DE678589C - Verfahren zum Abbau von Lagerstaetten - Google Patents
Verfahren zum Abbau von LagerstaettenInfo
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Description
- Verfahren zum Abbau von Lagerstätten Es ist sowohl in der Literatur wie in der Praxis auf die verschiedenartigste Weise versucht worden, die First eines Grubenbaues zu sichern, um einerseits die im Grubenbau arbeitenden Bergleute vor Bachfall zu schützen, andererseits die Abbauverluste auf ein Mindestmaß licrabzudrücken. So wird neben dem allgemein bekannten Ausbau in Holz, der ungewöhnlich hohe Kosten verursacht, der Ausbau mittels eiserner Stempel durchgeführt, die, um sie wieder verwenden zu können, mit Spindeln und Druckfedern als nachgiebige Stempel ausgebildet sind. Ein anderer Vorschlag geht dahin, den Grubenbau durch eine geschlossene Abbaukammer mit in der Höhe einstellbarem Dach auszurüsten. An wieder anderen Stellen wird vorgeschlagen bzw. versucht, insbesondere in Verbindung mit der Schrämarbeit, die First des Grubenbaues dadurch zu sichern, daß in Richtung des Abbaues Träger verlegt werden, die mit ihrem vorderen Ende in ein vorher hergestelltes Bohrloch o. dgl. in den Kohlenstoß eingeführt werden und an ihrem rückwärtigen Ende durch einen oder mehrere Stempel unterstützt werden. Das Vorverlegen dieser Träger geschieht derart, daß abwechslungsweise jeweils der zweite in ein vorher hergestelltes Bohrloch vorgeschoben wird, und zwar um das Maß des nächstfolgenden Schrämstreifens,während die anderen in ihrer Stellung verbleiben. Es ist weiterhin eine Ausführungsform bekannt, bei welcher eine durchlaufende Eisenbetondecke in der First jeder Abbauscheibe den großen Ausbau darstellt. Diese Eisenbetondecke ist vorn auf dem Kohlenstoß und rückwärts auf dem Versatz aufgelagert und in einer Stärke meistens als Plattenbalken ausgeführt, die eine weitere Unterstützung durch eine Stempelreihe erübrigt. Man'kann mit dieser Art des Firstenschutzes zwar einen reinen Abbau ermöglichen, der Verlust an Ausbaumaterial ist aber verhältnismäßig groß; da die Decke mitsamt dem überlagernden Versatz starke Eisenbetonrippen als Träger verlangt. Die Träger stellen einen erheblichen Teil der verlorenen Eisenbetonkonstruktion dar, außerdem ist ihre frei tragende Länge begrenzt; wenn nicht die Rippen einen allzu großen Querschnitt annehmen sollen, um das erforderliche Widerstandsmoment zu besitzen.
- Die Erfindung hilft diesem Nachteil ab, indem sie die eigentliche Trägerkonstruktion von der Decke trennt. Die Träger wandern dann beim Abbau in der Richtung des Verhiebes: Der Ausbau ist also voreilend und wandernd, so daß die Träger immer wieder verwendet werden. Der Versatz kann dabei dem Abbaustöße auf dem Fuße folgen, oder der Alte Mann kann auch zu Brüche gehen.
- An Hand der Zeichnung soll das Verfahren in einem Beispiel erläutert werden-D ist eine durchgehende, die im Abbau begriffene Scheibe in ihrer ganzen Horizontalerstreckung überlagernde Eisenbeton decke, die in der Sohle der oberen Scheibe bei deren Abbau ausgebreitet worden ist. Unter ihr verlaufen 'Kanäle K parallel zueinander in Richtung des Verhiebes, die ebenfalls beim Abbau der oberen Scheibe in deren Sohle vor Ausbreiten der Betondecke ausgespart worden sind. Vor Einbringen der Eisenhetondecke sind diese Kanäle durch lose aufgelegte kurze Bohlen verdeckt worden, so daß der Beton nicht hineindringen kann. Wenn nötig, erhalten sie auch noch eine Luttenverkleidung zum Schutze gegen Verschütten und Nachfall. Jedenfalls aber sind die Lutten mit Leichtigkeit unter ihrem aufgelegten Verschluß und der überlagernden Eisenbetondecke zu lösen, wenn sie beim Abbau der tieferen Scheibe freigelegt werden und die durchlaufende Eisenbetondecke beim Abbau der unteren Scheibe als Firstenschutz erscheint.
