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Webstuhl mit selbsttätiger Schützenauswechselvorrichtung Die vorliegende
Erfindung betrifft ein System zur selbsttätigen Auswechslung der Schützen von Webstühlen,
welches arbeitet, ohne die Stillsetzung des Webstuhls oder seine Verlangsamung zu
erfordern, ohne jedoch zu heftige oder zu schnelle Bewegungen nötig zu machen.
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Bei der Untersuchung der Arbeitsweise eines Webstuhls stellt man fest,
daß sich der Schützen in dem auf der Wechselseite befindlichen Kasten nur bei jeder
zweiten Umdrehung der Antriebskurbelwelle (unterbrochene Welle) befindet, und daß
selbst während dieser Umdrehung, bei welcher sich der Schützen auf der Wechselseite
befindet, nur die Hälfte dieser Umdrehung ausgenutzt wird, um die Auswechslung des
Schützens vorzunehmen. Anders ausgedrückt: während zweier vollständiger Umdrehungen
der Kurbelwelle wird der auf der Wechselseite liegende Kasten nur während einer
halben Umdrehung dieser Welle benutzt.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende System zur Schützenauswechslung
besteht darin, im Augenblick des Wechsels den Kasten von der Lade während anderthalb
Umdrehungen der Kurbelwelle zu entkuppeln und diesen Kasten während dieser ganzen
Zeit in seiner hinteren Stellung auf ein Magazin, welches die Schützen zur Auswechslung
enthält, ausgerichtet festzustellen, während die Lade allein ihre Bewegung nach
vorn und hierauf nach hinten fortsetzt, wobei die ganze, verhältnismäßig lange Zeit,
während welcher der Kasten so festgestellt ist, benutzt
wird, um
den neuen Auswechslungsschützen in diesen Kasten einzuführen.
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Wenn der Wechsel vollzogen ist, wird der Kasten von neuem mit der
Lade gekuppelt und wird wiederum von dieser mitgenommen, bis ein neuer Schützenwechsel
erfolgt.
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Dieses System zur Schützenauswechslung umfaßt wesentlich einen Rahmen,
der an der Verlängerung der Schwenkachse der Lade schwenkbar befestigt ist und an
seinem oberen Teil den Kasten bildet, in welchen der Schützen eintritt, wobei die
Vorderwand dieses Kastens beweglich ist und unter der Einwirkung von mit geneigten
Rampen zusammenarbeitenden Hebeln zurückweichen kann, um im Augenblick des Wechsels
die Einführung des neuen Schützens von oben in diesen Kasten zu gestatten.
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Die erwähnten, die Vorderwand des Kastens steuernden Hebel dienen
gleichzeitig dazu, den Rahmen mit der Lade starr zu verbinden, oder, im Gegenteil,
ihn von der Lade freizumachen.
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Dieser Rahmen, welcher in der Stellung des normalen Arbeitens des
Webstuhls, d. h. während der Zeit, wo kein Schützenwechsel erfolgt, mit der Lade
von vorn nach hinten und von hinten nach vorn schwingt, enthält alle Organe einschließlich
des Spulentasters, welche das Arbeiten des Mechanismus in dem Augenblick bewirken,
in welchem ein von dem Taster festgestellter Schützenwechsel vor sich- gehen soll.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen dieses Systems werden alle Bewegungen,
und zwar sowohl die des Tasters wie die zur Erzielung der Auswechslung des Schützens,
durch Nocken gesteuert, welche mit der halben Geschwindigkeit der Kurbelwelle des
Webstuhls umlaufen und alle auf derselben Welle hintereinander angeordnet sind,
wobei diese Welle in dem Augenblick, in welchem die Auswechslung vor sich gehen
soll, parallel zu sich selbst um eine solche Strecke verschoben wird, daß die von
ihr getragenen Nocken auf die betreffenden Hebel einwirken, welche die verschiedenen
Bewegungen steuern.
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Das Verständnis der Erfindung wird durch die Zeichnungen erleichtert
werden.
