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Antrieb für Fördervorrichtungen Im unterirdischen Grubenbetrieb werden
z. B. zur Förderung von Kohle vielfach Förderbänder benutzt, die von einem--.umlaufenden
Druckluftmotor (Zahnra:dmotor) unter Zwischenschaltung eines Getriebes zur Verringerung
der Drehzahl angetrieben werden. Der Kraftbedarf dieser Bänder ist außerordentlichenSchwankungenunterworfen.
Beim Anlassender Vorrichtung' ist der Kraftbedarf ein wesentlich höherer als während
des Laufes. Weitere Schwankungen des Kraftbedarfes ergeben sich aus den im Abbaubetrieb
unvermeidlichen starken Belastungsänderungen.
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Schließlich bringt es der Grubenbetrieb mit sich, daß die Bänder häufig
von einer geringen Anfangslänge auf eine mehrfach größere Endlänge verlängert werden
müssen, z. B. bei schwebendem Verhieb. Bisher hatte man für diese Bänder einen einzigen
Antriebsmotor angeordnet und diesen ebenso wie das Getriebe mit Rücksicht auf die
Höchstleistung des Bandes bemessen.
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Ein Antrieb solcher Leistung muß natürlich so lange gedrosselt werden,
als das Band noch nicht seine größte Länge erreicht hat. Zu diesem Zwecke werden
die Antriebe meist mit einem Fliehkraftregler zur Drosselung der Preßluftzufuhr
versehen. Beim Betrieb eines zunächst noch kurzen Förderbandes, z. B. zoo m, mit
einem vergleichsweise starken Antriebsmotor (bemessen für ein Band von z. B.
300 m Länge) ergeben sich Nachteile in verschiedener Richtung. Zunächst ist
der dem Antrieb zugeordnete Regler dauernd in Bewegung und unter ,dem Einfluß der
größeren Fliehkraft, so daß ein schneller Verschleiß und außerdem leicht Störungen
eintreten können, die dazu führen, daß der Antrieb durchgeht und das Band zerreißt.
Abgesehen davon ist die geschilderte Betriebsweise auch sehr unwirtschaftlich, weil
der Wirkungsgrad eines zu starken und daher anfänglich gedrosselten Motors schlecht
ist.
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Zur Beseitigung ,dieser Nachteile geht die Erfindung von einem bei
elektrischen Antrieben für Fahrtreppen bekannten Gedanken aus. Bei derartigen Einrichtungen
hat. man bereits vorgeschlagen,dieerforderliche Höchstleistung dadurch zu erzeugen,
daß man zwei oder mehrere mittels Kupplungen hintereinandergeschaltete Elektromotoren
anordnete, .die einzeln abschaltbar sind und auf ein gemeinsames, der Gesamtleistung
angepaßtes Getriebe arbeiten. Je nach der Belastung der Treppe werden hierbei entweder
nur ein oder mehrere Motoren an das Netz angeschlossen. Unter Benutzung dieser bekannten
Anordnung soll nun bei einem mit Fliehkraftregler versehenen Antrieb für Fördervorrichtungen
mit endlosem Fördermittel für den Grubenbetrieb .die erforderliche Höchstleistung
des
Antriebes durch zwei oder mehrere mittels an sich bekannter
Druckluftkupplungen hintereinandergeschaltete, umlaufende Druckluftmotoren von entsprechend
kleinerer Leistung geliefert werden, die einzeln abschaltbar sind-und auf ein gemeinsames,
der Gesamtleisturr, angepaßtes Getriebe arbeiten. Bei einer der' artigen Anordnung
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Druckluftkupplungen an die zu den einzelnen
Antriebsmotoren führenden Druckluftzweigleitungen hinter den Absperrventilen dieser
Leitungen anzuschließen. Auf diese Weise kann durch ein gemeinsames Absperrventil
sowohl die Leitung zum Motor als auch die Abzweigung zur Kupplung gleichzeitig bedient
werden.
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Die Abschaltung und Anschaltung der einzelnen Antriebe kann von Handoder
auch selbsttätig durch einen gemeinsamen Regler in Abhängigkeit von der Drehzahl
erfolgen.
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Der Erfindungsgedanke kann beispielsweise so verwirklicht werden,
daß für eine Bandlänge von 300 m nicht mehr wie bisher ein einziger Antrieb
von beispielsweise 30 PS, sondern drei hintereinandergeschaltete Antriebe
von je ioPS angeordnet sind, von denen der erste unmittelbar durch eine Kupplung
mit dem für 30 PS berechneten Getriebe verbunden ist. Der Antrieb gemäß der Erfindung
hat mehrere wichtige Vorteile.
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Zunächst werden die geschilderten nachteiligen Wirkungen bezüglich
des Reglers vermieden. Während bei Verwendung eines einzigen Gesamtantriebes die
Leistung des Motors, solange die Höchstleistung nicht erforderlich ist, immer zu
stark ist und daher durch den Regler meist im Sinne einer Drosselung beeinflußt
wird, liegen die Verhältnisse bei der Erfindung gerade umgekehrt. Die kleineren
Antriebe werden im Regelbetriebe ständig während der meisten Zeit etwa voll beansprucht.
Die Regler selbst werden daher in viel geringerem Maße beansprucht, verschleißen
nicht so schnell, so daß auch Störungen, wie sie bei den großen Gesamtantrieben
zum Durchgehen des Motors und zur Zerstörung des Bandes geschehen können, nicht
zu befürchten sind.