- Vor Beginn des Abbaues jeder Scheibe werden in die vorher in der Sohle der oberen, nunmehr aber in der First jeder unteren Scheibe erscheinenden Kanäle Träger T eingeschoben; dieselben werden mit fortschreitendem Abbaustoß durch einen Mechanismus immer weiter nach vorn geschoben, so daß sie immer mehrere Meter tief in die Lutte hineinragen und in der unverritzten Abbaufirst ein sicheres Auflager finden. Der Träger wirkt also zunächst als an einem Ende eingespannt; sein rückwärtiger Teil indessen überdeckt frei vorragend die Arbeitsstätte und trägt die Eisenbetondecke. Die freie Länge des Trägers braucht also nicht größer zu sein; als däß genügend Arbeitsraum für die Gewinnungsarbeit beim Abbau und für ein Transportband vorhanden ist, welches dem Arbeitsstoße entlang läuft, da der Abbau im breiten Blick erfolgt. Die Einrichtung kann natürlich auch in gleicher Weise im Stoßortsbetrieb durchgeführt werden: Mit fortschreitendem Abbaustoß werden die Lutten samt ihrem Deckelverschluß frei, wiedergewonnen und in der Sohle für die tiefere Scheibe sofort wieder verwertet.
- Die Fortbewegung der Träger ist in dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel durch ein Zugseil s gedacht, welches am Ende des Abbaufeldes über eine Umlenkrolle läuft und durch eine Handwinde vorgezogen wird. Noch einfacher gestaltet sich diese Zugeinrichtung, wenn man das Seil am Ende des Abbaufeldes an einem starken' Widerlager befestigt und durch eine am Träger angebaute Handwinde diesen nach vorn zieht. Bei dieser Anordnung ist eine größere Sicherheit dafür gegeben, daß der Träger nur den- jeweiligen Verhältnissen entsprechend vorgezogen wird: Irgendwelche Unregelmäßigkeiten beim Vorziehen können rechtzeitig erkannt und Störungen vermieden werden, da der die -Handwinde bedienende Arbeiter den Träger und seine Bewegung stets aus nächster Nähe beobachten kann. Damit die Reibung des Trägers in der Lütte möglichst verringert wird und um die Stabilität der Lutte zu erhöhen, kleidet man Deckel, Boden und Seitenwände derselben vorteilhafterweise mit 'Eisenblech aus. Man kann weiterhin den Träger in seinem vorderen, in die Lutte hineinragenden Teil unten und oben mit starken Rollen oder Walzen versehen.
- Zur Entlastung des Trägers wird es in vielen Fällen, in denen die Verhältnisse eine nicht allzu große Tiefe des Arbeitsraumes verlangen, möglich sein, den Träger in einer solchen Länge auszuführen, daß: sein rückwärtiges Ende auf dem dem Abbaustoß dicht folgenden Versatz anfliegt. Hierbei wird naturgemäß eine schwache Senkung der First bzw. der Betondecke eintreten. Diese ist aber unbedenklich, da sie nur ganz langsam vor sich geht und im Bergbau allgemein bekannt s ist.
- Im anderen Falle kann am rückwärtigen Ende des Trägers eine Stütze, etwa ein Stempel st, angebracht werden. Diese kann 'abwechselnd zuerst um ein bestimmtes Maß vorgeschoben werden, worauf dann der Träger entsprechend weit in die Lutte hineingezogen wird, falls man es in besonderen Fällen, bei nur geringen Ausmaßen, nicht vorzieht, Träger und Stempel fest miteinander zu verbinden und. sie gemeinsam vorwärts zu bewegen. Bei Spül- oder Blasver satz nimmt die Stempelreihe gleichzeitig den Versatz auf. Dieser wird tunlichst ebenfalls durch dieselbe Einrichtung weiter vorgezogen, bevor der Versatz eingebracht wird. Damit das Vorschieben der Stempel mit dem Verschlag leicht vonstatten geht, ruht der Stempel auf einer starken Walze oder einer zweiräderigen Wagenachse mit kurzem Plateau, eine Einrichtung, die auf kurzen Schienen oder [J-Eisen läuft.
- Damit andererseits das Vorschieben der Träger mit Leichtigkeit vonstatten geht, ohne daß dabei das rückwärtige Ende seinerUnterstützung beraubt wird, trägt der Kopf des Stempels starke Federn, die vom Stempel aus nach oben wirken, eine Einrichtung, die, wenn auch der Stempel in Bewegung ist, die Abstützung der First gewährleistet. Um eine weitere Verstärkung der Trägerkonstruktion herbeizuführen, kann man auch Träger und Stempel durch ein Sprengstück absprengen. Dieses verfolgt gleichzeitig den Zweck, ein Hereinwerfen das Verschlages bzw. der Stempelreihe durch den Erddruck der Versatzmassen zu verhüten.