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Fig. i zeigt schaubildlich, dreiviertel von vorn gesehen, die Gesamtanordnung
eines erfindungsgemäß ausgerüsteten Webstuhls; Fig. 2 ist eine schaubildliche Ansicht
auf die Rückseite der durch den Schwingrahmen und seine verschiedenen Organe gebildeten
Anordnung in der Stellung der nicht erfolgten Auslösung, wobei die Lade und ihre
Verlängerung fortgelassen und nur die Haken dieser Verlängerung daigestellt sind,
um ihre Lage anzugeben; ' Fig. 3 ist eine der vorigen ähnliche Ansicht, welche jedoch
nur die Schützenblockiervorrichtung zeigt; Fig. 4 zeigt den Taster in Seitenansicht
während des Abtastens eines Schützens, dessen Kötzer noch nicht erschöpft ist; Fig.
5 bis io sind Schemata, welche in Seitenansicht den Ablauf der verschiedenen Bewegungen
bei der Auswechslung eines Schützens darstellen; Fig. ii bis 13 sind weitere Schemata,
welche im Grundriß die gegenseitigen Stellungen der Hauptorgane in drei verschiedenen
Lagen zeigen; Fig. 14 zeigt im Gruridriß den Blindkästen mit seinem schwenkbaren
Deckel; Fig. 15 ist eine Seitenansicht dieses Blindkastens im Schnitt längs der
Linie 15-Z5 der Fig. 14.
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Bei dieser Ausführungsform ist ein Rahmen i mit zwei Schenkeln ia
versehen, die um eine Welle 2 schwenkbar sind, welche in der Verlängerung der Welle
der Lade A liegt und mit dieser zusammenfällt.
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Dieser Rahmen besitzt eine Wand ib und eine Schützenbahn ic (Fig.
2), welche mit einer anderen Wand 6 zusammen einen oben offenen und in der Breite
ausdehnbaren Kasten B abgrenzen, da diese Wand einem unabhängigen Rahmen 7 angehört,
der bei 8 an den Schenkeln i° des Rahmens i gelenkig befestigt ist. Dieser Rahmen
7 besitzt eine auf derselben Höhe wie die Schützenbahn ic des Kastens B gelegene
Schützenbahn io. Der Rahmen 7 weist ferner zwei nach vorn gerichtete geschlitzte
Fortsätze 711 auf, deren jeder eine Rampe g aufweist.
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Die Lade A des Webstuhls ist bei A1 unterbrochen (Fig. ii bis 13),
und ihre Verkürzung ist durch den erwähnten Kasten B ersetzt, der in seiner Schützenbahn
ic den Schlitz id für den Schlaghebel C aufweist.
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An das Ende der so verkürzten Lade A ist ein gekröpftes Eisenstück
311 angesetzt, welches einen Kasten 3b ohne Boden und Deckel trägt. Unter diesem
Eisenstück sind beiderseits des erwähnten Kastens 3b zwei Platten angebracht, deren
Vorderseite ein solches Profil aufweist, daß bei 3 eine in einen Haken 5 auslaufende
Rampe entsteht. Der Abstand zwischen diesen beiden Platten ist so bemessen, daß
sie sich zwischen die Fortsätze 7° des Rahmens 7 legen. Dieser Kasten 3b ist ferner
in einer solchen Höhe angebracht, daß er oberhalb dieser Fortsätze 7° vorbeigeht
und sich etwas unterhalb der Schützenbahn i° einstellt, indem er zwischen den Schenkeln
des Rahmens 7 hindurchtritt, was dank der Kröpfung des Eisens 3° möglich ist.
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Die Wand Ib des Kastens B ist mit Schlitzen if und io versehen (Fig.
2 und 3). Die Schlitze 117 dienen zum Durchtritt von Ansätzen 13, die von einer
Platte 13° getragen werden, welche bei 13b an der Rückwand der Wand ib gelenkig
befestigt ist.
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Die Platte 13° ist ebenfalls an der Stelle der Schlitze if ausgeschnitten.
