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Glocke, insbesondere für Fahrräder Die Erfindung bezieht sich auf
eine Glocke, insbesondere für Fahrräder u. d=l., mit einem zweiarmigen, als Zahnsegment
ausgebildeten, unter Federwirkung stehenden Daumenhebel. Bei den bisher bekannten
Glocken dieser Art ist das Zahnsegment des Daumenhebels mit feinen Zähnen versehen,
welche in einen Zahnradsatz eingreifen und einen zweiarmigen Klöppel betätigen.
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Da eine derartig ausgebildete Glocke aus einer Vielzahl empfindlicher
Bauteile und in der Regel das Zahnradgetriebe aus Messing hergestellt sein muß,
ist eine solche Glocke vor allen Dingen teuer in der Herstellung. Außerdem bedingen
die feinen Zahnungen zu ihrer Herstellung hochwertige Werkzeuge und eine genaue
Herstellungsweise. Naturgemäß bedingen feine Zahnungen nicht nur einen genauen Eingriff,
sondern sie sind auch empfindlich im Gebrauch, so daß insbesondre das Zahnradgetriebe
einem vorzeitigen Verschleiß unterworfen und eine dauernde einwandfreie Wirkungsweise
der Glocke in Frage gestellt ist.
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Zur Vermeidung eines empfindlichen Zahnradgetriebes hat man bereits
vorgeschlagen, den einen Hebelarm des Daumenhebels mit Zinken zu versehen, welche
in einen zweiarmigen Hebel eingreifen und einen gesondert gelagerten Klöppel in
Schwingungen versetzen.
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Bei dieser Bauart wird allerdings das teure empfindliche Zahnradgetriebe
vermieden, sie hat aber den Nachteil, daß der Klöppel bei einer verhältnismäßig
weiten Schwenkung des Daumenhebels nur eine geringe Zahl von Anschlägen ausführen
kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die angeführten Mängel zu
beseitigen und unter Verwendung geringstmöglicher und einfacher Bauelemente eine
zahnradlose Glocke zu schaffen, welche nicht nur billig in der Herstellung ist,
sondern auch trotzdem
eine dauernde einwandfreie Wirkung gewährleistet
und ferner bei verhältnismäßig kleinem Schwenkweg des Daumenhebels eine erhöhte
Anzahl von Klöppelanschlägen ermöglicht. Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß das mit groben Zähnen versehene Zahnsegment des Daumenhebels an zwei
Stiften eines zweiarmigen, mit einem Hebelarm an einen gesondert gelagerten Klöppel
angelenkten Hebels derart vorbeirastet, daß die auf jedem Hebelarm angeordneten
Stifte sich abwechselnd an den Segmentzähnen abwälzen und dadurch eine hin und her
gehende Schwenkung des Hebels herbeiführen. Durch die Verwendung dieser wenigen
und einfachen, ohne Zahnräder arbeitenden Bauelemente ist die Glocke nicht nur billig
in der Herstellung, sondern sie gewährleistet auch durch die grobe, keinem Verschleiß
unterliegende Ausbildung der Einzelteile eine dauernde, einwandfreie Wirkungsweise.
Vor allen Dingen aber ermöglicht es diese Bauart, eine beträchtliche Anzahl von
Klöppelanschlägen zu erzielen, wodurch die Glocke einen angenehmen Trillerton abgibt.
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Um den Klöppel an die Glocke mit einem elastischen Schwung anschlagen
zu lassen, ist erfindungsgemäß der Anlenkarm des zweiarmigen Schwinghebels an einem
Schenkel einer um den Klöppellagerbolzen angeordneten Schenkelfeder angelenkt und
der andere Schenkel der Feder an dem Klöppel befestigt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Querschnitt durch die erfindungsgemäß ausgebildete
Glocke nach Linie A-B der Fig. 3, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie C-D der Fig.
4, Fig. 3 bis 5 Draufsichten auf den Glockenteller mit dem Klöppel in drei Einstellungen
und Fig. 6 eine Seitenansicht der Glocke: Die Glocke besteht im wesentlichen aus
dem an einer Befestigungsschelle i von an sich bekannter Bauart angebrachten Glockenteller
2, in dessen Mitte der Tragbolzen 3 für die eigentliche Glocke 4 befestigt ist.
Ferner ist auf dem Glockenteller 2 ein um den Dorn 5 schwenkbarer, unter der Wirkung
einer Schenkelfeder 6 stehender zweiarmiger Daumenhebel 7 gelagert. Ein um 9o °
verdrehter, als Angriff dienender Arm des Daumenhebels ragt in an sich bekannter
'Weise aus dem Glockenteller heraus, wohingegen der andere Arm als gröbzahniges
Segment ausgebildet ist. Ferner ist noch auf dem Boden des Glockentellers 2 ein
um den Dorn 8 schwenkbarer, zweiarmiger Schwinghebel o angeordnet, wobei jeder Hebelarm
einen Stift io trägt und welche in der Weise angeordnet sind, daß sie sich beim
Schwenken des Daumenhebels an den Segmentzähnen abwechselnd abwälzen. Wie insbesondere
aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, sind die Stifte io zur Erreichung dieser Wirkungsweise
derart angeordnet, daß der eine Stift an einer Zahnspitze anliegt, wohingegen der
andere Stift in einer Zahnlücke einliegt. Bei einem Vorbeirasten des Zahnsegments
führt alsdann der Hebel 9 zwangsläufig eine hin und her gehende Schwenkung aus.
Der Klöppel ii ist besonders angeordnet und lagert lose schwenkbar auf dem Ende
eines in dem Glockenteller eingenieteten Stehbolzens 12. Um diesen Stehbolzen ist
eine Schenkelfeder 13 angeordnet, welche mit einem, Schenkel an dem Klöppel ii befestigt
und mit dem anderen Ende an einem verlängerten Hebelarm des Schwinghebels 9 angelenkt
ist, so daß bei einer hin und her gehenden Schwenkung des Schwinghebels der Klöppel
dessen Schwingungen zwangsläufig mit ausführen muß. Durch die zwischengeschaltete
Feder wird nicht nur ein direkter Anschlag des Klöppels an die Glocke vermieden,
sondern auch ein elastischer Anschlag, welcher durch die Feder zurückfedert, erreicht.
Ein derartiger Klöppelanschlag bewirkt einen wirkungsvolleren Anschlag als ein kreisender
Klöppel, wie solche bei durch Zahnräder getriebenen Glocken Verwendung finden.
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Mit dem in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Zahnsegment
werden neun Klöppelanschläge erzielt.
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Die in der Zeichnung dargestellte Glocke ist ein Ausführungsbeispiel,
worauf die Erfindung nicht beschränkt ist, vielmehr sind im Rahmen der Erfindung
auch Abweichungen und andere Ausführungen möglich. So z. B. könnten die Stifte io
auch durch am Schwinghebel 9 angebogene Vorsprünge, Nocken ersetzt werden.