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Vorrichtung zum Schreiben und Zeichnen von Schriften Es sind Vorrichtungen
bekannt, 'bei denen mit Röhrenfedern zu umfahrende, buchstabenförmige oder rechteckige
Ausschnitte von der Größe bestimmter Buchstaben, die mit je einer diagonal verschiebbaren
Platte in der Höhe und Breite gleichzeitig veränderlich sein können, in einer Schablone
angebracht sind. Diese liegt mit Abstand von der Schreibfläche in einem Führungsrahmen,
der auf Schwenkrollen allseitig fahrbar und .mit Schraubspitzen feststellbar sein
kann, oder die Schablone ist an einem Lineal mit einer darauf gleitenden breiten
Handhabe verschiebbar. An dieser Handhabe kann die Schablone in Form einer drehbaren
Kreisscheibe befestigt sein, deren Schriftzeichenausschnitte am Umfange mittels
Raster unter einem Fenster festgestellt werden. Schließlich gibt es Schablonen,
.die auf der Schreibfläche aufliegend benutzt werden und senkrecht oder um 7$° geneigte
Ziehkanten oder Schlitze zum Vorlinieren der Schriftlage aufweisen, während zum
Vorziehen der Zeilenhilfslinien für jede Schrifthöhe getrennt angeordnete, einen
Abstand von z. B. 4-0-8-i2 mm oder 6-o-io-i6 mm usw.einnehmendeAnsatzpunkte für
den Bleistift in Form runder oder eiförmiger Öffnungen oder Kerben, deren untere
Begrenzungskante waagerecht und die andere im Winkel von etwa 45° dazu nach dben
verläuft, vorgesehen sind, sowie noch Strichmarken, die zur Ermittlung des richtigen
Abstandes der Zeilen bzwv. Grundlinien dienen.
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Dagegen besteht die Erfindung darin, daß die abwärts gerichteten Ziehkanten
bzw. die Ziehkanten bildendenAusschnitte mitZeilenmarken in genormter Schrifthöhenstufung
darstellenden und fürzahlreiche
Schrifthöhen passenden Linien öder
pfeilspitzen-. förmigen Kerben versehen und darüber hinaus verlängert und senkrecht
oder in links- und rechtsgeneigten Winkelstellungen in der erfindungsgemäßen Schablone
angeordnet sind. Die Schablone besitzt eine die Griffleiste teilweise überragende.
Haltezunge und ist mit einer Verschiebeplatte ausgerüstet, die mehrere Ausschnitte
durch waagerechtes Verstellen in der Breite verändert. An der Führung ist die Schablone
entweder fest bzw. neigbar oder völlig zwanglos beweglich gelagert. Der Griffteil
der Führung ist auf gerichteten Rollen in gerader, nach oben oder unten gekrümmter
kreisbogenförmiger Zeilenbahn während dem Schreiben fahrbar und feststellbar gelagert.
Durch diese Vorrichtungen wird ein ununterbrochenes Schreiben in_ beliebiger Schriftart
mit ein und derselben Schablone ermöglicht, weil die Schreibspitze. allseitige Bewegungsfreiheit
hat. Die Ziehkanten dienen als Richtschnur für die Schriftlage bzw. Abstriche, während
die daran befindlichen Zeilenmarken wie %-orgezogene Zeilenhilfslinien wirken. Dabei
gestattet deren bestimmte Anordnung übereinander, und zwar von gemeinsamer Grundlinie
ausgehend in der genormten Schrifthöhenstufung 2-2, 5-3-4-5-6-8-io-i6-2o-25 mm verschiedene
hohe Schriften mit jeweils mehreren Mittellängen zu schreiben, ohne daß die nicht
benötigten, dazwischenliegenden Zeilenmarken stören, so wie man auch auf Millinieterpapier
die einmal begonnene Schrifthöhe mühelos einhalten kann. Dadurch, daß auch die Ausschnitte
über die Zeilenmarken hinaus nach oben und unten verlängert sind, ist ein jedes
Schreibgerät geeignet, z. B. Röhren-, Schreib- und Kunstschriftfedern, Farbstifte
u. a. Weil diese Ausschnitte der Breite der Schreibspitze angepaßt werden können,
folgt die Schablone einer jeden Bewegung zeilenwärts, und die Zeilenmarken bleiben
stets in unmittelbarer Nähe der Schreibspitze. Verschieden geneigte Ziehkanten,
außer 9o und 75°, entsprechen dem Bedürfnis des Kunstschreibers; neigbare Segmente
an der Schablone, oder letztere neigbar an der Führung angebracht, kommen dem besonders
entgegen. Hierbei erweisen sich pfeilspitzenartige Kerben neben bzw. an den Ziehkanten
als Zeilenmarken vorteilhafter, da einfache Linien in geneigter Lage unsicher wirken.
