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Zerlegbare Unterstandsdecke Wenn bisher eine Truppe im Bewegungs-oder
beweglichen Stellungskriege Stellung bezog, so war sie, abgesehen von der .Geländeausnutzung,
bis zur Aushebung von Deckungsgräben, was immerhin erhebliche Zeit erforderte, fast
ohne -jeden Schutz gegen Infanteriegeschosse, Splitter und kleine Kaliber und damit
Verlusten - durch feindliche Beschießung ausgesetzt. Die Deckungsbaustoffe für Unterstände
mußten erst mühselig und oft von weither beigeschafft werden, weil systematisch
vorbereitete Deckungsbaustoffe o. dgl. nicht vorhanden waren; ein Teil der Truppe
schied damit von vornherein von der eigentlichen Kampfhandlung aus.
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Die Erfindung bezieht sich nun darauf, teilweise schon vorbereitete
Unterstandsbaustoffe, die von der kämpfenden Truppe- auf dem Marsch unter Benutzung
der vorhandenen Fahrzeuge mitgeführt werden und sofort auch nach teilweiser Aushebung
eines Deckungsgrabens zur Hand" sind; zu feldmäßigen =Deckungen gegen - Infanteriegeschosse,
Splitter und kleine Kaliber zusammenzusetzen, andererseits sie aber auch in kurzer
Zeit zur Weiterverwendung abzubrechen und sie wieder - zu verladen.
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Es sind damit die Nachteile der oft schwierigen Beschaffung von Deckungsbaustoffen
beseitigt und andererseits auch neben der Hebung der Moral der Truppe dürc@ das
Vorhandensein von Deckungen eine Verminderung unnötiger Verluste und ein besserer
Schutz vorhandener Munitionsvorräte erzielbar.
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Die Erfindung besteht aus die Deckung tragenden und deckenden Bestandteilen,
von denen die tragenden aus Holz oder-Metall in gerader, winkelig gebrochener '
oder gekrümmter Ausführung ausgeführt sind, während die deckenden Teile in der Regel
aus gleich breiten und langen Brettern genügender Stärke bestehen, die zum Schutz
gegen Absplittern an den Enden mit Bandeisen beschlagen sind. Von den Deckbrettern
sind die zwei mittleren als sogenannte Hebebretter ausgebildet;; die nach, oben
gerichtete Seite
und die .abgeschrägte oder abgerundete Kante sind
mit Bandeisen beschlagen und auf ihre Länge mit drei oder mehr ösen versehen, an
denen Hebeseile mit Handgriffen angebracht sind, damit dieselben von außerhalb aus
der Erddeckung hochgezogen werden können.
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Die übrigen Deckbretter haben an dem einen Ende einen eisernen T-förmigen
Anker und am anderen Ende eine Schraube mit Mutter; der T-förmige Anker und die
Schrauben sind mit einem Drahtseil verbunden, das aber.wesentlich länger ist als
die Deckbohle selbst. Der Anker und die Verschraubungen erhalten ihre Führung durch
verkröpfte Flacheisen. Die tragenden Teile bei ebenen Unterstandsdeckungen bestehen
aus hochkant gestellten. Brettern,- - deren obere Druckkante mit starkem Flach-
oder U-Eisen und deren untere Zugkante -wie die Stirnenden._mit kräftigen Bandeisen
verstärkt-.sind. Außer diesen Tragelementen, die die Deckungslast auf die seitlichen
Auflager übertragen, sind noch Verstärkungsrippen, deren Länge der lichten Grabenbreite
entspricht, zwischen den Tragbrettern angeordnet; welche die freie Spannweite der
Deckbretter zwischen den Tragbrettern annähernd teilen; diese _ Verstärkungsrippen
werden mit den "Spannseilen; die an den Deckungsbrettern befestigt sind, so gegen
die Deckbretter gepreßt, daß eine Art Fachwerksträger gebildet und in dessen Mitte
eine nach oben gerichtete Spannung erzielt wird, die dem Gewicht der auf der Decke
liegenden Erdaufschüttung entgegenwirkt und die Tragfähigkeit der Decke wesentlich
erhöht.
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Die Aufstellung der neuen zerlegbaren Decke _ erfolgt so, daß,- nachdem
der Dekkungsgraben mit einer -oberen Breite von etwa i, i o m - ausgehoben ist,
die Auflagertragbretter in die im Erdreich vorbereiteten Auflagerschlitze eingelegt
und dann ungefähr in der Mitte die zwei Deck- und Hebebretter aufgelegt werden.
