DE80903C - - Google Patents

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DE80903C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/14Compounds of lead
    • C09C1/16White lead

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es sind Versuche angestellt worden, Bleiweifs aus metallischem Blei auf vollkommenere und zweckmäfsigere Weise zu gewinnen, als nach dem bekannten holländischen Verfahren, indessen sind alle diese Versuche unbefriedigend ausgefallen.
Unter den Hauptübelständen ist zu erwähnen der Mangel an einem richtigen Verhältnifs zwischen der Gröfse der Bleistreifen und der Aufstapelungshöhe auf den Logen, so dafs die sich entwickelnden Dämpfe nicht gleichmäfsig den Beschickungsraum durchstreichen konnten. Es ist bei dem Umsetzungsprocefs von gröfster Wichtigkeit, dafs die Bleistreifen von solcher Gröfse sind und derart aufgestapelt werden, dafs der Stapel seine Form beibehält und dafs er durch das Gewicht der Bleistreifen nicht zusammensinkt, bevor der ganze Einsatz vollständig umgesetzt ist. Zu diesem Zwecke müssen die Gröfsenverhältnisse der Bleistreifen und die Stapelhöhe im richtigen Verhältnifs zu einander stehen. Um einen guten und dauerhaften Farbstoff zu erhalten, mufs ferner die Zeitdauer, während welcher der Einsatz der Wirkung der Essigdämpfe, des Wasserdampfes und der atmosphärischen Luft ausgesetzt ist, eine sehr kurze sein im Vergleich zu derjenigen, während welcher der Einsatz der Wirkung von Kohlensäuregas ausgesetzt ist.
Um einen befriedigenden Verlauf des Processes und gleichmäfsige Umsetzung des Einsatzes zu erzielen, wird letzterer, bevor man ihn in die'Umsetzungskammer bringt, zunächst mit einer basischen Bleimilch angefeuchtet und durch den so erhaltenen Ueberzug die Umsetzung befördert. Diese unten beschriebene basische Bleimilch kann stärkere oder schwächere Concentration haben, je nachdem die Umsetzung an verschiedenen Stellen mit gröfserer oder geringerer Stärke vor sich geht. Die Einführung der Essigdämpfe und der basischen Bleimilch an einzelnen Stellen oder im Ganzen, je nach dem jeweiligen Zustand des Einsatzes, wird auch während des Processes nothwendig, wenn die Umsetzung theilweise stockt oder ganz aufhört.
Beispiel:
Bei Herstellung von Bleiweifs der gewöhnlichen Qualität aus metallischem Blei verwendet man für einen Stapel von etwa 75 mm Höhe Bleistreifen von etwa 2 bis 2,5 mm Breite und von ungefähr 1,8 mm Dicke. Diese schichtet man auf den Logen in der Weise auf, dafs genügende Zwischenräume für die Zersetzungsdämpfe zwischen den Bleistreifen des Stapels vorhanden sind.
Die basische Bleimilch wird aus trockenem Bleiweifs gewonnen, das mit schwacher Essigsäure oder anderer passender Säure und nach Bedarf mit Wasser angerührt wird. Am besten taucht man die Streifen in die Bleimilch ein und läfst sie dann trocknen, ehe man sie in die Umsetzungskammer einbringt. Hierbei mufs jedoch mit Sorgfalt verfahren werden, damit der ganze Einsatz gleichmäfsig mit dem basischen Bleisalz in Form einer weifsen Deckschicht überzogen wird.
Nachdem die Logen mit den so vorbereiteten Bleistreifen in der Umsetzungskammer über
einander gestellt sind, wird die Kammer geschlossen. In dieselbe wird nun durch verschliefsbare Oeffnungen über jede der Logen hinweg ein Strahl Säuredampf, Wasserdampf und Luft, im Mengenverhältnifs nach der Art des Einsatzes bemessen, eingeführt.
Nachdem der Einsatz einer derartigen Behandlung etwa während einer Stunde (je nach Aussehen desselben) unterzogen wurde, werden in die Umsetzungskammer kohlensäurehaltige Gase bezw. Herdgase aus einem Ofenschacht eingeführt.
Man läfst diese Gase in regelmäfsigen Zeitabschnitten, jeden Tag etwa eine Stunde lang, durch den Umsetzungsraum streichen. Demnächst unterwirft man den Einsatz der Wirkung der durch Aufspritzen zugeführten basischen Bleimilch und dann der Wirkung der Essigdämpfe, des Wasserdampfes und der Luft.
