DE8162C - Verfahren und Maschine zur Herstellung von Nägeln - Google Patents

Description

1878.

GEBR. SCHMIDT m SCHWELM. Verfahren und Maschine zur Herstellung von Nägeln.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. December 1878 ab.

Die vorliegende Maschine soll dazu dienen, aus Draht Nägel mit vorzugsweise dicken Köpfen ilnd dünnem Schaft herzustellen und besteht das Wesentliche der Maschine in eigenthümlich geformten Abschneidmessern, welche den Draht derart einkneifen und zertheilen, dafs durch geeignete Prefs- und Stempelvorrichtungen der Kopf fertig gemacht werden kann.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen stellt eine Hinteransicht, Fig. 2 eine Längsansicht, Fig. 3 eine Vorderansicht der Maschine dar. Fig. 4 ist ein Schnitt nach A-B, Fig. 2; Fig. 5 eine Oberansicht und Fig. 6 ein Horizontalschnitt nach C-D, Fig. 2.

Die Art und Weise, wie der Draht zerschnitten wird, ist in Fig. 7 veranschaulicht. Der von unten her in die Maschine bei x, Fig. 4, eingeführte Draht wird durch die beiden sich gegen einander bewegenden Messer A A' der Maschine zertheilt; jedes Stück α bildet später einen fertigen Nagel, Fig. 8. Durch die eigenthümliche Schnittform findet absolut kein Materialverlust statt.

Die von dem Drahtende abgetrennten Stücke werden durch eine Zange B unter die Prefsvorrichtung C zur Fertigstellung des Kopfes geführt.

Die einzelnen Mechanismen zur Ausführung dieser Bewegung erhalten von der horizontalen Welle D ihren Antrieb, wobei die bewegende Kraft durch die Riemscheibe E eingeleitet werden kann. Die Messer AA¹ gleiten in zwei horizontalen Führungen /; und werden durch die beiden Hebel FF₁ Fig. 4, gegen deren untere Enden die Daumen G G der Welle D. wirken, bewegt. Gemäfs der Stärke des Drahtes kann man die Bewegung der Messer gegen einander durch die Stellschrauben c reguliren.

Das Richten und Zuführen des Drahtes erfolgt durch die bekannten Rollen d und die feste Zange f und bewegliche Zange g. Die letztere ist auf einem selbstständigen Support g' gelagert, der durch eine Feder g'¹ herabgezogen wird, während die Aufwärtsbewegung in einer später zu beschreibenden Weise erfolgt. Die Zange B, welche die abgezwickten Drahtenden dem Kopfprefsapparat zuzuführen hat, besteht aus der horizontal in der Büchse h geführten Stange /, Fig. 5, welche die eine Backe der Zange bildet; mit derselben ist scharnierartig die zweite Backe k verbunden, welche durch die Stange / mit dem einarmigen Hebel m in Verbindung steht. Der letztere erhält durch eine Cylinderschubcurve H eine hin- und hergehende Bewegung, welche nicht nur die Fortbewegung der Zange B, sondern auch das Oefrhen und Schliefsen derselben veranlafst. η ist ein Arretirungsstift mit Schraube, der den Hub der Zange B, speciell der Stange i begrenzt. Die Schraube wird so eingestellt, dafs der Hebel m die Zange etwas weiter zu bewegen sucht und dadurch die Backen etwas von einander entfernt werden, so dafs der in diesem Moment von der Zuführung hoch geschobene Draht zwischen die geöffneten Backen zu liegen kommt. Ist das zur Bildung des Nagels bestimmte Stück abgeschnitten, so wird der Hebel m vermittelst seiner Bewegung die Zange B schliefsen, so dafs dieselbe das Drahtstück an dem oberen Ende sicher fafst und es dann unter die Prefsvorrichtung C bringt. Die dem zu bildenden Kopf entsprechende Matrize L ist in der Traverse M stellbar befestigt. Ist die Zange B mit dem Drahtstück unter der Matrize angelangt, so ist die Spitze des Drahtstückes zwischen die Backen 0 der Zange N gekommen, welche sich zunächst unter Einwirkung des Hebels P schliefsen und das Drahtstück festhalten; die Zange B öffnet sich dann sofort und geht zurück. Die Zange N ist nebst dem. Hebel P auf dem Schlitten R gelagert, der eine auf- und abgehende Bewegung erhält, indem die auf der Welle D angebrachten Daumen .S gegen die Rollen r des Schlittens wirken und ein Heben desselben im geeigneten Momente veranlassen. Die Bewegung des Hebels P wird durch eine zweite Daumenscheibe veranlafst. , Die sich nach oben bewegende Zange JV prefst das Drahtstück mit dem oberen Ende in die Matrize L, wodurch der Kopf des Nagels fertig gestellt wird.

Beim Senken wird sich die Stange öffnen und der fertige Nagel durch den zwischen den Backen Platz findenden Arm t herausgeworfen. Letzterer ist auf der Welle u befestigt, welche ihre Bewegung durch den Hebel v, Stange 10 und Hebel y sowie die Daumenscheibe ζ erhält.

Es mag schliefslich noch erwähnt werden, dafs die Drahtzuftjhrungszange g von dem Schlitten /i dadurch bewegt wird, dafs der in dem Arm α des Schlittens R eingeschraubte Stift β gegen die Zange g wirkt, so dafs also während der Pressung des Kopfes auch gleichzeitig Draht zu einem neuen Nagel den Messern A A' zugeführt wird. · ·

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Verfahren, aus Draht Nägel mit starken Köpfen derart herzustellen, dafs man den Draht durch einen schrägen gebrochenen Schnitt, wie ihn Fig. η speciell andeutet, in einzelne Stücke zertheilt und aus dem starkeren Theil den Kopf durch Pressen fertig formt.

   Die zu diesem Zweck construirte Maschine, wie sie durch Zeichnung und Beschreibung erklärt wurde und speciell:

   a) die Construction und Wirkungsweise der Zange B, wie beschrieben,

   b) die Construction und Wirkungsweise der Zange N in Combination mit dem Hebel P, wie beschrieben,

   c) die Combination dieser beiden Zangen mit einander und mit den Messern A A' und Matrize Z, welche, wie beschrieben, die Fertigstellung des Nagels bewirken.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.