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Streckenausbau für Stollen
Die Erfindung betrifft einen Streckenausbau für Stollen, der durch eine Zwischendecke in Firststollen und Sohlstollen abgeteilt ist und wobei das im Firststollen gewonnene Material in Transportmittel, die durch den Sohlstollen zu- und abgeführt werden, verladen wird.
Zweck der Erfindung ist es, das Verladen des im Firststollen gewonnenen Materials in die
Transportmittel-beispielsweise Hunte- zu erleichtern.
Beim Tunnelbau ist es bekannt (USA-Patent- schrift Nr. 1, 208, 178), zuerst einen Sohlstollen vorzutreiben und mit einer festen, selbsttragenden Auskleidung zu versehen. Sodann wird oberhalb der Auskleidung des Sohlstollens ein Firststollen vorgetrieben und das hiebei anfallende Material durch die Decke der Auskleidung in Hunte, die im Sohlstollen verfahren werden, geworfen. Die Auskleidung war aber an den Wänden des Sohlstollens nicht verankert, sondern stand mehr oder weniger frei im Sohlstollen. Da zuerst der Sohlstollen und dann erst, nachdem auch der Verzug und die Decke angebracht worden war, der Firststollen vorgetrieben wurde, war keine Möglichkeit gegeben, die Decke des Ausbaues an einer zwischen Sol- un Firststollen etwa vorhandenen Schulter zu verankern. Weiters war bei der bekannten Art des Stollenvortriebes bzw.
Stollenausbaues keine Vorsorge dafür getroffen, dass das im Firststollen gewonnene Material genau in die Hunte gelangte. Dieses Material konnte daher sehr leicht neben die Hunte auf das Gleis fallen und behinderte dadurch das Verfahren der Hunte ; ausserdem musste das danebengefallene Material wieder in die Hunte geworfen werden. Weiters konnte im Firststollen gewonnenes Material auch leicht zwischen die Stollenwand und dem freistehenden Verzug des Unterstollens gelangen und unter Umständen ein Lockern oder Versetzen des Verzuges bewirken.
Alle die angeführten Nachteile werden nun dadurch behoben, dass ein Streckenausbau der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss aus einem an den Seitenwänden des Sohlstollens festgehaltenen Bohlenverzug, aus Unterlagsblechen, die auf den oberen Enden des Verzuges und auf der Sohle des Firststollens aufliegen und an der Sohle des Firststollens verankert sind, sowie aus einer aus Bohlen, die auf den Unterlagsblechen aufliegen, gebildeten Decke aufgebaut wird.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an
Hand der Zeichnung erläutert, welche eine gemäss der Erfindung ausgebaute Strecke sche- matisch im Schnitte zeigt.
In der Zeichnung ist mit 1 der Firststollen bezeichnet und mit 2 der Sohlstollen. Der First- stollen ist beispielsweise um 65-70 cm breiter als der Sohlstollen und hängt mit diesem zu- sammen, so dass praktisch ein einziger Stollen von etwa birnförmigem Querschnitt gegeben ist.
Die verbliebenen Teile der Sohle des First- stollens bilden Schultern 3 zu beiden Seiten des
Sohlstollens. Der Sohlstollen ist an seinen
Seitenwänden mit einem Verzug aus Bohlen 4 versehen, welche mit Hilfe von Steinschrauben 5 an den Wänden befestigt sind. Die Steinschrauben 5 sind in hiefür gebohrte Löcher 6 einzementiert. Die Steinschrauben stehen gerade so weit aus den Wänden vor, dass sie die Bohlen und die Beilagscheiben 7 durchsetzen und aus den Muttern 8 praktisch nicht mehr vorragen.
Auf den Schultern 3 sind Unterlagsbleche 9 angeordnet, die in der gleichen Weise wie die Bohlen des Belages der Seitenwände mit Hilfe von Schrauben 10, die in Löcher 11 einzementiert sind, verankert sind und auch auf den oberen Enden der Bohlen 4 aufliegen.
Die Unterlagsbleche sind an ihren aussenliegenden Enden 12 nach oben abgewinkelt und bilden damit ein Widerlager für die Bohlen 13, welche die Abdeckung des Sohlstollens bilden. Jeweils in Abständen von 3 bis 4 m voneinander liegende Unterlagsbleche oder Gruppen voneinander gegenüberstehenden Unterlagsblechen oder auch alle Unterlagsbleche sind in den Sohlstollen hinein, u. zw. schräg nach unten, verlängert ; diese Verlängerungen sind mit 14 bezeichnet und dienen, wie später noch erläutert werden wird, als Rutsche für das zu verladende Material. Die Unterlagsbleche können auch mit den oberen Enden der Bohlen 4 der Auskleidung des Sohlstollens mittels Schrauben verbunden werden. Die Stärke der Unterlagsbleche beträgt vorzugsweise 12 mm.