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Der Rahmen i trägt eine Welle 16, welche in der Richtung des Pfeiles
y mit der halben Geschwindigkeit der Kurbelwelle des Webstuhls, welche die Lade
A betätigt, angetrieben wird. Diese Drehung wird durch eine Kette ii und ein Zahnrad
17 bewirkt. Bei ihrer Drehung kann sich diese Welle axial verschieben.
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Auf dieser Welle 16 sind in geeigneten Stellungen befestigt (Fig.
2) : ein auf einen Hebel 21 wirkender Nocken 18, ein auf einen Hebel 20 wirkender
Nokken i9, ein Nocken 22, der zum Anheben eines Armes 23 dient, ein Nocken 24, der
eine waagerechte Längsbewegung der Welle 16 in der Richtung des Pfeiles x bewirkt,
eine Verriegelungsscheibe 25, welche mit einem Ausschnitt 25° versehen ist und sich
vor einem fest an dem Rahmen i angebrachten Stift 26 dreht, ein Nocken 27, welcher
zwei Hebel 4
steuert, die durch Verkeilung auf einer Welle 33 starr
miteinander verbunden sind, ein auf einen Hebel 29 wirkender Nocken 28, ein Anschlag
30, der als Stützpunkt für eine Feder 31 dient, welche die Welle 16 entgegengesetzt
dem Pfeil x zu verschieben sucht.
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Auf der Welle 33 können folgende Organe schwenken, ohne sich auf ihr
verschieben zu können-. der Hebel 21, der Arm 23 und der Hebel 29.
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Die Hebel 4 laufen in Finger 411 aus, welche mit den Rampen 9 der
Fortsätze 7a zusammenwirken.
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Zur Betätigung der Schützenblockierungsvorrichtung tritt eine Gummirolle
47 durch einen der Schlitze if der Wand il und der Platte 13a in den Kisten B. Diese
Gummirolle wird von einer gekröpften Stange 48 getragen, die in von dem Rahmen i
getragenen Lagern 4811 schwenkbar ist (Fig. 3).
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Auf der Stange 48 ist ein Anschlag 5o verkeilt, der sich mit einem
anderen Anschlag 51 verklinkt, welcher von dem frei um die Achse 33 schwenkbaren
Hebel 21 getragen wird. Dieser Hebel 21 trägt einen Fortsatz 52, welcher durch den
auf der Welle 16 verkeilten Nocken 18 angehoben wird. Dieser Nocken wirkt auf den
Fortsatz des Hebels unabhängig von der Stellung der Welle 16 ein, welche, wie oben
angegeben, sich axial verschieben kann. Eine schwache Feder 53 sucht die Rolle 47
in den Kasten hineinzudrücken. Eine stärkere Feder 54 sucht den Hebel 21 gegen die
die Ansätze 13 tragende Platte 13" zu drücken. Ein Schlitz 55 gestattet den
Durchtritt der Nadel 35 des Tasters.
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Der Rahmen i weist ferner eine folgendermaßen ausgebildete Tastvorrichtung
auf (Fig. 4) Ein an dem Rahmen i befestigter Körper 56 trägt zwei Achsen 57 und
58, auf welchen ein Tastarm 2o bzw. ein Verklinkungshebe138 schwenkbar sind. Am
oberen Teil befindet sich ein Ausleger 59, in welchem sich waagerecht eine Nadel
35 verstellt, welche an ihrem Ende einen regelbaren Anschlag 36 trägt, welcher
durch eine ihn teilweise umgebende schwache Feder 6o in der Richtung des Pfeiles
z gedrückt wird. Eine Gleitstange 37 ist mit der oberen Achse 3811 des Hebels 38
starr verbunden. Diese Gleitstange wird bei 37a gleitend von dem Körper 56 gehalten
und trägt an ihrem anderen Ende einen Ausschnitt 61, in welchem der Anschlag 36
eingreifen kann. Diese Stange sucht sich infolge der Wirkung einer an dem Hebel
38 befestigten Feder 62 nach vorn zu verschieben. Der um die Welle 33 des Rahmens
i schwenkbare Hebel weist an seinem oberen Ende eine durch den Hebel 38 zurückgehaltene
Nase 23" auf. Das untere Ende dieses Armes 23 trägt eine Rolle 236, welche
dem Nocken 24 gegenüberliegt.