Sehr zweckmäßig sind linksgeneigte Ziehkanten, weil linksschräge Striche freihändig
am schwierigsten zu ziehen sind. Die kurze Haltezunge ermöglicht es, während des
Schreibens die Schablone festzuhalten, um Abstriche zwangsläufig zu ziehen sowie
dieselbefortzuschieben, um waagerechteStriche zwangsläufig herzustellen, ohne die
sonst erforderliche freie Beweglichkeit der Schablone durch die schreibende Hand
zu behindern. Dabei wird das gleichzeitige Betätigen der Zunge und das Festhalten
der Griffleiste mit der linken Hand dadurch begünstigt, da$ die Zunge nur wenig
über die Griffleiste ragt. Die völlig zwanglose Beweglichkeit in der Zeilenrichtung
ist unbedingtes Erfordernis, damit die Schreibspitze beim Bogenziehen keinerlei
Widerstand findet. Die Vorrichtung wird vereinfacht, wenn die Schaiblone für größere
Schriften fest bzw. neigbar an der falir'baren Führung angebracht ist,-4a man den
zeilenwärtigen Bewegungen der Schreilbs.pitze leicht folgen kann. Auch waagerechte
Striche lassen sich damit während des Schreibens leicht zwangsläufig ziehen. Sind
die Rollenachsen verstellbar eingerichtet, so können mit derselben Vorrichtung gerade,
nach oben und unten gekrümmte ,kreisbogenförmige Zeilen erzeugt werden. Die Haltezunge
ist dabei ein einfaches Mittel zum Festhalten der Führung während des Schreibens,
um Abstriche zwangsläufig zu' ziehen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
es zeigt Abb. i die Ansicht einer Vorrichtung mit Holzgriffleisteund beweglicher
Schablone, Abb. 2 den Querschnitt nach der Linie A-B der Vorrichtung nach Abb. i,
Abb.3 einen Querschnitt einer Vorrichtung wie nach Abb. i mit metallischer Griffleiste,
A@bb.4 die Ansicht einer rollengelagerten Vorrichtung -mit 'beweglicher Schablone,
Abb.5 den Querschnitt hierzu nach der Linie A-B, Abb. 6 eine rollengelagerte Vorrichtung
mit fest bzw. winkelverstellbar angeordneter Schablone. Hiernach besteht gemäß der
:#,'bb. i und 2 die Vorrichtung aus der eine Nut aufweisenden Griffleiste i, an
der der U-förmige, in den oberen Ecken Distanzstifte 4 aufweisende Rahmen 3 befestigt
ist. In den Nuten gleitet die durchsichtige Schablone 5, die einen senkrechten und
einen um 75° nach rechts geneigten länglichen Ausschnitt 6 besitzt. Darüber befindet
sich, in den Führungswinkeln io gehalten, eine derart gestaltete Verschiebeplatte
9, daß die darunter befindlichen Ausschnitte 6 in ihrer Breite verschmälert werden
können. Links ist an der Schablone 5 noch ein. Ausschnitt 6 mit linksgeneigten Ziehkanten
7 vorgesehen, ebenso endet die Schablone mit einer linksgeneigten Ziehkante. An
den Ziehkanten 7 sind die Zeilenmarken 8 angebracht, hier als durchgehende Linien
ausgeführt. Außerdem befindet sich links an der Schablone eine über die Griffleiste
i ragende Haltezunge 14. Die A#bb. 3 zeigt diese Vorrichtung mit aus einem Stück
geformter Führung, indem anschließend an den Rahmen 3 die Griffleiste 1 abgekröpft
ist. Die Abb.4 und 5 veranschaulichen ein Gerät, wo die Führung ebenfalls aus einem
Stück besteht, der Griffteil jedoch eine nach oben gekröpfte Platte i darstellt,
die zwei nach abwärts gerichtete Lagerlaschen 15 aufweist, in denen das eine Ende