Die Bohlen 13 der Abdeckung des Sohlstollens bestehen aus Kanthölzern und sind etwas kürzer, als der Abstand der Innenkanten der Abbie-
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gungen 12 beträgt. Auf ihrer Oberseite sind die Bohlen 13 mit starkem Eisenblech beschlagen, um gegen Beschädigungen geschützt zu sein.
Zwischen je ein Ende der Bohlen und dem zugehörigen Unterlagsblech werden bei der Verlegung der Bohlen blechbewehrte Keile eingelegt, um die Bohlen nach dem Herabfallen von Material infolge von Sprengschüssen leicht lockern zu können.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Sohlstollen ein Fördergeleis 15 verlegt, auf welchem Hunte 16 verfahren werden können.
Zur Erleichterung des Herausbringens der beladenen Hunte aus dem Stollen wird beim
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die Sohle leicht ansteigt.
Zum weiteren Schutze der Bohlen 13 und zur Verstärkung derselben können in Längsrichtung des Stollens noch Rundhölzer 17 aufgelegt werden.
Beim Abbau wird zunächst der Sohlstollen vorgetrieben und sodann, von diesem ausgehend, der Firststollen ausgesprengt. Nach dem Abgleichen der Schultern 3 auf im wesentlichen gleiche Höhe und nach dem Anbringen der Bohlen 4 werden die Unterlagsbleche 9 befestigt und sodann die Bohlen 13 zur Abdeckung des Sohlstollens aufgelegt. Nach dem Auflegen von Rundhölzern 17 zum Schutze und zur Verstärkung der Bohlen 13 kann mit dem Erweitern des Firststollens durch Sprengen begonnen werden. Das Material, welches infolge der Sprengschüsse oder durch andere Gewinnungsvorgänge herabgefallen ist und auf den Bohlen 17 bzw. 13 liegt, kann nun über die Bleche 9 leicht in die darunter stehenden Hunte verladen werden.
Ist die Verladestelle noch nahe dem Anfang des Stollens, so wird das Material einfach über die Anfangskante der Bohlendecke in die Hunte geworfen ; ist der Stollen schon weiter in den Berg vorgetrieben worden, so wird am Beginn der Materialhalde im Firststollen eine Anzahl der Bohlen 17 bzw. 13 nach Lockern mit Hilfe der nicht dargestellten Keile abgehoben und das Material durch die so geschaffene Öffnung in den darunter stehenden Hunt verladen ;
die schräg nach innen vorstehenden Teile der Unterlagsbleche führen hiebei das Material in den Hunt und vermeiden, dass Gesteinsbrocken od. dgl. in den Sohlstollen oder auf das Geleis fallen und den Abtransport der vollen Hunte stören.
Hiebei ergibt sich der weitere Vorteil, dass das
Sortieren des Materials sehr erleichtert wird.
Während die eine Sorte-etwa grosse Teile- verladen wird, können die kleineren Teile über die Öffnung in der Bohlendecke hinweg in den freien Abschnitt des Firststollens geworfen wer- den, um später abtransportiert zu werden.
Bei längerem Vortrieb ergibt sich die Mög- lichkeit, an mehreren Stellen zugleich zu sprengen bzw. zu verladen.
Der erfindungsgemässe Ausbau hat sich ins- besondere in der Anwendung bei Steinbrüchen als vorteilhaft erwiesen, wobei es möglich ist, von der Sohle des Steinbruches ausgehend,
Stollen in der beschriebenen Art und Weise in die Wände des Steinbruches vorzutreiben und das Gestein zu gewinnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Streckenausbau für Stollen, die durch eine
Zwischendecke in Firststollen und Sohlstollen abgeteilt sind und wobei das im Firststollen gewonnene Material in Transportmittel, die durch den Sohlstollen zu- und abgeführt werden, verladen wird, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem an den Seitenwänden des Sohlstollens festgehaltenen Bohlenverzug (4), aus Unterlagsblechen (14), die auf den oberen Enden der Bohlen des Verzuges und auf der Sohle des Firststollens aufliegen und an der Sohle des Firststollens verankert sind, sowie aus einer aus Bohlen (13), die auf den Unterlagsblechen (14) aufliegen, gebildeten Decke besteht.