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Zwischenvorratsbehälter zur laufenden Aufnahme und Abgabe von körnigem
oder spanförmigem Schüttgut, insbesondere für Säge- und Hobelspäne Die Erfindung
ist auf einen Behälter für körniges oder spanförmiges Füllgut gerichtet. Es kommen
vornehmlich Behälter zur Aufnahme vonl exhaustierten Stoffen in Betracht, wie sie
als Kleinabfälle, z. B. in Schuhfabriken, in holzverarbeitenden Unternehmen usw.,
anfallen. Es ist insbesondere an Behälter für Säge- und Hobelspäne gedacht. Es sind
solche Behälter aber auch zur Aufnahme von Zement, Kunstdünger, Salz und sonstigen
mittels Fördereinrichtungen einfüll aren Füllgütern geeignet. Auch zur Sammlung
abgeschiedenen Staubes sind sie brauchbar.
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Bekannte Spänel)ehälter, in welchen die Späne gesammelt werden, bis
sie einem weiteren Verwendutigszweck zugeführt werden, sind viereckige Holzgel)äusie.
Diese halten wesentliche Nachteile.
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Da Da sie TO oder mehr Meter hoch sind und bis zu 5 Meter oder mehr
lichte Weite haben, so sind sie erheblichen inneren, durch das Füllgut verursachten
Drücken, aber auch starken äußeren, durch Winde usw. veranlaßten Drücken ausgesetzt.
Um den auftretenden Beanspruchungen gewachsen zu sein, müssen sie daher sehr kräftig
gebaut sein; sie bedingen mithin einen sehr großen Werkstoffverbrauch. Ihr Aufbau
ist aus dem gleichen Grunde sehr zeitraubend und kostspielig. Zu ihrer Erstellunig
ist ein Gerüst erforderlich, durch welches die Gestehungskosten weiterhin erhöht
werden. Hinzu kommt, daß das Fassungsvermögen dieser Behälter mit Bezug auf den
von ihnen eingenommenen Raum verhältnismäßig gering ist. Sehr mißlich ist ferner,
daß die Herstellung solcher Behälter mit glatter
Innenwand besondere
Schwierigkeiten bereitet und daß das Füllgut nicht selten, namentlich in den Ecken,
sich festsetzt, oft sogar eine Brücke bildet, also nicht nach unten abrutscht.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Spänebehälter aus Beton oder
Mauerwerk herzustellen oder sie aus einem Stahlgerüst mit geeigneter Verkleidung
zu bilden. Solche Behälter wurden schon rund ausgeführt, sie haben aber den Mangel,
daß ihre Erstellung ebenfalls sehr umständlich und zeitraubend, mithin teuer ist.
Ferner ist nachteilig, daß der Einbau von Entnahmerutschen oder sonstigen Einrichtungen
den Aufbau erschwert. Da diese Behälter außerdem zum Schwitzen neigen, so wird das
Füllgut, namentlich im Bereich der Innenwandung, feucht, wodurch das Festsetzen
des Füllgutes und die unerwünschte Brückenbildung gefördert wird.
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Dieser überstand zeigt sich namentlich bei feuchtigkeitsempfindlichem
Füllgut, wie Salz, Zement o. dgl.
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Alle bekannten Spänebehälter leiden zudem unter dem Nachteil, daß
sie nach ihrer Erstellung endgültig festliegen und ortsgebunden sind. Es ist nicht
möglich, sie im Bedarfsfalle, z. B. bei baulichen Veränderungen des betreffenden
Fabrikanwesens, wieder abzubauen und aus ihren Bestandteilen anderswo wieder aufzubauen.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe, indem ein Behälter für Säge-
und Hobelspäne oder sonstiges Füllgut aus nebeneinandergereih.ten, senkrechten Holzbohlen
in geschlossener Rundform gefertigt wird. Mit besonderem Vorteil finden rundfugig
ineinander eingreifende Bohlen Verwendung. Vorzugsweise besteht der Behälter aus
mehreren übereinander befindlichen Bohlenringen, und zwar derart, daß Bohlen eines
Ringes zwischen Bohlen des anschließenden Ringes eingreifen.
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Der Behälter ist mit einem das Füllgut einführenden Abscheider versehen,
der in eine mittige Ausnehmung des Behälterdaches eingelassen ist und von Querstreben
getragen wird, welche auf die Bohlenwand aufgelagert sind. Das Dach ist aus kreissektorartigen
Teilstücken zusammensetzbar.