der Rollenachsen 16 gelagert ist, während unten zwei bogenförmige Ränder i9 vorgesehen
sind, an denen das flache, nach oben umgebogene und zu einem Zeiger 18 geformte
andere Ende der je zwei lose drehbaren Rollen 17 tragenden Rollenachsen 16 zügig
schleift. Mer der oberen linken Rolle ist eine federnde, die Rolle nicht berührende
Haltezunge 14 freigestanzt. Die linksgeneigten Ziehkanten 7 an dieser Schablone
5 sind neigbar, indem ein um den Drehpunkt 12 und mit der Mutter 13 feststellbares
Segment i i an der Schablone 5 angebracht
ist. Die Schablone schlägt
bei Bewegung nach links unten an den Lagerlaschen 15 und oben an den Anschlag 21
an. Schließlich zeigt die Abb. 6 eine auf Rollen gelagerte Vorrichtung, die für
große Schriften bestimmt ist und wo die Schablone 5 an der Griffplatte 2 fest, lediglich
um den Drehpunkt 12 neigbar angeordnet ist. Neben der Ziehkante 7 sind pfeilspitzenförinige
herben als Zeilenmarken vorgesehen, während sich oben der Drehpunkt 12 für ein glockenförmiges,
winkelverstellbares Segment i i befindet, das unten mit der Mutter 13 festgespannt
ist und dessen Ziehkanten 7 unter verschiedenein `1'itikel links- und rechtsgeneigt
verlaufen.
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Die Vorrichtung wird zum Gebrauch mit der linken Hand an der Griffleiste
1 gehalten und die Schreibspitze irgendeines Schreibgerätes in einen Ausschnitt
6 zum freihändigen Schreiben angesetzt und nötigenfalls die Verschiebeplatte g so
verstellt, daß die Schreibspitze nur wenig seitliches Spiel im verbleibenden Ausschnitt
6 hat. Wird die Schablone 5 durch Niederdrücken des Haltestreifens 14 mit einem
Finger auf der Griffleiste i festgehalten, so können Abstriche an der Ziehkante
7 herab zwangsläufig gezogen werden. Wird dieser Haltestreifen 14 mit einem Finger
nach rechts geschoben, so wird damit auch die an einer Ziehkante 7 anliegende Schreibspitze
nach rechts bewegt und dadurch waagerechte Linien zwangsläufig gezogen. Ist die
Linie gezogen, so wird der Finger gelüftet, um einen Bogen zu ziehen oder zum nächsten
Buchstaben überzugehen und um mit Beginn des nächsten Striches abwärts oder waagerecht
die Schablone wieder festzuhalten usf. Bei der Ausführung nach A'bh. 4 und 5 liegt
die Schablone 5 beim zwangsläufigen Ziehen links oben am Anschlag 21 und unten an
Lagerlaschen 15 an, und waagerechte Striche werden hergestellt, indem die ganze
Vorrichtung nach rechts gerollt wird, während für Abstriche durch Niederdrücken
des Haltestreifens 14 die Vorrichtung festgehalten wird, um die Schreibspitze an
einer "Ziehkante 7 herabzuziehen. Die Ausführung gemäß Abb. 6 wird entsprechend
angewendet, nur muß die linke Hand die Vorrichtung den größeren Bewegungen der Schreibspitze
in der Zeilenrichtung nachgeführt werden, was der breitere Ausschnitt 6 erleichtert.
Die schrägen Striche des :\ oder V z. 13. werden an den schrägen Ziehkanten gezogen;
hei kleiner Schrift lassen sich die rechtsg a
eneigten Linien gut freihändig
ziehen. Soll die ' Zeile bogenförmig verlaufen, so sind die Zeiger 18 an den Skalen
20 entsprechend zu verstellen.