DE164103C - - Google Patents

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DE164103C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D51/00Driving, starting, or stopping arrangements; Automatic stop motions
    • D03D51/18Automatic stop motions
    • D03D51/34Weft stop motions

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine von zwei Wächtereinrichtungen beeinflußte Vorrichtung zur Überwachung der Füll- und Abstellvorrichtungen für Webstuhle mit Spulenauswechselung. Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Vorrichtung gehört zu derjenigen Art, bei welcher die eine Wächtereinrichtung das Auswechseln der Schußspulen und die andere
ίο die Abstellung des Stuhles vermittelt. Die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß der auf die Füllvorrichtung einwirkende Hebel gewöhnlich beim Reißen oder Ausbleiben des Schußfadens durch die Schußgabel mitgenommen wird, um auf die Füllvorrichtung einzuwirken, wobei dann gleichzeitig zwischen diesem Hebel und einem zweiten darüber liegenden Hebel eine Kupplung erfolgt, welche beim Vorschwingen des Schußhammers aber wieder unterbrochen wird, falls nicht zweimal hintereinander der Schußfaden ausbleibt, in welchem Falle die Kupplung bestehen bleibt und dann das Abstellen des Stuhles veranlaßt.
Bei einer Ausführungsform bestehen die beiden Wächtereinrichtungen aus zwei um eine gemeinsame Drehachse ausschwingenden und übereinander angeordneten Hebeln, von denen aber nur der eine beim Ausbleiben des Schußfadens durch den Schußhammer mitgenommen wird und dann die Spulenauswechselung veranlaßt. Dabei wird gleichzeitig ein an ihm drehbar angeordnetes Plättchen derart verstellt, daß es eine Öffnung des Hebels freigibt, in welche beim Zurückschwingen des Hebels eine in dem darüber befindlichen zweiten Hebel vorgesehene Kupp-
lungszunge einfällt, die aber, sollte der Stuhl ordnungsmäßig arbeiten und der erstgenannte Hebel nicht zweimal hintereinander von dem Schußwächterhammer mitgenommen werden, durch das wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgeführte Plättchen aufgehoben wird, so daß die Kupplung dann eine Unterbrechung erfährt, während, falls der Schußfaden zweimal hintereinander ausbleibt und der erstgenannte auf die Spulenwechselvorrichtung einwirkende Hebel bei verstelltem Plättchen wieder zum Ausschwingen gebracht wird, durch die Kupplungszunge in diesem Falle auch den darüber befindlichen zweiten Hebel mitnimmt, welcher dann die Stuhlabstellung bewirkt.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist unterhalb der beiden bisher genannten Hebel noch ein dritter Hebel um dieselbe Drehachse ausschwingbar vorgesehen, welcher, sofern die beiden anderen Hebel miteinander verbunden sind und dann nur wie ein einziger Hebel wirken, um lediglich für die Stuhlabstellung zu sorgen, mit einem Schußspulenfühler in Verbindung gebracht wird und seinerseits nur dann die Spulenwechselvorrichtung in Tätigkeit setzt, wenn die gerade in Benutzung befindliche Spule bis auf einen bestimmten Rest aufgebraucht ist. Sobald der dritte Hebel zur Mitwirkung herangezogen wird, muß natürlich dafür gesorgt werden, daß der darüber liegende, gewöhnlich die Spulenwechselvorrichtung in Tätigkeit setzende Hebel dann auf die letztere keinen Einfluß ausüben kann. ■ Zu diesem Zwecke wird dann ein Anschlag entfernt, der gewöhnlich die Bewegung des mittleren
Hebels auf die Spulenwechselvorrichtung überträgt, so daß dann bei Verstellung des mittleren Hebels dieser auf die Spulenwechselvorrichtung keinen Einfluß mehr ausübt.
Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar ist Fig. ι eine Oberansicht der gesamten Vorrichtung, Fig. 2 eine Oberansicht der zur Verwendung kommenden Hebelanordnung, Fig. 3 eine Seitenansicht derselben. Fig. 4 bis 7 zeigen die zur Bewegung des Fühlers vorgesehene Kupplung in Oberansicht und mehreren Schnitten, und zwar stellen
*5 Fig· 5 und 6 Schnitte nach Linie A-B der Fig. 4 bei zwei Stellungen der Teile und Fig. 7 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. 4 dar. Fig. 8 ist eine Seitenansicht,-wobei eine zweite Stellung einzelner Teile punktiert angegeben ist, Fig. 9 eine Oberansicht der Hebelanordnung bei verstelltem untersten Hebel. Fig. 10 ist eine Vorderansicht der Hebel, Fig. 11 eine Oberansicht bei erfolgter Kupplung der beiden oberen Hebel. Fig. 12 stellt einen Längsschnitt durch Fig. 11 dar, Fig. 13 einen Querschnitt durch die Kupplung. Fig. 14 zeigt einen senkrechten Hebel an derjenigen Stelle, an welcher sich der für die Überwachung der Spulenwechselung vorgesehene Arm befindet, während Fig. 15 eine Oberansicht der Teile bei abgehobenem obersten Hebel veranschaulicht.
Die Schußgabel 1 (Fig. 3) wird mit ihrem freien Ende beim ordnungsmäßigen Arbeiten des Stuhles von dem Schußfaden gewöhnlich derart niedergedrückt, daß ihr der vorderen Stuhlseite zugekehrtes hakenförmiges Ende von dem beständig hin- und herschwingenden Schußwächterhammer 2 nicht getroffen wird. Die Gabel 1 ist an dem Schieber 34 gelagert, welcher eine Verschiebung erfährt, falls der Schußfaden ausbleibt, wodurch die Schußgabel 1 eine solche Verstellung erhält, daß ihr hakenförmiges Ende von dem Schußwächterhammer ergriffen wird. Der in einer Führung 15 gelagerte Schieber 34 steht mit einem Hebel 6 (Fig. 2) in Berührung, welcher von dem oberen Hebel 7 (Fig. 9, 10 und 12) überdeckt ist und auf einem dritten Hebel 10 ruht. Die drei übereinander liegenden Hebel 10, 6 und 7 sind um einen gemeinsamen Drehzapfen 44 auf der Brustbaumverlängerung 37 drehbar. Die drei Hebel liegen frei oberhalb des Brustbaumes, überdecken einander und stehen unter der Einwirkung dreier ebenfalls übereinander angeordneter kräftiger Federn 33 (Fig. 1), welche das Bestreben haben, die drei Hebel nach der hinteren Webstuhlseite zu zu drücken. Nach Lösen des Bolzens 44 lassen sich alle drei Hebel leicht abnehmen, wenn erforderlich, durch andere ersetzen und ebenso leicht wieder in ihre wirkungsbereite Lage bringen.
Der mittlere Hebel 6 weist eine Aussparung auf, in die eine Kupplungszunge 8 einfallen kann, um den mittleren Hebel 6 mit dem oberen Hebel 7 derart zu verbinden, daß beide Hebel sich wie ein einziger um ihre gemeinsame Drehachse bewegen. Die um Zapfen 8a (Fig. 12) im oberen Hebel 7 drehbar gelagerte Kupplungszunge 8 ruht während der Kupplung auf einem in der Aussparung des mittleren Hebels vorgesehenen Stift 42 auf, welcher die Abwärtsbewegung der Zunge begrenzt.
Gewöhnlich wird die Kupplungszunge 8 durch ein um Zapfen 43 (Fig. 2) am mittleren Hebel 6 vorgesehenes Plättchen 5 , in der unwirksamen, angehobenen Lage gehalten, in welcher sie mit der oberen und unteren Fläche des Hebels 7 in gleicher Ebene liegt. Nur wenn das Plättchen 5 die aus Fig. 2 ersichtliche Lage einnimmt, kann die Zunge 8, ihrem Eigengewicht folgend, niederfallen und dann in die Aussparung des mittleren Hebels 6 eingreifen, um beide Hebel miteinander zu kuppeln. Wird der einen winkelartigen Vorsprung aufweisende mittlere Hebel 6, welcher gewöhnlich die in Fig. 15 ersichtliche Lage einnimmt, beim Ausbleiben des Schußfadens in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise durch den Schieber 34 verstellt, sobald dieser durch den ' Schußwächterhammer mitgenommen ist, dann verstellt sich das Plättchen 5 um den Drehzapfen 43, weil sein vorspringendes, zungenartiges Ende durch einen festen Anschlag behindert wird, dem Ausschwingen des Hebels 6 zu folgen, in der Weise, daß das Plättchen die in Fig. 2 ersichtliche Lage einnimmt. Diese Verstellung erfolgt bei der Vorwärtsbewegung des Schußwächterhammers 2. Sobald dieser seine Rückwärtsbewegung ausführt, wird der mittlere Hebei 6 durch seine Feder in die ursprüngliche Lage zurückgeführt und bewegt dabei auch den Schieber 34 wieder in seine Ruhelage.
