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Befestigungsvorrichtung für auf Rippenunterlagsplatten liegende Eisenbahnschienen
mittels eines federnden Klemmbügels Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung
zur Befestigung von Eisenbahnschienen, die auf den bekannten Rippenunterlagsplatten
liegen. Bisher erfolgte die Befestigung entweder mittels Schrauben in Verbindung
mit Klemmplatten und Federringen. oder es waren durch Schrauben, Stifte oder Nägel
gehaltene federnde, auf den Schienenfuß drückende Klemmplatten oder -bügel oder
sonstige zur Auflage auf den Schienenfuß kommende verlängerte Federringe vorgesehen.
Jedoch zeigten alle bisher bekanntgewordenen Lösungen den Nachteil, daß das auf
dem Schienenfuß sitzende Druckmittel nur in Verbindung mit einem Befestigungselement,
sei es Schraube oder Nagel, zu verwenden war. Hierdurch wurden mehrteilige Vorrichtungen
zur Befestigung der SchUne erforderlich, deren Einzelteile oft nicht unerhebliche
Fehlerquellen aufwiesen. Nicht allein der hohe Gestehungspreis der meisten dieser
komplizierten Befestigungsvorrichtungen, sondern vor allem die oftmals fast feinmechanisch
zu nennende Ausgestaltung der Einzelteile ließen sie für die Praxis meist zu untragbaren
Lösungen werden. Selbsttätiges Lockern der Schraubenmuttern infolge wechselnder
Beanspruchung, vorzeitiges Erschlaffen der Federringe sowie die auf den Schienenfuß
drückende Klemmplatte mußten sicherheitshalber ständiger Überwachung unterzogen
werden. Fast alle vorgenannten Schienenbefestigungen gingen jedoch von ihrer eigenen
konstruktiven Lösung aus, ohne sich an die im Gleisbau vorhandenen und bewährten
Normteile zu halten.
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Vorliegende Erfindung soll die angeführten Übelstände beseitigen,
wobei sowohl der Vereinfachung, der al)soluten Betriebssicherheit einschließlich
des
Schutzes gegen Sabotage als auch der Verwendung des bestehenden
Gleisbaus Rechnung getragen wird. Voraussetzung für die Anwendung des Erfindungsgegenstands
ist die im Gleisbau bekannte Rippenunterlagsplatte. Die einteilige Befestigungsvorrichtung
besteht aus einem Fuß, der der schwalbenschwanzförmigen Durchbrechung der Rippen
entspricht und in diese eingeführt wird. Über dem Fuß befindet sich das bügelartig
und federnd ausgebildete Oberteil, welches mit seiner vorderen Stirnseite den Schienenfuß
mittels Spanndruck festlegt. Die gedrungen:, massive Form des ganzen Klemmbügels
gestattet nur eine begrenzte Überwindung der Federspannung, so daß beim Einführen
des Fußes in die schwalbenschwanzförmige Durchbrechung der Rippen die vorgelagerte
Schienenfußauflage des Klemmbügels derart ausgebildet ist, daß das -Mittelstück
durch die Rippendurchbrechung hindurchgeführt wird, während die äußeren Flächen
abges -etzt, bei gespanntem Bügel über die Rippen geschoben werden. Eine andere
Ausführungsform ist für eine niedrigere Rippe üblicher Bauart vorgesehen, sie ist
daher mit ihrer ganzen vorderen Bügelfläche auf die Schienenfußauflage wirksam.
Eine weitere Ausführungsform läßt die Vervveridung eines besonderen Paßstücks zu,
welches in das verkürzte, federnde und abgerundete Ende des Klemmbügels eingreift.
Die durch das Walzverfahren bei dem Schienenfuß entstehenden Toleranzen und die
unter der Schiene sitzende Zwischenlage aus Pappelholz, die im Laufe der Zeit zusammengepreßt
wird, machen bei den bisherigen Befestigungsvorrichtungen ein Nachspannen erforderlich.
Beim Gegenstand der Erfindung wird der Nachteil dadurch beseitigt, daß der federnde
Klemmbügel nicht nur mit einer Federvorspannung zum Heben des Bügelendes ausgestattet
ist, sondern daß die Federspannung erst recht nach dem Senken des Bügelendes auf
den Schienenfuß wirksam wird. Dabei werden sowohl die Toleranzen des Schienenfußes
überwunden als auch die zeitlich nicht zu bestimmenden Differenzen durch Verschleiß
der Pappelholzzwischenlage unter der Schiene. Die Spannwirkung des Klemmbügels wird
daher durch keinerlei Unterschiede in der Schienerifußhöhe beeinträchtigt.