Die hierbei benutzten sauren Dämpfe können Holzessig-, Salpetersäure- oder Salzsäuredämpfe sein, wobei sich deren Menge und Concentration nach der Art des verwendeten Bleies richtet.
Gewöhnlich geht die Umsetzung in den verschiedenen Logen ungleichmäfsig vor sich. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, besichtigt man von Zeit zu Zeit den Einsatz durch an der Kammer angebrachte Fenster. Findet man, dafs die Umsetzung unterbrochen oder nicht genügend schnell vor sich gegangen ist, so belebt man den Einsatz, wo dies nöthig erscheint, durch Aufspritzen basischer Bleimilch, zweckmäfsig mittelst einer kleinen Spritze. Die sauren Dämpfe, den Wasserdampf und die Luft läfst man, wie oben beschrieben, entweder stellenweise oder durchweg einwirken, wobei man die Schnelligkeit der Umsetzung an den verschiedenen Theilen des Einsatzes berücksichtigt. Man läfst mehr Essigdämpfe, Wasserdampf und Luft und basische Milch auf diejenigen Theile des Einsatzes einwirken, bei welchen die umsetzende . Wirkung aufgehört hat oder nicht genügend vor sich gegangen ist. Finden sich Anzeichen grober Krystallansätze in einigen Theilen des Einsatzes, so stellt man die Anwendung der Essigdämpfe, des Wasserdampfes und der Luft und der basischen Milch ein oder man benutzt eine sehr schwache basische Milch für diese Theile, bis die Umsetzung infolge fortgesetzter Wirkung des Kohlensäuregases wieder gleichmäfsig vor sich geht.
Diejenigen Theile des Einsatzes, welche man zu trocken findet, müssen häufiger mit Essigdämpfen, die mit mehr Dampf und weniger Luft vermischt sind, behandelt werden.
Falls die Umsetzung der betreffenden Theile stocken sollte, hat man mehr basische Milch zuzuführen. Diejenigen Theile, die zu feucht erscheinen, behandelt man mit weniger und schwächeren Essigdämpfen und weniger Wasserdampf und mehr Luft, oder es mufs eine sehr schwache basische Milch im geeigneten Zeitpunkt zugeführt werden. Findet man, dafs sich die bereits umgesetzten Partikel auflösen, so vermindert man die Menge der basischen Milch oder unterbricht die Anwendung derselben eine Zeit lang.
Wenn der Einsatz plötzlich Hydratwasser ausscheidet, so kann die Luftzuführung verstärkt werden, indem man den Beschickungsraum eine Zeit lang offen läfst. Die Zuführung von basischer Milch zum Einsatz in bestimmten Zeiträumen entweder stellenweise oder durchweg und die Aenderung der Concentration je nach dem Zustand des Einsatzes ist wesentlich für den befriedigenden Verlauf des Processes, weil die einmal zugeführte basische Milch sich manchmal zersetzt.
Die Umsetzung des Bleies nimmt nach vorliegendem Verfahren gewöhnlich 9 bis 1 3Wochen in Anspruch. Ehe man metallisches Blei der vorbeschriebenen Behandlung unterzieht, nimmt man eine Probe dieses Bleies und bestimmt die erforderliche Stärke und die Verhältnisse der Umsetzungsmittel, sowie die Zeitdauer, während welcher diese Mittel angewendet werden dürfen. Ferner bestimmt man die Zeiträume, welche zwischen der Anwendung der sauren oder Essigdämpfe, des Wasserdampfes und der Luft und der basischen Milch liegen müssen, sowie die Concentration der sauren Dämpfe und der basischen Milch.
Nach vorliegendem Verfahren erhält man ein Bleiweifs, welches einen bedeutend höheren Procentsatz an undurchsichtigen Körpern enthält, als das nach dem bisherigen Verfahren hergestellte, und sehr gleichmäfsig und deckkräftig ist. Infolge seines geringen Gehaltes an Krystallen und der fast vollständigen Abwesenheit von metallischem Blei ist dies Bleiweifs vor weiterer Umsetzung an" der Luft sicher.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Bleiweifs, darin bestehend, dafs man Bleispäne oder dergleichen zunächst mit einer Schicht basischer Bleimilch, die beispielsweise durch Zusatz schwacher Essigsäure zu trockenem Bleiweifs gewonnen wird, überzieht und die so überzogenen Bleistücke der Einwirkung von sauren, mit Wasserdampf und Luft gemischten Dämpfen aussetzt, wobei behufs Erneuerung oder Vervollständigung des Ueberzuges in passenden Zeitabständen basische Milch auf die Bleitheile aufgespritzt wird.
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