Bei der ersten Verstellung des Hebels 6 hat dieser mit Hilfe eines Armes 31 (Fig. 2 n° und 14) eine Welle 39 teilweise gedreht, und durch diese Verstellung ist eine Spulenauswechselvorrichtung in bekannter Weise derart in Wirksamkeit gesetzt, daß in den Schützen eine neue Spule eingedrückt und die alte herausgestoßen wurde. Der von dieser Spule kommende Schußfaden drückt, sofern der Spulenwechsel ordnungsmäßig erfolgt ist, sogleich die Schußgabel 1 nach abwärts, demzufolge der Schußwächterhammer 2 bei seinem erneuten Vorgange die Schußgabel und den Schieber 34 nicht mitnimmt.
Das vordere Ende des Schußwächterhammers 2 stößt dann auf den vorspringenden Teil des Plättchens 5 (Fig. 2) und dreht dasselbe wieder um seinen Zapfen 43 in der Weise, daß das Plättchen die Aussparung des mittleren Hebels 6 verschließt und das winkelförmige Ansatzstück 41 dieses Plättchens 5 die Zunge 8 anhebt und dadurch eine Entkupplung zwischen dem oberen Hebel 7 und dem mittleren Hebel 6 herbeiführt.
Bei einmaligem Ausbleiben des Schußfadens wird also die Schußgabel 1 und dadurch der Schieber 34 von dem Schußwächterhammer 2 bei dessen Vorwärtsbewegung mitgenommen, der Hebel 6 und dessen Plättchen 5 verstellt, so daß die Zunge 8 niederfällt und die Kupplung zwischen dem oberen Hebel 7 und dem mittleren Hebel 6 vorbereitet, wobei das Plättchen die 'durch die Verstellung ihm gegebene Schräglage auch bei der Rückwärtsbewegung des Schußhammers und des Hebels 6 beibehält, so daß zeitweise eine Kupplung zwischen dem oberen Hebel 7 und dem mittleren Hebel 6 besteht; diese Kupplung wird aber bei der zweiten Vorwärtsbewegung des Schußhammers, indem dieser das Plättchen 5 in seine Ruhelage zurückführt, wieder aufgehoben, da das Ansatzstück 41 des Plättchens 5 die Zunge 8 dann wieder anhebt. Durch die einmalige Verstellung des Hebels 6 ist eine Spulenauswechselung veranlaßt worden, und falls diese ordnungsmäßig erfolgt ist, nehmen beim zweiten Vorgang des Schußwächterhammers sämtliche Teile wieder ihre ursprüngliche Lage ein. Sollte aus irgend einem Grunde, beispielsweise weil die Spulenauswechselung nicht ordnungsmäßig erfolgt ist, der Schußfaden zweimal ausbleiben und die Schußgabel ι ebenso wie der Schieber 34 zweimal hintereinander beim Vorgange des Schußwächterhammers 2 von diesem mitgenommen werden, dann wird während des zweiten Vorganges des Hammers nicht nur der mittlere Hebel 6 mit nach vorwärts genommen, sondern auch der obere Hebel 7 folgt dann der Bewegung des unteren Hebels und bewirkt sogleich eine Stuhlabstellung. Um dies zu ermöglichen, umgreift der mittlere Hebel 6 mit seiner Ausnehmung 36 (Fig. 2) den Stuhlabstellhebel 32 (Fig. 3 und 9), so daß er bei seiner Verstellung den Abstellhebel nicht mit nach vorwärts nimmt. Der obere Hebel 7 weist aber eine solche Ausnehmung nicht auf und drückt bei seiner Verstellung gegen den Abstellhebel 32, der dann aus seiner Rast in bekannter Weise ausgehoben wird und den Riemen von der festen auf die lose Scheibe überführt, also die Stuhlabstellung bewirkt. Aus der vorgenannten Beschreibung geht hervor, daß nach dem einmaligen Vor- und Rückwärtsgange des Schußhammers 2, sofern dieser beim einmaligen Ausbleiben des Schußfadens die Schußgabel und den Schieber 34 mitgenommen hat, den mittleren Hebel 6 und das Plättchen 5 derart verstellte, daß das letztere auch, nachdem der Hebel 6 in seine Ruhelage zurückgeführt ist, die aus Fig. 2 ersichtliche Verstellung beibehält, so daß die Kupplungszunge 8 des oberen Hebels 7 in die Aussparung des mittleren Hebels 6 eingreift.