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Die Nadel 35 kann in den Kasten B eindringen, indem sie eine sich
durch den Ansatz 13 und seine Platte 1311 erstreckende Öffnung 55 durchdringt.
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Die Reserveschützen 42 sind in einem Magazin 39 untergebracht, welches
in fester Stellung an dem Gestell des Webstuhls D (Fig. i) oberhalb des Rahmens
i befestigt ist, und zwar in einer solchen Lage, daß es auf den Kasten B dieses
Rahmens ausgerichtet ist, wenn dieser seine hintere Stellung einnimmt. Die Beförderung
eines vollen Schützens 42 in diesen Kasten wird durch Gestelle 39a (Fig. 5 bis to)
erzielt, deren Auslösung und Betätigung auf bekannte Weise erfolgen und keinen Teil
der Erfindung bilden. Diese Auslösung wird durch ein Gestänge 29a gesteuert, welches
mit dem Hebel 29 des auf der Welle 16 befestigten Nockens 28 verbunden ist (Fig.
2).
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An der Wand 6 des Rahmens 7 ist außerdem ein Deckel 44 (Fig. 14 und
15) durch Ausleger 7o aufgehängt und um eine Stange 71 schwenkbar. Das Profil dieses
Deckels hat die Form eines umgekehrten Winkeleisens. Der Deckel ist der Einwirkung
einer Feder 72 unterworfen und mit einer Nase 73 versehen, auf welcher sich das
Ende eines Hebels 74 abstützt, der bei 75 an einem Halter 76 der Wand 6 schwenkbar
befestigt ist. Dieser Halter 76 weist auch einen Anschlag 77 auf, welcher die Endstellung
des zu entfernenden Schützens bestimmt.
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Diese Vorrichtung arbeitet folgendermaßen Wenn der Webstuhl D mit
einem Schützen 41, dessen Kötzer noch genügend Schußfäden trägt, normal arbeitet,
wird der Rahmen 7 durch die Finger 49 der Hebel 4, welche sich am höchsten Punkt
der Rampe 9 befinden, gegen den Rahmen i gehalten (Fig. 5 und 13). Die durch die
Rahmen i und 7 gebildete Anordnung ist mit der Lade A starr verbunden und folgt
allen Bewegungen derselben von vorn nach hinten und von hinten nach vorn. Die Finger
40 sind ja ebenfalls bei 3 mit den Platten des gekröpften Eisens 3a, welches am
Ende der Lade A befestigt ist, verklinkt. Der Kasten B liegt in der Verlängerung
der Lade A, und seine Schützenbahn i° befindet sich auf der Höhe der Schwelle dieser
Lade. Der in Betrieb befindliche Schützen 41 tritt also in den Kasten B ein und
wird aus diesem durch den Schlaghebel C ausgetrieben wie bei einem gewöhnlichen
Webstuhl.
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Die unter dem Druck ihrer Feder 31 stehende Welle 16 nimmt die auf
der Zeichnung (Fig. 2) dargestellte Stellung ein, wobei sich die Nocken 24, 27 und
28 drehen, ohne auf ihre Hebel 23 bzw. 4 bzw. 29 einzuwirken. Einzig und allein
die Hebel 21 und 20 werden von den Nocken 18 und i9 betätigt, und zwar infolge der
Länge ihrer Kurbelzapfen 52 und 64, welche auf das System zur Blockierung des Schützens
bzw. auf das System des Tasters in dem Augenblick, wo sich der Schützen in dem Kasten
B befindet, einwirken, wie nachstehend erläutert werden wird.
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Die Rolle 47 tritt normalerweise in den Kasten B ein, da sie ja durch
die Feder 53 zu diesem hin getrieben wird. Der mit dem Anschlag 51 des Hebels 21
verklinkte Anschlag 5o verhindert diesen Hebel, sich gegen den Ansatz 13 zu legen,
und macht die Feder 54 unwirksam (Fig. 3).
