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Mehrteiliges rahmen- und scharnierloses Ganzglas-Fenster für Viehställe
u. dgl. Den Erfindungsgegenstand stellt ein tnehrteiliges rahmen- und scharnierloses
Ganzglas-Fenster für Viehställe u. dgl. dar, bei welchem auf einer rahmenlosen Ganzglas-
oder ähnlichen, geeigneten Scheibe eine oder mehrere ebenso rahmenlose Scheiben
ohne besondere Scharnierbefestigung kippbar beweglich und herausnehmbar angeordnet
!; :sind, deren Kipp- bzw. Schließbetätigung mittels entsprechend ausgebildeter
Hebelvorrichtung erfolgt.
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Während bei den bisher bekannten Fenster-. ausbildungen eine besondere
Ausgestaltung und Zurichtung der betreffenden Fensterscheiben erforderlich war,
somit deren Ersatz und Einbau fast ausschließlich nur durch geübte Fachkräfte erfolgen
mußte, wird durch die zum Schutz beanspruchte Erfindung eine grundlegend neue Bau-
und Betätigungsweise von mehrteiligen rahmen- und scharnieriosen Ganzglas-Fenstern
geschaffen, welche hauptsächlich folgende wesentlich neue Vorteile und Fortschritte
erz,iel't: höchstmögliche Einsparung an Werkstoff, Arbeits-, Lohn-, Einbau-, Versandu.
dgl. Unkosten durch Wegfall der Holz- od-. dgl. Rahmen, Scharniere, Anstrich usw.;
größtmöglichster, unbeschränkter Lichteinfall entsprechend der vollen Fensteröffnung;
Vermeidung aller durch Verwitterung u. dgl. Abnutzung sonst unausbleiblicher Schädigungen
und Zerstörungen, somit Einsparung der hierfür erforderlichen Werkstoff-, Ergänzungs-,
Arbeits-. usw. Kosten und Aufwendungen; leichte Ergänzungsmöglichkeit und Einbau
der betreffenden Ganzglasscheiben ohne besondere
Zurichtung, Bearbeitung
und Vorrichtung; Zwangsläufiger Schwitz- und Regenwasserabfluß nach außen und zugleich
Ermöglichung eines zugfreien Luftwechsels; zwangsläufig geführte und gesicherte
öffnungs- und Schließbetätigung der Kippganzglasscheibe auch bei mehrteiliger Anordnung,
welche leicht auch ohne besondere Beseitigungslösung, ohne Werkzeugvorrichtung herausnehmbar
und ebenso leicht wieder einsetzbar ist.
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Infolgedessen wird durch die erfindungsgemäß erstmalig ermöglichte
Bauweise und neue Ausgestaltung eine vollständig neuartige Ganzglasscheibenfensterausbildung
geschaffen, welche einen technischen Fortschritt darstellt und durch die so erreichten
vielfachen Werkstoff-, Arbeits-, Unkosten- usw. Ersparnisse in Verbindung mit den
erzielten Herstellungs- u. dgl. Vereinfachungen von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser
Ausführungsart und Wirkungsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Innenansicht
des in der Mauerwerksöffnung angebrachten geschlossenen Fensters, Fig. 2 eine Schnittdarstellung
mit geöffnetem Fenster, Fig. 3 eine Schnittdarstellung mit geschlossenem Fenster,
Fig. q. eine öffnungs- und Schließhebelvorrichtung, Fig. 5 eine Führungs- und Halteklauenanordnung
mit Darstellung der Lagerung des Kippganzglasscheibenfensters in geschlossenem Zustand,
Fig. 6 die Lagerung und Anordnung des Kippganzglasscheibenfensters in geöffnetem
Zustand. Der Erfindungsgegenstand besteht hauptsächlich in der für Viehställe u.
dgl. vorteilhaft und besonders zweckmäßig in Betracht kommenden Ausführungsweise
aus zwei- oder mehrteiligen Ganzglasscheiben b und h, welche in einer
der betreffenden Fensteröffnung bzw. Fensterleibung passenden Größe und Bauform
a Zuschnittsabmessung gehalten sind.
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Hierbei wird die obere Längskante der Glasscheibe b zweckmäßig abgerundet,
während bei der Kippganzglasscheibe h vorteilhaft alle Kanten entsprechend abgerundet
werden, um Verletzungen beim Herausnehmen, Putzen usw. zu vermeiden.
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Die untere Auflagekante .der Ganzglasscheibe h wird jedoch entsprechend
der Glasdicke radial abgerundet, um dadurch ein leichtes, sicheres und gut abschließendes
Gleiten auf der Auflagekante der Ganzglasscheibe b oder in der Führungssicherungsaussparung
s der Führungshalteklaue g zu gewährleisten.