Würde nun, während dieses Plättchen sich noch in seiner schrägen Lage befindet, der Schußhammer das zweite Mal den Schieber 34 mitnehmen, dann wird auch der mittlere Hebel 6 von diesem Schieber wieder mit nach vorwärts genommen, und das Plättchen 5 folgt dabei, da es an dem Hebel um Zapfen 43 gelagert ist, in seiner schrägen Lage dieser Bewegung, so daß sein vorspringendes Ende von dem Schußhammer 2 nicht getroffen werden kann. Das Plättchen kann demzufolge auch nicht von dem Hammer in die ursprüngliche Lage zurückgeführt werden, und da bei der schrägen Lage des Plättchens die Kupplung zwischen dem mittleren Hebel 6 und dem oberen Hebel 7 besteht, so wird auch der letztere der Vorwärtsbewegung des Hebels 6 folgen und eine sofortige Stuhlabstellung bewirken.
Bei einmaligem Ausbleiben des Schußfadens erfolgt also eine Spulenauswechselung, und sofern der Schußfaden zweimal hintereinander fehlt, eine Abstellung des Stuhles.
Die eben geschilderte Wirkungsweise, für welche nur der mittlere und obere Hebel in Betracht kommen, findet beim Arbeiten glatter Ware Verwendung; für diese soll beim einmaligen Ausbleiben des Schußfadens der Stuhl nicht in Stillstand kommen, sondern derselbe soll nur abgestellt werden, wenn, der Schußfaden zweimal hintereinander, d. h. bei zweimaligem Hin- und Herschwingen des Schützens ausbleibt.
Um diesen verschiedenen Anforderungen zu entsprechen, ist eine Anordnung vorgesehen, die es ermöglicht, den mittleren und oberen Hebel fest miteinander zu verbinden, zu welchem Zwecke beide mit einem übereinander angeordneten Loch 9 (Fig. 2 und 15) versehen sind. Durch diese Löcher wird im Bedarfsfalle ein Bolzen gesteckt, der beide Hebel miteinander verbindet. Außerdem weist der mittlere Hebel 6 eine Ausnehmung 6a (Fig. 14 und 15) auf, mit welcher derselbe den für die Spulenauswechselung vorgesehenen Arm 31 umgreifen kann.
Bei der beschriebenen Wirkungsweise tritt aber diese Ausnehmung 6a nicht in Wirksamkeit, indem man in das obere Ende des
Armes 31 einen Bolzen einschraubt, gegen dessen \'orspringenden Kopf (Fig. 2) der mittlere Hebel bei seinem Vorwärtsschwingen drückt, so daß er unter Vermittlung dieses Bolzens den Arm 31 verstellt und dadurch die Spulenauswechselung veranlaßt.
Soll Musterware gearbeitet werden, dann entfernt man diesen Bolzen und verbindet unter Vermittlung der Löcher 9 den Hebel 6 und den Hebel 7 fest miteinander, so daß' bei jedem Ausbleiben des Schußfadens beide Hebel durch das Verstellen des Schiebers 34 nach vorwärts bewegt werden, wobei dann durch den oberen Hebel 7 in der vorbeschriebenen Weise die Abstellung des Stuhles erfolgt, während hierbei die Ausnehmung 6a den Arm 31 (Fig. 14) umgreift, also eine Verstellung der Welle 39 und demzufolge auch eine Spulenauswechselung nicht stattfindet. Der Stuhl wird also bei jedem Ausbleiben des Schußfadens, sei es beim Reißen desselben oder beim völligen Leersein der Spule usw., abgestellt, ohne daß eine Spulenauswechselung erfolgt. Diese wird von dem Spulenfühler überwacht, welcher in eigenartiger Weise angeordnet ist und folgendermaßen auf den Arm 31 und die Spulenauswechselung einwirkt.