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Bei seiner Ankunft in dem Kasten drückt der Schützen die Rolle 47
heraus, die Stange 48 führt eine kleine Drehung aus, und der mit ihrstarrverbundene
Anschlag 5o kommt von dem Fortsatz 51 frei. Der unter der Einwirkung der Feder 54
stehende Hebel 21 legt sich dann gegen das freie Ende der Platte 13a, deren Ansatz
kräftig gegen den Schützen gedrückt wird und diesen so festhält.
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In diesem Augenblick befindet sich der Kurbelzapfen des Armes 2o in
dem ausgehöhlten Teil des Nockens i9 und gestattet der durch ihre Feder 6o zurückgedrückten
Nadel des Tasters 35, in das Loch 55
und ein zu diesem Zweck in
dem Schützen angebrachtes Loch einzutreten (Fig. 4). Die Nadel drückt so leicht
auf den Faden des Kötzers. Die Dicke der auf dem Rohr des Kötzers verbleibenden
Fadenschicht gestattet der Nadel nicht, so weit einzudringen, daB ihr Arischlag
36 sich mit dem Einschnitt 61 der Stange 37 verklinken kann. Der Arm 2o verstellt
sich dann unter dem Einfluß des Nockens i9 nach links, welcher bei seiner Drehung
den Kurbelzapfen des Armes 2o auf den erhöhten Teil des Nockens gebracht hat. Der
Anschlag 36 wird dann mit der Nadel zurückgedrückt, welche sich vollständig von
dem Schützen zurückzieht. Dieser Anschlag gleitet auf der Stange 37, ohne sie mitzunehmen,
und es erfolgt keine Auslösung. Bei ihrer Drehung hat die Welle 16 auch den Nocken
18 mitgenommen, welcher in dem Augenblick, wo die Nadel des Tasters den Schützen
vollständig verlassen hat, den unteren Kurbelzapfen 52 des Hebels 21 anhebt (Fig.
3). Der obere Teil dieses Hebels drückt nicht mehr auf die Platte 13a und spannt
die Feder 54 und zieht den Anschlag 51 zurück, wenn er sich von der Platte entfernt.
Der Ansatz 13 drückt nicht mehr auf den Schützen, der dann durch den Schlaghebel
C abgeschossen wird. Die nicht mehr durch den Schützen gehaltene Rolle 27 tritt
unter der Einwirkung der Feder 53 tiefer in den Kasten B ein, der Anschlag 50 kommt
hoch und legt sich dem Fortsatz 51 gegenüber. Der Nocken 18, welcher seine Drehung
fortgesetzt hat, hat den Kurbelzapfen 52' des Hebels 21 verlassen, und dieser letztere
legt sich mittels seines Fortsatzes 51 gegen den Anschlag 50, der ihn verhindert,
einen Druck auf den Ansatz 13 auszuüben.
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Wenn der Vorrat an SchuBfaden auf dem Kötzer des Schützens 41 unzureichend
wird und die Lade sich in der Beischlagstellung befindet (vordere Stellung I der
Fig. 5), dringt die Nadel 35 des Tasters tiefer in den Schützen ein, und ihr Anschlag
36 verklinkt sich mit dem Ausschnitt 61 der Gleitstange 37. Dies bewirkt die selbsttätige
Bewegung der Schützenauswechslung.
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Während der ersten halben Umdrehung der Kurbelwelle des Webstuhls
geht die Lade A von vorn nach hinten, d. h. von der Stellung I (Fig. 5) in die Stellung
II (Fig. 6).