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Ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Behälter für Späne o. dgl.
zeichnet sich zum einen durch günstige Raumausnützung aus. Er besitzt im Verhältnis
zu seinem Platzbedarf ein großes Fassungsvermögen. Zum andern bietet ein solcher
Behälter wesentliche Vorteile, sowohl was den Innendruck als auch was den Außendruck,
z. B. Winddruck, anlangt. Infolge seiner Rundform besitzt er eine große Festigkeit.
Er bedarf keiner zusätzlichen Verstrebungen oder Versteifungen. Ferner bringt die
Erfindung den Fortschritt, daß der Behälter, ohne daß besondere Hilfsmittel nötig
sind, sehr dicht ist. Die mit Nut und Feder, Rundfuge oder Glattfuge aneinander
angereihten Holzbohlen, die durch äußere, vorzugsweise nachspannbare Haltereifen
in der Gebrauchslage gesichert sind, gewährleisten eine praktisch fugenlose Behälterwandung.
Diese Vorteile haben den weiteren Vorzug zur Folge, daß der Werkstoffaufwand überraschend
gering ist. Wie Versuche zeigen, ist nur etwa die Hälfte des Holzes notwendig, das
bei gleichem Fassungsvermögen zu den bekannten viereckigen Holzbehältern benötigt
wird.
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Darüber hinaus wird durch die Erfindung auch der Aufbau eines Behälters
für Späne o. dgl. erheblich vereinfacht. Nicht nur weil das Zusammenfügen der Holzbohlen
rascher und leichter möglich ist, sondern auch weil infolge des Stoßens der Bohlen
kein Gerät erforderlich ist. Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß ein Behälter
für Späne o. dgl. in ungefähr ¼ der Zeit erstellt werden kann, die für den Bau bekannter
Behälter gleichen Fassungsvermögens notwendig ist. Aus allen diesen Gründen sind
die Gestehungskosten eines Behälters wesentlich vermindert.
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Ein besonders wichtiger Fortschritt der Erfindung liegt außerdem
darin, daß der Behälter gegebenenfalls unschwer vergrößert werden kann. Es brauchen
zu diesem Zweck lediglich weitere Bohlen aufgesetzt zu werden. Ferner kann der Behälter
im Bedarfsfalle unschwer durch Auseinandernehmen seiner Teile abgebaut und anderswo
wieder aufgestellt werden. Zu diesem Vorteil trägt bei, daß auch das Dach aus Teilstücken
zusammengefügt ist, welche sowohl bei nachträglich erhöhtem Behälter als auch bei
abgebautem und anderswo wieder erstelltem Behälter ohne weiteres anbringbar sind.
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Da noch hinzukommt, daß der neue Behälter eine glatte, zylindrische
Innenwand besitzt, so ist die Gefahr hintangehalten, daß das Füllgut sich irgendwo
festsetzt und wegen Brückenbildung nicht dauernd gleichmäßig zur Entnahmestellung
abrutscht. Auch die Gefahr, daß das Füllgut infolge eindringender Feuchtigkeit oder
weil der Behälter innen schwitzt, an der Innenwand anklebt, ist zuverlässig behoben.
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Dies ist namentlich bei feuchtigkeitsempfindlichem Füllgut wichtig.
Es sind zwar Grünfuttersilos bekannt, welche als Rundbehälter aus Holzbohlen gebildet
sind. Auch ist schon vorgeschlagen worden, bei solchen Grünfuttersilos rundfügig
ineinandergreifende Bohlen zu benutzen. Bei solchen Silos, bei denen es in erster
Linie auf Gas- und Wasserdichtigkeit ankommt, treten aber die obenerwähnten, für
die Brauchbarkeit eines Zwischenvorratsbehälters wichtigen Voraussetzungen nicht
in Erscheinung, deren Erfüllung die Erfindung bezweckt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel in
schematischer Darstellung veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch
einen Spänebehälter, Fig. 2 einen Querschnitt dazu, Fig. 2a einen teilweisen Schnitt
in vergrößerter Darstellung, Fig. 3 eine Ansicht des Daches, Fig. 4 die Verankerung,
Fig. 5 ein anderes Ausführungsbeispiel.
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Der Spänebehälter besteht aus einer Anzahl von Holzbohlen a und b,
welche senkrecht angeordnet und seitlich aneinander angereiht sind. Diese Bohlen
können mittels Nut und Feder ineinander eingreifen oder rundfugig aneinander anschließen,
wie dies namentlich Fig. 2 a zeigt. Es ist aber auch möglich, die Bohlen mit glatter
Fuge nebeneinanderzureihen.