Sobald die beiden Hebel 6 und 7 fest miteinander verbunden sind, wirken sie nur wie ein einziger Hebel und können lediglich die Stuhlabstellung veranlassen. Die Spulenauswechselvorrichtung wird in diesem Falle von einem dritten Hebel 10 eingeleitet, welcher seinerseits dann von einem Schußspulenfühler überwacht wird. Sobald der Schußfaden bis auf einen bestimmten Rest verbraucht ist, erfolgt in diesem Falle, durch die Verstellung des Fühlers veranlaßt, eine Mitnahme des dritten Hebels, welcher dann seinerseits das Einführen einer neuen Spule veranlaßt. Dabei muß natürlich dafür gesorgt werden, daß der mittlere Hebel 6, sobald der untere Hebel 10 in Wirksamkeit kommt, seinerseits auf die Spulenauswechselvorrichtung keinen Einfluß auszuüben vermag. Die Fühlervorrichtung, welche, sobald Musterware gearbeitet werden soll, auf den dritten Hebel einwirkt, bildet für sich nicht den Gegenstand des Patent-Schutzes; da aber die Einrichtung dieser Vorrichtung für das Verständnis der vorliegenden Erfindung und das Zusammenwirken der drei übereinander liegenden Hebel, die ein wesentliches Merkmal derselben bilden, wichtig ist, so ist nachstehend eine zweckmäßige Ausführungsform der Fühlervorrichtung beschrieben worden.
Vorn am rechtsseitigen Schützenkasten sitzt an der federnden Zunge, die beim Einlaufen des Schützens von diesem nach vorwärts gedrückt wird, ein Arm 29 (Fig. 1), den der Weber, bevor er Musterware arbeiten will, in der wirkungsbereiten Lage anbringt. Dieser Arm trifft bei jedem Vorwärtsgange der Webstuhllade, jedoch nur dann, wenn ein Schützen sich im Schützenkasten befindet, in der aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen Weise auf einen Arm 22, welcher auf der Welle 20 lose drehbar sitzt und unter der Einwirkung einer Feder 30 steht. Der Arm 22 vermag aus diesem Grunde unabhängig von der Welle 20 eine Bewegung auszuführen. Die Welle 20 steht ihrerseits unter der Einwirkung einer Spiralfeder 24 (Fig. 7), welche das Bestreben hat, die Welle 20 in demselben Sinne, in dem die Verstellung des Armes 22 durch den Arm 29 erfolgt, zu drehen. Gewöhnlich kann die Feder 24 aber nicht in Wirkung treten, weil eine auf der Welle 20 sitzende Scheibe 21 (Fig. 1) mit ihrem Stift 23 (Fig. 5) gegen einen Anschlag der zu dem Arm 22 gehörigen Muffe ruht. Wird aber der Arm 22 in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise durch den Arm 29 beim Vorwärtsgange der Lade verstellt, dann könnte der Stift 23 und demzufolge auch die dazu gehörige Scheibe 21 und die Welle 20 der Bewegung des Armes 22 folgen, vorausgesetzt, daß nicht ein anderes Hindernis besteht. Nun sitzt aber, wie Fig. 1 erkennen läßt, auf der Welle 20 ein Arm 27, welcher mit Hilfe der Schraube 28 den Spulenfühler 26 verstellbar trägt.