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Zum Halten der Auflageganzglasscheibe b in der Fensterleibung sind
beiderseitig Halteleisten c oder ähnlich geeignete Vorrichtungen angeordnet, mittels
welchen die Befestigung der Ganzglasscheibe so erfolgt, daß zwischen ihr und dem
Fenstersockel d ein kleiner Abstand zum Ablauf des Schwitzwassers usw. verbleibt.
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Dieser zweckmäßig über die ganze Fensterbreite verlaufende schlitzförmige
Abstand dient gleichzeitig durch entsprechende Ausbildung des-Fenetcrsockels
d mit einer Abdeckerhöhungskante f zur zügfreien Ableitung der einströmenden
Frischluft entlang der Ganzglasscheibenfläche. Dadurch wird außerdem in bekannter
Weise das lästige Beschlagen derselben zum größten Teil verhindert 'und selbst bei
großen Temperaturunterschieden unmöglich.
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Zur Führung und Halterung sowie Sicherung der Kippganzglasscheibe
h sind. die Führungs- und' Halteklauen g angeordnet; welche in erfindungsgemäßer
Weise an der Ganzglasscheibe b mittels Haftklemmung, wie in Fig. 5 dargestellt,
oder zweiteilig mittels Schraubklemmung, .wie Fig.6 zeigt, oder in einer sonst den
technischen Möglichkeiten und Erfordernissen entsprechenden Befestigungsart angebracht
sind.
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Die Ausgestaltung der Führungshalteklauen g erfolgt in der Weise,
daß die Innenseite eine Auflageausbildung im vorgesehenen Neigungswinkel zur Auflage
der herabgeklappten Kippganzglasscheibe h erhält, während gegenüberliegend im Außenstück
eine Führungssicherungsaussparung s angeordnet ist.
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Bei der Kippbewegung der Ganzglasscheibe h gleitet dieselbe dadurch
zunächst gelenkartig infolge der Abrundung auf der . Auflagekante der Ganzglasscheibe
b und kommt dann zwangsläufig in die Fühxungssicherungsaussparung s zur Einlagerung.
Dadurch erfolgt somit eine selbsttätig zwangsläufig wirkende Sicherung und Halterung
der Ganzglasscheibe h entsprechend der größten Üffnungskippneigung, und gleichzeitig
wird ein Herausfallen derselben vermieden.
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In gleicher Weise kann erfindungsgemäß die äußere Führungshalteklaue
g nebst Führungssicherungsausspärung s auch im Mauerwerk u. dgl. Fensterleibung
vorgesehen und angebracht werden. Hierbei wird zweckmäßig die Auflageführungshalteklaue
g in entsprechender Ausbildung beiderseitig im Mauerwerk oder Fensterleibung angebracht
und dient gleichzeitig auch zur Befestigung der Auflageganzglasscheibe b oder einer
sonst geeigneten Auflage.
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Bei dieser, hauptsächlich für besonders große Fensteröffnungen zweckmäßigen
Anordnungsausbildung ist es vorteilhaft, auf der Auflageganzglasscheibe b entsprechend
den technischen Erfordernissen in unterteilten Abständen noch besondere Führungshalteklauen
g anzubringen.
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Durch diese neuartige Anordnungsweise wird nicht nur die Stabilität,
Bruchsicherheit sowie auch die Abdichtungsmöglichkeit und Kippfähigkeit wesentlich
erhöht, sondern es wird dadurch hauptsächlich erstmalig auf einfachste und wirtschaftlich
vorteilhafteste Art ermöglicht, die Fensterausgestaltung und Anordnung' bei Viehställen,
Schlachthof- u. dgl. Räumen nach Maßgabe der neuesten Tierpflegeforschungen in Verbindung
mit fortschrittlichster Baugestaltung auszuführen.
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Zur Betätigung der Kippbewegung der Ganzglasscheibe h wurde erfindungsgemäß
eine Hebelvorrichtung geschaffen, mittels welcher eine leichte
Öffnung
und zwangsläufig gesicherte Schließung des rahmen- und scharnierlosen Ganzglasscheibenfensters
durch einfaches Herauf- bzw. Herabdrücken eines Handhebels erfolgt.
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Diese öffnungs- und Schließhebelvorrichtung, wie Fig. 4 in einer beispielsweisen
Ausführung zeigt, besteht aus einem zugleich als Kantenschutz dienenden Klemmhalter
i mit handgriffartiger Führungsstütze k, in welche der Handhebel
m
mittels des hakenartig ausgebildeten Zug- und Druckendes p des an denselben
beweglich angebrachten Verbindungsstückes o mit entsprechendem Spiel eingreift.
Der Handhebel m ist in dem mit mehreren Einstellöchern versehenen Befestigungsbügel
l leicht drehbar gelagert und kann entsprechend der Mauerwerksfensterleibungsabstände
in die günstigste Drehpunktlagerung durch Befestigung in das passende Einstelloch
angebracht und schwenkbar befestigt werden. Der Befestigungsbügel 1 wird zweckmäßigerweise
in der Fensterleibung oberhalb der Kippganzglasscheibe h angeordnet.