Die Schrauben mit den Muttern müssen dabei nach der Eingangsseite des Unterstandes
zu liegen kommen, um die Muttern mittels eines Schraubenschlüssels anzuziehen. Ist
das geschehen, so begeben sich einige Leute unter die so geschaffene Unterstandsdecke,
die durch die inzwischen aufgelegten anderen Deckbretter gebildet wurde und halten
die Verstärkungsrippen an die Decke zwischen die Spannseile, die dann von anderen
Mannschaften mittels der Schrauben mit dem Schraubenschlüssel so weit nachzuziehen
sind, daß die Deckungsbretter etwas nach oben durchbiegen; also eine Vorspannung
-erhalten. Hierauf- werden als Schutz gegen Geschoßwirküng Erde oder Sand-auf die
Decke geschaufelt, und zwar so, daß die Schüttung über den beiden mittleren ' Hebebrettern
"möglichst locker ist, damit beim nachfolgenden Abtragen des Unterstandes beim Herausziehen
der Widerstand nicht zu groß wird. Die Hebeseile mit den Handgriffen müssen natürlich
aus der Erdaufschüttung herausragen; der Unterstand ist damit bezugsbereit. Größere
stollenartige Unterstände können durch Aneinanderreihen mehrerer Unterstände leicht
gebaut werden. Für nicht ebene Deckungen oder wenn für das Ausheben richtiger Gräben
keineZeit zur Verfügung steht oder das Erdreich wegen zu lockeren Gefüges von vornherein
für die seitliche Auflagerung der Dekkenträger bei einer größeren Grabentiefe nicht
geeignet ist, kann die Konstruktion anstatt aus geraden Brettträgern aus dreieckigen;
winkelig gebrochenen oder gekrümmten Tragkörpern aus Holz oder Metall bestehen,
auf welchen dann zur Aufnahme der Erddeckung die Deck- und. Hebebretter aufgelegt
werden. Es genügt dann vorerst schon, eine verhältnismäßig flache Erdgrube auszuheben
und die Deckvorrichtung darüberzulcgen, notfalls kann dann unter dem Schutz dieser
behelfsmäßigen Deckung der Graben unter derselben durch Ausschaufeln vertieft werden.
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Das Abbrechen der Unterstände geschieht dadurch, daß mittels der Hebeseile
die mittleren Hebebretter durch die Deckaufschüttung an den Handgriffen herausgezogen
oder gehoben werden; die Hebebretter haben zu diesem Zweck abgeschrägte oder abgerundete
Kanten. Die- Erde fällt durch die entstehende Lücke in den Graben, und die übrigen
Bohlen lassen sich dann Stück für Stück durch Lockern und Umkippen von Erde befreien
und seitlich .herausziehen. 'Das Baumaterial ist damit wieder geborgen und- kann
aufgeladen beim Stellungswechsel zu neuen feldmäßigen Deckungen oder- auch bei'Brücken=
bauten als Brückenbelag Verwendung finden. Die Ergänzung zerstörten Materials im
Feld kann nach Zeichnung jeder Schmied, Schlosser oder Handwerker ähnlichen Berufs
in -kurzer Zeit vornehmen.
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In der Zeichnung ist in Fig. i eine Aufsicht auf eine Unterstandsdecke
nach der Erfindung angegeben. Dazu ist aus dem zugehörigen Querschnitt in Fig. a
der Belag ersichtlich, der aus den gleichen Deckbrettern a und den beiden mittleren
Deck- und Hebebrettern b besteht; diese Deckbretter ruhen zunächst auf den Tragbohlen
c und erhalten eine weitere mittlere Unterstützung mit einer Vorspannung durch die
Verstärkungsrippend, welche finit den Spannseilen e verspannt sind und eine Art
Fachwerksträger bilden. Die Spannung der Spannseile erfolgt auf der.einen Seite
durch T-frirmige Anker j,
welche an der Stirn- bzw. Unterseite der
Bretter befestigt sind und mit Schrauben und Muttern g, die durch Schraubenschlüssel
angezogen werden können, auf der entgegengesetzten Seite der Bohlen.
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Die beiden Deckbretter b haben seitlich mehrere Osenh (s. Fig.3),
an welchen die Hebeseile i mit den Handgriffen k angebracht sind.
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In Fig.3 ist der Längsschnitt durch den Unterstand dargestellt; die
seitliche Auflagerung der Bohlenträger c, die Verstärkungsrippen d mit den Spannseilen
e und darauf die Deckbretter a sowie die Hebebretter b mit Ösen
h, dem Hebedrahtseil i mit den Griffen k
sind hier ersichtlich gemacht.
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In Fig. q. ist eine Ausführungsform einer winkelartigen Trägerkonstraktion
aus Metall oder Holz dargestellt, wobei die drei Schenkel L auch auseinandernehmbar
sein können, um damit weniger Raum beim Transport zu beanspruchen. Der untere waagerechte
Schenkel hat - zwei - Metallstifte m, um ihn senkrecht in den Boden einstecken zu
können. Auf diesen `winkelartigen Tragrahmen werden dann die Deckbretter at und
die beiden Hebebretter b aufgelegt, von denen die ersteren durch eine Winkellasche
in der unteren Lage festgehalten sind. Auf die Deckenkonstruktion wird dann wieder
Erde aufgeschüttet, und später kann dann der Graben unter der Deckung vertieft «erden.
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In Fig.5 ist die Stirn- und Unteransicht einer Bohle mit Hirnholzbeschlag
aus Bandeisen mit T-förmigem Anker f angegeben, welcher durch die Lasche n gehalten
ist und zur Befestigung des Spannseiles e dient.
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Fig.6 zeigt die Spannvorrichtung an der entgegengesetzten Seite der
Deckbohle a, und zwat ebenfalls mit der Hirnholzverkleidung durch Metall und dem
Schraubenbolzen mit Mutter g, welcher zum Anziehen des Spannseiles e dient.
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Fig. 7 zeigt eine Tragbohle c im @uerschnitt und in der Seitenansicht,
welche oben und unten zur Verstärkung der Druck- und Zugzone mit Metall oder Profileisen
o. beschlagen ist, welches sich., auch um das Kopfende der Bohle herumlegt und dieses
noch vor Beschädigungen schützt. -