DE838060C - Gewölbe, insbesondere für das Einlagern von Kartoffeln - Google Patents
Gewölbe, insbesondere für das Einlagern von KartoffelnInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65D—CONTAINERS FOR STORAGE OR TRANSPORT OF ARTICLES OR MATERIALS, e.g. BAGS, BARRELS, BOTTLES, BOXES, CANS, CARTONS, CRATES, DRUMS, JARS, TANKS, HOPPERS, FORWARDING CONTAINERS; ACCESSORIES, CLOSURES, OR FITTINGS THEREFOR; PACKAGING ELEMENTS; PACKAGES
- B65D88/00—Large containers
- B65D88/76—Large containers for use underground
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 5. MAI 1952
P 5251 V137 f
Seit Jahrhunderten erfolgt die Einlagerung von Feldfrüchten, Kartoffeln, Rüben u. dgl. in flachen,
langgestreckten Erdhügeln, sog. Mieten. Zu diesem Zweck wird jedes Jahr auf dem Feld eine langgestreckte
Grube ausgehoben, mit Stroh ausgelegt, mit den Feldfrüchten gefüllt und wieder mit Erde
abgedeckt. Der Arbeitsaufwand für die jährlich neu anzulegenden Mieten ist beträchtlich, zumal die
Arbeiten in die Erntezeit, also in eine Zeit fallen, in der ohnehin Arbeitskräfte sehr knapp sind.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden und eine Einlagerungsmöglichkeit zu schaffen, die nur einmal hergestellt
zu werden braucht und die jedes Jahr wieder verwendet werden kann und gerade in der Erntezeit
wertvolle Arbeitskräfte erspart. Darüber hinaus werden durch die Erfindung noch weitere Vorteile
erzielt durch die Schaffung von Unterstellmöglichkeiten für Maschinen, Wagen, Ackergeräte, Schüttgut
u. dgl. auch im Sommer.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß für das Einlagern von Kartoffeln, Obst
usw. ein Gewölbe vorgesehen wird, das aus Hurdissteinen
mit in der Längsrichtung des Gewölbes verlaufenden Hohlräumen besteht. Die Herstellung
eines solchen Gewölbes ist verhältnismäßig einfach und kann unter weitgehender Mitwirkung ungelernter
eigener Arbeitskräfte in verhältnismäßig kurzer Zeit und außerordentlich billig erfolgen.
Ähnlich wie eine Miete wird das Gewölbe teilweise in die Erde eingebaut, d. h. der Boden wird etwa
50 bis 80 cm tief ausgeschachtet und das ausgeschachtete Erdreich später auf das fertige Gewölbe
als Isolierschicht wieder aufgebracht. Die Bodenfläche des Gewölberaumes kann aus gewöhnlicher
Erde bestehen, die sich bald festtritt, sie kann jedoch auch, besonders im Mittelteil, durch
Steine oder Zement verfestigt sein.
Die verwendeten Hurdissteine haben gegenüber Beton den ausschlaggebenden Vorteil, daß sie die
durch die aufbewahrten Früchte usw. ausgedünstete Feuchtigkeit in sich aufnehmen können, um sie zu
speichern und bei trockener Luft wieder abzugeben. Sie wirken daher als Feuchtigkeitsregulatoren und
verhindern völlig das Auftreten von Schwitzwasser. Sie hal>en diese Eigenschaft gemeinsam mit gewöhnlichen
Ziegeln, ihnen gegenüber jedoch den ausschlaggebenden Vorteil, erheblich größerer
Billigkeit und Einfachheit der Herstellung. Gewölte aus Ziegelsteinen und Gewölbe aus Beton
können nur mit Hilfe einer Vollschalung, die verhältnismäßig kostspielig ist, gebaut werden. Bei
dem erfindungsgemäßen Gewölbe genügen an Stelle
ίο einer Vollschalung einige wenige Gerüstbogen mit
gegebenenfalls lose aufgelegten oder leicht angehefteten Verbundlatten. Auf diese Gerüstbogen und
Latten werden die Hurdissteine, die zur Erhöhung der Festigkeit wie üblich durch Mörtel verbunden
\verden, nebeneinander aufgelegt.