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Während dieser Bewegung wird die Nadel des Tasters von dem Schützen
durch die Wirkung des Nockens i9 (Fig. 2) mittels des Hebels 2o freigemacht, welcher
auch die verklinkte Gleitstange 37 mitnimmt. Der Verklinkungshebe138 (Fig. 4) entkuppelt
sich von dem Arm 23, welcher vor den Nocken 24 (Fig. 2) fällt. Gleichzeitig hat
der Nocken 18 den Hebel 21 freigemacht, welcher nicht mehr auf den Ansatz 13 drückt,
wodurch der Schützen 41 frei abgeschossen werden kann, wie oben angegeben, da er,
obwohl erschöpft, noch genügend Faden enthält, um einen Hingang und Rückgang in
dem Fach auszuführen. Der Nocken 24 ist mit dem Arm 23 in Berührung gekommen. Da
dieser Arm sich nicht seitlich verschieben kann, so wird der Verschiebungsnocken
24 in der Richtung des Pfeiles x beiseite gedrückt, wobei er die Welle 16 und ihre
Nocken unter Zusammendrückung der Feder 31 mitnimmt. In dem Augenblick, wo der Verschiebungsnocken
24 auf den Arm 23 einwirkt, gelangt der Einschnitt 2511 der Scheibe 25 vor den Stift
26, so daB die Scheibe nun auf die andere Seite dieses Stiftes kommt. Die Welle
16 bringt dann bei ihrer weiteren Drehung den vollen Teil dieser Scheibe 25 in Berührung
mit dem Stift 26, so daB sie von dieser Scheibe auf der linken Seite gehalten wird,
wodurch der Verschiebungsnocken überflüssig wird. Durch die Verschiebung der Welle
16 ist der Nocken 27 unter den Fortsatz des Hebels 4, der Nocken 28 unter den des
Hebels 29 und der Anhebenocken 22 unter den Verschiebungsarm 23 gekommen, wobei
die Nocken 18 und i9 mit dem Hebel 21 der Schützenblockierungsvorrichtung bzw. mit
dem Hebel 2o des Tasters in Berührung bleiben. Infolge der Drehung der Welle 16
senken sich die Hebel 4 unter der Einwirkung des Nockens 27, und ihre Finger 4a
gehen in den Rampen 9 nach unten und entfernen sich gleichzeitig von der Vorderseite
der Rampen 3 und den Haken der Lade A. Sie machen somit die Lade A von dem Rahmen
:i frei (Stellung II der Fig. 6). Gleichzeitig hebt der Nocken 28 den Hebel 29 an,
welcher mittels der Übertragung 29a die Bewegungen des Reservemagazins 39 der Schützen
steuert und den Beginn der Abwärtsbewegung des Schützens 42 zu dem Kasten hin bewirkt.
Am Ende der Rückwärtsbewegung der Lade A (Stellung II, Fig. 6) ist der Rahmen i
vollständig von der Lade freigemacht, und der Rahmen 7 hat sich unter der Einwirkung
der durch den :`rocken 27 gesteuerten Hebel 4 und der Rampen 9 etwas von dem Rahmen
i durch die Drehung um die Achsen 8 entfernt. Die Vorderwand 6 des Kastens hat sich
somit etwas von der Hinterwand i6 entfernt, und der Reserveschützen 42 hat seine
Abwärtsbewegung zu dem Kasten hin begonnen.
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Während der zweiten halben Umdrehung der Kurbelwelle des Webstuhls
geht die Lade A mit ihrer Verlängerung 3a, 36, 3, 5 nach vorn und läfit den Rahmen
i zurück (Fig. i i und Stellung III der Fig. 7). Unter der Betätigung durch den
Nocken 27 setzen die Hebe14 ihre Abwärtsbewegung längs der Rampen 9 des vorderen
Rahmens 7 fort und öffnen den Kasten B so weit, daB der volle Schützen 42 zwischen
die Wände l6 und 6 dieses Kastens treten kann. Der Nocken 28 steuert die Abwärtsbewegung
des Schützens 42 weiter, welcher sich auf den Kastenboden ic des Rahmens i legt.
Der Nocken 22 hat den Verschiebungsarm 23 angehoben, der sich an dem Verklinkungshebe138
des Tasters in der ursprünglichen Ausgangsstellung verklinkt (Fig. 4).