Dieser Spulenfühler 26 kann nur die erwähnte Drehung der Welle 20 zulassen, wenn er daran nicht durch die Spule gehindert wird. Nach dem Einlaufen des Schützens in die rechte Schützenkastenseite wird beim Vorwärtsgange der Lade zwar der Arm 22 stets durch den Arm 29 mitgenommen und in die aus Fig. 6 ersichtliche Lage gebracht, die Welle 20 kann aber der Verstellung des Armes 22 nur folgen, wenn die Schußspule 47 (Fig. 8) bis auf einen bestimmten Rest aufgebraucht ist, denn dann kann der Fühler 26, ohne von dem Spulenmaterial daran gehindert zu sein, genügend tief nach abwärts gehen, um eine Drehung der Welle 20 im gewünschten Maße zuzulassen. Solange die Spule noch voll genug ist, kann bei jedem Anschlag des Armes 22 während des Vorwärtsganges der Webstuhllade die Welle 20 nur um soviel gedreht werden, als dies der auf die Schußspule auftreffende Fühler zuläßt. Die Welle 20 trägt einen Arm 17 (Fig. 1 und 3), der mit einem Bolzen 12 versehen ist, dessen flachgefeiltes Ende gegen eine Schraube 16 (Fig. 3 und 8) eines um Zapfen 45 drehbaren Hebels 13 anstoßt, sobald die Welle 20 eine Drehung von genügender Größe ausführt. Hebt der Bolzen 12 mit Hilfe der Schraube 16 den
Hebel 13 an, dann wird das nasenartige Ende eines um Zapfen 38" drehbaren Winkelhebels 38, welcher gewöhnlich gegen einen entsprechenden nasenartigen Vorsprung des Hebels 13 liegt, frei, worauf der Hebel 38, der Einwirkung einer Feder folgend, um seinen Zapfen 38^ ausschwingt. Hierauf drückt er mit seinem Stift 14 auf einen zweiarmigen Hebel 3, welcher durch sein mit einem Gewicht 4 versehenes Ende gewöhnlich in der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage gehalten wird. Der Hebel ist in dem gegabelten Winkelansatz des untersten Hebels 10 drehbar und weist an seinem hinteren freien Ende eine solche Form auf, daß er von der Schußgabel 2 mitgenommen werden kann, sobald er in der eben geschilderten Weise durch den Stift 14 bei entsprechender Drehung der Welle 20 niedergedrückt wird.
In Fig. 8 ist bereits eine entsprechende Drehung der Welle 20 erfolgt, wodurch der Bolzen 12 durch die Schraube 16 den Hebel 13 um seinen Zapfen 45 angehoben hat, so daß der Hebel 38 frei wurde und bei seiner Abwärtsbewegung mit dem Stift 14 den Hebel 3 bei Überwindung des Gewichtes 4 niederbewegt.
Durch volle Linien in Fig. 8 sind die verschiedenen Teile in der Lage dargestellt, welche sie einnehmen, bevor der Schußhammer 2 seine Vorwärtsbewegung ausgeführt hat. Durch punktierte Linien ist diejenige Stellung der Teile veranschaulicht, welche dem Vorwärtsgang des Schußwächterhammers 2 entspricht. Dieser hat dabei durch den Hebel 3 den untersten Hebel 10 mitgenommen und denselben um den Zapfen 44 (Fig. 9) zum Ausschwingen gebracht. Da der Hebel 10 einen Ausschnitt ioa aufweist, mit dem er um den Abstellhebel 32 herumgreift, so wird er bei seinem Ausschwingen die Stuhlabstellung nicht beeinflussen, dagegen nimmt er bei seinem Ausschwingen den Arm 31 mit, welcher die Welle 39 in Drehung versetzt und dadurch die Spulenauswechselvorrichtung in Tätigkeit setzt.
Durch den Schußspulen fühler 26 und die mit ihm verbundenen Teile wird also dafür gesorgt, daß eine Spulenauswechselung erfolgt, sobald die Spule bis auf einen bestimmten Rest verbraucht ist. Die Stuhlabstellung erfolgt dagegen bei den gegebenen Voraussetzungen stets, sobald der Schußfaden ausbleibt und die Schußgabel 1 demzufolge von dem Schußwächterhammer 2 mitgenommen wird.
Befindet sich kein Schützen im Schützenkasten, dann wird beim Vorwärtsschwingen der Lade der Arm 29, der an einem federnden Teil der Schützenkastenvorderwand angebracht ist, nicht genügend weit nach vorwärts bewegt, um die gewünschte Verstellung des Armes 22 und demzufolge der Welle 20 (Fig. 5) bewirken zu können. Der den Arm 29 tragende federnde Teil der vorderen Schützenkastenwand muß erst beim Einlaufen des Schützens etwas herausgedrückt werden, um zu ermöglichen, daß der Arm 29 beim Vorwärtsschwingen der Lade dem Arm 22 den gewünschten Ausschlag erteilt.
