DE711441C - Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch

Info

Publication number
DE711441C
DE711441C DEB180276D DEB0180276D DE711441C DE 711441 C DE711441 C DE 711441C DE B180276 D DEB180276 D DE B180276D DE B0180276 D DEB0180276 D DE B0180276D DE 711441 C DE711441 C DE 711441C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
meat
lactic acid
obtaining animal
animal fibers
treated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB180276D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Braun
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DR HANS BRAUN
Original Assignee
DR HANS BRAUN
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DR HANS BRAUN filed Critical DR HANS BRAUN
Priority to DEB180276D priority Critical patent/DE711441C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE711441C publication Critical patent/DE711441C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch Fein geschnittene Streifen tierischer Oberhaut benutzten schon die alten Völker als Nähfäden. Aus einzelnen odermehreren Streifen drehte man Stricke, bis man mit dem Fortschreiten :der mikroskopischen Technik fand, :daß die Oberhaut aus langgestreckten Zellen besteht, die durch einen kittartigen Stoff zusammengeklebt sind.- Diese Zellfäden zu isolieren, gelingt nur mit chemisch-physikalischen -Mitteln, von denen in der Technik viele bekannt sind.
  • Dieselben oder anatomisch sehr ähnliche Zellen wie in der Oberhaut sind auch in allen inneren Geweben, wie Muskeln und Sehnen, und inneren Häuten; die Gewebe oder Organe trennen, zu finden. Sie liegen nicht in großer Anhäufung, wie im Fell, sondern als organisches Gerüst, weit verteilt in allen' Organen des tierischen Körpers, eingebettet in eiweißhaltige Massen oder Fett oder in einem Gemisch von beiden.
  • A11 das, was nicht Fell und nicht Knochen sind, ist im Volksmunde Fleisch. In diesem Sinne wird .das Wort auch hier gebraucht.
  • Die bei der Gewinnung von Fasern aus Fell bzw. Leder benutzten Verfahren lassen sich auf Fleisch nicht anwenden, weil sie zu grob sind und das Material nur schädigen. Deshalb sind bei der Gewinnung von Fasern aus Fleisch nur gelinde wirkende Reaktionen anzuwenden. Man kann den künstlichen Gewebszerfall des Fleisches nach vorliegendem Verfahren etwa vergleichen - mit einem beginnenden Verdauungs- oder Verwesungsprozeß. Eingeleitet wird dieser Vorgang schon in der Natur bei Lebzeiten der Tiere. Jede körperliche Überanstrengung ruft mehr oder weniger einen Gewebszerfall hervor, der durch die Bildung von Milchsäure in den Geweben eingeleitet wird.
  • Der Jäger weiß, daß das Fleisch von gehetzt-en Tieren mürbe ist. Der Fleischer läßt seine Ware deshalb einige Zeit hängen (abhängen), auch .der Wildhändler läßt seine Ware abhängen, um das Fleisch mürbe zu machen. Das Altwerdenlassen ist der Beginn des Verwesungsprozesses.
  • Nachdem vorliegenden Verfahren wird das Abhängenlassen verstärkt durch eine nachträgliche Einwirkung von Athylidenmilchsäure. Man kann .das Fleisch in eine verdünnte, etwa i %ige Lösung der Säure einlegen, oder man kann :die Säure sich biologisch entwickeln lassen, indem man das Ausgangsmaterial in eine Nährflüssigkeit von Milchsäure bildenden Keimen legt. Man gießt z. B. eine :etwa 2 % ige Lösung von Ammonium-. laktat, geimpft mit Penicillium glaucum bzw. Streptococcus acidi lactici oder ähnlichen Keimen über das in Streifen geschnittene Ausgangsmaterial und läßt es mehrere Tage bei 3o bis 35° gären. Die Keime durchwuchern die Fleischmasse und bewirken dadurch eine Lockerung, Quellung oder Lösung der intracellularen Kittsubstanz, so daß die Fasern durch vorsichtiges Krempeln oder Kratzen mechanisch auseinandergezogen werden können, nachdem die Masse vorher getrocknet

Claims (1)

  1. worden ist. Durch mehrmaliges Krempeln erhält man eine Wolle, die sich leicht verspinnen läßt. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch, dadurch gekennzeichnet"daß man iabgehängtes Fleisch"loder Fleisch gehetzter Tiere, in möglichst lange Streifen geschnitten, mehrere Tage bei 3o bis 35° mit einer Lösung von Äthylidenmilchsäure oder mit einer wässerigen Lösung von Ammoniumlaktat, geimpft mit Milchsäure bildenden Keimen, behandelt, die behandelten Streifen hierauf trocknet und in bekannter Weise zerfasert.
DEB180276D 1937-10-12 1937-10-12 Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch Expired DE711441C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB180276D DE711441C (de) 1937-10-12 1937-10-12 Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB180276D DE711441C (de) 1937-10-12 1937-10-12 Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE711441C true DE711441C (de) 1941-10-01

Family

ID=7008820

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB180276D Expired DE711441C (de) 1937-10-12 1937-10-12 Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE711441C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE811983C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus tierischen oder pflanzlichen Proteinen
DE910950C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden durch Verformung von Loesungen von Casein oder aehnlichen Proteinsubstanzen
AT391811B (de) Verfahren zur gewinnung von geschlechtsprodukten aus geschlechtsreifen fischen
DE645070C (de) Verfahren zur Herstellung von Gespinsten, Geweben oder anderen Textilien aus Hautfasern
DE711441C (de) Verfahren zur Gewinnung tierischer Gespinstfasern aus Fleisch
DE1492909C3 (de) Futtermittel
DE3023270C2 (de) Verfahren zum Behandeln von Sojabohnen für die Verwendung als Taubenfutter
DE740148C (de) Verfahren zur Foerderung des Fruehtreibens von Pflanzen
DE596091C (de) Verfahren zum Extrahieren organischer Stoffe
DE565242C (de) Verfahren zur Herstellung von Pektin
DE885649C (de) Verfahren zur Herstellung eines Beifutters fuer Haustiere
DE1492075A1 (de) Neues kosmetisches Mittel gegen Haarausfall und Seborrhoe,sowie Verfahren zur Herstellung desselben
AT142564B (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasermaterial aus tierischer Haut.
DE684783C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasermaterial aus tierischer Haut
DE563473C (de) Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch verwertbaren, das Ovarialhormon enthaltenden Loesungen aus Follikelsaft
DE953765C (de) Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen Siliersalzes
DE3644C (de) Weifsgerbereiverfahren bei Ersatz des Eigelbes durch Eibiswurzelschleim
DE702832C (de) Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffs
DE612000C (de) Verfahren zur Verbesserung des der Margarine in feuchtem Zustande zuzusetzenden Sojaschlammes
DE638585C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von aus Hautsubstanz gewonnenem, Wasser oder waessrige Fluessigkeiten enthaltendem Fasermaterial in haltbare transportfaehige Form
DE958239C (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden oder Fasern durch Verspinnen von Proteinlösungen und Härtung der dabei erhaltenen Gebilde
DE1913080C (de) Verfahren zur Konservierung frischer, fur die gewerbliche Lederherstellung zu verwendender Haut
AT154539B (de) Verfahren zur Gewinnung wirksamer und haltbarer gereinigter Extrakte aus Hypophysenvorderlappen.
DE80903C (de)
DE679729C (de) Verfahren zur Herstellung von luftdurchlaessigen, lederartigen Flaechengebilden