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Während der dritten halben Umdrehung der Kurbelwelle gehen die Lade
A und ihre Verlängerung 3a, 36, 3, 5 wieder nach hinten. Unter der Einwirkung des
Nockens 27 beginnen die Hebel 4, sich wieder längs der Rampen 9 des vorderen Rahmens
aufwärts zu bewegen, dessen Wand 6 sich dem Rahmen i nähert und den Schützen 42
gegen den Ansatz 13 legt und so in die Arbeitsstellung bringt. Am Ende des Rückwärtshubes
der Lade A (Stellung IV, Fig. 8) bewegen sich die Finger 4a nach oben und stellen
sich den Haken 5 der Verlängerung 3a der Lade gegenüber. Während dieser halben Umdrehung
wurde der
erschöpfte Schützen 41 durch die dem Apparat gegenüberliegende
Schußvorrichtung abgeschossen, und die den vollen Schützen 42 tragenden Gestelle
39° wurden auf dem Boden ic des Kastens B gehalten.
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Während der vierten halben Umdrehung der Kurbelwelle kommt die Verlängerung
der Lade wieder nach vorn. Die Haken 5 der Eisen 30 der Verlängerung der
Lade verklinken sich mit den Fingern 4a der Hebel 4, und die Lade nimmt dann den
Rahmen i mit, jedoch mit einer solchen Verzögerung, daß sich jetzt nicht mehr der
Kasten B, sondern der Boden io des Blindkastens auf die Lade ausgerichtet befindet.
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In diesem Augenblick tritt der erschöpfte Schützen 41 in diesen Blindkasten
ein (Fig. 12 und Stellung V, Fig. 9) und gelangt auf den Teil io, welcher einen
teilweisen Boden des Aufnahmekastens bildet. Die Bewegung des Schützens wird durch
den Anschlag 77 (Fig. 14) angehalten. Ein Kippen des Schützens wird durch den Deckel
44 verhindert, welcher durch seine Feder 72 gegen ihn gedrückt wird. Während dieser
Vorwärtsbewegung der Lade vollendet die Welle 16 ihre volle Umdrehung, und der Nocken
28 gestattet die Abwärtsbewegung der Hebel 29 zur Steuerung des Magazins der Reserveschützen,
wobei die Gestelle 39a, welche den vollen Schützen trugen, unter Durchgang durch
die Schlitze if der Hinterwand I6 durch die Vorwärtsbewegung des Rahmens i freigemacht
wurden. Gleichzeitig ist der Ausschnitt 2511 der Verriegelungsscheibe 25 an die
Stelle des Stiftes 26 gekommen, so daß die Welle 16 unter der Einwirkung der Feder
31 in der Richtung nach rechts, entgegen der Richtung des Pfeils x zurückgeführt
wird. Die Nocken 27 und 28 befinden sich nicht mehr unter den Hebeln 4 und 29. Am
Ende des Vorwärtshubes der Lade A holt der durch seine Trägheit fortgerissene Rahmen
i den Kasten B ein (Fig. 13 und Stellung V, Fig. io). Unter der Einwirkung einer
nicht dargestellten Feder gehen die Hebel 4 vollkommen nach oben und verriegeln
den Rahmen i gegen die Verlängerung der Lade A, wobei gleichzeitig die Wand 6 des
Blindkastens kräftig gegen den Rahmen i und die Lade gedrückt wird.
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Während dieser letzten Bewegungsphase hat sich die Verlängerung 3a
der Lade teilweise unter die Sohle io gelegt, und ihr offener Kasten 36 ist unter
den leeren Schützen 41 gekommen. Gleichzeitig bewirkt die Verlängerung der Lade
eine Schwenkbewegung des Hebels 74, welcher die Schwenkung des Deckels 44 bewirkt.
Diese Schwenkbewegung befreit den leeren Schützen, welcher durch die Sohle io nicht
genügend gehalten wird und so durch den Kasten 36 kippt, um in einen Aufnahmekorb
zu fallen.
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Der verbreiterte Teil 75' des Vorderendes der Sohle io hat
die Aufgabe, das Eintreten des leeren Schützens in den Blindkasten zu erleichtern.
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Der Webstuhl nimmt dann sein normales Arbeiten wieder auf, wobei der
Rahmen i mit der Lade starr verbunden ist und der Kasten B auf die Lade ausgerichtet
ist.