Als günstige Abmessungen eines einzelnen Gewölbesteines haben sich eine Länge von etwa 80 cm,
eine Breite von 25 cm und eine Dicke von etwa
7 cm als besonders zweckmäßig erwiesen. Ein solcher Stein hat das Gewicht von etwa drei bis
vier gewöhnlichen Ziegelsteinen, überdeckt jedoch eine erheblich größere Fläche als diese, läßt sich
daher schneller verlegen und benötigt auch weniger Auflage und bedeutend schwächere Widerlager
(Gewicht), was sich in der I>ereits erwähnten einfacheren Schalung auswirkt. Gegenüber gewöhnlichen
Hurdissteinen, wie sie für Deckenkonstruktionen Verwendung finden, hat sich eine etwas
größere Wandstärke in den Außenwandungen des Steines als vorteilhaft erwiesen. Gegenül>er normalerweise
8 bis 10 mm Wandstärke wird diese l>ei den erfindungsgemäßen Gewölben zu etwa
12 mm gewählt. Die Verstärkung ist begründet durch die größeren Gewölbekräfte innerhalb der
Wandung, durch die eine Druckbeanspruchui»g auftritt,
die l>ei den üblichen Deckensteinen, die nur lose aufgelegt sind, fehlt. Die Mittelstege und
Schmalwände können jedoch die übliche Stärke von S bis 10mm aufweisen. Insbesondere bei kleineren
Gewölbedurchmessern genügt eine einzige Lage von Hurdissteinen, bei größeren Spannweiten, z. B.
8 bis 10 m, werden jedoch zweckmäßig zwei oder
mehr Lagen von Hurdissteinen mit versetzten Mörtelfugen übereinander angeordnet. Bei derartig
großen Spannweiten ist eine Wölbung des Einzelsteines praktisch nicht erforderlich, wodurch die
Herstellung der Steine erleichtert wird. Da, wo eine gewölbte Steinform gefordert wird, z. B. bei
geringeren Spannweiten, empfiehlt es sich dennoch, lediglich die Innenseite des Steines zu wölben, die
Außenseite jedoch eben auszuführen, da solche Steine sich leichter als doppelt gewölbte herstellen
lassen.
Die Abstützung des Gewölbes an seinen Auflagerstellen kann in an sich bekannter Weise durch
Widerlager oder Spannschrauben erfolgen. Besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, zur Abstützung
einen Betonsockel zu verwenden, dessen Höhe etwa 1 m beträgt und dessen Oberkante
etwa mit der Erdoberfläche abschließt, wobei der in der Erde l>efindliche Teil ganz oder teilweise
zugleich eine senkrechte Wand für den Gewölberaum bilden kann, der, wie erwähnt, 50 bis 80 cm
in die Erde gebaut ist. Die Gewölbedecke ■ wird außen mit zwei- oder mehrmaligem Kalt- und
Bitumenanstrich versehen und mit Dachpappe abgedeckt, um die äußere Feuchtigkeit abzuleiten.
Etwaige zwischen Gewölbe und Sockel entstandenen Winkel oder Zwickel werden durch Mörtel
oder Beton ausgefüllt, um einen glatten Übergang zum Gewölbe zu erzielen, das Ansammeln von
Feuchtigkeit an diesen Stellen zu verhindern und die Auflage der Dachpappe zu erleichtern.
Im Innern des Gewölbes können herausnehmbare Trennwände vorgesehen sein, z. B. um das Lagergut
nach verschiedenen Sorten getrennt lagern zu können usw. Es hat sich ferner als praktisch erwiesen,
am Boden des Gewölbes unterhalb des Lagergutes ein das ganze Innere durchziehendes
Röhrensystem von vorzugsweise kubischen Hohlsteinen vorzusehen. Die Steine liegen lose bzw.
mit kleinen Luftabständen nebene inander und dienen zur Entlüftung des Lagergutes von unten
her. Etwa alle 5 m können aus gleichen Steinen hergestellte Abzugskamine vorgesehen sein. Die
Verbindung der Kamine mit den horizontalen Hohlräumen kann durch behelfsmäßig in den Verbindungsstein
eingestoßene Löcher erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Von diesen zeigt
Fig. ι das Äußere eines Gewölberaumes nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Anordnung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzelheit des Gewölbes in vergrößertem Maßstab.