Befindet sich daher kein Schützen im Schützenkasten, dann kann auch eine Spulenauswechselung nicht stattfinden, dagegen wird dann die Stuhlabstellung in bekannter Weise durch die Stechervorrichtung veranlaßt.
Will man, nachdem man eine Zeitlang in der beschriebenen Weise für Musterware den Stuhl eingerichtet hatte, wieder glatte Ware herstellen, dann entfernt man den Arm 29 von dem Schützenkasten, entfernt auch den Bolzen 12 aus den Löchern 9 der Hebel 6 und 7, so daß der oberste und unterste Hebel wieder unabhängig voneinander werden, und bringt wieder an dem Arm 31 die aus Fig. 2 ersichtliche Kopfschraube an, worauf der Stuhl dann wieder in der Weise arbeitet, daß beim einmaligen Ausbleiben des Schußfadens, durch die Schußgabel 1 veranlaßt, eine Spulenauswechselung bewirkt wird, während bei zweimal hintereinander erfolgendem Ausbleiben des Schußfadens die Abstellung des Stuhles herbeigeführt wird.
Die ganze Einrichtung ist derart an der rechten Seite des Brustbaumes 40 angebracht, daß sie die Arbeit des Webers in keiner Weise behindert, und daß man zu den verschiedenen Teilen leicht Zugang findet. Ein besonderer Vorteil wird auch durch die drei übereinander angeordneten Hebel 6, 7 und 10 erreicht, deren Wirkung, da sie freiliegen, jederzeit beobachtet werden kann.

Claims (3)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    I. Schußwächter für Webstühle mit Spulenauswechselung, bei welcher zwei Wächtereinrichtungen vorgesehen sind, von denen die eine das Auswechseln der Schußspule und die andere die Abstellung des Stuhles vermitteln, gekennzeichnet durch zwei Hebel (6 und 7), von denen der eine (6) gewöhnlich beim Reißen oder Ausbleiben des Schußfadens durch die Schußgabel (1) mitgenommen wird, um auf die Füllvorrichtung einzuwirken , wobei gleichzeitig der Hebel (6) und der darüber . liegende Hebel (7) durch eine Kupplungszunge (8) oder dergl. gekuppelt und beim Vorschwingen des Schußhammers aber wieder entkuppelt werden, falls nicht zweimal hinterein-
    ander der Schußfaden ausbleibt, in welchem Falle die Kupplung bestehen bleibt und durch Mitnahme des oberen Hebels (7) die Stuhlabstellung erfolgt.
  2. 2. Schuß wächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bei der Mitnahme des unteren Hebels (6) durch die Schußgabel durch Verschieben eines Plättchens (5) eine Aussparung dieses Hebels (6) freigelegt wird, in welche bei seinem Rückgange das in dem zweiten Hebel (7) drehbar angeordnete Kupplungsstück (8) einfällt, worauf, wenn die Spulenaus-. wechselung ordnungsgemäß erfolgt ist und die Schußgabel von dem Schußfaden bei dem folgenden Ladenvorgang angehoben wird, der Schußwächterhammer (2) wieder das Abschließen der Aussparung und die Lösung der Kupplung herbeiführt, während beim nochmaligen Fehlen des Schußfadens die miteinander gekuppelten Hebel durch den Schußwächterhammer mitgenommen werden und >der Stuhl abgestellt wird.
  3. 3. Schußwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden gewöhnlich abwechselnd auf die Auswechsel - und Abstellvorrichtungen einwirkenden Hebel (6 und 7) miteinander fest verbinden lassen, um dann bei jedesmaligem Ausbleiben des Schußfadens auf die Stuhlabstellung einzuwirken, während ein um dieselbe Achse wie die Hebel (6 und 7) ausschwingbarer dritter Hebel (10) der Einwirkung eines Schußspulenfühlers unterworfen wird und seinerseits die Spulenauswechselvorrichtung in Tätigkeit setzt, sobald die Schußspule bis zu einem bestimmten Rest aufgebraucht ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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