-
Gewinnungs- und Ladevorrichtung für den Strebbau Im untertägigen Strebbau
ist es bekannt, einfache Räumschurren anzuordnen, wobei diese mit der Schrämmaschine
gelenkig verbunden sind und mit ihr gemeinsamen Arbeitsvorschub haben. Durch die
amerikanische Patentschrift 1497 692 ist ferner bekannt, auf dem Schrämmaschinengestell
ein Windwerk anzuordnen, welches im Schrämfeld bei ruhendem Schrämhetrieb einen
Räumer an die Schrämmaschine heranzieht und auf diese Weise das angefallene Kaufwerk
in ein vor dem Kohlenstoß verlegtes Strebfördermittel hinüberschiebt.
-
Von diesen Gewinnungsarten ausgehend, verfolgt die Erfindung das Ziel,
bereits während des Schrämens wenigstens einen Teil des angefallenen Haufwerks durch
einen Querförderer in das Strebfördermittel zu bringen und den restlichen Teil während
vorhandener kurzer Schrämpausen durch einen nachgezogenen Räumer auf das Strebfördermittel
zu laden. Zu diesem Zweck ist, um hierbei eine normale Schrämmaschine verwenden
zu können, auf dem zweckmäßig ebenfa.l1s als, Räumer mit Hobelmessern zum Aufnehmen
des Kohlenpackens am Liegenden ausgebildeten Querförderer ein Windwerk für den nachzuziehenden
zweiten Räumer angeordnet. Da das Windwerk der Schrämmaschine durch den mit ihr
gekuppelten ersten Hobelräumer stark belastet wird, ist gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung das Windenseil der Schrämmaschine über eine an dieser befindlichen
Treibspillschenbe gelegt und sein ablaufender Trum einem in der oberen Strecke aufgestellten,
durch Motor angetriebenen Wickelhaspel zugeführt, welcher das Seil mit mäßigem Zug
aufwickelt. Die Spillscheibe stellt gegenüber dem Wickelhaspel eine Umlen'krolle
am zu ziehenden Seil dar. Somit ist die gesamte auf die Schrämmaschine ausgeübte
Vorschubkraft gleich dem doppelten Betrag der Haspelzugkraft zuzüglich der am Treibspill
wirkenden,
vom Schrämmaschinenwindegetriebe herrührenden Umfangskraft.
-
Besonders einfach gestaltet sich die Gewinnungs-und Ladearbeit, wenn
die Schrämmaschine über dem Strebfördermittel verfahrbar angeordnet ist, weil dann
die Ladewege kurz sind und der ruhende Trum des W indepseils an dem Untergestell
des Strebfördermittels umsetzbar befestigt werden kann. Das Umsetzen des Seiles
läßt sich ersparen, wenn das Fassungsvermögen des Wickelhaspels für eine Seillänge
von etwa mehr als der doppelten Streblänge ausreicht. Für die auf dem ersten Räumer
angebrachte Winde genügt eine aufwickelbare Seillänge von etwa 50 m, weil
zweckmäßig das Laden mit dem zweiten an der Schrämmaschine angebrachten Räumer im
Ansrhluß an das Umlegen der Druckluftschläuche für die Schrämmaschine vorzunehmen
ist, um die dadurch entstehende Pause auszunutzen.
-
Bei der Talfahrt können -die Gewinnungs- und Ladegeräte mit diem Fördertrum
des Strebförd'ermittels gekuppelt und im leergekohlten Schrämfeld zurückgebracht
werden. Wenn die Beschaffenheit des Hangenden alsbaldigen Ausbau des Schrämfeldes
erfordert, können die Geräte auf dem Strebfördermittel zurückbefördert werden.
-
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dar,
in Abb. i im Grurndriß und in Abb. 2 in Seitenansicht.
-
Mit i ist der Kohlenstoß bezeichnet, welcher von der über dem Strebfördermittel
2 fahrbaren Schrämmaschine 3 mit den Kettenschrämarmen 4 und geschrämt wird. Der
Pfeil 6 deutet die Schrämvorschubrichtung, der Pfeil ? den Schrämkettenumlauf an,
während der Pfeil 9 die Förderrichtung des Strebfördermittels 2 bezeichnet. Durch
eine Schiene io ist ein Hobelräumer i i mit der Schrämmaschine gelenkig verbunden
und an diem Strebfördermittel mit seiner Austragleiste 12 geführt. Auf dem nach
hinten verlängerten Gestell 13 des Räumerteiles 14 mit den Hobelmessern 15 am Liegenden
und 16 an der inneren Kante der Führungswand 17 ist ein Windwerk mit dem Antriebsmotor
18, dem Schneckengetriebe i9, dem Ausrückritzel 2o, dem Vorgelege 21 und der Seiltrommel
22 in einem geschlossenen Gehäuse angeordnet. An das Seil 23 ist ein zweiter
ebenfalls mit einer Winkelleiste 24 an dem Strebfördermittel 2 geführter Räumer
25 bei 26 angehängt.