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Der Handhebel na wird erfindungsgemäß als Winkelhebel ausgebildet,
an dessen Außenende ein entsprechender Handgriff od. dgl. angeordnet ist, während
am anderen mit dem Verbindungsstück o verbundenen Ende eine Rast- oder Druckfederausbildung
n angeordnet ist. Diese Rastdruckfedern dient dazu, die Ganzglasscheibe h beim Schließen
durch Anspannung der Gelenkverbindung des Handhebels m mit dem Verbindungsstück
o federnd fest an die Mauerwerksfensterleibung oder entsprechende Verkleidung zu
drücken und in dieser Stellung gegen Selbstlösung zu sichern.
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Am Verbindungsstück o ist ebenfalls noch eine Druckfederausbildung
q vorgesehen, welche das Herausfallen der Kippganzglasscheibe h in geöffnetem Zustand
verhindert, jedoch ermöglicht, daß dieselbe zum Zweck der Reinigung, Generallüftung
usw. leicht und ohne besondere Werkzeughilfsmittel von der Auflagescheibe ab- und
aus den Führungshalteklauen g herausgenommen und noch leichter und einfacher wieder
eingesetzt werden kann.
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Der Einbau und Anbringung des mehrteiligen rahmen- und scharnierlosen
Ganzglasscheibenfensters erfolgt in einfachster und praktischster Weise so, daß
nach Befestigung der betreffenden Auflageganzglasscheibe b in der Fensterleibung
mittels beiderseitigen Halteleisten c unter Berücksichtigung des schlitzförmigen
Fenstersockelabstandes e zunächst der Befestigungsbügel l für den Handhebel m in
entsprechender Anordnung oberhalb der Fensterleibung angebracht wird.
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Hierauf wird der Handhebel m nebst Verbindungsstück o in dem passenden
Einstelloch radialbeweglich angebracht und durch Einhängung des Zug- und Druckendes
p in die Führungsstütze k mit dem Klemmhalter i verbunden, welcher in geeigneter
Weise auf der Kippganzglasscheibe h befestigt wird.
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Nachdem wird die Kippganzglasscheibe h angehoben und einfach zwischen
die Führungshalteklauen g so eingebracht, daß die Unterkante derselben auf der Auflagekante
der Ganzglasscheibeb sinngemäß zur Auflage kommt.
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Nunmehr kann die Kippganzglasscheibe h leicht und sicher durch Herab-
oder Heraufbewegung des Handhebels m geöffnet und geschlossen werden, wobei in der
Öffnungsstellung die Kippganzglasscheibe hin erfindungsgemäßer Weise gesichert zur
Auflage kommt und weiterhin gegen Herausfallen mittels Druckfeder q gehalten wird.
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Das Herausnehmen der Kippganzglasscheibe h erfolgt einfach durch Abdrücken
dieser Druckfeder q und Aushängung aus dem hakenartig ausgebildeten Zugdruckende
p des Verbindungsstückes o am Handhebel m.
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Bei nicht durch Hand bedienbaren Fenstern erfolgt die Betätigung des
Handhebels m mittels Stangen oder ähnlichen geeigneten fernbetätigten Vorrichtungen.
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Auf diese Weise kann die Betätigung des Handhebels zum Öffnen und
Schließen der Kippganzglasscheibe auch durch Zentralantriebsvorrichtungen für einzelne
Gruppenfenster oder Gesamtraumlüftung selbsttätig-mechanisch ebenso sicher und auf
einfachste Art erfolgen.
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Auf Grund des Erfindungsgedankens ist die Ausgestaltung des mehrteiligen
rahmen- und Scharnierlosen Ganzglas-Fensters auch so möglich, daß mehrere Kippganzglasscheiben
in zusammenhängender Anordnung verbunden sind, indem in abwechselnder Folge an derselben
die betreffenden Führungshalteklauen angebracht werden: Somit dient die betreffende
Oberkante der Kippganzglasscheibe h für die in den Führungshalteklauen g kippbar
gelagerten Kippganzglasscheibe zugleich als Auflage, wodurch sich die so angeordneten
Kippganzglasscheiben nochmals zueinander kippbar bewegen lassen.
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Infolgedessen wird dadurch nochmals eine weitere gleich einfache und
sicher zu betätigende vielfache Kippbewegung von mehrteiligen rahmen-und scharnierlosen
Ganzglasscheibenfenster erreicht, welche besonders für neuzeitliche Baugestaltung
sehr zweckdienlich und von größtem Vorteil ist.
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Für den zum Schutz beanspruchten Erfindungsgegenstand ist es gleichgültig,
aus welchen Werkstoffen und in welcher Ausführungsart derselbe hergestellt wird,
ebenso wie auch die Größen- und Anordnungsausgestaltung eine beliebige sein kann.