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Um den Klemmbügel mit seinem vorderen, frei schwingenden Ende Tiber
die Rippen zu bringen, mul.3 er, außer bei der dritten Ausführungsform, vorher gespannt
werden. Dies geschieht durch eine Druckschraube, die durch ein im Oberteil des Bügels
eingelassenes Gewindeloch eingeschraubt wird. Das verkürzte Ende des Bügels bei
der dritten Ausführungsform wird ohne Vorspannung über die Rippen geschoben. Lediglich
die zur Druckauflage auf das Paßstück erforderliche Spannung wird mittels der gleichen
Druckschraube oder durch eine entsprechende Hebevorrichtung erreicht.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen _\usführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Abh. i den Bügel mit abgesetztem Druckzapfen in :\n@icht,
.\1b.2 deriSelb:n in Draufsicht, Abb.3 den Bügel mit durchgehender Schienenfußauflage
in Ansicht, Abb.4 denselben in Draufsicht, Abb. 5 den Bügel rnit eingesetztem Paßstück
in Ansicht, Abb. 6 denselben in Draufsicht und Abb. 7 den Sicherungsstift für das
Paßstück. Der Fuß i des aus einem Stück fortlaufend gewalzten Klemmbügels wird,
nachdem das frei schwingende, zur Schienenfußauflage dienende, federnde Ende vorher
durch Spannung mittels Druckschraube gehoben wurde, in die schwalbenschwanzförmige
Durchbrechung der Rippenunterlagsplatte eingeschoben. Der Fuß selbst ist an beiden
Seiten schwalberischwanzförmig gewölbt und entspricht in seiner Form der Rippenaussparung.
Unmittelbar am Fuß ist der Klemmbügel Halbkreis= förmig und federnd nach oben gezogen,
woran sich schwach wölbend das längliche Teil 2 mit dem frei schwingenden Ende 3
anschließt. Infolge der kurz gedrungenen Form des gewölbten und federnd ausgebildeten
Klemmbügels wirkt dieser wie eine massive Druckfeder auf den Schienenfuß .4. Die
zweite Ausführungsform (Abb. 3 und ,4) unterscheidet sich im "wesentlichen von der
ersten dadurch, daß die zur Schienenfußauflage vorgesehene Druckfläche 3 in der
ganzen Breite des Klemmbügels zur Auswirkung kommt, so daß ihre Verwendung von einer
niedrigeren Rippe abhängig ist. Beide Ausführungen haben den Vorteil des zwangsläufigen
Arretierens an der überstehenden Rippe, so daß der Klemmbügel weder durch Erschütterung
noch durch Gewaltanwendung seiner Bestimmung enthoben wird. Das dritte Ausführungsbeispiel
gleicht bis auf die Scliierrenfußauflage den beiden vorgenannten. Lediglich die
Rippe als Anschlag und als Arretierung benutzend, sitzt auf dem Schienenfuß ein
Paßstück 5, das der Breite des Klemmbügels entspricht und mit einer Hohlkehle 6
ausgebildet ist. Zweckmäßig wird der vorher gespannte Klemmbügel mit seinem halbrunden,
in der Hohlkehle des Paßstücks liegenden Ende zuerst zwischen die Rippen eingeführt
und dann erst das Paßstück untergeschoben. Um das Paßstück gegen seitliches Verschieben
oder Herausschlagen zu sichern, ist ein Sicherungsstift 9 vorgesehen, der in der
'Mitte, das Paßstück und das abgerundete Ende des Klemmbügels durch eine durchgellende
Bohrung miteinander verbindend, angeordnet ist. Der Stift 9 ist mit einem Schlitz
zur Aufnahme eines federnden Haltemittels io versehen, das nach erfolgtem Einführen
des Stifts die Sicherung des Paßstücks bewirkt. An der Kopfseite des Stifts befindet
sich der Bund i i, der als Arretierung und zum Herausziehen mittels eines zangenartigen
\-\'erkzeugs mit einer Abfasung versehen ist.
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Das Spannen des Bügels erfolgt durch eine Druckschraube 7, die durch
ein irn Oberteil des Bügels eingelassenes Gewindeloch eingeschraubt wird. Die Schraube
hat wegen der Sabotagegefahr Spezialgewinde.
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Zweckmäßig wird der Klemmbügel in einen Schraubstock o. d#,1. eingespannt,
worauf die ini
Oberteil des Klemmbügels eingeführte Druckschraube
7, den Klemmbügelfuß als #Viderlager benutzend, so weit gedreht wird, bis das vordere,
zur Schienenfußauflage dienende Ende 3 höher als die Rippenoberfläche ist. Nunmehr
wird der Bügelfuß in die schwalbenschwanzförmige Durchbrechung der Rippen eingeführt,
Nvobei das frei schwingende Ende 3 über den Schienenfuß zu sitzen kommt. Durch geringes
Zurückdrehen der Druckschraube erfolgt die teilweise Entspannung des Bügels, wobei
das Bügelende durch den Spanndruck fest gegen den Schienenfuß gepreßt wird. Während
bei der ersten Ausführungsform die Kante des abgesetzten vorderen Bügelteils unterhalb
der Oberfläche der Rippen und bei der zweiten Ausführungsform die ganze untere Kante
unter der Rippenoberfläche anliegt, ist bei der dritten Ausführungsform das Paßstück
so dicht an die Rippe geführt, daß in jedem Falle eine Arretierung des Klemmbügels
durch die Rippe gewährleistet ist.
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Nach Beendigung des Schienenbefestigungsvorgangs wird die Druckschraube
herausgedreht und in das offene Gewindeloch ein Schutzpfropfen 8 eingeschraubt.
Durch diese Anordnung ist ein unbefugtes Lösen der Schienenbefestigung ausgeschlossen.