In den Figuren ist 1 eine aus Hurdissteinen aufgebaute
Gewölbedecke, die sich links und rechts je auf einen über die ganze Länge des Gewölbes
sich hinziehenden Betonsockel 2 bzw. 3 abstützt. Der Boden des Gewölberaumes ist bis zur Höhe 4
ausgeschachtet, so daß die dem Gewölbe zugekehrten Seiten der Sockel 2 und 3 teilweise als Wand
dienen. Der ausgeschachtete Boden ist in Form einer Schicht 5 auf das Gewölbe aufgebracht und
dient als Schutzschicht gegen Winterkälte usw. Die bei der Errichtung des Gewölbes benutzten
Gerüstbogen 6 und Verbundlatten 7 sind in Fig. 2 punktiert angedeutet. An der höchsten Stelle des
Gewölbes sind in geeigneter Entfernung voneinander übliche Entlüftungsschächte 8 vorgesehen.
An den beiden Stirnflächen befinden sich Türen 9, welche die Ein- und Ausfahrt mit je nach den Abmessungen
des Gewölbes, kleineren oder größeren Fahrzeugen gestatten. Herausnehmbare Zwischenwände
10 sorgen für die Trennung einzelner Sorten. Um eine Entlüftung des Lagergutes von unten her
zu ermöglichen, sind links und rechts des Mittelweges vorzugsweise würfelförmige Hohlsteine 11
zu einem Röhrensystem lose aneinandergelegt und aus gleichen Steinen in gewissen Abständen
Kamine 12 aufgesetzt, welche die sich bildenden Gase oder Dämpfe nach oben ableiten.
Um bei unerwartet großen Ernten den Gewölberaum über das normale Maß hin ausnutzen zu
können, sind zusätzliche seitliche Einfüllöffnungen 13
etwa in einer Breite von 25 cm und einer Länge
von etwa 50 bis 60 cm angeordnet, von denen aus mit Hilfe einer Rutsche 14 im Innern des Gewölbes
und einer weiteren Rutsche 15 zwischen der öffnung 13 und etwa einem Wagen 16 das Lagergut
verhältnismäßig bequem auch in den mittleren Teil des Gewölberaumes gefördert werden kann.
Die öffnungen 13 sind mit einer trichterartigen Auskleidung 17 versehen und können bei Nic'htgebrauch
von innen oder außen geschlossen werden. In der Fig. 3 ist die Form der einzelnen Hurdissteine
und ihr gegenseitiger Verband ersichtlich. Die Längswände iS sind gegenüber bekannten
Hurdisdeckensteinen verstärkt ausgeführt, z. B.
etwa 12 mm stark, während die Querstege und Schmalwände 19 die übliche Stärke von 8 bis
10 mm aufweisen. Die Steine sind durch Mörtel 20 verbunden. Die bei 21 entstehenden Winkel zwischen
Gewöll>e ι und Sockeln 2, 3 werden durch Mörtel oder Beton ausgefüllt, so daß eine glatte
Gewöl1>eoberrläche entsteht, auf die ein mehrfacher Kalt- und Bitumenanstrich 23 sowie Dachpappe
22 und schließlich die Erdschicht 5 aufgebracht wird. Hei kleineren einlagigen Gewöll>en kann die
dem Gewölln? zugekehrte Seite der Hurdissteine dem Gewölbe entsprechend konkav ausgeführt sein,
die nach außen gekehrten Wände bleiben jedoch zweckmäßig eben, da dies leichter herzustellen ist.