-
Der Schräm- und Hobelvorschub wird durch ein Seil 27 bewirkt, dessen
ruhender Trum am Gestell dies Förderers 2 oder an einem Maschinenstempel angeschlagen
ist. Das Seil ist mit 11/Q Windungen um die Spillscheibe 28 der Schrämmaschine gelegt
und über die fest verankerte Umlenkscheibe 29 der Wickeltrommel 3o eines in der
oberen Strecke 31 aufgestellten Haspel 32 zugeführt. Die Spillscheibe erhält ihren
Antrieb über das Winden getriebe vom Schrämmotor und bestimmt die Vorschubgeschwindigkeit,
während der Haspel 32 einen eigenen Antrieb geringer Leistung hat.
-
Während des Sdhrämens ist im Windwerk des Hobelräumers das Ritzel
2o ausgerückt, so daß das Seil 23 bei stilliegendem Räumer 25 t#on der zweckmäßig
mit einer Ablaufbremse versehenen Trommel 22 mit der Geschwindigkeit des Schrämvorschubes
ablaufen kann, welche zugleich die Hobelgeschwindigkeit des Räumers i i ist. Die
Vorschubkraft ist gleich der Summe der Zugkräfte in den beiden Trumen des Vorschubseiles
27. Wenn der vom Wickelhaspel 32 ausgeübte Zug P kg ist und an der Spillscheibe
28 eine Umfangskraft Q wirkt, dann ist der Zug im ruhenden Trum gleich P+Q kg und
die gesamte Vorschubkraft 2 P + Q. Das Verhältnis
kann den Betrag e erreichen, wobei ,u der Reibungskoeffizient zwischen Seil und
Spillscheibe und a der gesamte Umschlingungsbogen im absoluten Maß ist. Um Seilriß
zu vermeiden infolge seiner Belastung P.epa im ruhenden Trum, muß die Zugkraft P
des Wickelhaspels auf ein erträgliches Maß beschränkt bleiben. Wenn beispielsweise
der Haspelmotor ein schnell laufender Zahnradmotor mit einem hohen, auf die Wickeltrommel
bezogenen Schwungmoment ist und die nicht aufgewickelte Seillänge zu klein ist,
um die Schwungenergie durch elastische Dehnung noch aufnehmen zu können, kann die
Kraft P # e Y° bei plötzlich auftretendem Fahrwiderstand, z. B. beim Hängenbleiben
des Hobelräumers an einer Stoßstelle des Förderergestells, gefährlich hohe Werte
erreichen. Dies wird durch die Anordnung einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Rutschkupplung im Getriebe zwischen Haspelmotor und Wickeltrommel vermieden.
-
Wenn beispielsweise der Schrämmaschinen-Druckluftschlauch umgelegt
werden muß und somit das Schrämen und Hobeln aufhört, dann wird während dieser Pause
der Motor 18 des Hobelräumers i i an die Druckluftleitung, wie in Abb. i dargestellt,
angeschlossen, das Ritzel 2o eingerückt, der Motor angelassen und dadurch bei stilliegender
Schrämmaschine und ruhendem Hobelräumer i i der Räumer 25 durch das Seil 23 gegen
das hinter dem Räumer i i im Schrämfeld verbliebene Haufwerk gezogen, welches durch
den Räumer 25 über die Austragskante 33 in das Strebfördermittel geladen wird. Wenn
eine Feldbreite auf der ganzen Streblänge hereingewonnen und weggeladen ist, werden
die Schrämarme eingeschwenkt und die Schrämmaschine sowie die Hobel- und Räumgeräte
für die Talfahrt an den Fördertrum des Strebfördermittels durch Zugorgane angeschlossen.
Wenn das Schrämfeld vorher verbaut werden muß, können die Räumgeräte auf das Strebfördermittel
für die Talfahrt verladen werden.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung läßt sich auch bei elektrischem
Betrieb sowie auch dann verwenden, wenn die Gewinnungsmaschine ganz oder zum Teil
selbst im Schrämfeld beim Schrämen angeordnet ist.