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Die Bohlen a und b sind, wie namentlich Fig. I darstellt, unterschiedlich
lang. Es bilden infolgedessen zwei lange Bohlen über der zwischengefügten kiirzereii
sohle eineil Zwischenraum, in welchen die aufgesetzten Pollen des nächsten Wandungsringes
eingescholen sind. Die Bohlen bilden einen zylindrischeti 1Behälter und sind durch
Reifen c zusammengellalten, welche außen herumgelegt und mittels Spannschlösser
o. dgl. nachspannhar sind.
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Infolge der starken Aneinanderpressung der Bohlen durch die SI,annreifen
schließen die Bohlen praktisch fugenlos, also dicht aneinander an.
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Ein solcher lAehilter ist, wie schon erwähnt, den auftretenden Beanspruchungen.
gleichgültig ob sie von dem inneren iruck des Füllgutes oder von dem äußeren L)ruck
des l'indes usw. herrühren, besonders gut gewachsen. \\teigen ihrer großen Festigkeit
können solche 13Behälter aus wesentlich weniger Werkstoff erzeugt werden als bekannte
Holz-I,ehälter. Infolge(lessen ist auch ein einfacheres, rascher erstellbares Fundament
d geeignet. In dieses sind Ankereisen c eingelassen, die mittels einer Querlasche
f an derl3ehälterx andung befestigt sind. l)er 13ehfilter besitzt ein aus mehreren,
beim gezeichneten Ausführungsleispiel aus acht Teilstücken g zusammengesetztes Dach.
Dieses besitzt eine mittige Ausnehmung ll, in welche der Abscheider i eingesetzt
ist, der das durch die Rohrleitung k zugeführte Füllgut ins Behälterinnere leitet.
Der Abscheider i sitzt auf den Streben l, welche ihrerseits auf die Ilohlenwandung
aufgelagert, vorzugsweise etwas in diese eingelassen sind. An diesen Streben können
sogleich die Dachteilstücke g mit Hilfe der Kanthölzer m befestigt werden.
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I)amit der Alscheider i bequem zugänglich ist, kann ein Laufsteg
n vorgesehen werden, der über die Steigleiter o erreichbar ist, deren Haltemittel
von außen an die Behälterwandung angeschraubt werden können.
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Es ist gegebencnfalls möglich, außen an dem Behälter Podeste, Geländer
oder sonstige geeignete Vorrichtungen anzubringen. Solche Einrichtungen können namentlich
dann tunlich sein, wenn der Behälter mit fensterartigen Öffnungen versehen ist,
welche einen Kontroflleinblick in das Behälterinnere ermöglichen oder dieses von
außen her zugänglich machen. In diesem Falle tritt ein weiterer Vorteil der Erfindung
in Erscheinung, dahingehend, daß die Öffnungen bequem nachträglich an der gewünschten
Stelle in die Behälterwandung eingearbeitet, z. B. eingeschnitten, werden können.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. I ist der Behälter mit einer Entnahmerutsche
P versehen, welche auf Querbalken q auflagert. Diese sind zweckvoll mit ihren Enden
in geeignete Ausnehmungen der Behälterwandung eingelassen. Es bedarf also keiner
besonderen Halte- oder Tragvorrichtungen für eine solche Rutsche. Diese ist ohne
besonderen Aufbau anbringhar. Das Füllgut ist durch die Offnung r entnehmbar, so
daß ein neben dem Behälter stehender Lastwagen unmittelbar beladen werden kann.
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Es ist selbstverständlich möglich, den Behälter ohne Rutsche auszubilden
und in diesem Falle in geeignetem Bodenabstand eine zweckvoll mittige Entnahmevorrichtung
vorzusehen. Dabei kann das Füllgut von Gefäßen; oder Wagen aufgefangen werden, die
unter die Entnahmevorrichtung, also in das Innere des Behälters, hineinfahrbar sind.
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Wie Fig. 5 zeigt, ist es aber auch möglich, den Behälter mit einer
Fördervorrichtung auszurüsten, welcher das Füllgut im Behälterinnern durch geeignete
Leitbleche zugeführt wird und welche das Füllgut durch eine Förderschnecke s, gegebenenfalls
unmittelbar an den Verwendungsort, z. B. eine Feuerung, hinleitet. Auch in diesem
Falle dient für die Entnahme- bzw. Förderungseinrichtung die Behälterwandung als
Träger.
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Außer den bereits erwähnten Vorteilen bringt die Erfindung auch den
Fortschritt, daß alle Bestand-und Zubehörteile des Behälters fabrikmäßig hergestellt
werden können und am Aufstellungsort nur zusammengesetzt zu werden brauchen. Dadurch
ergeben sich zusätzlich fertigungstechnische Vorteile und weitere Kostenersparnisse.