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Auch ist die Lösung nach der Erfindung bei weitem wirtschaftlicher
als die bekannte Anordnung. Bei eintretendem Läuferverschleiß brauchen nur die wesentlich
billigeren kleineren Läufer ausgewechselt zu werden. Auch ist der Verschleiß der
Läuferverzahnung von vornherein deshalb geringer, weil die Drehzahl in viel geringeren
Grenzen schwankt als bei Verwendung eines großen Gesamtantriebs. Im gleichen Sinne
wirkt sich der Umstand aus, daß die Kugellager, deren Abmessungen sich bekanntlich
nach denjenigen der Liiufer richten, eine größere Belastbarkeit besitzen als bei
der bisherigen Anordnung.
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Bei dem angegebenen Beispiel (3oo m Landlänge und drei Motoren zu
je io PS) wird man den Betrieb so einrichten können, daß gewöhnlich bei Erreichung
der vollen Bandlänge nur zwei Antriebe arbeiten, während der dritte Antrieb lediglich
beim Anlassen ,der Vorrichtung und zur Aufnahme besonderer Spitzenbelastung eingeschaltet
wird. Dieser dritte Antrieb kann daher auch als Reservemotor benutzt werden, wenn
bezüglich eines der beiden anderen Motoren eine Störung eintritt.
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Die Verbindung der einzelnen Antriebe durch an sich bekannte Druckluftkupplungen
ist deshalb besonders zweckmäßig, weil diese als elastische Glieder wirken und Stöße
dadurch aufnehmen. In ähnlichem Sinne kann eine zweckmäßig auch noch zwischen den
ersten Motor und das gemeinsame Getriebe eingeschaltete Druckluftkupplung wirken,
welche besonders große Spitzenbelastungen elastisch aufnimmt, d. h. unter Vermeidung
von Stößen rutschen kann.
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In manchen Fällen ist es zweckmäßig, wenn von einem Ventilgehäuse
eines allen Motoren gemeinsamen Fliehkraftreglers je eine Leitung zu den Druckluftzweigleitungen
der einzelnen Motoren und der zugehörigen Druckluftkupplungen geführt ist, derart,
daß mit dem Motor gleichzeitig die zugehörige Kupplung gesteuert wird.
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Der Erfindungsgedanke ist nicht nur bei Bändern, sondern bei allen
Förderern anwendbar, bei denen ein endloses Zugmittel bewegt werden muß (z. B. Kratzerförderer
o. dgl.). Auch können statt Zahnradmotoren beliebige andere umlaufendeDruckluftmotoren
Verwendung finden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt.
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Fig. i ist ein Grundriß der Gesamtanordnung.
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Reglers im Schnitt.
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Der Antrieb der Rolle i ,des Förderbandes 2 erfolgt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch drei gleichachsige, hintereinandergeschaltete Zahnradmotoren
I, 1I, 11I. Der Motor I ist durch eine Kupplung, vorzugsweise Preßluftkupplung,
mit dem auf die Gesamtleistung abgestimmten Getriebe 3 verbunden. Die Motoren I,
1I, III sind unter sich ebenfalls durch Preßluftkupplungen 4 miteinander verbunden.
Die Druckluftzuleitung erfolgt durch eine gemeinsame Leitung 5 und mit Absperrorganen
6 versehene Zweigleitungen 7. Von den letzteren zweigen Leitungen 8 zu den Preßluftkupplungen
4 ab, derart,
daß bei Bedienung der Ventile 6 jeweils mit dem Motor
auch die zu-gehörige Preßluftkupplung ein- bzw. ausgeschaltet -wird. Bei
geringer Länge des Bandes übernimmt der Motor I den Antrieb.
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Zur Aufnahme von Spitzenbelastungen und beim Anlassen des Bandes wird
hierbei vorübergehend der Motor II eingeschaltet. Hat das Band eine größere Länge
erreicht, so werden im Regelbetrieb die Motoren I und II eingeschaltet, während
nur bei Spitzenbelastung und beim Anlassen der Motor III in Tätigkeit tritt.
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Die Einschaltung der Motoren nebst Kupplungen kann auch selbsttätig,
beispielsweise durch einen in Fig. z dargestellten Fliehkraftregler ,geschehen,
dessen Schwunggewichte 9 die Schieberstange io beeinflussen, .die auf der anderen
Seite einstellbar durch eine Feder i i belastet ist.
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In der veranschaulichten Stellung ist nur der Motor I eingeschaltet,
indem die durch den Einlaß 12 eintretende Druckluft über den Kanal 13 und _die Schieberausdrehung
14 zu dem Zuleitungskanal 15 und von diesem zum Motor I bzw. dessen Zuleitung 7
geleitet wird.
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Unterschreitet .die Drehzahl des Motors I infolge zunehmender Belastung
ein gewisses Maß, so verschiebt die Feder i i die Schieberstange io nach links,
bis der Kanal 13 über die Schiebereindrehung i4a mit dem Zuführungskanal i 5a und
durch diesen mit dem Motor II und der zugehörigen Kupplung 4 bzw. den Zuleitungen
7, 8 derselben verbunden wird.
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Bei noch stärkerer Belastung wird auch der Motor III eingeschaltet,
und zwar dadurch, daß der Kanal 13 über die Schißbereindrehung ie mit dem Zuführungskanal
i5 b und durch diesen mit dem Motor III und der zugehörigen Kupplung 4 bzw. den
Zuleitungen 7, 8 derselben verbunden wird. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist,
nimmt die Länge der Schiebereindrehungen i4a, i4 b nach rechts zu ab.
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Selbstverständlich kann auch eine andere selbsttätige Steuerung Anwendung
finden.