Die Tragfähigkeit des erfindungsgemäßen Ge-WOH)CS
ist überraschend groß. So konnte eine zweilagige Versuchsausführung bei 9 m Spannweite
außer der Erdlast noch das Gewicht von fünf auf dem Scheitel des Gewölbes nebeneinander aufgestellten
Personen aufnehmen. Schwitzwasser konnte nirgendwo festgestellt werden. Ein Gewölbe von
40 m Länge und 9 m Breite konnte normal 4200 Zentner Kartoffeln aufnehmen, die bei voller Ausnutzung
leicht auf 6000 Zentner gesteigert werden können. Dal>ei beträgt der Herstellungspreis nur
etwa 25 bis 30% von dem eines gleich großen Backsteinbaues. Die Lebensdauer ist, da keine HoIz-
und Eisenteile verwendet werden, praktisch unbegrenzt. Durch die Bedeckung mit Erde, auf die
ein Graswuchs aufgebracht sein kann, ergibt sich einerseits ein hochwertiger Wärmeschutz, andererseits
ein harmonisches Einfügen in das Landschaftsbild. Unterhaltungskosten der verhältnismäßig
großen Dachfläche fallen fort. Somit wird durch die Erfindung das Problem der Unterbringung
der Ernte von Feld- und anderen Früchten, Kartoffeln, Rüben, Obst usw., ebenso wie
von Getränken, in vorteilhafter Weise und bei geringstem Kostenaufwand gelöst.
Claims (13)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Gewöll>e, insbesondere für das Einlagern von Kartoffeln, Obst, Gemüse, Getränken usw., dadurch gekennzeichnet, daß das Gewölbe (1) aus Hurdissteinen mit in der Längsrichtung des Gewölbes verlaufenden Hohlräumen besteht.
- 2. Verfahren zum Herstellen eines Gewölbes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle einer Vollschalung lediglich Gerüstbogen (6) und gegebenenfalls lose aufgelegte oder leicht angeheftete Verbundlatten (7) benutzt werden.
- 3. Ge\völl>e nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stein verwendet wird, dessen Außenseite eben, die Innenseite jedoch gewölbt ist.
- 4. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwandungen (18) des Steines stärker als üblich, z. B. gleich 12 mm, gewählt sind.
- 5. Gewölbe nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager in an sich bekannter Weise durch Widerlager (2, 3) oder Spannschrauben abgestützt sind.
- 6. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine in mehrerenLagen gegeneinander versetzt angeordnet sind.
- 7. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewöll>e (1) etwa 50 bis 80 cm in die Erde gebaut ist.
- 8. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung ein Betonsockel (2, 3) von etwa im dient.
- 9. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewölbedecke außen mit zwei- oder mehrmaligem Kalt- und Bitumenanstrich (23) versehen und durch Dachpappe (22) abgedeckt ist.
- 10. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere mit herausnehmbaren Trennwänden (10) versehen ist.
- 11. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch das ganze Innere ein lose zusammenhängendes Röhrensystem (11) von vorzugsweise kubischen Hohlsteinen mit etwa alle 5 m angeordneten 1O5 Abzugskaminen (12) vorgesehen ist, die bei Entnahme des Lagergutes Stein für Stein weggenommen werden können.
- 12. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge "° eines Gewölbesteines etwa 80 cm, seine Breite 25 cm und die Dicke etwa 7 cm betragen.
- 13. Gewölbe nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß seitliche Einfüllöffnungen (13) im Gewölbe (1) angeordnet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 5137 4.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE838060C true DE838060C (de) | 1952-03-27 |
Family
ID=579571
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT838060D Expired DE838060C (de) | Gewölbe, insbesondere für das Einlagern von Kartoffeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE838060C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4243123A1 (de) * | 1992-12-19 | 1994-06-23 | Karl Hennefarth | Souterrain-Raum, insbesondere Keller |
-
0
- DE DENDAT838060D patent/DE838060C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4243123A1 (de) * | 1992-12-19 | 1994-06-23 | Karl Hennefarth | Souterrain-Raum, insbesondere Keller |
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