Schicht den grossen Vorteil, dass der Bildeindruck entweder allmählich von selbst wieder verschwindet oder, was zweckmässiger ist, durch Bestrahlung mit langwelligem Licht in kurzer Zeit ausgelöscht werden kann. Die lichtempfindlichen Eigenschaften des Materials werden bei diesem Auslöschungsvorgang nur so unwesentlich beeinflusst, dass man das Material unzählige Male verwenden kann.
Im übrigen lässt sich das einmal lichtunempfindlich gewordene Material durch chemische Aufarbeitung wieder regenerieren.
Ein anderes Anwendungsgebiet der erfindungsgemässen lichtempfindlichen Schicht liegt auf dem Gebiete des Registrierwesens. Es wird allgemein als ein Übelstand empfunden, dass das für Registrieraufzeichnungen verwendete Material nach einmaligem Gebrauch ausgewechselt werden muss. In vielen Fällen kommt es nicht darauf an, eine registrierte Aufzeichnung zu erhalten, sondern es kommt nur darauf an, eine Aufzeichnung dem Auge vorübergehend sichtbar zu machen. Da das erfindungsgemässe Material genügend lichtempfindlich ist, kann man es in normalen Registrierapparaten verwenden, sofern man die Lichtquelle durch eine solche ersetzt, die Licht des richtigen Spektralbereiches aussendet.
Die erfindungsgemässe lichtempfindliche Schicht lässt sich auch für Bildtelegraphie und Fernsehzwecke verwenden.
Es ist auch möglich, das Material ohne Bindemittel auf einem zweckmässig mit einer Haftschicht versehenen Träger aufzubringen. Ein solcher Träger kann beispielsweise aus einer oberflächlich gelösten Zellulose-Ester-Schicht bestehen. Als Träger kann man auch eine Glasplatte verwenden, die mit einer Haftschicht aus Wasserglas oder Gelatine versehen ist.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Lichtbildern beschränkt, die gegenüber dem belichteten Bild eine Helligkeitsumkehrung aufweist ; man kann auch so verfahren, dass man zunächst die lichtempfindliche Schicht durch diffuse Belichtung dunkel färbt und dann auf die dunkelgefärbte Schicht mit Licht anderer Wellenlänge ein Bild aufkopiert. Dieses erscheint dann mit der gleichen Helligkeitsverteilung wie das Original auf dem Kopiermaterial.
Man kann also mit Hilfe der vorliegenden Erfindung nach Belieben direkte Bilder oder Umkehrbilder erzeugen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt es auch, farbige Bilder zu erzeugen, indem man beispielsweise im Sinne der Dreifarbenphotographie drei verschiedene lichtempfindliche Substanzen nimmt, die bei Bestrahlung mit langwelligem Licht blaugrün, gelb und. purpurrot gefärbt sind und durch Licht verschiedener Wellenlänge dunkel gefärbt werden. Man kann dann von Kopiervorlage entsprechender Färbung oder durch Kopierlicht entsprechender Färbung gleichzeitig oder nacheinander die Farbteilbilder auf die lichtempfindliche Schicht aufkopieren,-wobei in den hellen Stellen die Farben
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entstehen, während die dunklen Stellen als Schwärzung wiedergegeben werden. Es entsteht also ein farbiges Bild von annähernd richtiger Farbtönungswiedergabe, das für viele Zwecke ausreichend ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlicher Schichten für auslöschbar Lichtbilder, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung derselben Stoffe, z. B. Fulgide, mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln verwendet werden, die unter dem Einfluss von Strahlen eines bestimmten Spektralbereiches, z. B. bei Fulgiden des kurzwelligen sichtbaren Spektralbereiches, vorzugsweise des blauen Spektralbereiches, ihre Körperfarbe sichtbar verändern und die unter dem Einfluss von Strahlen eines andern Spektralbereiches, z. B. bei Fulgiden des langwelligen sichtbaren Spektralbereiches, vorzugsweise des roten Spektralbereiches, die ursprüngliche Körperfarbe wieder annehmen.