- Um endlich die Schienen unter den Stempelwagen um das entsprechende Maß vorzuziehen, werden die Stempel mit einer Winde oder auch mit Keilen o. dgl. etwas angehoben; wodurch die Feder am Kopfe des Stempels zusammengedrückt wird und die Schienen entlastet werden, so daß man sie vorziehen kann.
- Infolge der Erfindung ist die Sicherheit der Arbeiter gegen Verschütten durch die durchlaufende Eisenbetondecke ungewöhnlich groß, der Abbau erfolgt fast ohne jeden Verlust, und endlich ist die Wirtschaftlichkeit außerordentlich gesteigert, weil der Grubenausbau mit Ausnahme der dünnen Eisenbetondecke völlig gerettet und immer wieder verwendet wird.
Claims (1)
- PATLNTANSPRÜcriE:. i. Verfahren zum Abbau von Lagerstätten durch Scheibenbau unter Ausbreitung einer Eisenbetondecke in der Sohle jeder Scheibe, welche der tieferen Scheibe als Firstenschutz dient, dadurch gekennzeichnet, daß man vor Einbringen der Eisenbetondecke in der Sohle der jeweilig im Abbau begriffenen Scheibe Kanäle ausspart und überdeckt, -und in diese Kanäle beim Abbau der darunter befindlichen Scheibe Träger einschiebt, welche mit fortschreitendem Abbaustoße immer weiter in die Kanäle hinein vorgeschoben werden, derart, daß sie die in der First bloßgelegte Eisenbetondecke tragen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschieben der Träger in den Kanälen dadurch bewerkstelligt wird, daß ein Zugseil mit dem Träger verbunden wird, welches durch den Kanal in seiner ganzen Länge durchgeführt wird und am Ende des Abbaufeldes mit einer Zugeinrichtung verbunden wird, die die Träger, einen nach dem anderen, um das vorgesehene Maß vorwärts schiebt. 3. Verfahren nach Anspruch :2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugseil am Ende des Abbaufeldes an einem starken Widerlager befestigt und die Zugeinrichtung mit dem Träger verbunden ist. q.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am rückwärtigen Ende des Trägers ein Stempel zur Unterstützung des Trägers angebracht wird, welcher vor Vorziehen des Trägers um das entsprechende Maß vorgeschoben wird. Verfahren nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß die nach Anspruch q. angebrachte Stempelreihe den Verschlag für den Versatz aufnimmt und die Stempelreihe mitsamt dem Verschlag ebenfalls in Richtung des Verhiebes entsprechend dem Fortschreiten des Abbaustoßes weiterwandert. 6. Stempel nach Anspruch q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zu einem Sprengwerk ausgebildet sind, das die Träger unterstützt und gleichzeitig ein Hereinwerfen der Versatzwand und des Versatzmaterials verhütet.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE678589C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE942381C (de) * | 1948-10-02 | 1956-05-03 | Hermann Schwarz Kommanditgesel | Verfahren und Einrichtung zum Ausbau von Abbaustreben |
DE943401C (de) * | 1950-08-01 | 1956-05-17 | Alexander Schmidt Dr Ing | Strebausbau |
DE974152C (de) * | 1941-06-28 | 1960-09-29 | Hans Walter Dr Flemming | Geraet fuer den Abbau maechtiger Floeze |
DE974979C (de) * | 1944-03-08 | 1961-06-22 | Albert Hamel | Verfahren und Vorrichtung zum Abbau steil gelagerter Steinkohlenfloeze |
-
1937
- 1937-10-01 DE DESCH113935D patent/DE678589C/de not_active Expired
Cited By (4)
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DE974152C (de) * | 1941-06-28 | 1960-09-29 | Hans Walter Dr Flemming | Geraet fuer den Abbau maechtiger Floeze |
DE974979C (de) * | 1944-03-08 | 1961-06-22 | Albert Hamel | Verfahren und Vorrichtung zum Abbau steil gelagerter Steinkohlenfloeze |
DE942381C (de) * | 1948-10-02 | 1956-05-03 | Hermann Schwarz Kommanditgesel | Verfahren und Einrichtung zum Ausbau von Abbaustreben |
DE943401C (de) * | 1950-08-01 | 1956-05-17 | Alexander Schmidt Dr Ing | Strebausbau |
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